Ich gestehe, das ist ein Ablenkungsmanöver. Für mich. Weil ich mich (ich kann halt nicht anders) über die tägliche Nachrichtenlektüre – in den USA ist das vermutlich ebenso unerfreulich wie in Deutschland – schon zu sehr ärgere, versuche ich mal, mich wieder mit Dingen zu befassen (und gegebenenfalls mich über sie zu ärgern), die ich…

So, nun ist also der Arte-Bericht erschienen, der als die große Enthüllung der korrupten Ernährungswissenschaften und der mit ihr konspirierenden Medien angekündigt wurde. Wer den Bericht nicht gesehen hat, sollte sich ihn ruhig entweder auf der arte-Seite (siehe den eben geposteten Link) oder auch hier bei YouTube ansehen (wie ich es tun musste, da ich…

Wenn echte Wissenschaft falsch in den Medien reflektiert wird, oder falsche Wissenschaft in den Medien für “echte” Schlagzeilen sorgt, wird der Fehler schnell – und oft – bei den Medien verortet: beim Wissenschaftsjournalismus, oder genauer gesagt, dessen Schwächen – zum Beispiel die Kritik, dass TageszeitungswissenschaftsredakteurInnen sich offenbar (überraschender Weise?) nicht die Zeit nehmen, ganze Studien…

Es gibt im Englischen eine ganze Reihe von idiomatischen Redewendungen, die etwas beschreiben, das zu einfach ist, um damit wirklich Eindruck machen zu können: “Easy as pie”, sagt man da beispielsweise, oder “like shooting fish in a barrel”. Oder “like stealing candy from a baby” – und letzteres scheint mir am passendsten für das, worum…

Martin Bäker und ich führen in seinem Beitrag Riesenhunde und “missing links”: Wissenschaftsjournalismus vor 70 Jahren eine quasi-private Diskussion darüber, wie sich die Verantwortung bei wissenschaftlichen Presseartikeln zwischen Sender (= Wissenschaft) und Empfänger (= Medien) verteilt. Eigentlich schade, denn die Diskussion an sich ist sehr spannend. Ich werde jetzt nicht den ganzen Argumentationsstrang rekapitulieren; der…

Klarer Fall von Boulevard-Schlagzeile, oder? Dazu hat sich der nature-online-Chefredakteur Ananyo Bhattacharya im britischen Guardian schon ein paar Gedanken gemacht*, mit dem Tenor: “The purpose of a headline is not to tell the story. That’s the purpose of the story. The purpose of the headline is to pique the interest of readers without lying” (Der…

…behauptet die Kolumnistin Sharon Begley in einem Kommentar im aktuellen US-Magazin “Newsweek”. Den Grund, warum Wissenschaftler im PR-Krieg um das öffentliche Vertrauen verlören, weiß sie auch: “Wissenschaftler sind lausige Kommunikatoren”, schreibt sie, und zitiert dazu den aufs Filmemachen umgestiegenen Marinebiologie-Professor Randy Olson: “Scientists think of themselves as guardians of truth,” he says. “Once they have…

… wird ja auch hier, in den Scienceblogs, nicht selten beklagt. Als Journalist fühle ich mich da immer angesprochen, doch meine gelegentlich vorgebrachten Abwehr-Argumente (Zeitdruck, beispielsweise, oder die “Das-haben-alle-also-machen-wir’s-auch”-Mentalität in Chefetagen) sind zwangsläufig immer nur anekdotisch – “heuristisch” im wissenschaftlichen Sprachgebrauch, und das heißt nun mal auch “nicht ausreichend fundiert”. Da freut es mich, dass…

Was das Fragezeichen in der Überschrift soll, werde ich gleich erklären. Doch erst mal, was mit “Zeitumstellung” gemeint ist – die alljährliche (und in Deutschland gerade wieder vollzogene) Umstellung von Normal- auf Sommerzeit und zurück. Und die kann im Frühjahr, wie eine schwedische Studie ergeben hat, zu einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko führen. Im Herbst hingegen, wenn…

Falls jemand an diesem Blogeintrag hängen blieb, weil der Begriff “LHC” in der Überschrift seinen Blick – und sein Interesse – gefangen hat, dann habe ich bereits mein erstes Ziel erreicht: zu zeigen, dass wir als Leser nahezu reflexhaft auf Reizwörter anspringen. Und darum soll es mir hier nun gehen. Denn “Wissenschaftsjournalismus in Massenpublikationen” (klingt…