Ein häufiges “Argument” zur Rechtfertigung der Diskriminierung von Homosexuellen ist ja, dass ihre sexuelle Neigung unnatürlich, unmoralisch und vor allem Ausdruck eines dekadenten (= “modernen”) Lebensstils sei. Wer dieses Vorurteil akzeptiert und/oder verinnerlicht hat, sollte das Paper Male Androphilia in the Ancestral Environment lesen, das im Open-Access-Jorunal Human Nature erschienen ist. Denn das widerlegt jedes einzelne dieser Argumente ganz anschaulich und plausibel.

In dem Paper koennen die Autoren Doug VanderLaan, Zhiyuan Ren und Paul Vasey belegen, dass

1. Homosexualität – genauer gesagt (und in den Worten der Autoren), “transgender male androphilia” (also die sexuelle Präferenz eines eher weiblichen Rollennormen folgenden Mannes für Männer) – mit sehr großer Gewissheit bereits in frühen Jäger- und Sammlerkulturen aufgetreten ist (sie folgern dies aus Analogien mit rezenten “primitiven” Jäger- und Sammlerkulturen);

2. Homosexualität in diesen Kulturen akzeptiert war und wird;

3. Homosexualität nicht etwa einen Nachteil im Sinn der Evolution mit sich bringt (das “unnatürliche” Argument – dass sie ja der Arterhaltung widerspräche, da Homosexuelle selbst keinen Nachwuchs anzustreben scheinen), ganz im Gegenteil: Vor allem in Gruppen mit starken familiären Bindungen komme den selbst Kinderlosen eine wichtige Rolle bei der Familienbetreuung und -Versorgung zu, was wiederum durch Verwandtenselektion durchaus dazu führen kann, dass damit auch die genetische Veranlagung zur Homosexualität im Genpool der Familie erhalten bleibt.

Darüber kann und wird man sicher streiten. Vor allem der Aspekt der Verwandtenselektion ist bestens dazu geeignet, Kritiker auf den Plan zu rufen, da er als maßgeblicher Evolutionsmechanismus historisch und biologisch wohl eher überschätzt wurde und wird. Aber selbst wenn dies nicht dahingehend interpretiert werden sollte, dass Homosexualität einen Vorteil in der Evolution verschafft, sondern lediglich einen Mechanismus bietet, warum Homosexualität als genetische “Sackgasse” nicht längst schon per Selektion eliminiert wurde – das Argument der “Unnatürlichkeit” wäre damit jedenfalls auch entkräftet.

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Kommentare (33)

  1. #1 MJ
    2. Oktober 2013

    Vielleicht missverstehe ich das ja, aber der Artikel selbst ist nicht frei zugaenglich, das Journal (wie das jetzt schon einige tun) bietet nur eine “open access”-Option fuer Autoren an (“open choice”), indem diese selbst die Kosten tragen. Der vorliegende Artikel jedoch ist zahlungspflichtig, ich habe z.B. keinen Zugriff darauf, kostet 35 Euro.

  2. #2 para
    2. Oktober 2013

    Es ist ohnehin ein veralteter Irrglaube das Sex überwiegend der Fortpflanzung diene. Soziale Interaktionen können da je nach Tierrt eine viel wichtigere Rolle spielen (gemeint ist, die Häufigkeit von Sex aus Fortpflanzungsgründen vs. die Häufigkeit aus anderen Gründen). Die Liste von Homosexualität allein bei Säugetieren ist beachtlich. Wenn man nur erstmal danach sucht, findet man Homosexualität sicher fast überall.

  3. #3 Juergen Schoenstein
    3. Oktober 2013

    @MJ #1
    Das tut mir leid – ich hatte keine Probleme, den gesamten Artikel gratis zu lesen, war deshalb davon ausgegangen, dass er open access ist.

  4. #4 yohak
    3. Oktober 2013

    Ich finde es ist schon eine spannende Frage, warum es in der Natur Homosexualität gibt, insbesondere warum sie nicht
    evolutionsbedingt wieder untergegangen ist. Andererseits finde ich: Die Frage nach der “Natürlichkeit” der Homosexualität hat nichts aber auch gar nichts mit der Frage nach der Legitimität der Diskriminierung von Homosexuellen zu tun. Ob nun Homosexualität in der Steinzeit von unseren Vorfahren akzeptiert wurde, ist meiner Ansicht nach für die heutige Diskussion um Homosexuellenrechte ziemlich völlig irrelevant.

  5. #5 gizmo
    leipzsch
    3. Oktober 2013

    “also die sexuelle Präferenz eines eher weiblichen Rollennormen folgenden Mannes für Männer”

    schwule nehmen also weibliche rollennormen an? ziemlich klischeehaft…
    es gibt viele schwule, die überhaupt nicht auf “feminine” kerle stehen.

    und wieso wird bei homosexualität nur an schwule gedacht und nicht an lesben?

  6. #6 Georg Hoffmann
    3. Oktober 2013

    Irgendwo hatten wir die Diskussion schon einmal. Verwandtenselektion wird dann interessant, wenn alle Nistplaetze schon vergeben sind. Eine Art Plan B. Homosexualitaet (wenn weitestgehend oder teilweise genetisch bedingt) ist schon die maximale evolutive Strafe. Ein genetischer Fehler der einen per Herzklappenfehler oder Zuckerkrankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 25 Jahren dahinrafft, waere ein Scherz dagegen. Schlissclich hat man 10 Jahre Zeit Kinder in die Welt zusetzen.
    Von daher bleibt das Ganze schon ein echtes Raetsel.

    Zu Homosexualitaet in der Tierwelt hatte ich das Video hier von Ricky Gervais mal reingestellt. Eher derb. Mir gefaellts allerdings.
    https://scienceblogs.de/primaklima/2011/01/20/ricky-gervais-zu-atheismus-homosexualitat-bei-tieren-und-klimawandel/

  7. #7 Jürgen Schönstein
    3. Oktober 2013

    @gizmo

    wieso wird bei homosexualität nur an schwule gedacht und nicht an lesben?

    Weil eine Studie nicht alles abdecken kann, vermute ich. Es wird sicher noch weitere geben …

  8. #8 Basilius
    Oreimo.
    3. Oktober 2013

    @gizmo

    und wieso wird bei homosexualität nur an schwule gedacht und nicht an lesben?

    Der Einwand ist grundsätzlich berechtigt. Aber die oft gesehene Fokussierung auf Schwule dürfte daran liegen, daß Männer, welche zur Diskriminierung homosexueller Menschen neigen, dieses Verhalten oft bei Schwulen stärker ausleben als bei Lesben.

  9. #9 para
    3. Oktober 2013

    @yohak/Georg Hoffmann

    Homosexualität ist vor allem dann schwierig zu verstehen, wenn man die Prämisse vorraussetzt, dass Sex generell nur der Fortpflanzung dient. Den Fehler hat man ein paar Jahrhunderte lang gemacht, was wohl eher eine Übertragung christlicher Werte darstellt…

    Nun ist die Prämisse so nicht richtig- bei vielen Tieren ist Sex auch ein Mittel der Dominaz (z.B. Giraffen), ein Ablenkungsmannöver um von einem Partner abzulenken oder sogar per “Dreier” an einen Partner zu kommen (eine Reihe Echsen, oft bei Fischen), oder weil sogar Spass (gemeint ist “Wohlbefinden”) macht. Ein Hund wird mit Sicherheit das Bein von Herrchen/Frauchen als solches erkennen, hat aber dennoch seine “Freude” daran. Zu guter Letzt gibts da noch den Fall der Selbstbefruchtung. Da ist Sex optional- wenn die Tiere dann auch noch das Geschlecht wechseln können, spielt es gar keine Rolle mehr was der andere gerade ist…

  10. #10 Georg Hoffmann
    3. Oktober 2013

    @para
    Hach, am Schluss sind doch immer die religioesen Werte schuld. Es ist zum Haareausreissen. Den “Fehler” haben aber sich auch Darwin und viele andere gemacht.

    Aber Spass beiseite. Nehmen wir mal an, dass Dominanz oder Ablenkungsmanoever nicht letztlich doch wieder in Zahl von Kindern (ie Genen) in der naechsten Generation muenden, dann frage ich mich, wie man denn mit meinethalben den Selbstzweck Dominanz oder Spass denn Homosexualitaet erklaeren koennte? Denn offensichtlich gibt es heterosexuelle Dominanz und heterosexuellen Spass. Man mcht also das Gleiche und hat obendrein Kinder. Scheint also auch keinen rechten Sinn zu ergeben.

    Am Ende ist doch die einzige Waehrung die die Evolution ackzeptiert, die an die naechste Generation weitergebenen Gene. Da ist und bleibt doch Homosexualitaet eine hoecht ueberraschende Strategie. Es wurden damals auf Scienceblogs ja viele Ideen diskutiert und vieles findet man ja auch in Papern. Nicht alle sind politisch korrekt in dem Sinne, dass es sich nicht schoen anhoert. Die Familienselektion hoert sich ja noch nett an. Wie ist es aber mit der Vorstellung, dass etwa Homosexualitaet eine Art Battleground zwischen X und Y Chromosomen ist, bei denen der jeweils andere unfruchtbar gemacht werden soll?

    So viel Perfektion in der Anpassung an aeussere Umstaende, Mimikry, Geschwindigkeit, Zahl der Kinder, alles allles scheint brutal optimiert. Und dann mittendrin leistet sich die Natur einen ca 10% Ausfall wg Homosexualitaet. Es bleibt irgendwie verblueffend.

    Oder man muesste ueber die uebliche Vorstellungen hinausgehen, etwa wie in https://www.amazon.com/Survival-Beautiful-Art-Science-Evolution/dp/1608193888
    Da hat man dann auch noch keine rechte Erklaerung, aber man ist zumindest nicht mehr so verbluefft ueber die ganz natuerliche Homosexualitaet.

  11. #11 Frank S
    3. Oktober 2013

    Ist “unnatürlich” denn überhaupt ein Argument?

    Ich habe nie wirklich verstand, warum “natürlich” so gern als Synonym für “gut”, “richtig” oder “erstrebenswert” benutzt wird.

    Was ist denn “natürlich” an einer warmen Dusche, einer Zahnbürste, einer Mikrowelle, einem Automobil oder auch einer Blinddarmoperation?

    Ich habe alles davon kennengelernt, und es könnte mich nicht weniger interessieren, dass nichts davon “natürlich” ist.

    Infektionen, Krankheiten, Verhungern, durch und durch besiedelt von Parasiten zu sein, körperlicher Verfall und eine Lebenserwartung von unter 30 Jahren… DAS ist “natürlich”… zum Teufel damit!

  12. #12 Toni
    3. Oktober 2013

    “eine Lebenserwartung von unter 30 Jahren”

    Ich kann ehrlich gesagt diesen blanken Unsinn nicht mehr hören. Schon in der Bibel – dem 90. Psalm der Mose zugeschrieben wird heißt es schließlich:

    “Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre”

    Auf deutsch – der Mensch hatte also schon in der Antike als Erwachsener eine Lebenserwartung von 70 – 80 Jahren!!!!
    Wenn es überhaupt stimmt, daß die durschnittliche Lebenserwartung nur bei 40 bzw. darunter gelegen haben soll, dann nur aufgrund der erhöhten Kindersterblichkeit bzw. vielleicht aufgrund der Klimaverhältnisse in nördlichen Gefilden. Niemand macht mir weiß, daß im trocken-warmen Klima der Levante die Erwachsenen Menschen nicht schon vor 3000 – 4000 Jahren so wie die Bibel es sagt im Schnitt 70 Jahre wurden.

    Der 90. Psalm lautet übrigens (verkürzt):

    Ein Gebet des Mose, des Mannes Gottes.” Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. /
    2 Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
    3 Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
    4 Denn tausend Jahre sind vor dir / wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
    5 Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, / sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst,
    6 das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt.
    10 Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe;1 denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
    12 Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
    17 Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich / und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

  13. #13 Toni
    3. Oktober 2013

    Und noch was – erklärt die Evolution dann auch noch Pädophilie und Sodomie?

    Für mich ist und bleibt es das Höchstmaß an Absurdität und “Wahnsinn”, wenn man Glaubt unsere gesamte Realität / den Geist des Menschen und als sein Denken, Handeln und Tun aus der Materie heraus (evolutionär) erklären zu können.

    Gruß

  14. #14 Martin
    4. Oktober 2013

    Erklärt deine ach so heilige Bibel etwa Homosexualität, Pädophilie und Sodomie? Und warum Gott Lebewesen mit solchem Verhalten ausstattet?

    Für mich ist es im Übrigen höchst absurd und “wahnsinnig”, wenn man menschliches Denken, Handeln und Tun auf eine imaginäre höhere Macht abwälzt.

  15. #15 WolfStark
    4. Oktober 2013

    @Frank S
    Nein, unnatürlich ist natürlich kein Argument, viel mehr ist es eine Feststellung und dann ist sie ja noch nicht mal wirklich richtig, schließlich ist Homosexualität natürlich. Womöglich (und nicht mal das ist ja sicher) ist Homosexualität einfach nur selten. Letztendlich sagen die Leute, die mit Natürlichkeit zu argumentieren versuchen, nur etwas über die Häufigkeit aus. Aber das ist ja keine Wertung. Niemand käme auf die Idee zusagen “Björk hören ist unnatürlich!”. Bei diesem Thema kommt diese “Argumentation” aber anduernd, obwohl es wohl ein vielfaches mehr Schwule und Lesben und Bisexuelle als Björk Fans geben dürfte. Es ist und bleibt aber nichts weiter als eine Aussage zur Häufigkeit, die genauso durch jede andere Feststellung ersetzt werden könnte wie: “Die machen es mit dem gleichen Geschlecht!”.

    Ich denke das Problem ist einfach, dass viele Menschen nicht gelernt haben was ein Argument ist.

  16. #16 Frank S
    4. Oktober 2013

    @WolfStark

    Exakt.

    “Natürlich” und “Unnatürlich” werden einfach gern verwendet um das zu rechtfertigen, was der Betreffende aus irgendwelchen anderen Gründen ( die er nicht nennen will oder vielleicht nicht einmal nennen kann ) ohnehin schon abzulehnen beschlossen hat.
    Es ist eine nachträgliche Pseudo-Rechtfertigung, was sich ja schon allein dadurch zeigt, dass diesselben Menschen andere unnatürliche Dinge – wie Armbanduhren oder eben Björk-hören – nicht ablehnen.

    Trotzdem hat dieses “Argument” zu mindest eine gewisse Wirkung auch auf rationalere Menschen – genug, jedenfalls, um einen Streit über die Natürlichkeit/Unnatürlichkeit von Homosexualität am Laufen zu halten, als ob diese Frage wirklich von Bedeutung wäre.

    Mir wäre es am liebsten, wir könnten in uns als Gesellschaft von natürlich=gut und unnatürlich=schlecht lösen, dann müssten wir uns nicht auch noch auf solchen Nebenschauplätzen mit intoleranten und selbstgerechten Homophoben herumärgern… aber das wäre wohl zu viel gefordert.

  17. #17 Toni
    4. Oktober 2013

    @ Martin

    Ja sicher liefert die Bibel auch eine Erklärung für diese Dinge – der Bibel ist schließlich nichts menschliches fremd.

    Nur liefert sie halt Erklärungen mit denen der heutige Zeitgeist nichts mehr anfangen kann/will….

    Die Bibel versteht Homosexualität, Transsexualität ect. als eine von vielen Sünden gegen die Schöpfungsordnung Gottes (= Mann + Frau als optimale Ergänzung mit dem Ziel ein “Fleisch” zu sein, verbunden in Liebe und Harmonie). Was ist dabei Sünde bzw. die Ursünde? Es ist der unvollkommene Zustand des von Gott getrennten Menschen und seiner selbstsüchtigen Lebensweise = Rebellion/Auflehnung gegen den Willen Gottes.

    D. h. die Bibel interpretiert Homosexualität / Transsexualität ect. als bewußte oder unbewußte (selbst- oder fremdverschuldete) Rebellion gegen die vorgegebene, natürliche Schöpfungsordnung Gottes (mann kann oder will sich und seinen eigenen Körper nicht so annehmen/akzeptieren, wie er einem vom Schöpfer gegeben wurde; daß Ergebnis ist Unzufriedenheit und Zorn auf Gott sowie Selbsthass).

    Gründe und Ursachen für diese Identitätsstörrung sind vielfältig vorstellbar und wären sowohl in der eigenen Persönlichkeit als auch der Sozialisation (z.B. frühkindliche Ablehnung, Mangel an Liebe und Annahme, fehlende Vaterbeziehug ect.) zu suchen.

    Zu erwähnen ist dabei, daß Jesus sich in der Bibel selber nicht zum Thema Homosexualität geäußert hat und auch für Homosexuelle der biblische Grundsatz gilt: “Gott hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder”. Diskrimminierung steht auf dieser Basis keinem Christen zu.

  18. #18 Spritkopf
    4. Oktober 2013

    @Bibel-Toni

    Diskrimminierung steht auf dieser Basis keinem Christen zu.

    Genau, und deswegen wird auch nicht diskriminiert (mit einem ‘m’), sondern die Sünder werden gleich umgebracht, wie z. B. in Levitikus 20,13 von Gott angeordnet.

  19. #19 s.s.t.
    4. Oktober 2013

    @Toni

    Ich kann ehrlich gesagt diesen blanken Unsinn nicht mehr hören. Schon in der Bibel – dem 90. Psalm der Mose zugeschrieben wird heißt es schließlich:

    “Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre”

    Die grundsätzliche Lebenserwartung eines Menschen liegt in der Tat bei 80 und mehr Jahren, unabhängig von dem Zeitalter, in dem der Mensch lebt(e). Diese 80++ Jahre werden auch erreicht, wenn, ja wenn nicht irgendwelche Krankheiten, Unfälle, Kriege, Hungersnöte etc.pp. dazwischen kommen.

    Zusammenfassung
    In den Industrienationen ist die Lebenserwartung in den vergangenen 160 Jahren stetig gestiegen. Und der Trend hält an: Die Zahl der Menschen, die ihren 100. Geburtstag feiern können, hat sich seit 1950 in jedem Jahrzehnt mindestens verdoppelt. Ausschlaggebend für die Verlängerung der Lebenserwartung war und ist ein Zusammenspiel wirtschaftlicher Entwicklungen, sozialer Errungenschaften und medizinischer Fortschritte. Eine unentrinnbare Obergrenze der Lebenserwartung ist nicht
    in Sicht. Vielmehr erweist sich der Alterungsprozess als plastisch und über genetische und nicht-genetische Interventionen modifizierbar. Heute ist der Anstieg der Lebenserwartung vor allem der verringerten Sterblichkeit im Alter zuzuschreiben, was durch Fortschritte in der effektiven Prävention, der Diagnose und der Therapie von Alterskrankheiten weiter unterstützt wird.

    https://www.demogr.mpg.de/publications%5Cfiles%5C1956_1118841030_1_Bundesgesundheitsblatt48-5.pdf
    Also nix mit Kindersterblichkeit.

    Zu dieser sog. “ferneren Lebenserwartung”, also mit wie vielen Jahren ein 60 Jähriger statistisch gesehen rechnen kann, siehe auch
    https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61547/lebenserwartung
    In den letzten 130 Jahren haben sich diese ‘Bonusrunden’ ab 60 fast verdoppelt.

  20. #20 Porzellan
    4. Oktober 2013

    was all gibt
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ex-Gay-Bewegung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ex-Ex-Gay
    auch interessant
    https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexueller_Lebensstil#Sexueller_Missbrauch_von_Kindern

    p.s. @ Schönstein
    berichten Sie doch mal über was so in den Staaten los ist…

  21. #21 inuken
    4. Oktober 2013

    “Am Ende ist doch die einzige Waehrung die die Evolution ackzeptiert, die an die naechste Generation weitergebenen Gene. Da ist und bleibt doch Homosexualitaet eine hoecht ueberraschende Strategie.”
    Naja….irgendwie müssen die entsprechenden Gene, wie schon gesagt an die nächste Generation weiter gegeben werden. Es würde im rahmen der Verwandten selektion durchaus erklärbar sein, sofern ein individuum statt selbst Kinder zu bekommen die seiner geschwister, welche ja immernhin immernoch 25% seiner gene mit ihm gemeinhaben aufzuziehen hilft. Solange bei der gegebenen Rate an Homosexuellen im Schnitt die chancen seine gene über seine nahen verwandten weiter zu geben größer sind als die chancen sie über eigene Kinder weiter zu geben ( z.b. weil wir durchschnittlich im laufe der zeit nur soviele ressourcen zur verfügung hatten das eine noch größere Rate an heterosexuellen individuuen die chancen dieser ihrer gene weiter zu geben durchschnittlich unter die der Homosexuellen die bei Verwandten bei der Brutpflege helfen stellen würde) funktioniert die taktik.

  22. #22 Toni
    4. Oktober 2013

    @ s.s.t.

    “Die Zahl der Menschen, die ihren 100. Geburtstag feiern können, hat sich seit 1950 in jedem Jahrzehnt mindestens verdoppelt. Ausschlaggebend für die Verlängerung der Lebenserwartung war und ist ein Zusammenspiel wirtschaftlicher Entwicklungen, sozialer Errungenschaften und medizinischer Fortschritte. Eine unentrinnbare Obergrenze der Lebenserwartung ist nicht”

    Zustimmung und Mahnung zur Vorsicht dazu meinerseits zugleich – warum?

    Bei Wikipedia steht:

    “In Gen 6,1-4 EU begrenzt Gott die Lebenszeit des Menschen nach der Sintflut schließlich auf hundertzwanzig Jahre. Das ist tatsächlich ziemlich genau jene Lebensspanne, die bisher von den ältesten Menschen erreicht wurde. Ein typisches Lebensalter von 70-80 Jahren ist in Ps 90,10 EU genannt.”

    Überall wo die Bibel so klare Aussagen macht wie “das Alter des Menschen wurde auf rd. 120 Jahre nach der Sintflut begrenzt”, konnte sie noch nie widerlegt werden!!!

    Und die Liste der ältesten Menschen
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ltester_Mensch
    das dies auch in diesem Punkt nachwievor gilt.

    Insofern möchte ich das erst mal sehen, daß diese Schwelle von uns Menschen mit der modernen Medizin wirklich überboten werden kann!

    Und das die Lebenserwartung in Europa vom Mittelalter kommend, über die schrecklichen Zustände der Industrialisierung bis heute ständig gesteigert werden konnte, ist wenig verwunderlich.

    Ein interessanter Aspekt der biblischen Urgeschichte ist, daß das Lebensalter des Menschen dort einer permanenten “Degeneration” unterlag, sofern man die Zeitangaben dort nicht von vorneherein symbolisch betrachtet…..

    Gruß

  23. #23 Spritkopf
    4. Oktober 2013

    @Bibel-Toni

    Überall wo die Bibel so klare Aussagen macht wie “das Alter des Menschen wurde auf rd. 120 Jahre nach der Sintflut begrenzt”, konnte sie noch nie widerlegt werden!!!

    Toni, du lügst doch schon wieder. Laut Genesis 6,1 wird das Alter nicht auf RUND 120 Jahre begrenzt, sondern auf genau 120 Jahre. Und mit einer Französin, die diese Grenze um zweieinhalb Jahre überschritt, ist diese Aussage widerlegt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Calment

  24. #24 Toni
    4. Oktober 2013

    @ Spritkopf

    Ich bin kein Korinthenkacker und denke Gott ist es auch nicht…..

    Ausnahmen bestätigen für mich hier insofern die Regel.

    Pedanterie mag in gewissen Bereichen der Naturwissenschaft eine Daseinsberechtigung haben, aber sicher nicht als grundsätzliche Lebenseinstellung. Ich hatte mal einen Arbeitskollegen der sogar sehr pedantisch war und auch einem dazu passenden naturw. Hobby – Fossilen Ausgrabungen – nachging. Er hat in Augsburg das halbe naturwissenschaftliche Museum mit seinen Funden ausgestattet und verfügt über ein großes Wissen im Bereich der Paläontologie. Trotzdem war er für mich menschlich nur ein “Riesenbaby” = ein “Fachidiot” ohne wirkliche Ahnung dessen was die Welt und den Menschen ausmacht und zusammenhält…..

    Der Gott der Bibel ist weder kleinkariert noch borniert sondern sein Wesen ist die Liebe.

    Er und ich streiten sich daher nicht mit Menschen die seine 120 Jahre Regel kleinkariert auslegen wollen. Ich sehe vielmehr, daß sie bis heute trotz moderner Medizin gilt und wir nur einen Fall kennen der knapp darüber gekommen ist….

    Gruß

    Weder ich noch er müssen uns daher darüber streiten, ob

  25. #25 Toni
    4. Oktober 2013

    Test

  26. #26 Toni
    4. Oktober 2013

    @ Spritkopf

    Schande mir ist gerade meine ganze Entgegnung an Dich abhanden gekommen….

    Deshalb nurmehr soviel –

    Der Gott der Bibel ist kein Korinthenkacker sondern sein Wesen wird uns als die Liebe vorgestellt. Seine Aussagen in der Bibel sind daher nicht von pedantischer Natur sondern haben grundsätzliche Bedeutung.

    Und ich denke die Bibel hat hier vom Grundsatz her wiedermal Recht – Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Trotz der modernen Medizin kennen wir bis dato erst einen Fall der die 120 Jahre Regel geringfügig überbieten konnte.

    Das ist keine Widerlegung sondern eine Bestätigung der Aussage der Bibel.

    Gruß
    Solange das der Fall ist

  27. #27 Toni
    4. Oktober 2013

    @ Spritkopf

    Sorry – komme mit ausführlichen Antworten nicht mehr durch.

    Schönen Abend

  28. #28 Spritkopf
    4. Oktober 2013

    Sorry – komme mit ausführlichen Antworten nicht mehr durch.

    Was gibts da auch noch zu diskutieren? Du hast sogar eine Wikipediaseite aufgeführt, auf der jemand deutlich die 120 Jahre überschritten hat, woraufhin du das Wörtchen “rund” (abgekürzt) einfügtest und dann – durch drei Ausrufezeichen besonders hervorgehoben – schriebst, diese biblische Angabe sei noch nie widerlegt worden. Doch, ist sie. Und du hast bewußt gelogen und dich dabei erwischen lassen und nicht das erste Mal. Erinnerst du dich noch, wie ich das nannte? Lying for Jesus.

  29. #29 Spritkopf
    4. Oktober 2013

    Das ist keine Widerlegung sondern eine Bestätigung der Aussage der Bibel.

    Lying for Jesus. Again.

  30. #30 Thor1978
    Oberhausen
    12. November 2013

    Leute, lest mal die Bibel richtig…. Da findest ihr genug “Homos in love” ohne er ward vom Blitze getroffen und ohne der Rede von Sünde…. Jesus hat denen sogar noch geholfen.

  31. #31 Spritkopf
    12. November 2013

    @Thor1978

    Leute, lest mal die Bibel richtig…. Da findest ihr genug “Homos in love” ohne er ward vom Blitze getroffen und ohne der Rede von Sünde…. Jesus hat denen sogar noch geholfen.

    Na und? In der Bibel steht viel widersprüchliches Zeug. Die Frage ist doch, warum man diese Uralt-Märchenschwarte noch ernst nehmen sollte und sie nicht als das ansieht, was sie ist: Ein Buch, welches den Historikern Auskunft darüber gibt, wie man vor 2000 – 3000 Jahren gedacht hat, aber welches heute von keinem vernünftigen Menschen mehr als moralisches Normenwerk angesehen werden kann (merkbefreite Trottel wie Bibel-Toni jetzt mal ausgenommen).

  32. […] = window.adsbygoogle || []).push({}); Fragen wir doch einfach mal den Biologen Homosexualität und Evolution – Geograffitico [QUOTEHomosexualität nicht etwa einen Nachteil im Sinn der Evolution mit sich bringt (das […]

  33. #33 Dan
    10. Oktober 2017

    Die Begriffsklärung von Homosexuell war schlicht und ergreifend falsch. Das was in dem Text als homosexuell bezeichnet wird lässt sich vielmehr als Transidentität verstehen. Homosexuell setzt sich aus homo was lateinisch ist und sich am ehesten mit gleich liebend übersetzen läst und Sex welches in dem Fall für. Geschlecht steht zusammen. Welche Rolle die Person annimmt ist individuell und nicht in dem Begriff homosexuell gefasst. Als homosexuell gelten auch Frauen die Frauen lieben worauf in der Begriffsklärung gar nicht hingewiesen wurde