Stuttgart 21 ist ein schönes Lehrstück in Sachen Großprojekte und Glaubwürdigkeit von Planungsdaten. Fast jede Zahl ist umstritten. Bei Stuttgart 21 geht es vor allem um wirtschaftliche Fakten und Umweltfolgen. Bei anderen Projekten spielen aber auch gesundheitliche Fragen eine wichtige Rolle.

Zurzeit erregt ein Fall einer seltenen Spätkomplikation der Masern in den Medien Aufmerksamkeit: Ein sechsjähriges Mädchen in Aschaffenburg ist an SSPE erkrankt, dieses Kürzel steht für „subakute sklerotisierende Panezephalitis”. SSPE tritt einige Jahre nach der Erstinfektion auf und verläuft tödlich.

In der letzten Zeit konnte man viel über die Zunahme von Burnout lesen. Exorbitante Steigerungsraten wurden berichtet, von mehreren hundert Prozent in den letzten 10 Jahren war die Rede. Das scheint gut zu den Forschungsergebnissen über die Zunahme von Stress und anderen psychischen Belastungen in der Arbeitswelt zu passen.

Dass es im Gesundheitswesen um viel Geld geht, weiß jeder. Im Jahr 2009 waren es in Deutschland 278 Mrd. Euro, davon trug die gesetzliche Krankenversicherung 161 Mrd. Euro. 33 Mrd. Euro entfielen auf allein auf Arzneimittel. Bei so viel Geld wird mit harten Bandagen gekämpft und dabei bleibt die Moral schnell auf der Strecke.