Aber warum eigentlich? Die American Psychological Association ordnet die sexuelle Belästigung (sexual Harassment) in das Spektrum von “Gewalt gegen Frauen” ein. Wenn sich Männer in Machtpositionen dieses Missbrauchs nicht bewusst sind, dann kann die Antwort ja nicht sein, “macht nichts”, sondern dann sollten sie darüber aufgeklärt werden. So wie sich ein Boxer bewusst sein muss, dass seine Fäuste eine gefährliche Waffe sein können (die US-Justiz bewertet den Einsatz körperlicher Gewalt durch ausgebildete Kampfsportler härter als durch Untrainierte), so sollten sich Vorgesetzte bewusst sein müssen, dass sie Macht über ihre Untergebenen haben – und dass sie diese Macht missbrauchen, wenn sie sexuelle “Vergünstigungen” von diesen annehmen, egal wie “freiwillig” dies auch erscheinen mag. Denn auch wenn sie es im speziellen (sexuellen) Fall nicht sehen wollen, sind sich doch gerade diese Machtmenschen ihrer Macht meist sehr bewusst. Oder, um Bargh et al. noch ein letztes Mal zu zitieren (diesmal gleich in deutscher Übersetzung):

“Es wäre naiv zu glauben, dass alle Personen, die ihre Amtsmacht für selbstsüchtige Zwecke missbrauchen, dies tun, ohne es zu bemerken; bei dem Gedanken kann man die Geister von Hobbes, Macchiavelli und Nietzsche vor Lachen brüllen hören.”

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Kommentare (25)

  1. #1 Stefan W.
    24. Mai 2011

    Ja, ich hör sie brüllen.

  2. #2 Polygon
    24. Mai 2011

    Das geht ja vom Motiv her fast schon in Richtung Pädophilie. Danke für den Artikel!

  3. #3 Polygon
    24. Mai 2011

    Das geht ja vom Motiv her fast schon in Richtung Pädophilie. Danke für den Artikel!

  4. #4 KLaus
    24. Mai 2011

    “Es wäre naiv zu glauben, dass alle Personen, die ihre Amtsmacht für selbstsüchtige Zwecke missbrauchen, dies tun, ohne es zu bemerken; bei dem Gedanken kann man die Geister von Hobbes, Macchiavelli und Nietzsche vor Lachen brüllen hören.”

    Natürlich bemerken sie das. Genau darum geht s. Diese Menschen benehmen sich generell so. Alles was sie haben-besitzen wollen, nehmen sie sich einfach. Basta. In der Regel wird derartiges Verhalten von einer breiten Schicht bewundert. Alphatiere eben!
    Dabei handelt es sich in Wirklichkeit nur um gewöhnlich Kriminelle.

  5. #5 Thomas R.
    24. Mai 2011

    Das ist ein sehr kompliziertes Thema und ich tue mich schwer damit, für mich zu einem finalen Schluss zu kommen. Einerseits stimme ich der Argumentation zu, dass es keine physische Gewalt braucht, um von einer Vergewaltigung zu sprechen. Aber das Alleinstellungsmerkmal der physischen Gewalt ist die Nachweisbarkeit. Konstruiert man ein Vergewaltigungsszenario ohne physische Gewalt, dann bedeutet das (beim Fehlen von Videobeweisen) AUSNAHMSLOS IMMER eine Situation, in der Aussage gegen Aussage steht.

    Man sieht in Schweden ja gerade recht deutlich, was passieren kann, wenn Vergewaltigung ein diffuser Begriff ist, so unklar definiert, dass man sich quasi nach dem Sex noch aussuchen kann, ob man gerade vergewaltigt worden ist oder nicht.

    Ich stehe auf dem Standpunkt: Wenn, idealisiert gesprochen, zwei erwachsene Menschen in einem Raum sind, der eine Geschlechtsverkehr vorschlägt und der andere zustimmt, dann kann keine Vergewaltigung vorliegen. Das ist geradezu die Definition von Einvernehmlichkeit. Aber was heißt jetzt Zustimmung? Wenn einer von beiden den anderen nicht leiden kann, aber Angst vor möglichen negativen Konsequenzen hat (Chef-Angestellten-Verhältnis), soll es dann Vergewaltigung sein?
    Da muss man ja nun auch bedenken, dass es mehr als ein paar Eheschließungen zwischen Chefs und ihren Sekretärinnen gibt (oder, moderne Zeiten, auch umgekehrt). Hat es einen Zeitpunkt gegeben, wo die Frau diese einvernehmlichen Beziehungen ohne zu lügen als Serienvergewaltigungen hätte bezeichnen können, weil sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Chef stand? Das würde mir dann doch zu weit gehen.

    Und, weil ich es mir nicht verkneifen kann: Vergessen wir nicht, was passieren kann, vergessen wir nicht Julian Assange. Einvernehmlicher Sex mit einer Frau, die danach um ein weiteres Treffen bittet und, als es zu dem nicht kommt, beleidigt ist und die Vergewaltigungs-Karte nachträglich spielt.

    Schwieriges Thema, wie gesagt.

  6. #6 KommentarAbo
    24. Mai 2011

  7. #7 Dagda
    24. Mai 2011

    @Thomas R
    Auch in Schweden gilt ebenso wie in Deutschland das es damit etwas als Vergewaltigung gilt Gewalt angewendet werden muss und sich folglich das Opfer gewehrt haben muss.
    Eines der wenigen Länder die eine andere Rechtssprechung haben ist lustigerweise (im Fall Assange) England.

  8. #8 Thomas R.
    24. Mai 2011

    @Dagda

    Tatsächlich gibt es natürlich auch in Schweden unterschiedliche Interpretationen der Strafgesetzte. Ich kritisiere nicht die theoretische und lebensnahe, sondern die, die tatsächlich umgesetzt wird und mit der man Leute vor Gericht bringt. Ich führe als meine Zeugen an: die FAZ und die ermittelnde Staatsanwältin im Fall Assange.

    https://www.faz.net/s/Rub2C7A77F38FD84D7EABDFF6B9EE3B9BE4/Doc~E87EEE82032EB4D1785FF2CA29EE4814D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  9. #9 Thomas R.
    24. Mai 2011

    Ergänzung: Zitat aus meinem Link

    “Einen neuen Haftbefehl, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin: Marianne Ny aus Göteborg. Sie hob hervor, dass nach schwedischem Recht Nötigung oder Vergewaltigung in einem minder schweren Fall vorliegen kann, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt.”

  10. #10 mathias
    24. Mai 2011

    Jörg, da spielt vieleicht noch eine dritte komponente mit rein 😉
    In der Online Fachzeitschrift medicalxpress, stand am 20.5.2011 ein Artikel drin
    Breaking rules makes you seem powerful
    https://medicalxpress.com/news/2011-05-powerful.html

    da heißt es unter anderem:
    People with power have a very different experience of the world than people without it. The powerful have fewer rules to follow, and they live in environments of money, knowledge and support. People without power live with threats of punishment and firm limits according to the research team lead by Gerben Van Kleef of the University of Amsterdam. Because the powerful are freer to break the rules—does breaking the rules seem more powerful?

    Scheint also auch eine Psychologische Komponente zu geben 😉
    https://spp.sagepub.com/content/early/2011/01/20/1948550611398416.full.pdf+html
    hier kann man sich die Original Quelle noch ansehen, als Pdf..

  11. #11 Grundumsatz
    24. Mai 2011

    Kurz gesagt: Es geht um einen Präventiv-Blowjob.

    Natürlich ist es (meist) keine gute Idee, irgendetwas mit “Untergebenen” anzufangen. Einerseits. DSKs Macht- und Geldsituation betrachtend muss man aber andererseits fragen, von wem er sich dann überhaupt noch einen blasen lassen darf.

    Ich meine, wenn ökonomische Zwänge aus einvernehmlichen Sex eine Vergewaltigung machen, dann kommen ja nicht mal mehr Prostituierte in Frage.

  12. #12 mathias
    24. Mai 2011

    Noch eine Studie zu dem Themenkomplex..
    Happy guys finish last, says new study on sexual attractiveness
    https://medicalxpress.com/news/2011-05-happy-guys-finish-sexual.html#share
    Women find happy guys significantly less sexually attractive than swaggering or brooding men, according to a new University of British Columbia study that helps to explain the enduring allure of “bad boys” and other iconic gender types.

  13. #13 S.S.T.
    24. Mai 2011

    Ein recht schlüssiger, möglicher(!) Ablauf findet sich hier:
    https://www.thedailybeast.com/blogs-and-stories/2011-05-21/dominique-strauss-kahns-sexual-assault-case-what-happened/
    Allerdings bei jedem Absatz mit der Einschränung “according to sources familiar with the investigation.” oder ähnlich.

    Zumindest lesenswert, auch für Leute, deren Englischkenntnisse sich in Grenzen halten.

    Und falls Jemanden wider Erwarten meine persönliche Meinung in diesem Fall interessriert: Er hat!

  14. #14 Georg Hoffmann
    25. Mai 2011

    Ich will es hier wirklich nicht ins Geschmacklose abgleiten lassen, aber vier Minuten sind ja nicht nur fuer eine moegliche “erotische Verzauberung” der 32 Jährigen durch den 62 Jahre alten DSK ein bisschen kurz. Ich finde es ehrlich gesagt fuer den ganzen Tatbestand, also ganz ohne erotische Verzauberung, sehr fix. Wie muss der denn da rumgelaufen sein?

    Das eigentliche Thema des Posts kaufe ich nicht richtig ab. Zu viel Macht ist Gewalt? Was ist mit zu viel Symmetrie? Zu grossem Byzeps, zu breite Schultern zu lange Beine und zu grosze Brueste? Alles Gewalt ausgenutzt um dem zu ueberwaeltigenden Opfer per evolutionaer verankerter Tricks in den Bann zu ziehen und letztlich zum Sex zu “zwingen”. Wenn aber Macht nicht geht und Attraktivitaet auch nicht, dann geht fast nur noch ein guter Witz, um einen/eine rumzukriegen.

  15. #15 Jürgen Schönstein
    25. Mai 2011

    @Georg
    Wenn das zuviel an Bizeps dazu verwendet wird, ein physisch schwächeres Opfer zum Sex zu zwingen, dann nennt man das Vergewaltigung. Mir ist schon klar, dass an den Randbereichen jede Definition von Macht und Gewalt strittig sein muss. Aber der Kernbereich, dass das Ausnutzen von Macht, um Handlungen von Personen wider deren Willen zu erzwingen (sei es nun mit körperlicher Gewalt oder mit jenem anderen Druck, den wir generell unter dem Begriff “Erpressung” – “wenn Du nicht tust, was ich von Dir verlange, dann füge ich Dir Schaden zu” – subsumieren), ein Missbrauch derselben ist, dürfte jedem begreiflich sein. Und wer über große institutionelle oder wirtschaftliche Macht verfügt, an den sollten halt strengere Maßstäbe angelegt werden. Wie in der Analogie auch an Berufsboxer, wenn sie außerhalb des Kampfringes ihre Fäuste schwingen, oder an Lehrerinnen und Lehrer (auch: Professorinnen und Professoren), wenn sie sich zu ihren Schülerinnen/Schülern hingezogen fühlen. Betrachte dies als den Preis, den man für die Macht bezahlen muss. Oder nehmen wir ein anderes Beispiel: Wenn ich als Privatmann mit dem Handwerker, der mein Badezimmer renovieren soll, um den möglichst günstigen Preis feilsche, wird kaum jemand daran Anstoß nehmen. Wenn ich aber der Leiter der örtlichen Baubehörde bin, oder den Vorsitz im städtischen Bauausschuss habe (nur mal als Beispiel), dann kann solch ein Preisnachlass zu Recht als Vorteilsnahme (=Korruption) geahndet werden.

  16. #16 Klaus
    1. Juli 2011

    Lagarde ist gewählt, SK kommt frei, Konto des Zimmermädchen ist gefüllt.
    Eigentlich sollten nur noch Kastraten in Führungspositionen tätig sein. Die Chinesen haben das schon immer gewusst!

  17. #17 Dr. Webbaer
    2. Juli 2011

    Wichtich ist hier heutzutage zu verstehen, dass die Macht den anderen hinter Gittern zu bringen bei den Damen liegt. – Man munkelt auch allgemein, dass die Rechtslage im ganzen nicht geeignet ist die Familienbildung zu begründen und zu motivieren. In D. Das aber nur nebenbei. Es kommen, wenn es so ist, wie vermutet, dann eben andere …

    MFG
    Dr. Webbaer

  18. #18 michael
    2. Juli 2011

    > Man munkelt auch allgemein, dass die Rechtslage im ganzen nicht geeignet ist die Familienbildung zu begründen und zu motivieren. In D.

    Ach, D stirbt also aus. Gott sei Dank ist WB ja nicht in D, und kann so ungestört seinen Beitrag zum Erhalt des deutschen Volkes leisten.

  19. #19 Dr. Webbaer
    3. Juli 2011

    @michael
    Es ist jedenfalls so, dass seit 1973 ein Austausch der Bevölkerung durch Immigration angestrebt wird, ein Aussterben ist nicht behauptet worden:
    https://www.google.com/publicdata?ds=wb-wdi&met_y=sp_dyn_tfrt_in&idim=country:DEU&dl=de&hl=de&q=fertilit%C3%A4tsrate

    Hmm, zur Info vielleicht noch, wenn die o.g. Rate bei 1,4 ist und 2,1 erforderlich ist in modernen Gesellschaften mit geringer Kindersterblichkeit, dann findet eine Zweidrittelung je Generation statt, Kleine Stat hierzu:

    • nach 1 G.: 2/3 = 66,67%
    • nach 2 G.: (2/3) * (2/3) = 44,44%
    • nach 3 G.: (2/3) * (2/3) * (2/3) = 29,63%

    Der Bevölkerungsaustausch findet also recht zügig statt und kann noch von Einzelnen fast umfänglich beobachtet werden.

    MFG
    Dr. W (der sich eine wie oben behauptete Betätigung für das doitsche Volk verbittet)

  20. #20 michael
    3. Juli 2011

    @WB
    @wb
    Nun, wenn der Bär nicht seinen Beitrag leistet, kann es ihm ja egal, sein, ob die Deutschen aussterben. Was nölt er dann herum.

    BtW: Guter Link, Herr Bär. Sogar der Iran ist vom Aussterben bedroht. Wie soll das alles nur enden.

  21. #21 Dr. Webbaer
    3. Juli 2011

    Nun, wenn der Bär nicht seinen Beitrag leistet, kann es ihm ja egal, sein, ob die Deutschen aussterben. Was nölt er dann herum.

    Weil es natürlich bei denjenigen, die i.p. Systemerhaltung und Systempflege Probleme haben, auch an vernünftigen Sichten mangelt. – Die DSK-Geschichte, die wiederum auf einer mehrfach lügenden Zeugin beruht, Kachelmann lässt grüßen, belegt in diesem Fall die Dysfunktion des Rechtssystems, sogar des amerikanischen …

  22. #22 michael
    3. Juli 2011

    @WB

    Mal wieder gegen die Weiber am Hetzen ?

  23. #23 kompe
    4. Juli 2011

    ich hase sex

  24. #24 Stefan W.
    19. Juli 2011

    @Webbär: Die Behauptung ist lückenhaft, um nicht zu sagen: falsch. Die Generation stirbt ja nicht weg, wenn sie sich nicht fortpflanzt, also nehmen wir mal an dank Gentechnik wären die Männer schon raus, und wir hätten x Frauen, davon 20 im Alter von 40 Jahren (+-5 Jahre), und eben raus aus der Fortpflanzung. Vereinfacht geht das Modell so weiter, dass 15 Frauen 50(+-) wären, 10 wären 60 usw – all die älteren pflanzen sich nicht mehr fort, aber die höchste Reproduktionsrate hat man eben erst hinter sich gebracht, und die jüngeren Frauen reproduzieren sich nicht so eifrig – es gab aber auch noch nie so viele.

    Ich muss das anders aufschlüssen – in 10jahresschritten:
    100 Frauen 1960 reproduzieren sich mit der Rate 2,5, und führen zu 125 Frauen im gebärfähigen Alter von 1980-2000. 100 Frauen 1960 mit der Rate 2 in den Jahren 1990-2010, aber, wenn die Fruchtbarkeit zunahm, waren das, verglichen mit den 100 Frauen von 1960 ja schon eher 110 oder 120 Frauen, und die reproduzieren sich noch knapp, also 105-110 Frauen. Die Frauen von 1970 produzieren nur noch 0,7 Frauen, aber da sind es – verinfacht – die 120 Frauen, die 1960 zur Welt kamen, die also auch noch 84 Frauen erzeugen. Diese Frauen sterben aber nicht mit 40, also heute, sondern leben noch 40 Jahre weiter.

    Es wird auch niemand ausgetauscht, sondern wenn man stirbt ist man tot. Und die Migranten werden eingebürgert, und bekommen ihren Nachwuchs schon als Deutsche. Und wenn es Dich stören würde 2250 in einer Minderheit zu sein: Da bist Du wohl schon tot, und die Nachkommen Deiner Nachkommen haben sich schrittweise an neue Situationen gewöhnt, und ganz neue Migrationsbewegungen zu meistern – diese Aussterbensangst muss man sich wirklich nicht anziehen. Naturgemäß wird es nur eine kl. Minderheit betreffen.

  25. #25 Carlo
    19. Juli 2011

    @michael
    Der Bär hat schon recht. Das Weib ist schuld. Nein, das hab ich jetzt falsch ausgedrückt. Das normale Weib natürlich nicht. Dieses verhält sich vorbildlich, kann und will Familie gründen, kümmert sich um Haushalt und Kinder und hat einen festen Glauben. Nur hat dieses normale Weib in diesem Deutschland keine Chance sich zu entfalten. Und hier kommt der springende Punkt, Gesellschaftspolitik wird nicht von den Interessen normaler Weiber geleitet, sondern von einer Randgruppe andersartiger Weiber, von komischen Feministinnen-/Homo-/Transsexweibern. Frühere Gesellschaften haben gewusst diese von der Macht fern zu halten. Heute ist das nicht mehr der Fall, weshalb die deutsche Gesellschaft langsam, aber sicher zerstört wird, die wichtigste Zelle, die Familie ebenso und damit der Untergang herbei geführt werden soll und wird.