Wer jetzt denkt, dass dies ein weiterer Scherzbeitrag im Kanon der Warnungen vor der ach so gefährlichen Substanz Dihydrogenmonixid sein soll – fasch. Dies ist ein Hinweis auf einen ernst gemeinten Artikel in der aktuellen Science-Beilage der New York Times: Es ist tatsächlich möglich, dass ein Übermaß an Wasserkonsum zu schweren, sogar tödlichen Schäden für den Körper führen kann – nicht durch simples Ertrinken, sondern durch eine Störung des Natriumhaushalts, die so genannte Verdünnungsnaträmie (“Wasservergiftung”), die – wenn überhaupt, versteht sich – vor allem im Leistungssport unter extrem heißen Bedingungen vorkommen kann: For Athletes, the Risk of Too Much Water.

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Kommentare (12)

  1. #2 rolak
    2. September 2015

    vor allem im Leistungssport

    Das wird generell schon so sein, doch mir sind diese Symptome eher auf Festivals und bei Kindern begegnet, die von ihren treusorgenden Eltern vor dem pöhsen Salz/Natrium beschützt werden. Die problemlösende Salzstange oä sollte allerdings erst in Spuckweite zur Toilette verabreicht werden, da sich fast instantan alle Schleusen öffnen…

  2. #3 demolog
    2. September 2015

    Mich hat neulich etwas verwirrt, dass ich in etwa 8 Jahren nur 500 Gramm Reichenhaller Salz verbraucht habe. Single-Haushalt eben.

    Und das in der Nähe des schon damals sehr salzigen toten Meeres gewisse historisch wichtige Ereignisse stattfanden.

    und das manche Menschen scheinbar intuitiv wissen, dass sie zuviel oder zuweing Salz zusich nehmen.

  3. #4 BreitSide
    Beim Deich
    2. September 2015

    Jaja, nachher kommt noch jemand und behauptet, die Industrie versetze unser gutes Salz mit Natriumchlorid!

    Wo doch die Chlorchemie strikt abzulehnen ist und Natrium bekanntlich hochgefährlich ist 🙄

    Aber es ist wahr, ich kann mich auch noch gut an die dringenden Ratschläge erinnern, “über den Durst” zu trinken.

  4. #5 DH
    2. September 2015

    Warum funktionieren in solchen Fällen nicht die Abwehrmechanismen des Körpers? Könnte dabei Doping eine Rolle spielen , indem es die körperliche Wahrnehmung übergeht?

  5. #6 BreitSide
    Beim Deich
    2. September 2015

    Man kann viele Abwehrmechanismen überwinden. Wie gesagt, den Leuten wurde eingebläut, möglichst viel zu trinken, auch wenn der Körper “nein” sagt.

    Der Körper sagt ja auch sehr heftig “nein”, wenn man mehrere km auf Tempo rennen will. Das Überwinden störender Körpersignale ist ja Grundlage sportlicher Höchstleistungen.

  6. #7 Kathrin S.
    Frankfurt
    5. September 2015

    Leistungssportler wird es wahrscheinlich nicht unterlaufen, aber ein Amateurläufer bei einem Frankfurter Marathon hat es das Leben gekostet, dass er zu viel nicht mit genügend Salz angerecihertes Wasser zu sich genommen hat.

  7. #8 Stefan
    8. September 2015

    Kleine Korrektur. Es muss Verdünnungshyponaträmie heissen. Das ganze hat mit Doping und heissem Wetter überhaupt nichts zu tun sondern unterläuft vor allem unerfahrenen Läufern die sich an starre Trinkschemata halten und zusätzlich vor dem Lauf noch “Vorhydrieren”. In einer Studie im New England Journal of Medicine war auch die Art der getrunkenen Flüssigkeit nicht massgeblich für das Auftreten. Die Inzidenz lag bei 14%. Bei Tausenden von Läufern ist das recht erheblich.

  8. #9 BreitSide
    Beim Deich
    8. September 2015

    Aha, Verdünnungshyponaträmie. Bei Homöopathie ist es dann eine Verdünnungsbradiphrenie?

  9. #10 gedankenknick
    8. September 2015

    Gab es auch schon als “Wettbewerb” um eine Spielekonsole, veranstaltet durch einen Radiosender: https://neuerdings.com/2007/01/18/mutter-stirbt-an-wasservergiftung-im-spiel-um-eine-wii/ Um so trauriger, da man sich nur das wohl bekannteste Zitat des Herrn Theophrastus Bombastus von Hohenheim hätte ins Gedächtnis rufen müssen.

    Ansonsten stimme ich da @Stefan zu.

  10. #11 Stefan
    8. September 2015

    @gedankenknick: Gibt es leider oft auch z.B. bei amerikanischen
    college fraternitys als Initiationsritus einen Eimer Wasser auszutrinken. Nicht selten mit tödlichem Ausgan. Es braucht je nach Kollektiv nicht allzu viel: Altersheimpatienten unter Sondenernährung entgleisen gerne auch schon bei 2-3 l Wasser pro Tag.

    @BreitSide: Eher Oligophrenie 🙂

  11. #12 BreitSide
    Beim Deich
    8. September 2015

    Nicht Oligosynapsie? 😆