Nur ganz kurz polemisiert, ehe ich mich zu sehr aufrege: Während es der öffentlichen Hand in den USA offenbar nicht mehr zumutbar scheint, in Notfällen lebensrettende Operationen zu bezahlen, leistet sich der Staat Kentucky ein Entwicklunsgprojekt der Sonderklasse: Die Investoren des Kreationismus-Museums in Petersburg (Kentucky) wollen mit einem Aufwand von 150 Millionen Dollar Noahs Arche mit lebenden Tieren an Bord als Themenpark nachbauen – und holen sich dafür ein Viertel der Kosten (37,5 Millionen Dollar) als Steuergeschenkee vom Staat, Nachzulesen hier in der New York Times.

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Kommentare (34)

  1. #1 tomW
    6. Dezember 2010

    Der öffentlichen was? So schnell geschrieben um die Aufregung zu vermeiden dass Worte rausgefallen sind? 😉
    Übrigens ist in der aktuellen Titanic ein Auszug der Kreationistenbibel veröffentlicht, so in der Art von “selig seinen die Flugsaurier, denn ihrer ist das Himmelreich”. Ziemlich lustig gemacht.

  2. #2 Sven Türpe
    6. Dezember 2010

    Dass Verwaltungseinheiten die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen auf ihrem Gebiet erleichtern und fördern, ist ein alltäglicher Vorgang. Die Möglichkeit, bei kurzfristigem Denken und Verzicht auf diese Förderung auf Kosten der Nachhaltigkeit vorübergehend etwas mehr Geld für andere Zwecke zur Verfügung zu haben, ist aus offensichtlichen Gründen kein sinnvoller Einwand dagegen.

    Der Kampfbegriff Steuergeschenk erscheint mir in diesem Zusammenhang unangebracht, denn es geht in Wirklichkeit um Steuererleichterungen (Hervorhebung von mir):

    Under Kentucky’s Tourism Development Act, tourist attractions can get back up to 25 percent of their development costs over 10 years from sales tax generated at the facility.

    Dagegen gibt es wenig einzuwenden. Und oben wird ja in der Sache auch wenig eingewendet.

  3. #3 rolak
    6. Dezember 2010

    ‘Steuergeschenk’ ist kein Kampfbegriff, sondern ein Synonym für Subvention – während ‘Steuererleichterung’ ein Euphemismus ist, da eine Notwendigkeit suggeriert wird. Und nur weil etwas alltäglich oder dagegen rechtlich nichts einzuwenden ist, ist es noch lange nicht koscher. Möchtest Du an so viel Stellen wie möglich gleichzeitig Unsinn verzapfen, Sven Türpe?
    Der öffentlichen Hand, nehme ich zumindest an, tomW.

  4. #4 Randifan
    6. Dezember 2010

    Würde der Bundesstaat Kentucky auch ein UFO-Themenpark finanzieren? Würden die verantwortlichen Politiker so ein Themenpark ablehnen, weil das Thema zu absurd klänge?

  5. #5 KommentarAbo
    6. Dezember 2010

  6. #6 noch'n Flo
    6. Dezember 2010

    @ rolak:

    Möchtest Du an so viel Stellen wie möglich gleichzeitig Unsinn verzapfen, Sven Türpe?

    Hattest Du das noch gar nicht gemerkt? Er steckt mittendrin im Rekordversuch – “Absonderung einer maximalen Menge geistigen Sondermülls in möglichst kurzer Zeit und an möglichst vielen Orten”. Bisland eine Domäne von Pilitikern, aber unser kleiner Sozialschmarotzer liegt gar nicht schlecht im Rennen.
    Sollen wir ihm verraten, dass in dieser Kategorie gar kein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde geführt wird?

  7. #7 Jürgen Schönstein
    6. Dezember 2010

    @tomW @rolak
    Richtig, die öffentliche Hand war’s – ist im Text korrigiert. Danke!

  8. #8 rolak
    6. Dezember 2010

    /noch nicht gemerkt/ Nein, dazu bin ich zu scheuklappig untertellerrandgroß dogmatisch.
    /kein Eintrag/ Noch nicht, noch’n Flo, aber vielleicht trainiert er auch für IgNobel.

  9. #9 Günther Vennecke
    6. Dezember 2010

    Das Erschreckende an der Angelegenheit ist leider, dass der Gouverneur von Kentucky überzeugt ist – zumindest aber so tut als ob – dass Mensch und Dinosaurier Zeitgenossen waren, weil “es die Bibel sol lehrt”.

    Ein Kotau an die fundamentalistischen christlichen Schrumpfköpfe, die tatsächlich meinen, die Welt (Erde UND Universum) wären in 6 Tagen à 24 Stunden geschaffen worden. Leider ist es so, dass jeder Politiker, der sich mit diesem verqueren Klinetel anzulegen versuchte, um seine Wiederwahl fürchten müsste.

    Viele konservative Amerikaner könnten es eher ertragen, einen Schwulen oder sogar einen Kommunisten als Präsident zu haben, denn einen Atheisten.

    Man schätzt, dass mindestens 10% der amerikanischen Bevölkerung Atheisten sind, trotzdem bekennt sich unter den über 600 Mitgliedern des Kongresses (Abgeordnete und Senatoren) gerade mal EIN EINZIGER zu dieser Weltanschauung. (Statistisch gesehen sollten es mindestens 60 sein und da Atheisten eher beim besser ausgebildeten Teil der Bevölkerung zu finden sind, sogar noch ein paar mehr.)

    Es wird wohl noch eine ganze Reihe von Jahren dauern, bis dort ein Politiker, der Atheist ist, mit offnenen Karten spielen kann. Ein Präsident, der nicht jede seiner Reden mit “God bless America!” endet, ist für große Teile der Bevölkerung höchst verdächtig.

  10. #10 Sven Türpe
    6. Dezember 2010

    Es wird wohl noch eine ganze Reihe von Jahren dauern, bis dort ein Politiker, der Atheist ist, mit offnenen Karten spielen kann. Ein Präsident, der nicht jede seiner Reden mit “God bless America!” endet, ist für große Teile der Bevölkerung höchst verdächtig.

    Wärst Du so nett, unseren amerikanischen Freunden ihre eigene Kultur zu gönnen? Danke.

  11. #11 klauszwingenberger
    6. Dezember 2010

    Na und?

    Eine hessische Landesregierung hat vor ein paar Jahren einem klammen Grafen aus dem Odenwald auch 13 Mio Euro zugeschustert – zur Erhaltung einer Sammlung abnormer Hirschgeweihe. Selbstverständlich ging es auch da nur um die Förderung des Fremdenverkehrs.

  12. #12 S.S.T.
    6. Dezember 2010

    Nun ja, Steuern sind das Lieblingsspielzeug der Politik, da man glaubt damit tatsächlich steuern zu können.

    Als einfaches Beispiel in der BRD sei die Gewerbesteuer genannt, die bis vor kurzem auch Null betragen konnte, wenn sich eine Gemeinde davon Vorteile versprach.

    Ansonsten ist das Steuersystem in der BRD so komplex, dass selbst Fachleute nicht mehr durchsteigen. Wer z.B. die Sinnhaftigkeit bei den einzelnen ermäßigten Mehrwertsteuersätzen erklären kann, ist ein Genie. (Liste: https://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/anlage_2_83.html ) Das Dickicht der Transferleistungen ist völlig undurchdringlich, bietet jedoch Cleverlies ein hübsche Spielwiese, auf der man absahnen kann.

    Wenn Kentucky unbedingt ein Kreationisten-Museum fördern will, finde ich das höchst bedauernswert. Auch in Kentuky dürften sich bestimmt bessere Projekte zur Tourismusankurbelung finden lassen, als so ein Schuppen. (Die Absicht, die vermutl. hinter der Förderung steckt, ist erst recht zum Reihern.) Nun, ich halt es da mit Lincoln: “You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time…” Ein gewisses Museum (EvD) in der Schweiz war auch kein Erfolg, ein reines UFO-Museum wäre auch ein Flop.

    Ich finde so eine Förderung um so trauriger, da ich vor ungefähr einem halben Jahrhundert zum ersten Mal mit den großartigen Museen (egal ob Wissenschaft oder Kunst) in den USA zusammengetroffen bin, allem voran N.Y. und Wash.D.C. Wenig vergleichbares gab es damals nicht hier.

    So ganz nebenbei, wenn ich so einen Mist lese, dann tun mir auch die Ranger in der Nationalparks im Herzen weh, denn diese kenne ich ausschließlich in dem Versuch den Besuchern dort die Natur möglichst interessant und rational beizubringen. Enthusiasten eben.

  13. #13 ares
    6. Dezember 2010

    in Notfällen lebensrettende Operationen zu bezahlen, leistet sich der Staat Kentucky ein Entwicklunsgprojekt der Sonderklasse

    die ammies haben einen an der waffel

    mehr kann dazu einem nicht einfallen

  14. #14 Sven Türpe
    6. Dezember 2010

    die ammies haben einen an der waffel

    Nicht mehr als zum Beispiel die Finnen, die Peruaner, die Usbeken oder die Kenianer, die Du aber vermutlich nie zum Gegenstand öffentlicher Hassbekundungen machen würdest. Über Deine Motivation mag jeder für sich spekulieren. Lauter ist sie sicher nicht.

  15. #15 noch'n Flo
    6. Dezember 2010

    @ Sven Türpe:

    Die Finnen, Peruaner, Usbeken und Kenianer haben sich aber auch nicht aus religiösen Fanatikern rekrutiert, die ihre (europäische) Heimat vor allem deswegen verlassen mussten, weil ihre Ansichten selbst in der damaligen Zeit für dortige Verhältnisse zu radikal waren. Und diesen kollektiven Dachschaden geben sie seit Jahrhunderten von einer Generation an die andere weiter. Dazu kommt der gesellschaftliche Grössenwahn, die beste Nation auf Erden zu sein (worauf Du ja auch hereingefallen bist), und der daraus abgeleitete Anspruch, allen anderen Völkern auf Erden den “American Way of Life” aufzuzwingen.

    Kurze Frage mal zwischendurch: bist Du eigentlich jemals für mehr als nur ein paar Tage in den USA gewesen? Hast das Leben dort kennengelernt? Und die massiven Unzulänglichkeiten des Staatssystems?

  16. #16 michael
    7. Dezember 2010

    > Kurze Frage mal zwischendurch: bist Du eigentlich jemals für mehr als nur ein paar Tage in den USA gewesen?

    Warum soll man die schöne Illusion durch die schnöde Realität ersetzen?

  17. #17 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Die Finnen, Peruaner, Usbeken und Kenianer haben sich aber auch nicht aus religiösen Fanatikern rekrutiert, die ihre (europäische) Heimat vor allem deswegen verlassen mussten, weil ihre Ansichten selbst in der damaligen Zeit für dortige Verhältnisse zu radikal waren.

    Verstehe, sie sind irgendwie selbst schuld, dass Nasen wie Du sie hassen. Meinst Du das ernst?

    Und die massiven Unzulänglichkeiten des Staatssystems?

    Dass ein Staat nicht nach Deinen Vorstellungen funktioniert, ist keine Unzulänglichkeit, sondern Erfolgsvoraussetzung.

  18. #18 michael
    7. Dezember 2010

    > Verstehe, sie sind irgendwie selbst schuld, dass Nasen wie Du sie hassen. Meinst Du das ernst?

    Schwachsinnige Unterstellung! Oder kann es sein, dass Du den entsprechenden Text von “noch’n Flo” nicht verstanden hast?

  19. #19 rolak
    7. Dezember 2010

    Da das einschließende ‘oder’ es durchaus zuläßt, michael, tippe ich -mit Verlaub- auf Beides.

  20. #20 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Würde der Bundesstaat Kentucky auch ein UFO-Themenpark finanzieren?

    Unter ansonsten gleichen Bedingungen mit Sicherheit. Kaum etwas wäre in einem säkulären, demokratischen Rechtsstaat schwerer vorstellbar und weniger praktikabel als eine Diskriminierung aus religiösen Gründen. Zumal in Amerika, wo man großen Wert legt auf die Zurückhaltung des Staates in weltanschaulichen Fragen und darüber hinaus. Ja, der Bundesstaat Kentucky würde einem UFO-Vergnügungspark dieselben Vergünstigungen gewähren.

    Dass der Bundesstaat Kentucky den Park finanziere, ist übrigens eine Fehleinschätzung. Der Bundesstaat Kentucky verzichtet lediglich auf einen Teil jener Steuereinnahmen, die ohne Errichtung des Parks gar nicht anfielen. Das ist ungefähr so, als würdest Du von drei Weihnachtsgeschenken eines an das Christkind zurückgeben.

  21. #21 Bullet
    7. Dezember 2010

    @Türpe:

    Ja, der Bundesstaat Kentucky würde einem UFO-Vergnügungspark dieselben Vergünstigungen gewähren.

    Aha. Du bist also einer der Entscheider in der Verwaltung des US-Bundesstaates Kentucky.
    Du weißt aber schon, daß zwischen einer Bildungseinrichtung* und einem Rummel ein Unterschied auch steuerlicher Art besteht, oder? Das ist zumindest hierzulande so.

    Dass der Bundesstaat Kentucky den Park finanziere, ist übrigens eine Fehleinschätzung. Der Bundesstaat Kentucky verzichtet lediglich auf einen Teil jener Steuereinnahmen, die ohne Errichtung des Parks gar nicht anfielen.

    Damit sagst du, daß ohne den Verzicht auf eben jene Steuern der Park möglicherweise gar nicht erst errichtet würde. Wo ist jetzt der Unterschied zum “Mitfinanzieren”?

    *siehe hierzu die NY Times:

    “It’s our opportunity to present accurate, factual biblical information to people about a subject that they’re really interested in,” said Mike Zovath, a senior vice president of Answers in Genesis [, die den Themenpark verwirklichen wollen; Anm. v. Bullet].

  22. #22 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Du weißt aber schon, daß zwischen einer Bildungseinrichtung* und einem Rummel ein Unterschied auch steuerlicher Art besteht, oder?

    Dieser Unterschied hat für die Förderung der Ansiedlung von Touristenattraktionen keine Bedeutung.

    Wo ist jetzt der Unterschied zum “Mitfinanzieren”?

    Geldfluss nur in eine Richtung, als Folge davon unter anderem Risikofreiheit. Ob der Park ohne die Vergünstigung nicht entstehen würde, ist dabei belanglos.

  23. #23 Bullet
    7. Dezember 2010

    Dieser Unterschied hat für die Förderung der Ansiedlung von Touristenattraktionen keine Bedeutung.

    Das behauptest du aufgrund der Kenntnis welcher Zusammenhänge?

    Ob der Park ohne die Vergünstigung nicht entstehen würde, ist dabei belanglos.

    Das behauptest du aufgrund der Kenntnis welcher Zusammenhänge?

  24. #24 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Das behauptest du aufgrund der Kenntnis welcher Zusammenhänge?

    Das behaupte ich aufgrund der oben bereits widergegebenen Textstelle, der bislang niemand widersprochen hat:

    Under Kentucky’s Tourism Development Act, tourist attractions can get back up to 25 percent of their development costs over 10 years from sales tax generated at the facility.

    Ich gehe davon aus, dass damit Art, Umfang und Rechtsgrundlage der Steuererleichterung vollständig und richtig beschrieben sind. Der Rest ist wie immer gesunder Menschenverstand.

  25. #25 Bullet
    7. Dezember 2010

    Dein “gesunder Menschenverstand” ist eine wirklich schlechte Argumentationsbasis. Der geht, wie man in fast jedem zweiten deiner Kommentare lesen kann, in irgendwelche Richtungen – nur nicht in die, in der die Realität zu finden ist. Ich bleibe lieber hierbei:

    Ich gehe davon aus, dass damit Art, Umfang und Rechtsgrundlage der Steuererleichterung vollständig und richtig beschrieben sind.

    Ich bin mir ziemlich sicher, daß eine gleichartige “Touristenattraktion”, die positiv konnotiertes “Faktenwissen” über den Satanismus oder seinen kleinen Bruder, dem dort drüben gerne der Name “Islam” gegeben wird, vermitteln möchte, nicht auf solch eine Unterstützung zurückgreifen könnte. Außerdem ist es durchaus denkbar, daß diese “Bildungseinrichtung” nur deshalb mit einem juristischen Kunstgriff namens “Touristenattraktion” belegt wird, um genau diese Steuererleichterungen abgreifen zu können.
    Aber das kannst du dich ja möglicherweise nicht einmal vorstellen, hat also auch in deinem Weltchen kleinen Platz. Soviel zu “gesundem Menschenverstand”.

  26. #26 ares
    7. Dezember 2010

    Sven Türpe• 06.12.10 • 18:37 Uhr
    Wärst Du so nett, unseren amerikanischen Freunden ihre eigene Kultur zu gönnen? Danke.

    reichlich vermessen im Plural von ‘unsere freunde’ zu schwurbeln? naja, sie können sich ihre freunde aussuchen wo sie wollen, sogar bei den ammis.

    und, welche Kultur schwebt ihnen so vor? mäccespommesbude, schusswaffenerlaubnis, oder der alltäglich 24h tv-kulturimperialismus, mittlerweile in Deutschland heimisch? Bigotterie?

    in einem punkte will ich ihnen zustimmen was hätte deutlicher sein können. Meine amikritik bezieht sich ausschließlich auf die Verkommenheit amerikanski Politik.

    die usa sind ein wunderbares land netter Menschen sowie vorzüglichem Eis, kann jedem empfehlen mal ‘rüber zu machen’.

  27. #27 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    reichlich vermessen im Plural von ‘unsere freunde’ zu schwurbeln?

    Noch sauer wegen ’45?

  28. #28 Hel
    7. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Steuererleichterungen sind indirekte Subventionen und damit etwas, was deinem Weltbild diametral entgegenstehen sollte. Ron Paul würde dir dafür den Hintern versohlen, so ungezogen ist das.

    Oder dürfen die Amerikaner das, wofür du andere Staaten mit DDR-Vergleichen belegen würdest?

  29. #29 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Steuererleichterungen sind indirekte Subventionen und damit etwas, was deinem Weltbild diametral entgegenstehen sollte.

    Warum sollte ich etwas dagegen haben, dass man jemandem weniger Geld wegnimmt? Welche Schlüsse aus welchen Voraussetzungen würden dazu führen?

    Wer ist übrigens dieser Ron Paul? Muss man den kennen?

  30. #30 Hel
    7. Dezember 2010

    Warum sollte ich etwas dagegen haben, dass man jemandem weniger Geld wegnimmt?

    Ganz einfach, weil du so etwas in anderen Fällen als Almosen bezeichnen würdest. Es gibt nämlich keine Gegenleistung dafür. Stellst du hierbei nicht die Frage, ob Noahs Arche überhaupt rentabel wäre, würde der Staat nicht auf seinen Anspruch verzichten?

    Wer ist übrigens dieser Ron Paul? Muss man den kennen?

    Jetzt überraschst du mich aber wirklich, habe ich doch gedacht, dass du jeden Abend zu ihm betest 😉 Nee, im Ernst – den solltest du als Radikallibertärer und Ayn Rand-Bewunderer mit Hang zur Glorifizierung alles Amerikanischen eigentlich schon kennen…

  31. #31 Sven Türpe
    7. Dezember 2010

    Es gibt nämlich keine Gegenleistung dafür.

    Es gibt auch keinen Anlass für eine Gegenleistung. Ich muss doch niemanden dafür belohnen, dass er mir etwas nicht wegnimmt. Das wäre ja so, als würde ich einen Räuber dafür bezahlen, dass er mir das Leben ließe — und den Vorgang dann ein Geschäft nennen. Zwar wäre es vernünftig, in der angenommen Situation so zu handeln, aber ein Geschäft würde doch nie aus dem Raub.

    Zudem erwartet der Staat einen Nutzen, auch wenn er nicht als direkte Gegenleistung Zug um Zug zu liefern ist. Eine erfolgreiche Touristenattraktion wird Touristen anziehen, die in der Umgebung noch mehr Geld ausgeben. Ein Teil davon landet über allerlei Steuern beim Staat.

    Stellst du hierbei nicht die Frage, ob Noahs Arche überhaupt rentabel wäre, würde der Staat nicht auf seinen Anspruch verzichten?

    Nein, diese Frage stelle ich nicht. Sicher ist, dass die Steuererleichterung die Rentabilität erhöht, ob nun über die Rentabilitätsschwelle oder einfach nur so. In jedem Fall wird die Investition wegen höherer Gewinnaussichten attraktiver. Der Unterschied kann auch dann ausschlaggebend sein für die Investitionsentscheidung, wenn der Park auch ohne Erleichterung rentabel wäre, aber die Investition zum Beispiel in ein Wünschelrutenwerk in Pennsylvania höhere Gewinne verspräche.

    Wird die Sache nur unter erleichterten Bedingungen rentabel. können wir übrigens damit rechnen, dass der Park nach einigen Jahren schließt oder sein Konzept verändert. Erwähnte ich bereits, dass ich Märkte für eine gute Sache halte?

    Nee, im Ernst – den solltest du als Radikallibertärer und Ayn Rand-Bewunderer mit Hang zur Glorifizierung alles Amerikanischen eigentlich schon kennen…

    Tja, dann gehst Du vielleicht von falschen Annahmen aus.

    Mit libertären Ansichten ist man hierzulande übrigens automatisch radikal.

  32. #32 Bullet
    7. Dezember 2010

    Mit libertären Ansichten ist man hierzulande übrigens automatisch radikal.

    du meinst, mit dem, was du hier so für solche hältst – mit deinem sog. “gesunden Menschenverstand”.

  33. #33 michael
    8. Dezember 2010

    > mit deinem sog. “gesunden Menschenverstand”.

    wobei man gar nicht so genau sagen kann, was mehr fehl am platz ist: ‘gesund’ oder ‘verstand’.

  34. #34 ares
    8. Dezember 2010

    Sven Türpe· 07.12.10 · 16:31 Uhr
    Noch sauer wegen ’45?

    Noch sauer wegen 7.12.1970?