Bewegungsmangel gehört zu den großen verhaltensbedingten Gesundheitsrisiken und viele Krankheiten lassen sich durch Bewegung mehr oder weniger genauso gut beeinflussen wie durch (wirksame) Medikamente. Dazu gibt es haufenweise Studien und demzufolge wenig Zweifel am gesundheitlichen Nutzen von ausreichend Bewegung. Wenig Zweifel gibt es auch daran, dass sich viele Menschen nicht ausreichend bewegen.

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel ist unter anderem eine der Ursachen für Adipositas, also starkem Übergewicht. Adipositas wird mit zahlreichen Folgeerkrankungen in Verbindung gebracht und steht seit Jahren weit oben auf der gesundheitspolitischen Agenda, insbesondere in den USA. Andere Risikofaktoren für Adipositas sind z.B. genetische Faktoren, Stress, hohes Geburtsgewicht und vieles mehr, vor allem aber zu viele Kalorien in der Nahrung. Dabei spielt natürlich auch der Zuckerkonsum eine wichtige Rolle. Zucker als Risikofaktor? Das gefällt weder den Süßmäulern noch der Industrie. In der letzten Zeit häufen sich die Berichte darüber, dass die Zuckerindustrie und die Hersteller von sehr zuckerhaltigen Lebensmitteln im Bemühen, ihre Produkte gesundheitlich harmloser erscheinen zu lassen, die von der Tabakindustrie zu hoher Meisterschaft entwickelte Platzierung „konkurrierender Risiken“ recht erfolgreich kopiert haben. Und nichts ist besser geeignet für die Manipulation von Meinungen als die Wahrheit selbst.

Eine neue Fallgeschichte erzählt nun der Journalist Paul Thacker in der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal. Dabei geht es um die Beeinflussung von Medizin- und Wissenschaftsjournalisten durch Coca Cola. Coca Cola sponserte Konferenzen der Universität von Colorado, die sich an Journalisten richteten. Die Konferenzen sollten die Aufmerksamkeit der Journalisten auf das Gesundheitsrisiko Bewegungsmangel lenken und es gegenüber dem Zuckerkonsum als größeres Übel bei der Entstehung von Adipositas erscheinen lassen. Vielleicht ist dem sogar so, darüber kann man streiten. Aber wenn sich Wissenschaft einspannen lässt, um Journalisten industriefreundlich zu „schulen“ und dann noch über die Finanzierung durch die Industrie schweigt, hat das Geschäft mit dem Wissen mehr als ein Gschmäckle. Die Wissenschaft sollte solche Interessensgemeinschaften vermeiden, zumindest aber transparent machen.

Die Hintergründe der Konferenzen wurden von den beteiligten Wissenschaftlern der Universität von Colorado übrigens nicht freiwillig offengelegt, die Einsicht in die einschlägigen Dokumente musste unter Berufung auf Informationsfreiheitsrechte erzwungen werden.

Erklärung von kulinarischen Interessenkonflikten:
Ich trinke gerne Coca Cola, bewege mich zu wenig, esse aber kaum Süßes, weil ich es nicht mag. Und ich weiß gerne, woran ich bin.

Kommentare (56)

  1. #1 rolak
    8. April 2017

    Nutzen von ausreichend

    Ist im Rheinland wohlbekannt: “Vier minus reicht!”

    Beeinflussung .. durch Coca Cola

    Zuerst schoß ‘Coffein’ ins Kopfkino, fast gleichzeitig dann ein “hmm, vom Mittagskaffee ist doch noch..”, lecker. Softdrinks mag ich zum Glück nicht besonders, ebensowenig wie einige ziemlich breite Spektren von ‘süß’. Grundlos, non disputandum.
    Irgendeine Art von Aktivismo der Zuckerdealer war auch menetekelt, nachdem in den letzten Jahren die -äh- MarketingStrategien so hell beleuchtet vors Publikum gezerrt wurden.

    ich weiß gerne, woran ich bin

    am Trinken?

  2. #2 Ludger
    8. April 2017

    J.K.: “…esse aber kaum Süßes…”

    Das ist auch gar nicht nötig. Es gibt fast keine zubereiteten Lebnsmittel ohne Zusatz von Dextrose, Glukosesirup, Glukose-Fruktosesirup u.a. Wir wollten heute bei Lidl zum grünen Spargel gekochten Schinken kaufen. Bei den ca. 10 verschiedenen, auf Inhaltsstoffe Sorten haben wir keinen(!) Kochschinken ohne Zusatz von Dextrose o.Ä. gefunden. Bei Leberwurst war nur die grobe Sorte ohne Zuckerzusatz, die feine Sorte hatte natürlich Zucker.
    Noch viel schlimmer als bei uns scheint es in den USA zu sein. Dort werden viele Lebensmittel mit Corn-Syrup gewürzt, der sehr süß ist und reichlich Fruktose enthält. Fruktose sei ähnlich stark lebertoxisch wie Aethanol (Trinkalkohol). Das soll wesentlich mit der Prävalenz von Fettleibigkeit dort zu tun haben. Bei Coca-Cola sei die Rezeptur geändert worden (mehr Zucker), um so mehr Kochsalz zuführen zu können- was für mehr Durst sorge.
    Näheres:
    https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM
    Was der Professor dort in 1 1/2 Stunden erzählt, ist plausibel und lohnt die eingesetzte Zeit. Wie gut seine Studien sind, weiß ich nicht.

  3. #3 Ludger
    8. April 2017

    Bei den ca. 10 verschiedenen, auf Inhaltsstoffe in der Zutatenliste geprüftenSorten haben wir

  4. #4 Jürgen Bolt
    8. April 2017

    Das gegenwärtige Zuckerbashing beruht aber möglicherweise auch auf Studien zweifelhafter Qualität: “Guidelines on dietary sugar do not meet criteria for trustworthy recommendations and are based on low-quality evidence.”

    https://annals.org/aim/article/2593601/scientific-basis-guideline-recommendations-sugar-intake-systematic-review

  5. #5 Ludger
    8. April 2017

    Zitat aus der verlinkten Studie von #4

    Our review had limitations. This project was funded by ILSI, an organization that is funded primarily by the food and agriculture industry. The authors, having expertise in study methodology (particularly in the development of practice guidelines), wrote the protocol and conducted the study independent of the funding body. However, given our funding source, our study team has a financial conflict of interest and readers should consider our results carefully.

    Die Studie wurde also von der Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie bezahlt. Frage: wer hat die zu untersuchende Frage gestellt?
    Das Studienergebnis:

    The quality of available evidence to link sugar with health outcomes was generally rated as low to very low.

    Tja, keine Doppelblindstudie, keine Vergleichsgruppe also schlechte Evidenz. Man muss nur “Herr” über die Fragestellung sein, dann bekommt man auch das richtige Ergebnis.

  6. #6 Hans-Werner Bertelsen
    8. April 2017

    Das Hauptproblem bilden die Soft-Drinks. Durch den Kapillareffekt erzeugt man Säureschäden an der Zahnoberfläche
    https://www.dr-bertelsen.de/documents/pH_2.pdf
    und füttert ganz nebenbei die Karieskeime, die sich in den Zahnzwischenräumen befinden. Die daraus entstehende Approximalkaries richtet größte Schäden an.
    https://www.zm-online.de/home/zahnmedizin/Mexiko-Softdrinks-zerstoeren-Kinderzaehne_342569.html

    Zu den Studientricks ein sehr guter Artikel von Johanna Hergt: https://www.zm-online.de/home/zahnmedizin/So-spielt-die-Industrie-die-Zuckergefahr-herunter_287501.html/alles.html

  7. #7 LasurCyan
    8. April 2017

    Zucker als Risikofaktor? Das gefällt weder den Süßmäulern noch der Industrie.

    Naja, wenn ich an das feine Geschäft mit den Ersatzstoffen denke, wäre das zumindest ein Motiv. Vieleicht bin ich aber auch nur angenervt von Zeitgenoss*nnen, die mir meinen schönen Industriezucker madig machen wollen, obwohl ich exakt vier Teelöffel täglich im Kaffee auflöse und sonst nichts Süsses zu mir nehme.

    • #8 Joseph Kuhn
      8. April 2017

      @ LasurCyan:

      “vier Teelöffel täglich im Kaffee”

      Hauptsache nicht vier Kaffeelöffel im Tee, der wäre überzuckert.

  8. #9 Oliver Gabath
    8. April 2017

    Ich glaube, es geht gar nicht so sehr darum, dass Zucker an sich so schädlich ist (außer natürlich in großen Mengen), sondern z.B. um die versteckten Zucker, die in allen möglichen Produkten drin sind, an die man gar nicht denkt. Milchpulver enthält z.B. oft Glucose und damit ist der Milchkaffee ohne Zucker nicht wirklich ein Milchkaffee ohne Zucker. Das macht es unter Umständen schwieriger, wenn man sich bewusst kalorienreduziert ernähren will.

  9. #10 LasurCyan
    8. April 2017

    Hauptsache nicht vier Kaffeelöffel im Tee, der wäre überzuckert.

    Wäre, Joseph, wenn nicht das TeeGetränkGefäss just doppelt soviel Flüssigkeit..usw..wenn..

    Das Konzept Zucker-in-Tee habe ich nie verstanden^^

  10. #11 Kassandra
    8. April 2017

    Oh, könnte ich mich bei dem Thema mit Ihnen wieder fetzen, Herr Kuhn. Aber dummerweise habe ich in den nächsten Wochen gar keine Zeit für einen gepflegten Streit. Vielleicht also beim nächsten Mal. 😉

  11. #12 Ernie
    8. April 2017

    Laut der Weltgesundheitsorganisation sollte man höchstens 25 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen.
    Ein Glas normales Cola (250 Milliliter) enthält ca. 27 Gramm Zucker.
    In einem 250g Becher Himbeer-Joghurt steckt 33 Gramm Zucker.
    In einer Milch-Schnitte besonders geeignet für Kinder stecken 8,2 Gramm Zucker.
    Viel Spaß!

  12. #13 rolak
    8. April 2017

    verlinkt

    Mich deucht, damit bist Du schon reingefallen, Ludger, denn das Werk ist ja nicht nur wie von Dir gezeig -äh- aussage-arm, sondern auch nur marginal zusammenhängend mit threadThema oder der davor stehenden Behauptung.
    Doch schon in dieser Behauptung führen die maximal unzutreffenden ‘aktuell’ und ‘bashing’ unweigerlich zu ‘jetzt kann nur noch Kokolores kommen’. Es müßte eigentlich neben dem klassischen ‘tl;dr’ noch ein ergänzendes ‘tb;dr’ geben. bananas.

  13. #14 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2016/10/21/making-of/
    8. April 2017

    Nun ja, für Zucker gibt es ja verschiedene Ersatzstoffe. Cola-Light oder -Zero ist nicht schwer zu bekommen. Zum Backen kann man Xucker oder Erithrit verwenden.

    Was leider kaum zu finden ist, ist Eiscreme ohne Zucker. Außerdem enthält diese leider viel Fett, für das wohl kein kalorienloser Ersatz in Aussicht ist.

    Und was Übergewicht angeht ist Kalorie ja Kalorie. Kohlenhydrate winken. Ich werde also weiterhin auf Brot, Kartoffeln und Nudeln verzichten müssen, um weiterhin täglich mein Eis und Marzipan zu essen.

  14. #15 Karl Mistelberger
    8. April 2017

    Gegen so viel Schwachsinn aus der Industrie hätte es auch einer wie Arnie schwer: https://www.youtube.com/watch?v=qOMLEJN7dg4

  15. #16 zimtspinne
    8. April 2017

    @ Oliver G.

    Also Milch ist gerade ein schlechtes Beispiel, die enthält auch in ihrer ursprünglichen Form nun mal Laktose/Milchzucker.
    Willst du Kaffee ohne Kohlenhydrate, musst du eben schwarz trinken. Oder du kaufst dir überteuerten Kaffeeweißer ohne (extra) Zucker, Laktose wird dort wohl aber auch drin sein.
    Kaffeeweißer besteht fast nur aus Zucker, wer Kalorien sparen will, sollte dann doch schon lieber die gute alte Kaffeemilch oder noch besser Magermilch verwenden, die enthält relativ wenig Fett und relativ wenige Kohlenhydrate.

    Ich habe gerade mal nachgeschaut, Kochschinken 100g/1,0 g Kh (davon 0,5 g Zucker) – das ist lächerlich wenig und locker low carb geeignet, man fliegt damit ja noch nicht mal aus der Ketose bei ketogener Ernährung.
    Viel schlimmer finde ich da schon sämtliche Gewürzgurken, die sind mit 7-10 g pro 100 g doch ein richtiges Zuckerchen, zumal man davon auch schnell 100 g oder auch ein Glas verspachtelt hat, ohne es recht zu merken.

  16. #17 Oliver Gabath
    8. April 2017

    In meinen Augen macht es einen Unterschied, ob etwas schon vorher drin war oder im Zuge der Produktion zugesetzt wurde. Zugegebenermaßen war mir aber nicht bewusst, dass der Unterschied zwischen Milchpulver und Kaffeeweißer so gravierend ist – der besteht zur Hälfte aus Glucose. Wieder was gelernt.

    Was die Gurke angeht, geb ich dir Recht – In Fruchtsäften ist ja auch auch jede Menge Fruchtzucker, der schon mit der Pflanze in den Saft kommt.

  17. #18 Clemens M.
    8. April 2017

    Nicht zu vergessen die als so gesund geltenden Smoothies…

  18. #19 zimtspinne
    9. April 2017

    Milchpulver ist doch Babynahrung, oder verwendest du das auch für Kaffee?
    Kaffeeweißer wird übrigens auch oft für Getränkevollautomaten in der Gastronomie verwendet, bestellt man dann einen Milchkaffee – Café au Lait – Caffè Latte – hat man ein schönes Zuckergeschoss 😉
    Manche guten Cafés bereiten ihn aber auch schön mit Milchschaum zu, wie es sich gehört.

    Ich habe gerade übrigens mal meine gesammelten Gurkengläser gesichtet, auf einem werden stolze 18 g Kohlenhydrate pro 100 g angegeben!
    So wird die Bevölkerung langsam aber sicher, also eher schnell und sicher, auf ein zuckerhaltiges Leben konditioniert
    Wer viel convenience food konsumiert, ist da auf der sicheren Seite.

  19. #20 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2017/04/02/wirsingkohl/
    9. April 2017

    In meinen Augen macht es einen Unterschied, ob etwas schon vorher drin war oder im Zuge der Produktion zugesetzt wurde.

    Fürs Übergewicht macht das einen Unterschied?

    Und woher weiß der Körper, ob Du Zuckerrüben mit Gurkenzusatz oder Gurken mit Zuckerzusatz isst oder beides getrennt?

    “Versteckter Zucker” ist übrigens ein ideologisch aufgeladener Begriff. Wer sollte den denn verstecken und wieso? Wie versteckt man Zucker in Gurken? Gibt es ein traditionelles Verfahren die Gurken so zu zuckern, dass es offensichtlicher ist? Hat man früher Gurken nicht gesüßt?

    Wenn die Konsumenten nicht wissen, wie Lebensmittel hergestellt werden, und auch nicht nachgucken und stattdessen lieber glauben Nudeln würden von Bäumen geerntet, dann kann man der Industrie schlecht vorwerfen, dass sie etwas versteckt, wenn es doch auf der Packung draufsteht.

    Diese Rede vom Verstecken ist Teil einer romantisch-esoterischen Propaganda, wonach die Industrie böse und der Bauer auf seiner Scholle gut ist, nett krault er seine Kuh und kennt das Schwein beim Namen.

    Der Konsument trägt keine Verantwortung und ist das arme, dumme Opfer.

  20. #21 gedankenknick
    9. April 2017

    @user unknown
    Wenn Nudeln an Bäumen wachsen, ist es nicht verwunderlich, dass sie (Frucht-)Zucker enthalten… 😛

    @Problem
    Ich hatte mal einen Patieten, der selbstbehauptet seit Monaten NICHTS mehr aß und trotzdem zunahm. Nach 30min Gespräch stellte sich das ganze als “Saftdiät” heraus, mit 7-8Litern unverdünnten Fruchtsaft täglich. Die bunte Zeitung hatte schließlich geschrieben, dass nur Sachen zum Kauen dick machen… Und Obstsäfte sind schließlich SO gesund, vor allem die im Laden gekauften…

    Na, ich trinke jetzt mal zum Frühstück ne Tasse heiße Nuss-Nougat-Creme, denn mit dem Verzicht auf das dick machende Weißbrötchen nehm ich bestimmt ab… 😉

    Ganz ehrlich – das ganze ließe sich nur lösen, wenn man eine BEWUSSTE Ernährung wieder in die Köpfe der Menschen implementieren könnte. Himbeern und Naturjoghurt zu kaufen und selbst zusammenzurühren ist haber eben zu zeit- und kraft(!)aufwendig. Freies Fertigfutter für freie Bürger! Da viele Menschen Wissenzuwachs um gesunde & ausgewogene & mengen- und brennwertmäßig “korrekte” Ernährung aber einerseits als belastend und andererseits als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfinden, sehe ich persönlich da für den Durchschnitt der Hochindstriebevölkerung eher schwarz.

  21. #22 zimtspinne
    9. April 2017

    @ user u.
    Im Zuge der Fettreduzierung (Stichwort light Produkte) wurde und wird Zucker oft verwendet, um Ersatz für den Geschmacksträger Fett zu schaffen.
    Ich habe neulich eine alte Malzbierflasche mit einer neuen verglichen, früher 8 g Zucker, heute 22 g.

    Von Verstecken kann man durchaus sprechen, oder besser von Verschleiern und Tarnen.
    Natürlich ist der Industrie von Convenienceprodukten nicht entgangen, dass mehr auf Inhaltsstoffe geachtet wird als früher und E-Nummern (Zusatzstoffe) sind gehörig in Verruf geraten in den letzten Jahren.

    Wer kennt schon die üer 70 chemischen Begriffe, unter denen Zucker als Inhaltsstoff in industriell gefertigten Nahrungsmitteln läuft?

    Willst du etwa bestreiten, dass die Nahrungsmittelindustrie einen harten Kampf um Verbraucher führt und dabei natürlich auch vor bewusster Irreführung nicht zurück schreckt?

    Wer dabei als Verbraucher stets aktuell informiert sein möchte, muss sich schon intensiv damit befassen und stets weiterbilden. Also der Nahrungsmittelindustrie dicht auf den Fersen sein, ihre Tricks und Kniffe zu durchschauen.

    Welche Mutter mit drei kleinen Kids hat Zeit für so etwas?

  22. #23 zimtspinne
    9. April 2017

    Nachtrag:
    Und wenn wir schon bei Gurken sind….

    Traditionell wurden Salzgurken natürlich nicht mit Zucker konserviert, ebenso wenig wie Essiggurken (wohl die heutigen Gewürzgurken).
    Salz, Gewürzmischung und fertig war die Salzgurke!
    Nix mit kiloweise Zucker….

  23. #24 Peter
    9. April 2017

    #13

    Was möchtest du denn damit ausdrücken? Keinen klaren Gedanken zu haben ist schon schlimm genug, aber bei dir kommt ja noch die Sophisterei dazu, rolak.

  24. #25 rolak
    9. April 2017

    #13

    Wat is, Peter, willste ne Runde rumstänkern und mit Fremdwörtern angeben? Dann erklär doch bitte, was genau an #13 Du der Lehre der Sophisten zuordnest.

  25. #26 Ludger
    9. April 2017

    Ich finde die Erziehung zum süßen Geschmack bedenklich (Beispiel Fruchtzwerge). Einen Naturjoghurt, den man selber mit Früchten versehen hat, schmeckt daher keinem Kind mehr.
    Das Problem liegt nach Dr. Lustig ( https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Lustig ) bei der Fruktose. Sie muss anders als Glukose erst in der Leber verstoffwechselt werden, bevor sie in den Zellen zu CO2 verbrannt werden kann. Und im Falle des Kalorienüberangebotes wird die Fruktose in der Leber nicht zum verwertbaren Traubenzucker (Glukose) verstoffwechselt sondern als Fett in der Leber gespeichert. Nun ist aber in Amerika High Fructose Corn Syrup sehr billig, sehr süss und wird deshalb zum Süssen von Getränken und Fertigprodukten verwendet. Das sei ein wesentlicher Grund für die verbreitete Fettsucht in USA. Bei uns übernimmt diese Rolle der Glukose-Fruktose-Sirup.

  26. #27 Ludger
    9. April 2017

    Zum Thema Fruktose noch ein Zitat aus Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Maissirup#Gesundheit

    Im Gegensatz zur Glucose wird die Fructose weitgehend insulinunabhängig verstoffwechselt. Da Insulin indirekt einen Anteil an der Erzeugung des Sättigungsgefühls hat und zudem Fructose in höheren Mengen die Fettsynthese fördern soll, können durch den starken Einsatz von HFCS als Süßungsmittel möglicherweise Übergewicht, Metabolisches Syndrom, Fettleibigkeit (Adipositas), Bluthochdruck, Gicht oder sogar Chronische Nierenschäden entstehen.

    Das Problem ist also nicht so sehr “der Zucker” sondern der hohe Gehalt an Fruktose in Getränken, weil das Kalorien zuführt ohne entsprechend zu sättigen. Für Fruktose im Apfel gilt das nicht in dem Maße.

  27. #28 Kassandra
    9. April 2017

    Und was Übergewicht angeht ist Kalorie ja Kalorie.

    Stimmt nicht. Andernfalls wäre der Jojo-Effekt nicht erklärbar, der auftritt, wenn nach einer Diät wieder genauso gegessen wird wie vor der Diät und zu einer _rascheren_ Gewichtszunahme auf ein _höheres_ Gewicht als zuvor führt. Es kommt offenbar nicht so sehr auf die _gegessenen_ Kalorien an, sondern mehr auf den Anteil der bei der Verdauung verarbeiteten Kalorien. Es scheint normal zu sein, dass ein Teil der Nährstoffe gar nicht verwertet wird, bis der “Hungersnot-Modus” dies erforderlich macht. Und irgendwie kriegt man diese Veränderung dann – jedenfalls bei vielen Betroffenen – nicht mehr abgeschaltet.

    In den fünfziger und sechziger Jahren gab es noch kein Convenience-Food, jeder kochte selbst, Gemüse gab es vielfach aus dem eigenen Garten. Damals wurde eine “Fresswelle” dafür verantwortlich gemacht, dass es immer mehr Übergewichtige gab. Ich tippe darauf, dass es vor allem die Folge der Nachkriegs-Hungerjahre war, in der es bei den Überlebenden vielfach zu dieser Stoffwechsel-Veränderung kam. Das würde auch erklären, warum in aufstrebenden Ländern, die vor ein bis zwei Generation noch mit Hunger zu kämpfen hatten, die Probleme mit dem Übergewicht so schnell so dramatisch werden.

    Ich las irgendwann einmal einen Bericht der WHO über die dicken Kinder von Afrika, der so alarmistisch war, dass ich erst einmal dachte: Wünschen die sich etwa die gute alte Zeit zurück, als diesen Kindern nichts Schlimmeres als der Hungertod drohte?

    In heutigen Hungergebieten, von der Sahel-Zone aufwärts, muss man wohl ebenfalls mit dieser Entwicklung rechnen, falls dort eine normale Ernährungslage als Standard erreicht werden kann. Es ist irritierend, dass niemand diese Möglichkeit auch nur auf dem Zettel zu haben scheint. Falls es dann passieren sollte – und ich bin überzeugt davon, dass das geschehen wird -, wird man sich auch bloß wieder darauf beschränken, einen bequemen Schuldigen zu suchen, wie es die Lebensmittelindustrie logischerweise ist. (Chorknaben sind die ja tatsächlich keine.) Damit ist das Problem zwar nicht gelöst, aber es vermittelt das gute Gefühl, alles getan zu haben, was man tun konnte – was allerdings gelogen ist.

    Sonderlich konstruktiv ist es nicht, sich immer wieder auf einen einzelnen Schuldigen zu stürzen und auf ihn einzuprügeln, wie es jetzt mit dem Zucker geschieht. Vor zehn Jahren war es noch das Fett, vor allem Transfette. Beides mögen Faktoren sein, die mit eine Rolle spielen, aber dass Kindern heutzutage systematisch ihr natürlicher Bewegungsdrang sabotiert und aberzogen wird, ist auch keine Kleinigkeit, dazu kommt, dass eine milliardenschwere Industrie gut daran verdient, um ihre Figur besorgte junge Frauen zum Verkorksen ihres Stoffwechsels zu animieren. Und noch einiges mehr.

    Ich halte alle Bemühungen der Gesundheitspolitik in Sachen Adipositas für hoffnungslos, wenn nicht dieser eigenartigen Stoffwechselveränderung durch Diäten auf den Grund gegangen wird, denn solange das nicht geklärt ist, ist es für viele praktisch unmöglich, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Mich macht es deshalb immer sehr misstrauisch, wenn sich Berichte über irgendeine angeblich besonders heimtückische böse Industrie häufen, die an allem schuld sein soll. Ich bin überzeugt davon, dass dies nur von dem jahrzehntelangen gesundheitspolitischen Totalversagen im Bereich Übergewicht ablenken soll, das man zwangsläufig festellen muss, weil alle Misserfolge mit den seit den sechziger Jahren angewandten alten Rezepten gegen Übergewicht nicht dazu geführt hat, dass sie endlich einmal überdacht werden.

    Mist. Eigentlich wollte ich hierzu gar nichts schreiben, weil ich mich auf eine Debatte aus Zeitgründen nicht einlassen kann. Aber was soll’s. Beschränken Sie sich bitte darauf, verbal auf mich einzuprügeln, statt mir Fragen zu stellen – stellen Sie sich Ihre Fragen stattdessen einfach gegenseitig. 😉

  28. #29 Radicchio
    9. April 2017

    Schöne Frauenzeitschriftweisheiten verbreiten Sie da, @Kassandra.
    Dazu gern mal hier schlaumachen:
    https://www.amazon.de/Fettlogik-%C3%BCberwinden-Nadja-Hermann/dp/3548376517/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1491735199&sr=8-1&keywords=fetlogik

    Dort finden Sie die wissenschaftliche Erklärung des “Jojo-Effektes”, der vermeintlichen Stoffwechseländerung durch Diäten sowie interessante Fakten zum “Hungermodus”. Wenn es den nämlich gäbe … lassen wir das.
    Lesen Sie sich selbst schlau.

  29. #30 Karl Mistelberger
    9. April 2017

    Evidence support fructose as a weapon of mass destruction in NAFLD:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4405421/

  30. #31 zimtspinne
    9. April 2017

    Naja, Zucker oder besser gesagt hochraffinierte Kohlenhydrate sind schon eine andere Hausnummer als Fette, wobei die Transfette sicher nicht zu unterschätzen sind in ihrer Rolle.

    An Fett allein, vielleicht in Kombination mit Protein (ein Stück geräucherter Lachs oder ein saftiges Steak) überisst man sich normalerweise nicht, da ist man einfach irgendwann dann pappsatt und nichts geht mehr.

    Bei Kohlenhydraten, ideal in Kombination mit Fett (Transfetten!) ist das ganz anders. Die Riesentüte Chips nach dem Essen geht immer und wird leergefuttert.

    Wenn man sich die Heißhungerattacken diätender Frauen anschaut oder auch Essgestörter (Bulimie, Bingeeating), dann stopfen die sich nie mit Steaks oder Fisch voll, auch nicht mit Riesenportionen zuckersüßen Obstsalates, sondern es ist nahezu immer die Kombi aus Fett+Carbs, beides hochraffiniert.

    Diese Kombi scheint bei vielen eine Art Rausch auszulösen und ans Aufhören ist nicht mehr zu denken.

    Einzelne Fastentage bis zu einer Woche Kalorienrestriktion “verzeiht” der Körper gut, ebenso intermittierendes Fasten als Dauerernährungsform – kein Hungerstoffwechsel (= kein Jojo).
    Kommt aber wiederum auch auf die genetische Ausstattung an, nicht jeder spricht auf diese Form der “Diät” gleich gut an oder kann sie überhaupt durchziehen.
    Die Ansprechraten sind besser bei Leuten, die schon einige Zeit ihre Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel trainiert haben, also die bereits die Ernährungspyramide der DGE verlassen haben.
    Also die beispielsweise raffinierte Nahrungsmittel bereits meiden, insbesondere solche Kohlenhydratquellen und aus frischen Zutaten kochen.

    @ Kassandra
    stimme aber im Prinzip der Stoffwechselsache zu, aber jetzt so einfach wieder vom Acker machen, da stimme ich nicht zu 😉

  31. #32 rolak
    9. April 2017

    Und was Übergewicht angeht ist Kalorie ja Kalorie.

    Stimmt nicht. Andernfalls wäre der Jojo-Effekt nicht erklärbar

    Aber sicher stimmt das, Kassandra, jede Kalorie über dem aktuellen Bedarf wird soweit möglich eingelagert – und nach Beenden dieser unsäglichen und unsinnigen KurzfristReduktionsdiäten, ab dem Umstellen auf das ‘vorher’-Eßverhalten sind wg der erfolgten Umstellung (tierische Extremform: Winterschlaf) schlicht mehr Kalorien drüber als im Normalmodus, der sich dann langsam wieder einstellt.
    Doch Du solltest vor allem nicht vergessen, daß es oben im Artikel um Aktionismus zur kontrafaktischen Verharmlosung des ZuckerKonsumes geht, nicht um Ursachenforschung zu Zunahmen.

    nach Dr. Lustig

    Er bringt diese Thematik zwar gut zu Bewußtsein, Ludger, doch er ist mitnichten ein einsamer Rufer.

  32. #33 zimtspinne
    9. April 2017

    @ Radicchio

    Was diese Dame verbreitet, halte ich direkt für gefährlich, besonders für junge Frauen. In ihrem Buch verwendet sie Kampfbegriffe aus der Pro-Ana-Szene, propagiert einen BMI von 19 als supergesund, sieht dabei selbst wie ein Skelett aus – naja, und den Hungerstoffwechsel zu verleugnen, ist auch ziemlich blöde und unwissenschaftlich.

  33. #34 gedankenknick
    9. April 2017

    @Zimtspinne:
    Also bitte. Ich selbst – als männlicher Zeitgenosse mit 1,80m Höhe – hatte viele Jahre einen BMI von 18,6 und war kerngesund. Es existiert ein Foto von mir, auf welchem ich (aufgrund ungünstigen Lichterinfalls) dabei aussehe, als ob ich gerade aus einem KZ befreit wurde. Moral: Etwas nach einem Foto zu beurteilen kann durchaus trügerisch sein…

    Ach ja – und ich sage ausdrücklich NICHT, dass jeder mit einem BMI von 18,6 automatisch kerngesund ist! (Nur der Sicherheit halber…)

  34. #35 zimtspinne
    9. April 2017

    Ja, ich habe das etwas flapsig formuliert, das war die Aufregung über die Fettlogik-Esoterik “Wer abnimmt, hat recht”.

    Sie kommt (im Gegensatz zu dir) auf solche Werte mit einer Tagesration von 500 kcal und behauptet, ihr Grundumsatz verringere sich dabei nicht und so etwas wie einen Hungermodus gäbe es nicht, der sei eine Erfindung.
    Sie behauptet auch, eine Kalorie sei eine Kalorie, ob sie nun aus Kuchen stammt oder aus Gemüse, sei völlig egal. Wer aber ein bisschen Ahnung von Stoffwechselvorgängen hat, weiß doch einfach, dass das so nicht stimmt und die Herkunft der Kalorien und ihre individuelle Verstoffwechselung sehr wohl eine Rolle spielen.
    Man könnte ja den Tagesbedarf von 500 kcal auch durch Wodka decken, eine Kalorie ist ja eine Kalorie und wer abnimmt, hat schließlich recht. Wenn auch beduselt….

  35. #36 Kassandra
    9. April 2017

    @zimtspinne:

    aber jetzt so einfach wieder vom Acker machen

    Im Prinzip haben Sie ja recht, aber vor einem Urlaub sollte man halt auch noch packen und so.

    Mir ist klar, dass ich in dieser Sache vermutlich etliche Male sehr weit ausholen müsste, um meine Position zu dieser oder jener Detailfrage zu begründen. Diesen Aufwand kann ich gerade nicht stemmen, und im Urlaub bin ich dann komplett offline. Halten Sie bitte in der Stoffwechselfrage ein bisschen die Stellung! 😉

  36. #37 Langsamdenker
    9. April 2017

    @ Zimtspinne
    Haben Sie das Buch gelesen? Nichts von dem was Sie unter #35 behaupten, steht so im Buch. Die Autorin nähert sich den diversen “Diät- Mythen” rein wissenschaftlich und warnt ausdrücklich davor, ihrem persönlichen Weg unkritisch nachzueifern.
    Und eine Kalorie ist eine Kalorie, das ist Physik.

  37. #38 zimtspinne
    9. April 2017

    Ich habe das Buch “angelesen”, einzelne Passagen genauer, andere habe ich überflogen.
    Mag sein, dass sich diese Lektüre nur der Zielgruppe erschließt, die sich mit der Autorin identifizieren kann. Mag sein, dass es sich darüber hinaus an Leute richtet, die um die Grundbausteine einer gesunden Ernährung bisher einen Bogen machten.

    Mich erinnert das Buch ungut an WW – deren Fans verhalten sich übrigens ähnlich (intolerant aggressiv) wie die Fans dieser Autorin (sie betreibt ja auch ein Blog).

    Ernährung ist eine ganz persönliche Sache, die auch nur mit einem individuellen Weg dauerhaft funktioniert, den man sich meist leider auch im Laufe der Zeit selbst erarbeiten muss.
    Was für andere funktioniert, muss für einen selbst nicht funktionieren. Das gilt ebenso für Nahrungsmittelempfehlungen wie auch für den individuellen Energiestoffwechsel.
    DIE gesunde Ernährung gibt es genauso wenig wie DAS Patentrezept zur Gewichtskontrolle.

    Man könnte, statt das Buch einer etwas militant wirkenden Ex-Dicken als Leitfaden zu nehmen, vielleicht doch eher mit seinen Ärzten beraten (Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Grunderkrankungen? Medikamente? Viszeralen Fettanteil per Messung bestimmen lassen, gibt dazu neue schnellere Verfahren) und den eigenen Ruheenergieumsatz berechnen. Wieviel Muskelmasse ist vorhanden – diese hat in Aktion einen 300fach höheren Bedarf – dort kommt wieder ins Spiel, wie die genetische Ausstattung ausschaut, Responder oder Non-Responder. Non-Responder haben deutlich schlechtere Karten, über Bewegung und Sport positive Effekte zu erzielen, was dann zu großer Frustration sorgen kann.
    Was eine Stoffwechselanalyse bringt, kann man noch nicht wirklich abschätzen… wer das Geld übrig hat, sollte es aber evtl besser dort investieren als in drei neue Bücher, die an sich doch immer nur den alten Hut wiederholen –> wer abnehmen will, muss leiden! 😀

    Man sollte sich einfach die Mühe machen und sein eigenes ganz individuelles Ernährungsregime ausarbeiten, das wird am ehesten funktionieren und die besten Erfolge erzielen.
    Der Trend geht nicht nur zur personalisierten Medizin, sondern auch (hoffentlich) zur indiviualisierten Ernährungsberatung.

  38. #39 user unknown
    9. April 2017

    @Zimtspinne: Sieht so ein Sklett aus?

    @gedankenknick

    Ganz ehrlich – das ganze ließe sich nur lösen, wenn man eine BEWUSSTE Ernährung wieder in die Köpfe der Menschen implementieren könnte.

    Und was soll das sein, eine bewusste Ernährung? Dieser Begriff wird ja für fast gegensätzliches verwendet, nämlich einmal für ein Hören auf sein Inneres … (pst, seid mal leise jetzt!) … – so, und einmal für informiertes Entscheiden und regelkonformes Verhalten, welches die Komplexität der Verwobenheit von allem mit allem – global und lokal, nachhaltig und fair – mitdenkt.

    Dass es in die Köpfe soll spricht für das zweite, dass es aber wieder dahin soll klingt mehr nach der Mär von der guten alten Zeit, der Vertreibung aus dem Paradies und nicht nach Information. Ungefähr so präzise wie das Gerede von christlichen Werten, wo sich alle was nettes vorstellen und keiner konkret sagen kann, was das ist.

    @Zimtspinne:

    Im Zuge der Fettreduzierung (Stichwort light Produkte) wurde und wird Zucker oft verwendet, um Ersatz für den Geschmacksträger Fett zu schaffen.
    Ich habe neulich eine alte Malzbierflasche mit einer neuen verglichen, früher 8 g Zucker, heute 22 g.

    Klingt logisch – früher war mehr Fett im Malzbier.

    Kleiner Tipp vom Praktiker (-25 kg in einem Jahr): Nicht auf Fett oder Zucker achten, sondern auf kcal. Steht außer bei losem Obst/Gemüse und frischem Fleisch eigentlich immer drauf, auf der Verpackung.

    Die Zahl der regelmäßig genossenen Obst/Gemüsesorten dürfte auch nicht so groß sein, als dass man sich da nicht eine Tabelle mit Wikipedia zusammenstellen könnte, die man an den Kühlschrank klebt.

    Von Verstecken kann man durchaus sprechen, oder besser von Verschleiern und Tarnen.
    Natürlich ist der Industrie von Convenienceprodukten nicht entgangen, dass mehr auf Inhaltsstoffe geachtet wird als früher und E-Nummern (Zusatzstoffe) sind gehörig in Verruf geraten in den letzten Jahren.

    Auf kcal achten, da gibt es nichts zu tarnen.

    E-Nummern sind seit Jahrzehnten in Verruf, waren es schon Anfang der 80er. Ist aber natürlich Blödsinn.

    Wer kennt schon die üer 70 chemischen Begriffe, unter denen Zucker als Inhaltsstoff in industriell gefertigten Nahrungsmitteln läuft?

    Du ahnst schon, ich will wieder mit meinem simplen Trick kommen: kcal.

    Beißt sich natürlich mit Ideologien von gutem Zucker (Honig, Obst) und bösem Zucker (Industrie, raffiniert).

    Willst du etwa bestreiten, dass die Nahrungsmittelindustrie einen harten Kampf um Verbraucher führt und dabei natürlich auch vor bewusster Irreführung nicht zurück schreckt?

    Nein. Ich will nur darauf hinweisen, dass ein Teil der Nahrungsmittelindustrie auf der Schiene mitfährt, und ständig gesundes Zeuch in die Läden und Frauenzeitschriften und Fernsehwerbung bringt, von Actimel über Yoghurette hin zu Sprossen und Keimen bis zu exotischen Modekörnern, deren Namen ich vergessen habe, natürlich Omega-3-lastig und enthalten irrsinnig viel dies und das – wenn man damit aber seine Tagesdosis decken wollte hätte man die 3fache Fettdosis (in Kalorien umgerechnet) leider auch gedeckt.

    Welche Mutter mit drei kleinen Kids hat Zeit für so etwas?

    Jede Mutter mit 3 Kindern, die normalgewichtig sind, nicht wahr? Scheint ja richtig zu sein, wie die sich ernähren.

    Wenn ein oder mehrere Kinder übergewichtig sind, dann würde ich schon mal gucken. Isst das Kind übermäßig? Süßigkeiten/Salzzeug zwischendurch? Klebgetränke?

    Da man ja doch viele Dinge regelmäßig konsumiert muss man auch nicht jedem Produkt beim Einkauf auf den Arsch schauen, sondern nur bei solchen, bei denen man vergessen hat, ob sie viel Kalorien enthalten und solchen, die man erstmalig kauft. Und ab und zu kontrollieren, ob das, was man sich eingeprägt hat, noch stimmt. Rezepturen können sich ja ändern.

    Traditionell wurden Salzgurken natürlich nicht mit Zucker konserviert, ebenso wenig wie Essiggurken (wohl die heutigen Gewürzgurken).
    Salz, Gewürzmischung und fertig war die Salzgurke!

    Und traditionell wurde Rheinischer Sauerbraten mit Pferd, nicht mit Rindfleisch gemacht.

    Was man nicht selbst macht muss man kontrollieren oder darf sich nicht beschweren, wenn das Produkt nicht so ist, wie man dachte dass es sei. Richtig ist zwar, das manche Produktwerbung am Rande des Betrugs ist – teils sind es aber auch traditionelle Bezeichnungen (Hirschsalami, Fleischkäse), die seit je her einen anderen Eindruck erwecken.

    @Ludger:

    Ich finde die Erziehung zum süßen Geschmack bedenklich

    Ich glaube nicht, dass es dazu einer Erziehung bedarf. Süßen Geschmack zu präferieren war meist ein Selektionsvorteil, weil es in der Geschichte der Menschheit – inklusive der Geschichte vor dem Menschsein als Primat, als Landsäuger – meist eine Knappheit an Kalorien gab. Reife Früchte sind süß und enthalten viel Kalorien. Je mehr man davon isst, desto besser die Überlebenschancen.

    Der breitenwirksame Wohlstand, der es jedermann erlaubt, sich fettzufressen, ist ein zu junges Phänomen um Selbstdisziplin zu belohnen. Die Folgen von Übergewicht schlagen auch meist erst in einem Alter zu, in dem die Fortpflanzung schon passiert ist.

    Und im Falle des Kalorienüberangebotes wird die Fruktose in der Leber nicht zum verwertbaren Traubenzucker (Glukose) verstoffwechselt sondern als Fett in der Leber gespeichert

    Und was passiert mit der Glukose, wenn die Kalorien nicht verbraucht werden? Heißt Stoffwechsel hier, dass sie über den Darm ausgeschieden wird?

    Das Problem ist also nicht so sehr „der Zucker“ sondern der hohe Gehalt an Fruktose in Getränken, weil das Kalorien zuführt ohne entsprechend zu sättigen. Für Fruktose im Apfel gilt das nicht in dem Maße.

    Ich habe keine Ahnung über chemische Bedingungen von Hungergefühl, muss ich zugeben, aber die Aussage oben widerspricht sich selbst. Der Zucker ist nicht das Problem, sondern Fructose, aber im Apfel wiederum nicht?

    Also ist nicht Fuctose das Problem?

  39. #40 zimtspinne
    9. April 2017

    ich hab auf die Schnelle mal etwas gefunden zum Thema genetisch bedingtes Profitieren von Fitnessprogrammen zur Prävention metabolischer Erkrankungen, und vielleichet erklärt das auch die Bewegungsmuffeligkeit allgemein:
    https://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/35226/index.html

    @ Kassandra
    Urlaub geht natürlich unbedingt vor, keine Frage! 😀 Vielleicht ergibt sich ja später noch eine Gelegenheit; Ihre ausholenden Ansichten hätten mich schon interessiert…. da meine eigenen auch recht weit ausholend sind, ist auch normal bei dem Thema, glaube ich.
    Viel Spaß im Urlaub und gute Erholung.

  40. #41 user unknown
    9. April 2017

    @Kassandra, Zimtspinne (Wechsel der Zitate nicht konsequent gekennzeichnet, pardon):

    Andernfalls wäre der Jojo-Effekt nicht erklärbar, der auftritt, wenn nach einer Diät wieder genauso gegessen wird wie vor der Diät und zu einer _rascheren_ Gewichtszunahme auf ein _höheres_ Gewicht als zuvor führt.

    Ist das belegt?
    Dann will ich mal spekulieren: Wer zugenommen hat, hat mehr Kalorien zu sich genommen, als er verbraucht hat. Wenn man 70 kg wiegt hat man aber einen geringeren Grundumsatz als mit 100kg. Das heißt, mit 95kg hat die Person wahrscheinlich mehr gegessen, als früher mit 70kg, sonst hätte sie nicht weiter zugenommen.
    Wer jetzt mit 100kg abnimmt nimmt i.d.R. schneller ab, als er zugenommen hat. Wenn er dann das Zielgewicht erreicht hat und in die alten Verhaltensmuster zurückfällt, die er mit 100kg hatte, der nimmt natürlich schneller zu.

    Ist aber rein spekulativ – durch keine Studien belegt.

    Es scheint normal zu sein, dass ein Teil der Nährstoffe gar nicht verwertet wird, bis der „Hungersnot-Modus“ dies erforderlich macht.

    Ah, der ominöse Hungerstoffwechsel . Triggerwarnung für den Link: Leute, die an Hungersnotmodus glauben werden als Stoffwechselhysteriker bezeichnet. Ist aber nicht böse gemeint.

    Und irgendwie kriegt man diese Veränderung dann – jedenfalls bei vielen Betroffenen – nicht mehr abgeschaltet.

    Ja, irgendwie, irgendwo, irgendwann.

    In heutigen Hungergebieten, von der Sahel-Zone aufwärts

    Ich halte es für diplomatisch nicht sehr geschickt, die Leute heute über die Gefahren von Übergewicht aufzuklären und Geld für Präventionsmaßnahmen auszugeben.

    dass eine milliardenschwere Industrie gut daran verdient, um ihre Figur besorgte junge Frauen zum Verkorksen ihres Stoffwechsels zu animieren.

    Aber Du bezeichnest eine Frau mit Normalgewicht als Skelett.

    Ich bin überzeugt davon, dass dies nur von dem jahrzehntelangen gesundheitspolitischen Totalversagen im Bereich Übergewicht ablenken soll, …

    Ich würde ja sagen, dass muss jeder selbst wissen, was er bereit ist für Normalgewicht zu tun, da hat sich der Staat weitgehend rauszuhalten.

    Man darf nicht mehr Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht – so einfach ist es letztlich.

    @Kassandra:

    An Fett allein, vielleicht in Kombination mit Protein (ein Stück geräucherter Lachs oder ein saftiges Steak) überisst man sich normalerweise nicht, da ist man einfach irgendwann dann pappsatt und nichts geht mehr.

    Dann bin ich nicht normal. Ob Ente, Bratwurst, Zwiebelrostbraten, Aal oder Lachs kann ich mich spielend überessen. Pappsatt bin ich, wenn ich mehr gegessen habe als gut gewesen wäre.

    Die Riesentüte Chips nach dem Essen geht immer und wird leergefuttert.

    Bananen gehen auch immer. Und Speiseeis, das auch nicht nur aus Zucker, sondern außerdem aus Fett (Sahne) besteht. Kalorienfreies Speiseeis das genauso gut schmeckt wie richtiges Industrieeis, und nicht wesentlich teurer ist – dafür sollte es einen Nobelpreis geben.

    Also die beispielsweise raffinierte Nahrungsmittel bereits meiden, insbesondere solche Kohlenhydratquellen und aus frischen Zutaten kochen.

    Tja – eigene Eismaschine habe ich schon überlegt (obwohl Eis ja nicht gekocht wird – zählt das dazu?). Allerdings habe ich noch nicht untersucht, wie das Verhältnis Kalorien/Fett und Kalorien/Zucker bei Eis aussieht. Bei Marzipan ist es so, dass 2 von 3 Kalorien aus Mandeln kommen, und 1 von 3 aus dem Zucker, den man vollständig ersetzen kann. Wäre das bei Eis ähnlich, könnte ich 3 statt 2 Eis essen. Ob mir das die Arbeit wert wäre?

    Meine Diät sah so aus, das es täglich Fleisch und Eis gab, weil ich ein sehr willensschwacher, lustgetriebener Mensch bin. Weniger Fleisch als früher, etwa die Hälfte, (ca. 600 kcal) und so gut wie keine Nudeln/Kartoffeln/Reis/Brot. Bei Hungerattacken Magerquark oder passierte Tomaten (Suppe). Und nachts, zur Belohnung, ein Eis (ca. 300 kcal).

    Welche raffinierten Lebensmittel gibt es eigentlich, außer Zucker? Wieso soll raffiniert eine interessante Kategorie sein?

    @zimtspinne:

    Kampfbegriffe aus der Pro-Ana-Szene

    Als da wären?

    propagiert einen BMI von 19 als supergesund,

    Laut Wikipedia: BMI ist ein BMI von 18,5 – 25 Normalgewicht. Was propagierst Du, basierend auf welchen Fakten/Studien?

    und den Hungerstoffwechsel zu verleugnen, ist auch ziemlich blöde und unwissenschaftlich.

    Soweit ich weiß kritisiert sie, dass die Idee des Hungerstoffwechsels keine wissenschaftliche Basis hat. Ich überblicke da nicht das Forschungsfeld, finde ihre Argumentation aber einleuchtend.

    Sie kommt (im Gegensatz zu dir) auf solche Werte mit einer Tagesration von 500 kcal und behauptet, ihr Grundumsatz verringere sich dabei nicht und so etwas wie einen Hungermodus gäbe es nicht, der sei eine Erfindung.

    500 kcal um abzunehmen und – je nach Gewicht – 7000 kcal Defizit (pro Woche) um 1 kg Körpergewicht abzunehmen. Also dass sie einen Grundumsatz von 1500 kcal hat. Und das mittels Protokollierung ihrer Kalorienaufnahme und des Gewichts überprüft hat.

    Man könnte ja den Tagesbedarf von 500 kcal auch durch Wodka decken, eine Kalorie ist ja eine Kalorie

    Könnte man auch. Wären ca. 200g Wodka und eine bedenkliche Tagesdosis. Außerdem enthält der wohl wenig Eiweiß, Vitamine, Mineralien … .

    Was willst Du uns damit sagen?

    Man könnte, statt das Buch einer etwas militant wirkenden Ex-Dicken als Leitfaden zu nehmen, vielleicht doch eher mit seinen Ärzten beraten

    Ich kenne ja nur den Blog. Darin berichtet sie wiederholt vom Versagen der Ärzte, die sie, bevor sie Normalgewicht erreicht hatte, zum Abbruch ihrer Bemühungen überreden wollten.

    (Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Grunderkrankungen? Medikamente?

    Also wer eine Diät beginnt, und dabei vergisst, dass er eine Nussallergie hat, … was willst Du uns sagen?

    Gibt es Medikamente, die nur bei Übergewicht wirken?

    Non-Responder haben deutlich schlechtere Karten, über Bewegung und Sport positive Effekte zu erzielen

    Klingt wie ein humanoides Perpetuum Mobile. Man steckt keine Energie rein, und es radelt, und radelt, und holt Energie raus, ohne abzunehmen. Vielleicht was für die Tour-de-France.

    Der Trend geht nicht nur zur personalisierten Medizin, sondern auch (hoffentlich) zur indiviualisierten Ernährungsberatung.

    Wir sind alle Individuuen!

    Wieviel Muskelmasse ist vorhanden – diese hat in Aktion einen 300fach höheren Bedarf

    Die meisten Bodybuilder wissen, wenn sie welche sind.

    Das ist wahr. Was die EMMA dabei unterschlägt: Nur 1% der Bevölkerung sind aufgrund erhöhter Muskelmasse-Werten irrtümlich „adipös“, aber etwa 39% der Menschen (fast die Hälfte der Frauen) weisen trotz nicht-adipösem BMI Körperfettwerte auf, die sie als adipös klassifizieren.

    Quelle

    Was eine Stoffwechselanalyse bringt, kann man noch nicht wirklich abschätzen… wer das Geld übrig hat, sollte es aber evtl besser dort investieren als in drei neue Bücher

    Da das Fettlogikbuch als Kindle 9 Euro kostet schließe ich, dass eine Stoffwechselanalyse 30 Euro kostet?

    stoffwechselanalyse
    Webdefinitionen
    Metabolic Typing ist eine alternativmedizinische Lehre vom individuellen Stoffwechseltypen. Jeder Mensch besitzt demnach seinen eigenen Stoffwechseltyp, der entsprechend einen je unterschiedlichen Bedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten, Fett und Mikro-Nährstoffen hat. …

    Ach, alternative Fakten?

    Während der Internettest in der Regel kostenlos ist, zahlst du beim Arzt rund 300 bis 400 Euro und im Institut sogar bis zu 1.000 Euro. Die Kosten für die Stoffwechselanalyse werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.

    Oh, die bösen Krankenkassen!
    Und wer bietet es an? Heilpraktiker!
    Ich hab Bingo!

    ich hab auf die Schnelle mal etwas gefunden

    Ja, hab’ ich auch gefunden. Nur bei einem von 5, also 20%, haben sie gefunden, dass die Muskeln … und so weiter. Für 4 von 5 ist das also nur eine faule Ausrede.

    A substantial number of people at risk to develop type 2 diabetes could not improve insulin sensitivity by physical training intervention. We studied the mechanisms of this impaired exercise response in 20 middle-aged individuals at high risk to develop type 2 diabetes who performed a controlled eight weeks cycling and walking training at 80 % individual VO2peak.

    20 Leute ist jetzt nicht so ein großes Sample, gerade mal 2 mehr als Autoren des Papers auftauchen. Außerdem sind es Personen “at high risk to develop type 2 diabetes” – ob die representativ sind für die Zielgruppe darf sicher auch bezweifelt werden.

  41. #42 zimtspinne
    9. April 2017

    @ user unknown

    “”Kleiner Tipp vom Praktiker (-25 kg in einem Jahr): Nicht auf Fett oder Zucker achten, sondern auf kcal. Steht außer bei losem Obst/Gemüse und frischem Fleisch eigentlich immer drauf, auf der Verpackung.””

    Trau – schau – wem 😉

    Die kcal Angaben sind ein grober Richtwert, mehr aber auch nicht.
    Da werden unter Laborbedingungen Makronährstoffe wie Fette, Proteine und Kohlenhydate verbrannt und die erzeugte Energie berechnet – und das willst du auf die Komplexität des menschlichen Organismus übertragen? Ernsthaft?

    Das ist lediglich der physiologische Brennwert, der nichts über den qualitativen Nährwert aussagt, wie Bioverfügbarkeit etc etc.

    Je nach Sorte kann ein einzelner Apfel in der Energiedichte und Zuckergehalt erheblich schwanken, Lagerung, Reifegrad noch nicht mal einbezogen.
    Das gilt auch für so ziemlich jedes andere Nahrungsmittel.
    Manchmal werden jahrelange Erkenntnisse auch über den Haufen geworfen, wie jetzt bei Nüssen. Deren Nährwertgehalt wurde wohl doch falsch berechnet und zu hoch angesetzt. Was im Labor ganz einfach funktioniert, ist im menschlichen Körper dann eben doch ein komplexer Stoffwechselprozess.

    Ob 500 kcal aus einer Coca Cola oder Günkohl stammen, mag auf den ersten Blick egal sein.
    Im Körper lösen sie jedoch völlig unterschiedliche Stoffwechselreaktionen aus.
    Die Coke lässt den Blutzuckerspiegel hochschnellen, was langfristig bei mehrfach täglicher solcher Befeuerungen bei dafür prädisponierten Menschen zu einer Insulinresistenz bis hin zu Diabetes führen kann.
    Kohl hingegen sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel und ein langanhaltendes Sättigungsgefühl (besonders, wenn er mit Fett angemacht wird, etwa Kohlrouladen).

    Letztlich ist Kalorienzählen auch eine Angelegenheit, die schnell Zwangscharaker erlangen kann.
    Möchtest du im Restaurant neben Leuten sitzen, die vor dem Essen erstmal Berechnungen über die Kalorien der verschiedenen Gerichte erstellen und in Einklang mit ihrem Tagesplan bringen? Oder zu Hause beim Mittagessen? Ich nicht.

    Das führt dann auch oft weiter zur Einteilung der Nahrung in gut und schlecht oder gute und böse Kalorien, was ohnehin schon weit verbreitet ist.

    Du bist mit deiner Kalorienzählerei auf der Stufe, auf der ich mal als Teenie war… da möchte ich ganz sicher nicht wieder hin, sorry mein Lieber 😉

    “”Auf kcal achten, da gibt es nichts zu tarnen.””

    siehe oben

    “”Du ahnst schon, ich will wieder mit meinem simplen Trick kommen: kcal.””

    s.o.

    “”Jede Mutter mit 3 Kindern, die normalgewichtig sind, nicht wahr? Scheint ja richtig zu sein, wie die sich ernähren.””

    Kann, muss aber nicht.
    Sie kann auch einfach zu der Personengruppe gehören, die landläufig “schlechte Futterverwerter” sind, kohlenhydratadaptiert könnte man auch sagen.
    Tatsächlich habe ich in unterschiedlichen Bekanntenkreisen immer wieder Leute kennengelernt, die sich grottig ernähren in jeder Hinsicht und dennoch schlank bleiben.
    Leider kann es passieren, dass deren Kinder diese Eigenschaften nicht “erwischen” und die werden dann fett und krank.
    Wobei die schlecht ernährten, schlanken Mütter zwar optisch schlank sind, innerlich aber auch längst in Richtung frühzeitiges Altern und zivilisatorisches Kranksein marschieren, es nur noch! kompensieren können.

    Nahrungszusatzstoffe sind ein sehr umfangreiches und anderes Thema, das will ich hier jetzt nicht weiter ausbreiten.
    Wenn du die unkritisch siehst, ist das ok. Wobei man ja, wenn man der Grundregel für individuell bestmögliche Ernährung folgt, mit den guten/bösen/neutralen E’s eh kaum etwas zu tun.
    Es sei denn, man ist chronisch krank oder hat aus sonstigen Gründen ein besonderes Ernährungschema zu befolgen (und keinen Einfluss darauf).

  42. #43 Kassandra
    9. April 2017

    Ist das belegt?

    Rufen Sie sich bei einer Bildagentur Fotos in chronologischer Reihenfolge von Helmut Kohl seit Beginn seiner Kanzlerschaft bis zu deren Ende auf. Kohl hat einmal im Jahr eine Fastenkur gemacht. Es ist nicht sonderlich plausibel, anzunehmen, dass er jedes Jahr mehr gegessen hat.

  43. #44 rolak
    9. April 2017

    Rufen Sie

    Es dürfte uu um Dein “Andernfalls .. nicht erklärbar” gehen, Kassandra, denn warum nach einer kurzfristigen Reduktionsdiät trotz nicht-mehr-als-vorher-Essen eine Gewichtszunahme erfolgen kann, ist eigentlich ziemlich gut geklärt.

  44. #45 zimtspinne
    9. April 2017

    Es reicht ja schon, wenn Kohl nicht jedes Jahr oder wenigstens alle fünf Jahre ab einem bestimmten Alter *weniger* gegessen hätte bei gleichzeitig gleichbleibendem Lebenswandel.
    Auch dann wäre er immer üppiger geworden. Dass der Metabolismus mit dem Alter träger wird und der Kalorienbedarf sinkt, ist ja doch bekannt.
    Vielleicht hat er auch mal eine Weile ein Antidepressivum eingenommen oder sonst ein Medikament mit Nebenwirkung Gewichtszunahme.
    Darüber zu spekulieren aus der Ferne……….. hmmm.

    Meine beste Freundin macht jährlich einmal eine Fastenzeit in einem Kloster und das bekommt ihr hervorragend. Sie betreibt damit allerdings auch keine Gewichtsregulationsversuche, sondern möchte einfach mal ausspannen und ihrem Körper ein wenig Zeit für Regeneration bieten.
    Heilfasten hat eine lange Tradition und auch seine Berechtigung, ist aber nicht für jeden geeignet (wie alles …)

  45. #46 zimtspinne
    9. April 2017

    .. ich hatte oben gerade eben gelesen:
    “seit Beginn seiner Kohlschaft..”

    Mir schlägt eindeutig der Zuckerkonsum heute aufs Hirn.

  46. #47 gedankenknick
    9. April 2017

    @user unknown
    “Bewußte Ernährung” bedeutet bei mir, dass ich mir bewußt bin (oder mir bewußt mache), was ich so in mich rein schaufel – und auch in welcher Menge. Dass mir z.B. sehr bewußt ist, dass die Tüte Chips zu 5% aus Glutamat besteht, welches nur dazu da ist, dass ich die Tüte am Stück komplett aufessen soll. Deswegen verzichte ich nicht völlig auf Chips, ich erkläre sie aber auch nicht zu (m)einem Grundnahrungsmittel. Nur so ein Beispiel…

  47. #48 zimtspinne
    9. April 2017

    @ user unknown

    Ich sagte ja ehrlicherweise, ich habe mir noch keine abschließende Meinung zu Stoffwechselanaylsen gebildet, bzw habe mich noch nicht sooo damit befasst bisher.

    Ich orde das ähnlich ein wie den Gentest, den CC hier mal für sich und uns gemacht hatte.
    Nettes Spielzeug für Genetik-Interessierte, noch lange nicht ausgereift, aber sicher mit Potenzial für die Zukunft.

    Hier kann man mal bisschen was nachlesen, wie das funktioniert im Fall der Stoffwechselanalyse:
    https://www.netzathleten.de/ernaehrung/ratgeber-ernaehrung/item/5562-nutrigenetik-personalisierte-ernaehrung-durch-gen-analysen

    und ich bleib dabei: Wäre für mich eine wesentlich sinnvollere Investition als das Buch der militanten Ex-Molli.
    Für einen trockenen Adipösen mag sie aber die richtige Adresse sein mit der entsprechenden Radikalität.

    ach ja, und als wissenschaftliche Quelle für bzw gegen den Hungerstoffwechsel bringst du jetzt…. was?

    Die Fettlogikseite! Sehe ich erst jetzt! Du bist ja tatsächlich ein Groupie dieser Dame 😀

    Ein Gastbeitrag dort von einem Robin Urban, der genau was ist? Keine Ahnung, war nicht heraus zu finden.
    Auf jeden Fall wirkt das sehr seriös und überzeugend!
    Krass, wieviele Fans dieser dubiosen Seite hier bei sb unterwegs sind, oder bist du die alle, user unknown? Mir kamen bisher noch nie Kommentare der anderen beiden unter, deshalb frage ich mal vorsichtig nach… ^^

  48. #49 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    9. April 2017

    @#12 Mit dem Genuss eines Apfel (10g Zucker/100g) und einer Banane (17g Zucker/100g) kann man mit einem Cola-Säufer (10g Zucker/100ml) stilvoll mithalten. Oder ist das natürlicher Zucker, der nicht so schlimm ist wie IIIIIIIIIIIIIIIIIIndustrie-Zucker?

    Der Vergleich ist inspiriert von FETTLOGIK, lese ich gerade zur Motivation. Und ich will nur 10 kg loswerden und keine 90.

  49. #50 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2016/03/16/erzaehl-mir-nix/
    10. April 2017

    @zimtspinne

    Je nach Sorte kann ein einzelner Apfel in der Energiedichte und Zuckergehalt erheblich schwanken, Lagerung, Reifegrad noch nicht mal einbezogen.

    Du meinst Lagerung und Reifegrad können den Kaloriengehalt ändern, ohne die Energiedichte u. d. Zuckergehalt zu verändern? Die Apfelgröße hast Du noch vergessen zu erwähnen.
    100g Apfel haben rd. 50 kcal. Ein Apfel im Schnitt 70g. Man müsste also 30-50 Äpfel als Erwachsener essen, um nur mit Äpfeln den Kalorienbedarf eines Tages zu decken. Wenn ein Apfel also 40 oder 60 kcal pro 100g hat macht das auch den Kohl nicht fett.

    Manchmal werden jahrelange Erkenntnisse auch über den Haufen geworfen, wie jetzt bei Nüssen. Deren Nährwertgehalt wurde wohl doch falsch berechnet und zu hoch angesetzt. Was im Labor ganz einfach funktioniert, ist im menschlichen Körper dann eben doch ein komplexer Stoffwechselprozess.

    Wird das jetzt berechnet oder im Labor experimentell ermittelt? Hat man sich vermessen oder falsch berechnet?

    Ob 500 kcal aus einer Coca Cola oder Günkohl stammen, mag auf den ersten Blick egal sein.
    Im Körper lösen sie jedoch völlig unterschiedliche Stoffwechselreaktionen aus.

    Ob ich 1,3 L Cola trinke oder 1 kg Grünkohl löst sicher ganz unterschiedliche Stoffwechselreaktionen aus, enthalten sie doch ganz unterschiedliche Stoffe. Die Frage ist hier, ob der Körper die Kalorien das eine Mal wieder größtenteils ausscheidet und das andere Mal nicht.

    Mich wundert etwas, dass ich auf Apfelmusgläsern noch keinen Hinweis entdeckt habe, etwa derart: “Dieses Glas Mus enthält zwar xyz Kalorien, aber biowirksam werden davon nur 80/50/20%” oder so ähnlich. Wenn ich so was belegen könnte würde ich das doch machen.

    und ein langanhaltendes Sättigungsgefühl (besonders, wenn er mit Fett angemacht wird, etwa Kohlrouladen).

    Ich dachte da nimmt man Wirsing? Na, egal, ich muss es ja nicht essen. Jedenfalls – wenn mit Fett angemacht, dann sorgt vielleicht das Fett für das Sättingungsgefühl? Schlägt natürlich kalorienmäßig auch voll ins Kontor!

    Letztlich ist Kalorienzählen auch eine Angelegenheit, die schnell Zwangscharaker erlangen kann.

    Du bist sicher Psychologin, dass Du das so genau weißt? Ich zähle nicht, ich schätze. Und da ich relativ selten ins Restaurant gehe oder Leute besuche kann ich es mir leisten da zu schlemmen und alle solche Belästigungen der Umwelt zu vermeiden – was mir wichtig ist, denn ich wirke ungern wie ein Zwangscharakter. Ich meine nämlich, dass man nur so wirkt, wenn man Kalorien aus dem rationalen Grund zählt, dass man diese möglichst genau protokollieren will. Ein Briefträger, der täglich penibel darauf achtet alle Briefe in die richtigen Briefkästen zu werfen wird ja auch kein Neurotiker. Ist jetzt so normaler Hausverstand bei der Arbeit.

    Aber wie gesagt – ich schätze grob, weil ich ja viel abnehmen wollte (will – noch 5 kg). Mit der Zeit hat man ja raus wieviel wovon man essen/trinken darf. Trinken ist leicht bei mir: Cola-Mix-Light: 0kcal. Kaffee mit Süßstoff 0kcal. 🙂

    Das führt dann auch oft weiter zur Einteilung der Nahrung in gut und schlecht oder gute und böse Kalorien, was ohnehin schon weit verbreitet ist.

    Ich teile Kalorien in wohlschmeckende und weniger wohlschmeckende und esse nur erstere.

    Du bist mit deiner Kalorienzählerei auf der Stufe, auf der ich mal als Teenie war

    Ja, glaub das. Wie kommst Du auf die Idee ich betriebe Kalorienzählerei?

    … da möchte ich ganz sicher nicht wieder hin, sorry mein Lieber 😉

    Sorry, aber das war doch gar nicht das Thema? Was Du für ein Gewicht hast ist mir herzlich egal – ebenso wie Du es hältst oder nicht hältst.

    Sie kann auch einfach zu der Personengruppe gehören, die landläufig „schlechte Futterverwerter“ sind, kohlenhydratadaptiert könnte man auch sagen.

    Was heißt “schlechte Futterverwerter” und wieso in Anführungsstrichen? Ironie?
    Dass sie die Kalorien aus der Nahrung nicht richtig rausziehen können, oder dass sie mit Sport die Kalorien nicht abgebaut bekommen und die aufgenommenen Kalorien im Körper verbleiben?

    Tatsächlich habe ich in unterschiedlichen Bekanntenkreisen immer wieder Leute kennengelernt, die sich grottig ernähren in jeder Hinsicht und dennoch schlank bleiben.

    Mit wievielen Leuten warst Du denn rund um die Uhr über mehrere Wochen zusammen, um das beurteilen zu können?

    Wenn man pro Woche konstant 100g zunimmt, hat man in 4 Jahren 20 kg zugenommen. 100g Gewichtzunahme entspricht 700 kcal Überschuß. Das sind 2 Eis am Stil pro Woche. Oder 250 ml Cola am Tag.

    Leider kann es passieren, dass deren Kinder diese Eigenschaften nicht „erwischen“ und die werden dann fett und krank.

    Weil Kinder so essen wie die Eltern?

    Wobei die schlecht ernährten, schlanken Mütter zwar optisch schlank sind, innerlich aber auch längst in Richtung frühzeitiges Altern und zivilisatorisches Kranksein marschieren, es nur noch! kompensieren können.

    Jetzt dreht es deutlich ins esoterische.

    Nahrungszusatzstoffe sind ein sehr umfangreiches und anderes Thema, das will ich hier jetzt nicht weiter ausbreiten.
    Wenn du die unkritisch siehst, ist das ok.

    Vor allem sind das völlig unterschiedliche Stoffe die für die unterschiedlichsten Zwecke in der Nahrung sind. Außerdem werden sie aus der Natur gewonnen – woher auch sonst. Glutamat (E620, E625) kommt natürlich in Tomaten, Spinat und Möhren vor, Zitronensäure (E330) in (Überraschung!) Zitronen usw.

    Wobei man ja, wenn man der Grundregel für individuell bestmögliche Ernährung folgt,

    Soweit kommt’s noch! Gegessen wird, was schmeckt, nur weniger. Falls Gesundheitsprobleme auftreten sollten interveniere ich – kommt aber in der Regel nicht vor. Wenn möglich: Billig. Bei Espresso und Erythrit leider nicht möglich. Fertiggerichte gibt es bei mir nicht, weil sie a) zu teuer sind und b) nicht schmecken, außer c) Eiscreme.

    Käse ist übrigens noch so ein zuckerarmes Produkt, das ich essen könnte bis zum Platzen. Ich hoffe die Gentechnik liefert hier bald einen kalorienarmen Fettersatzstoff. 🙂

    @Kassandra:

    Rufen Sie sich bei einer Bildagentur Fotos in chronologischer Reihenfolge von Helmut Kohl seit Beginn seiner Kanzlerschaft bis zu deren Ende auf.

    Ich habe wirklich besseres zu tun.

    Kohl hat einmal im Jahr eine Fastenkur gemacht. Es ist nicht sonderlich plausibel, anzunehmen, dass er jedes Jahr mehr gegessen hat.

    Hat er sich jedes Jahr auf den gleichen Level zurückgehungert? Wenn er pro Jahr 10 kg zulegt, und dann 8 kg abmagert, legt er langfristig 2kg pro Jahr zu.

    Ich kenne jetzt seine Gewichtshistorie nicht, Körpergröße, Gewicht und was sein Kalorienumsatz pro Tag ist. Deshalb Phantasiewerte:
    Angenommen sein letztes Gewicht ist 150 kg und der Tagesverbrauch an Kalorien 3500 k, er nimmt aber am Schluss 4000 kcal zu sich und auch am Anfang. In dem Falle würde er auch zuletzt noch zunehmen, aber nicht so viel wie am Anfang, da der Kalorienumsatz – ceterus paribus – mit dem Gewicht ja steigt.

    Wieso das plausibler sein soll erschließt sich mir nicht.

    @zimtspinne:

    oder sonst ein Medikament mit Nebenwirkung Gewichtszunahme.

    Nebenwirkung Gewichtzunahme heißt aber nicht, dass man nicht auch mehr (oder anderes) isst (oder sich weniger bewegt), oder? Die Stoffe sind dann appetitanregend?

    Heilfasten hat eine lange Tradition

    Wie Gesundbeten.

    Ich will v.a. schlank sein, weil das besser aussieht. Dicke sehen so fett aus! Ich denke kein Naturheiler würde meine Fleisch-Eiscreme-Diät als Heilfasten durchgehen lassen und das bereitet mir diebisches Vergnügen. 😉 Bevor ich heilfaste will ich lieber an Verfettung sterben.

    der militanten Ex-Molli.

    Du meinst die ist gewalttätig? Scheinst ja ganz schöne Aggressionen zu haben, so zu stänkern gegen jmd., der sich nicht wehren kann. Oder weißt Du nicht was Militanz ist?

    Du bist ja tatsächlich ein Groupie dieser Dame 😀

    Nun, selbst wenn es so wäre …

    Grou·pie
    Substantiv [das]umgangssprachlich
    ˈgruːpi/
    weiblicher Fan, der sexuellen Kontakt zu seinem Idol sucht.

    Ich gewinne den Eindruck die sachliche Ebene wird Dir mehr und mehr unangenehm. Ich merke aber schon, dass ich eine Polemikdiät einläuten sollte, damit das Ganze hier nicht entgleist und auseinandergeht wie ein Hefeteig.

    Mir kamen bisher noch nie Kommentare der anderen beiden (Fans, Anm. uu.) unter,

    Radicchio war aber schon hier (sb), Langsamdenker und Gedankenknick? Kenne ich nicht, bin ich nicht. Fan bin ich auch nicht. Frau Dr. Hermann macht auch einen Webcomic unter dem Künstlernamen Erzählmirnix , der wohl etwas zu ihrer Popularität beigetragen hat.
    Ah – ich sehe – neuer Kommentar: Nein, Omnivor bin ich auch nicht.

    Allerdings stellt sich die Frage, ob jemand, der Sockenpuppen benutzt, das freimütig einräumen würde.

  50. #51 Karla Kolumna
    10. April 2017

    Ich kenne das angesprochene Buch über die Fettlogik nicht, habe aber zumindest grundlegendes Wissen über die Physiologie des Menschen und schon einige Studien zum Thema Abnehmen/Zunehmen/Hungerstoffwechsel und Co gelesen.

    Der Trick bei den meisten Studien zum Thema Hungerstoffwechsel ist ja, sich diese auch komplett durchzulesen und nicht nur die arg zusammengefassten Schlagzeilen “Der Grundumsatz sinkt durch Diät.” Das ist nämlich keine besonders neue Erkenntnis. Der Grundumsatz/Gesamtumsatz ist logischerweise an Gewicht, Größe, Geschlecht, Alter und Bewegung (Gesamtumsatz) gekoppelt.

    Natürlich hat jeder einen individuellen Stoffwechsel und natürlich hat jedes Lebensmittel einen variierenden Energiegehalt der von jedem unterschiedlich verstoffwechselt wird. Aber kaum jemand behauptet, dass er seinen Gesamtbedarf bis auf die Kalorie (nicht mal bis auf die Kilokalorie) genau kennt und jeden Tag auch exakt diesen Wert zu sich nimmt. Es hält ja auch niemand sein Gewicht von Tag zu Tag aufs Gramm genau oder kann seine durch Bewegung verbrauchten Kalorien genau ausrechnen.
    Dann noch die durch Kohlenhydratspeicher gebundenen Wasservorräte und anderweitige Wassereinlagerungen, Blasen-/Magenfüllstand, Dreitagebart, neuer Haarschnitt…

    Aber wichtig ist doch bloß dass die Interpolation stimmt. Will ich abnehmen muss ich zwangsläufig weniger essen als ich verbrauche. Die Differenzen bestimmt das Tempo. Und nach der Abnahme darf ich natürlich nicht die gleiche Menge essen wie vor der Abnahme, würde das passen hätte ich ja nie zugenommen. Will ich halten steige ich einmal im Monat auf die Waage oder schaue ob die Hose kneift und drehe dann an der Kalorienschraube.

  51. #52 gedankenknick
    10. April 2017

    @Zimtspinne:
    Sollte ich gemeint sein, dann stelle ich mal fest:
    a) Ich kenne weder @user unknown noch @zimtspinne noch den Blogbetreiber persönlich.
    b) Ich scheine kein Fan von @user unknown zu sein, sonst hätten wir wohl kaum über Missverständnisse(?) diskutiert.
    c) Ich habe in verschiedenen Dikussionen ganz allgemein in den Sciensblogs.de schon meine Meinung Kund getan, wo auch @zimtspinne mitdiskutiert hat. Ich bzw. meine Kommentare scheinen aber eher unauffällig zu sein… [Naja, bei einem BMI von ehemals 18,6 ist wohl halt im Stealth-Modus. 😉 ]

  52. #53 Giftkind
    10. April 2017

    @ Zimtspinne,
    Ich lese seit 8 Jahren still bei den Sb mit und mag deine Art des Diskutierens. Daher meine Bitte; lies das Buch. Denn vieles, was du hier über den Inhalt des Buches und die Autorin schreibst, stimmt so nicht.

    Sie selbst hat soweit ich weiss einen BMI von 19 oder möchte dorthin, schreibt in ihrem Buch aber, dass ein BMI von 21 mit der besten Gesundheit und der besten Gesundheitserwartung korreliert. Gleichzeitig betont sie, dass es jedem frei stehe, welchen BMI er erreichen möchte.

    Die 500kcal, die du ansprichst, sind keine Empfehlung, sie selbst beschreibt diesen Teil ihrer Abnahme als Notlösung aufgrund ihrer Immobilität. Später ist sie auf 800-1200 kcal hoch, rät aber jedem, sich sein eigenes Defizit zu suchen, bei dem er sich am wohlsten fühlt.

    Zum Thema Kalorienzählen: es ist schön für dich, dass du ohne besonders auf dein Essen zu achten, keine Probleme mit dem Gewicht hast. Das macht das Kalorienzählen nicht zum Zwang, sondern ist für Menschen wie mich ein einfacher Weg, das eigene(!) Idealgewicht zu erreichen. Ich muss nichteinmal auf meine heissgeliebten Kinderriegel verzichten. Weil ich weiss, wie viel ich an dem Tag circa gegessen habe und wie viele kcal ich in etwa verbraucht habe.
    Was ist daran zwanghaft?

  53. #54 Ludger
    10. April 2017

    @user unknown #50
    Ob Kinder ständig gesüßte Getränke von ihren Eltern bekommen oder ungesüßten Tee bzw. einfaches Wasser / Mineralwasser gegen den Durst, hat schon was mit der Erziehung zu tun und auch mit späteren Ernährungsgewohnheiten.

    user unknown #50
    Und was passiert mit der Glukose, wenn die Kalorien nicht verbraucht werden? Heißt Stoffwechsel hier, dass sie über den Darm ausgeschieden wird?

    Glukose wird in der Leber als Gykogen (Stärke) gespeichert, Fruktose als Fett. Es macht eine nicht alkoholbedingte Fettleber.

    user unknown #50
    “Der Zucker ist nicht das Problem, sondern Fructose, aber im Apfel wiederum nicht?”

    Das ist offenbar eine Frage der zugeführten absoluten durchschnittlichen Tagesmenge und der Schnelligkeit der Freisetzung.
    Weitere Argumente bitte bei Robert Lustig, MD unter https://www.uctv.tv/shows/Fat-Chance-Fructose-2-0-25641 anschauen. Dort wird auch ausgeführt, warum die Korrelation zwischen Zuckerkonsum und Inzidenz von Metabolischem Syndrom als kausal anzusehen ist: man kann die Häufigkeit der Entstehung des Typ II-Diabetes in Drittweltstaaten anhand des Zuckerkonsums vorhersagen (Granger Kausalität). ( https://de.wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t#.C3.96konometrie_.28Granger.29 ) im verlinkten Video “Fat Chance” ca. Minute 56.

  54. #55 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    10. April 2017

    Gertrude Stein hätte gereimt:
    1 Kalorie ≠ 1 Kalorie ≠ 1 Kalorie
    Wie die allseits beliebte digitale Enzyklopädie unter dem Stichwort
    Physiologischer Brennwert
    ausführt:

    Der physiologische Brennwert ist nur ein grober Richtwert für Menschen. Es spielt das individuelle Verdauungssystem eine Rolle. Auch für einen einzelnen Menschen gelten keine allgemeinen Werte; das Verdauungssystem ist zeitlich wie auch nahrungsmittelspezifisch unterschiedlich effektiv. Zudem unterliegt die Zusammensetzung von Lebensmitteln zum Teil erheblichen natürlichen Schwankungen. Brennwertangaben stellen also nur eine grobe Annäherung an die im Einzelfall tatsächlich extrahierte spezifische Energie dar.

    Ein extremes Beispiel zum Unterschied von thermischem und physiologischem Brennwert wäre der Verzehr eines Steinkohlebriketts, das im Bombenkalorimeter einen sehr hohen Brennwert hat, das aber aus dem menschlichen Körper unverdaut ausgeschieden wird. Ähnlich verhält es sich beim Verzehr von Zellulose, die der menschliche Körper – im Gegensatz zu Wiederkäuern – nicht aufschließen kann.

    Die Brennwertangaben für Lebensmittel sind also so wahr wie die Verbrauchs- und Abgasdaten für Autos. Aber vielleicht sogar besser.
    Mit genügend Abstand zu Untiefen helfen sie einem bei der Navigation zu der Leichtigkeit des Leibes.

  55. #56 Karl Mistelberger
    11. April 2017

    > #54 Ludger, 10. April 2017
    > Weitere Argumente bitte bei Robert Lustig, MD unter https://www.uctv.tv/shows/Fat-Chance-Fructose-2-0-25641 anschauen.

    “Nicht die Fettsucht macht Probleme, sondern das Metabolische Syndrom: 75% der Ausgaben entfallen darauf.”

    TOFIs (thin on the outside, fat on the inside) sind sozusagen die Partisanen unter den Nutznießern der Gesundsheitsvorsorge. Sie sehen oberflächlich betrachtet ziemlich normal aus und niemand bemerkt, dass sie bereits multimorbid sind.

    https://www.todaysdietitian.com/newarchives/010614p48.shtml

    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=6535

    Zur Wirksamkeit von regelmäßiger körperlicher Bewegung zwei Referenzwerte und im Rahmen eines Blutbildes bestimmte Werte:

    Substanz, Referenzwert, Blutprobe
    Triglyceride, unter 200 mg/dl, 40 mg/dl
    HDL-Cholesterol, über 40 mg/dl, 110mg/dl