Viele Menschen betrachten zurzeit das Phänomen Trump mit den unterschiedlichsten Gefühlen. Manche mit euphorischer Hingabe, andere mit Besorgnis, manche mit Verachtung, andere mit ratlosem Staunen, manche mit Vergnügen am humoristischen Unterhaltungswert seiner Auftritte. Bis auf das erste Gefühl kann ich das alles verstehen. Ich will jetzt auch nicht anfangen, doch noch Verständnis für das erste Gefühl zu wecken, aber mir ging in der letzten Zeit öfter ein Zitat durch den Kopf, bei dem ich mich frage, ob es der gängigen Interpretation der Wahl Trumps als Protestwahl eventuell noch eine Akzentuierung gibt, über es sich nachzudenken lohnt.

Das Zitat ist von Walter Benjamin und wird immer wieder mal bemüht, z.B. vom seligen Christian Graf von Krokow, einem Konservativen, in einem ZEIT-Artikel vor fast vierzig Jahren oder von Wolfgang Kraushaar, einem Linken, der in einem Buch eine ganze Sammlung von Protestäußerungen damit betitelt hatte. Das Zitat von Benjamin:

„Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotiven der Weltgeschichte. Aber vielleicht ist dem gänzlich anders. Vielleicht sind die Revolutionen der Griff des in diesem Zuge reisenden Menschengeschlechts nach der Notbremse.“

Wäre die Wahl Trumps, die, wie gesagt, von vielen, auch von mir, als Protestwahl der weißen männlichen Globalisierungsverlierer gesehen wird, vielleicht in dieser Weise zu entschlüsseln, über die Motive seiner Wähler hinaus? Als Signal, dass es so insgesamt nicht weitergehen kann? Dass die Macrons, Merkels und Schulzes dieser Welt, die Weichensteller des Weiter-so, daher nicht die leuchtende Zukunft der Menschheit verkörpern? Aber wie dann weiter? Oder bringt die Notbremsenmetapher nur eine unnötige apokalyptische Grundstimmung ins Bild, was den normalen, trumpfreien Gang der Dinge angeht? Sozusagen eine Prise Stephen Hawking zu viel? Ich weiß, dass ich solche Fragen immer mal wieder stelle und vielleicht ist das nur die fragwürdige Endlosschleife fehlender Prognosesicherheit, was die Zukunft angeht: „Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!“ (Erich Kästner). Vielleicht aber auch nicht.

Kommentare (73)

  1. #1 tomtoo
    28. Mai 2017

    Die weißen wahren es bis jetzt halt nicht gewohnt vom Wirtschaftswachstum ausgegliedert zu sein.

  2. #2 rolak
    28. Mai 2017

    bis jetzt halt nicht gewohnt

    Die allermeisten schon, tomtoo, egal ob im Feudalismus oder nach der Umbenennung in Kapitalismus. Daß die Teilhabe von ‘Brosamen vom Tisch der Reichen’ auf ‘Kuchen und Krankenkasse’ hocherkämpft wurde, ist zwar durchaus ein Fortschritt, jedoch bei weitem kein Ausgleich, eher ein System-am-Laufen-Halten.
    Ja, mir ist klar, daß die besonders krasse Armut nur exportiert wurde und wird.

    die Weichensteller des Weiter-so

    Gehe ich recht in der Annahme, Robert Joseph, daß Du nicht die ‘bloß nichts ändern’-Fraktion adressiertest, sondern eher die ‘auch wenn wir am Abgrund stehen, weiter vorwärts!’-Einsortierung? Ist beides riskant, doch nur bei letzterem besteht wenigstens die Chance auf grundlegende Änderungen, die evtl sogar einen Rückschlag überstehen.
    Wenn man denen bloß die Nummer mit dem AnarchoKapitalismus ausreden könnte…

    • #3 Joseph Kuhn
      28. Mai 2017

      @ rolak:

      Ich haben die unendlichen Weiten des Weltdiskussionsraums adressiert, mich selbst eingeschlossen. Letztlich sind das ja geschichtsphilosphische Spekulationen, wenig Empirie, aber hohe Relevanz. Schwierige Diskussionsbasis also. Ob es wirklich eine “auch wenn wir am Abgrund stehen, weiter vorwärts!”-Fraktion gibt, weiß ich nicht. Eher wird das nach dem Muster “wird schon gutgehen” laufen.

      Robert“: ts ts, das habe ich nicht verdient 😉

  3. #4 tomtoo
    28. Mai 2017

    @rolalk

    Das spannende/lustige/traurige/erschütternde ist das sie sich ausgerechnet von einem Vorzeige Feudalisten wie Trump die Rettung erhoffen.

  4. #5 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    28. Mai 2017

    Passend zum Thema dieser Artikel hier:

    “Donald Trump hat recht”

    https://bazonline.ch/ausland/europa/donald-trump-hat-recht/story/20414327

    Gleich noch mit Cover-up: “ein 22-jähriger Mann, dessen Namen wir nie mehr nennen” – klar, das wäre am besten, sonst fragt noch jemand nach der Tätigkeit des Vaters des Mannes, dessen Namen nicht mehr genannt werden soll.

  5. #6 Klaus Weber
    28. Mai 2017

    Dass die Macrons, Merkels und Schulzes dieser Welt, die Weichensteller des Weiter-so

    Bei Macron bin ich mir nicht so sicher ob er eine weiter so Politik vertritt:

    Macron hatte sich im Wahlkampf ausdrücklich zur EU bekannt, aber Reformen vor allem in der Wirtschaftspolitik vorgeschlagen. Macron strebt beispielsweise ein Eurobudget an, aus dem er Investitionen finanzieren will. Zudem solle es in Zukunft einen gemeinsamen europäischen Finanzminister geben.

    Nicht zu vergessen seine Regierungsmannschaft soll aus 45% Nicht-Politiker bestehen.

    Vielleicht ist genau Macron die Art Mittelweg zwischen dem “weiter so” und dem “populismus”?

  6. #7 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    28. Mai 2017

    Oja, Macron als Diktator mit ausgesetzter Verfassung in der Ex-Republik. Das wird interessant:

    https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Macron-Wirtschaftsreformen-Frankreich

  7. #8 rolak
    28. Mai 2017

    “wird schon gutgehen”

    Das ist ja letztlich nur eine Umformulierung mit dem Ziel, die Risiken nicht gleichzeitig mit den Forderungen nennen zu müssen, Joseph. Also PR-pimping oder so.
    Und selbstverständlich gibt es die Abgründigen – oder es sind Vollpfosten, die die Dynamik exponentiell wachsender Systeme nicht annähernd einordnen können.

    ich nicht verdient

    Aber der Satzanfang, von dem (und nur von dem) es ein Teil ist, verdiente es, ja forderte es geradezu. Die typische Handbewegung ist hierzublog ja allgemein: Tippen.
    Oder hattest Du es dem hiesigen Missionar zugeordnet? Das war eine beim Texten nicht bedachte Mehrdeutigkeit, sorry, dachte, die Formulierung wäre ein Wink mit dem halben Zaun.

    • #9 rolak
      28. Mai 2017

      Vertreter des politischen Inkrementalismus

      Klar Joseph, alte Schule, das “Schritt für Schritt in eine bessere Zukunft” war iirc schon in den 70ern ein auf beiden Seiten des Vorhangs genutzer Slogan, heute im Marketing angekommen, letztlich irgendsoeine alte ZenWeisheit ‘..beginnt mit dem ersten Schritt’ oder gar schon in grauester Vorzeit in die Wand einer Höhle geritzt und nur bisher nicht entschlüsselt.
      Dieses fortschrittminimierende Regieren nervt auch Viele, ist aber wohl unvermeidlich auf dem Wege vom hehren Ziel zum pragmatischen Kompromiss. Und offensichtlich unwirksam beim Bremsen gewinnmaximierenden Wirtschaftens – solange keiner mehr die Handbremse findet, die irgendwann um die Ära Thatcher herum allseits gelöst wurde.

      Horstmann

      Da wagt Amazon eine steile Prognose 🙂

  8. #10 Joseph Kuhn
    28. Mai 2017

    @ rolak:

    Ja, bei “Robert” hatte ich spontan an unseren Blog-Missionar gedacht.

    Die “Abgründigen”: Die gibt es, bei mir steht irgendwo im Regal z.B. noch Horstmanns “Das Untier”, das den Untergang der Menschheit als Zweck der Geschichte postuliert, und zwar ohne Nietzsches Fortsetzungsgeschichte mit dem Übermenschen. Aber ich glaube nicht, dass die Merkels und Schulzes da richtig einsortiert sind. Beide sind Vertreter des politischen Inkrementalismus, mit einem rhetorischen Überschuss gegenüber den Veränderungen, die sie im politischen Alltagsgeschäft tatsächlich umsetzen können oder wollen. Ob’s gut ist, ob nicht, siehe oben.

  9. #11 Dichter
    28. Mai 2017

    Klaus Weber,
    ……Macron hat sich zur EU bekannt,
    mal ganz provokativ, hat er nicht erkannt, dass der Hauptnutznieser der EU Deutschland ist.
    Trump hat das in seiner Naivität erkannt und die Deutschen als böse bezeichnet. Jedes Auto, das in Deutschland gefertigt wird, kann nicht noch mal in Frankreich gefertigt werden. Wir verursachen mit unserem boomenden Aussenhandel die Arbeitslosigkeit in den anderen EU Ländern. Wir haben keine win-win Situation, sondern ein Nullsummenspiel. Was wir mehr erzeugen, erzeugen unsere Nachbarn weniger.

    • #12 Joseph Kuhn
      28. Mai 2017

      @ Robert/Dichter:

      “Hauptnutznieser”

      Kunstfurzer kannte ich schon, aber Nutznieser? Und dann noch Hauptnutznieser, also eine Art Chorleiter?

      “Was wir mehr erzeugen, erzeugen unsere Nachbarn weniger.”

      Solche einfachen Sichtweisen sind spätestens seit Ricardo (1772–1823) und seinem Hinweis auf die Möglichkeit zur Realisierung komparativer Kostenvorteile obsolet.

  10. #13 Withold Ch.
    28. Mai 2017

    Treffende Darstellung all der möglichen Reaktionsweisen auf diesen Präsidenten und sein Verständnis von Regieren. Und jedermann kann seine eigene Version einwerfen.

    Das Zitat von Benjamin ist zwar immer noch ein schönes Bild, hat aber ein bisschen Rost angesetzt, und all der Kohlenstaub hat sich auf die Erinnerungen gelegt, – nur schon wenn ich den Begriff “Menschengeschlecht” lese, wird mir schlecht … so was von unmenschlich …

    Wir sollten nicht vergessen, dass wir “uns” seit siebzig Jahren mehr oder wenbiger “gemütlich” unter dem Schirm einer pax americana eingerichtet haben. Das ist nicht gratis zu haben, hat seinen Preis, und Trump, der Dealmaker, will die USA nur so schadlos wie möglich halten und die Kosten vermehrt auf die europäischen Bundnispartner abwälzen.

    Ein bisschen kommt es einem vor, wie sich alle krampfhaft vergewissern, wer mit wem noch wo stehen kann, bevor das grosse Durcheinander, die Zerstörung, losgeht, – neue Bündnisse und der Rück-Griff nach autoritären Herrrschaftsmustern bieten nur vorübergehende, weil trügerische Sicherheit.

    Ich weiß, dass ich solche Fragen immer mal wieder stelle und vielleicht ist das nur die fragwürdige Endlosschleife fehlender Prognosesicherheit, was die Zukunft angeht: „Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich …

    Das finde ich sogar nötig, immer wieder.

    Was mich vermehrt beschäftigt, ist die Frage, ob die “Jungen”, dh die jüngeren Generationen überhaupt mal erwachen und sich melden, – so wie es damals in den sechziger und ziebziger Jahren des letzten Jahrhunderts* der Fall war, und den Blick von ihren smartphones wieder mal auf die analoge Wirklichkeit richten. Okay, ein letztes selfie sei gestattet … 🙂

    (Disclaimer: ohne verklärenden, romantisierenden Blick gemeint!)

  11. #14 Withold Ch.
    28. Mai 2017

    @ Volker Birk # 5

    Ja, diesen Artikel habe ich gestern auch gelesen, ein gekonntes Elaborat, an Dreistigkeit und Einseitigkeit nicht zu übertreffen.

    Kein Wort zu den unzähligen, unschuldigen Opfern all der Interventionen und Rachefeldzügen im Rahmen US-amerikanischer Einmischungs-Politik.

  12. #15 RPGNo1
    28. Mai 2017

    Ist Trump der Griff nach der Notbremse? Oder nicht doch eher der Metalldieb, der die Schienen demontiert und teuer verscherbelt, während der Zug sich seinem Standort nähert?

  13. #16 rolak
    28. Mai 2017

    eieieieiei, die hochherrschaftliche Einrückung verwechsel ich ab und zu mit der einer Antwort. Also denn: Jener Kommentar ist eine Antwort auf diesen.

  14. #17 Dichter
    28. Mai 2017

    Joseph Kuhn,
    ……Nutznießer ist jemand, der einen Gewinn aus einer Sache erzielt.
    Zum Glück verstehe ich auch etwas von Volkswirtschaft.

    Ein anderes Beispiel ist die Deutsche Bank. Deren Gewinne sind doch auch nicht vom Himmel gefallen.
    Herr Ackermann war nicht zimperlich bei seinen Methoden, Gewinne zu erwirtschaften.

    Und, Trump sei Dank, wird das jetzt mal thematisiert.
    Der “freie Welthandel” ist die Methode die welt wirtschaftlich auszunützen, ohne in moralische Bedrängnis zu geraten. Ich denke da an die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel, die durch Spekulanten nach oben getrieben werden. An diesen Spekulationen verdienen unsere Banker und damit auch die Regierung durch erhöhtes Steueraufkommen mit.

    Nicht dass wir uns falsch verstehen, Trump wäre der Erste, der an diesem Spiel mitverdienen will.

    Das win-win Szenario existiert sicher auch, aber unter dem Strich bleiben wir die Nutznießer.

    • #18 Joseph Kuhn
      28. Mai 2017

      “Nutznießer ist jemand …”

      Das war nicht die Frage, Herr Lehrer.

  15. #19 Peter
    München
    28. Mai 2017

    Dieser Populismus genauso wie eine Revolution sind vermutlich immer Reaktionen auf langjährige Entwicklungen. Ähnlich wie bei Babies/Kindern, die sich stufenweise entwickeln und dann irgendwann einen vorübergehenden Stillstand oder kurzzeitigen Rückgang erleben. Dass die Entwicklung zu offeneren Grenzen und weltweiten Handel und auch Politik gehen, kann wohl keiner aufhalten. Das ist das normale Streben nach ‘Verbesserung’ – außer in totalitären Staaten, wo dieser Wunsch unterdrückt wird (Kuba, China, Nordkorea, Türkei sind beste Beispiele dafür, weil es immer welche gibt, denen alles zu schnell geht. Aber das sind auch die Phasen, wo man sich besinnen kann, um sich besser aufzustellen – Konsolidierung heißt das. Das Rad aufhalten geht nur zeitweise und mit viel Druck (s. Beispiele oben), aber die Evolution lässt sich nicht aufhalten. Trump ist also nur ein vorübergehendes Phänomen. Ob dieses Phänomen 4 Jahre übersteht in einem sehr fortschrittlichen, freiheitsdenkenden Land wie den USA? … warten wir’s ab.

  16. #20 ralph
    28. Mai 2017

    Ich fürchte, weder für die Globalisierung noch für den Klimawandel gibt es eine Notbremse, jedenfalls keine, die sich irgendwer wünschen kann – abgesehen von Kim dem Aufgedunsenen, oder sonstigen Fanatikern allenthalben.
    Globalisierung ist ja nicht per se etwas Schlechtes. Schwarz/Weiss Denken mit “Gewinnern” und “Verlierern” und imaginären Notbremsen ist allerdings wenig zielführend. Ignorieren wie Vogel Strauß oder bekämpfen wie Don Quixote oder bringt auch nichts. Trump müht sich gerade das zu veranschaulichen. Hoffentlich nicht mehr lange, aber lange genug dass einigen seiner Sympathisanten oder gar dem einen oder anderen Globalisierungsgegner ein Licht aufgehen möge.

  17. #21 Dichter
    28. Mai 2017

    Joseph Kuhn,
    ……..wie bei einem Pokerspiel, wer ist am Ende der Nutznießer, darum geht es. Es stimmt nicht , dass alle profitieren, wenn unsere Wirtschaft boomt. Gehen Sie mal nach Spanien und schauen Sie sich an, wieviele arbeitslose Jugendliche herumlungern. Auf Dauer geht das nicht gut.
    Trump hat es in bezug auf die USA auf den Punkt gebracht, mehr nicht.
    Er will aus diesem Grunde wieder zurück zum Protektionismus.

    • #22 Joseph Kuhn
      28. Mai 2017

      “Es stimmt nicht , dass alle profitieren, wenn unsere Wirtschaft boomt.”

      Das bezweifele ich nicht, Herr Lehrer. Aber um Konsequenzen daraus zu ziehen, ist der Satz zu inhaltsleer. Wenn bei uns der Binnenmarkt mehr Gewicht hätte, würde die Wirtschaft auch boomen und davon würden viele profitieren, wenn auch nicht alle.

  18. #23 Dichter
    28. Mai 2017

    ralph,
    …….wenn Globalisierung dazu führt, dass unsere Konzerne die Gewinne einfahren und die Erzeugerländer(insbesondere die Arbeitskräfte dort) mit einem Taschengeld abgespeist werden, dann bin ich auch gegen Globalisierung.

  19. #24 Dichter
    28. Mai 2017

    RPGNo1,
    ………Notbremse und Metalldieb,
    in diesem Punkt sind wir uns einmal einig. In der trumpschen Logik passt das wahrscheinlich zusammen.

  20. #25 Dichter
    28. Mai 2017

    Joseph Kuhn,
    ….inhaltsleer,
    da haben Sie durchaus Recht. Wenn wir Konsequenzen ziehen wollen, müssen wir die Wertschöpfung betrachten. Wenn die Zulieferfirmen unsere Automobilindustrie in anderen Staaten liegt, dann profitieren die durch die Wertschöpfung dort.
    Dann müssen Statistiken ran um die Zusammenhänge zu erkennen.
    Das Hauptproblem meiner Meinung nach liegt bei China. Durch deren Dumpingpreise, bzw. Unterbewertung des Renminbi können die Produkte anbieten, die unsere mittelständische Wirtschaft und das Handwerk kaputt gemacht hat. Ganz Europa ist betroffen. Nur noch Ungarn und Portugal haben noch eine eigenständige Schuhindustrie, als Beispiel.
    Die USA hat das jetzt auch bemerkt, dass sogar die Nationalflagge in China gefertigt wird, weil kein US Hersteller bei diesen Preisen mithalten kann.

  21. #26 tomtoo
    28. Mai 2017

    Ich bin ja so ein bischen skeptisch bzgl. der 4 Jahre. Ich sehe Weltweit eigentlich eher so einen Trend zur Refeudalisierung als zu einer Demokratiesierung. Trump erscheint mir geradezu als Leuchtfeuer. Aber gut ich gehe davon aus mich zu täuschen.

  22. #27 TG
    28. Mai 2017

    “Wenn wir Konsequenzen ziehen wollen, müssen wir die Wertschöpfung betrachten”

    Geben Sie sich da keine Mühe, dem Blogger ist das Konzept der Wertschöpfung unbekannt. In seiner Welt wachsen Güter auf Bäumen und müssen nur noch umverteilt werden.

    • #28 Joseph Kuhn
      28. Mai 2017

      @ TG:

      Was für ein Unsinn. Was soll denn “meine Welt” sein und warum soll Wertschöpfung nur aus Exportüberschüssen resultieren? Lesen Sie mal nach, was Wertschöpfung ist. Falls die Lesekompetenz dazu reicht.

  23. #29 tomtoo
    28. Mai 2017

    @TG
    Nicht unbedingt auf Bäumen. Oft reichts sie aus der Erde zu Pumpen.

  24. #30 tomtoo
    28. Mai 2017

    @Joseph

    Ob die Mühe nicht vergebens war ?

  25. #31 Dichter
    29. Mai 2017

    tomtoo,
    …….Demokratisierung,
    eine aktuelle Statistik über demokratische Staaten auf der Erde gibt dir Recht. Trotzdem gibt es die begründetet Hoffnung ,dass Menschenrechte und Vernunft sich über das Internet und wegen dem Internet wie ein Virus ausbreiten werden.

  26. #32 tomtoo
    29. Mai 2017

    @Dichter

    Also das Inet nutze ich seit ca.25 Jahren. Die Statistik spricht nach deinen Angaben gegen eine zuhnemende Demokratisierung (Ich hab nicht geschaut). Also bitte was lässt dich dann so positiv denken ?

  27. #33 Skeptikskeptiker
    Randpolen
    29. Mai 2017

    Im Moment habe ich eher den Eindruck, dass sich Dummheit und Hass im Internet wie ein Virus ausbreitet – mal von Orten wie hier (Schleim, schleim) abgesehen….

  28. #34 Dichter
    29. Mai 2017

    tomtoo,
    nicht so kurzatmig! Aufklärerische Ideen breiten sich aus wie eine Seuche. (fundamentalistische übrigens auch, siehe Indonesien).
    Entscheidend wird werden, wohin sich die Weltwirtschaft entwickelt. Angesichts leergefischter Meere, Wasserknappheit und steigenden Temperaturen könntest Du Recht behalten. Andererseits werden langfristig die Geburtenüberschüsse durch Pandemien zurückgehen.
    (Ebola z.B.)
    Also, solange ich nichts “Handfestes” weiß, bleibe ich optimistisch. Hast Du eine bessere Alternative?

  29. #35 Hobbes
    29. Mai 2017

    Ich sehe Revolutionen keineswegs als Notbremsen. Das wird der Sache in den seltensten Fällen gerecht. Vor allem nicht, wenn man sich anschaut von wem die Revolutionen in der Regel ausgingen. Es waren nie die Verlierer des Systems die eine Revolution anführen, sondern immer Leute denen es gut genug ging um den Ehrgeiz entwickeln zu können die Welt nach ihren Vorstellungen formen zu wollen. Revolution ist nichts als das neu mischen der Karten. Allerdings hat der Geber das Spiel gizinkt. In geschätzt 90% der Fälle führen Revolutionen in die falsche Richtung.
    Ich halte die Einstellung “Die Welt wird immer besser” zwar einerseits für richtig, aber andererseits auch für sehr gefährlich. Denn es verleitet zu der Annahme, dass dies von selbst geschiet und nicht aktiv gefördert werden muss. Auch muss man bedenken das die Fallhöhe immer größer wird.

    #17:
    “Der “freie Welthandel” ist die Methode die welt wirtschaftlich auszunützen, ohne in moralische Bedrängnis zu geraten. Ich denke da an die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel, die durch Spekulanten nach oben getrieben werden”

    Leider ist es aber bei weitem nicht so einfach. Man kann den Wiederspruch ganz einfach sehen in dem man den Satz: “Unser billigen Nahrungsmittel machen Afrika kaputt” gegenüberstellt.

    Der Realmarkt wird hauptsächlich durch hohe volantilität geschädigt (welche aber auch nicht immer negativ sein muss) und diese werden durch freien Handel und Spekulation weit mehr gedämpft als gefördert.

  30. #36 tomtoo
    29. Mai 2017

    @Dichter

    Bin halt der Meinung das jeder Mensch auf diesem unserem schönen Planeten das Grundrecht auf Wasser, Nahrung und einem Dach über dem Kopf besitzen sollte. Und das dieses Recht, die oberste Priorität eines Staates sein sollte.

  31. #37 Dichter
    29. Mai 2017

    tomtoo,
    ……Menschenrechte,
    wenn wir die Menschenrechte als Maßstab nehmen, sind wir weltweit bedauernswert.
    Die Länder bekriegen sich wegen, ja wegen was?, und alles fällt in Scherben.

  32. #38 tomtoo
    29. Mai 2017

    @Dichter

    Weil sie aus Gier, nicht an einem Strang ziehen wollen ? Zu dumm ist der Mensch nicht. Du würdest sagen Gott hat uns ja mehr Hirn als der Ameise gegeben. Das muss ja einen Sinn haben oder ?

  33. #39 Dichter
    29. Mai 2017

    tomtoo,
    …….Rollenwechsel,
    wer hätte das gedacht. Hinter allem steckt ein Sinn.
    Auf die Schnelle finde ich keine befriedigende Antwort.
    Da musst du mir etwas Zeit einräumen.

  34. #40 Laie
    29. Mai 2017

    Warum wird zu wenig bis gar nicht auf den Umstand eingegangen, dass viele die Clinton nicht wollten, viel weniger nicht als Trump?

    Dasselbe kommt ja auf Deutschland zu, wer will schon den Schlutz, den wollen weniger nicht haben als die Merkel?

    Aus diesen Umständen den Wähler als Modernisierungsverlierer hinzustellen, ist nicht so objektiv – die Gründe für die Wahl der Einzelnen individuell unterschiedlich, hier helfen keine Pauschalierungen weiter.

    Zu Deutschland (derzeit): Die Auswahl ist Mist, es wird Mist kommen.

  35. #41 Laie
    29. Mai 2017

    @Volker Birk
    Danke für die 2 interessanten Links. Sowohl den Kritikpunkten an der westlichen Elite, wie auch an dem wie es mir scheint durch und durch korrupten Macron ist notwendig.

    Interessant, vielleicht der wichtigste Teil aus dem ersten Link ist wohl:

    Dass sie nun hier in Brüssel stehen, etwas betreten, hat damit zu tun: Trump wäre nie ins Weisse Haus eingezogen, hätte Barack Obama, sein Vorgänger, nicht acht Jahre mit einer Silberzunge geredet, aber nur Schrott hinterlassen. Der neue französische Präsident, Emmanuel Macron, stünde nie hier in der Sonne, etwas unsicher noch, wenn auch sympathisch, wenn sein Vorgänger François Hollande nicht fünf Jahre lang sein ­wunderbares Land weiter ruiniert hätte.

    Angela Merkel schliesslich versagt und steht immer noch hier, was gerade in ihrem Fall kaum zu verstehen ist, es sei denn, man ist ein deutscher Wähler: Ob Euro, ob Brexit, wohin sie die Briten geradezu getrieben hat, ob Griechenland, Energiewende oder Flüchtlingskrise: Merkel hat so viele Fehler begangen, dass vielleicht darin der Grund zu suchen ist, warum sie unverwundbar geworden ist. Man hat aufgehört zu zählen und glaubt es gar nicht, dass ein Politiker, der so bescheiden auftritt, so oft andere in den Abgrund stösst.

    «Dieser mutmassliche terroristische Anschlag», sagte Merkel mit Blick auf Manchester, «wird nur unsere Entschlossenheit stärken, weiter gemeinsam mit unseren britischen Freunden gegen diejenigen vorzugehen, die solche ­menschenverachtenden Taten planen und aus­führen. Deutschland steht an Ihrer Seite.» Selten klang eine Solidaritätsadresse so unaufrichtig.

  36. #42 Alisier
    29. Mai 2017

    Nur gut, dass die Volker Birks und Laien dieser Welt keine Verantwortung tragen…..
    Sie wissen zwar alles besser, aber ihre ressentimentgeladenen Besserwissereien sind nicht wirklich von Weisheit durchtränkt.
    Feixende und höhnende Höhlenbewohner, auf die noch nie jemand gehört hat, und auf die auch niemals irgendjemand hören wird, sind zwar einerseits XXXXXXXX

    [Edit: Rest des Kommentars gelöscht. Bitte die Netiquette beachten. Danke. JK]

  37. #43 Alisier
    29. Mai 2017

    XXXXXXXXXXXXXXXXXXX

    [Edit: Gerne scharfen Ton, aber keine Beleidigungen. JK]

  38. #44 Alisier
    29. Mai 2017

    Ich denke, dass es durchaus auch zur Netiquette gehören sollte, nicht immer wieder dieselben unbelegten und bekannten Gemeinheiten zu verbreiten.
    Irgendwie müsste man den Drecksschleudern schon einhalten gebieten können.

  39. #45 Alisier
    29. Mai 2017

    Wenn ich jetzt hier schriebe, dass Clinton eine Kriegstreiberin, Merkel eine Vaterlandsverräterin und Obama ein Kriegsverbrecher ist, bliebe das stehen, auch ohne jeden Beleg.
    So wird das aber nichts mit einer Diskussion.
    Gleiche Rechte für alle bitte, und keine Privilegien für Ressentimentpfleger.

    • #46 Joseph Kuhn
      30. Mai 2017

      Nein, das bliebe so nicht stehen, es sei denn, ich würde es übersehen.

  40. #47 anderer Michael
    30. Mai 2017

    Alisier
    Der zweite Link zu Macron von Volker Birk war inhaltlich informativ und lesenswert, auch wenn er nichts neues bringt und ein seit Jahren bestehendes Grundübel beschreibt. Ich verstehe die Aufregung nicht.

    Im ersten Link, nun ja Geschmackssache. Aber mir ist es auch lieber ,Frau Merkel tritt sofort zurück.(Alles hat sie nicht falsch gemacht , so was zu behaupten ist Polemik).Ich habe es ihr schon mehrfach geraten , aber sie will nicht auf mich hören.

  41. #48 Laie
    30. Mai 2017

    Ach Alisier, auch Sie wissen, dass Obama im Redehalten viel besser war, als das zu leisten, was er von sich gab, leider. Merkel wird vom Rest der Welt zwar bestaunt, ohne dass ihre politischen Handlungen, die Sie eventuell mit obigen “Vaterlandsverrätering” meinen könnten, geteilt werden (abgesehen vom zum deutschen Anhängsel mutierten Österreich und nicht mehr so stark von Schweden). Die weibliche Clinton gilt sogar in ihrem Herkunftsland als nicht gerade den Frieden liebende Person, aber das wissen Sie ja selbst – da Sie sehr gebildet sein müssen. Natürlich erweckt ihre verkürzte Darstellung oben etwas an Unsachlichkeit, die sie mit diesem sprachlichen Stilmittel hier anderen unterstellen wollen. Objektiv argumentieren geht übrigens anders!

  42. #49 Dichter
    30. Mai 2017

    Tomtoo,
    …….Gier,
    Ich denke, du hast mit der „Kultursünde Nr. 1“ , der Gier, ins Schwarze getroffen.
    Dieser Begriff beschreibt nicht nur das Handlungsmotiv, sondern beinhaltet gleich mit die moralische Bewertung.
    Bei Gier ist nicht das Streben das Verdammungswürdige, sondern das „übermäßige“ Streben.

    Der Begriff Gier wird zwar hauptsächlich auf Materielles bezogen, wie Habgier, aber auch auf Geistiges wie Neugier, Gier nach Geltung=Geltungssucht, Gier nach Macht=Machtstreben, Größenwahn, Großmannsucht.
    Sprachkundler und Psychologen können sich hier weiter austoben.

    In der Religion finden alle diese Motive ihre Entsprechung bei den Lastern, bzw. den 7 Todsünden.

  43. #50 Dichter
    30. Mai 2017

    Laie,
    ……Obama und Macron,
    du bist ja schnell bei der Hand, diese Personen abzuqualifizieren.
    Obama hat moralische Größe gezeigt als er Obama care einführte. Man hat ihn nur nicht gelassen, ja man hat ihn sogar gedemütigt, als er Guantanamo auflösen wollte.
    Über Macron zu urteilen ist wirklich zu früh. Seine Idee mit der Grundrente finde ich einen Fortschritt.

    Alisier,
    …..nicht von Weisheit durchtränkt,
    in dir hat Ignatius von Loyola einen würdigen Nachfolger gefunden.

  44. #51 Kassandra
    30. Mai 2017

    Wäre die Wahl Trumps, die, wie gesagt, von vielen, auch von mir, als Protestwahl der weißen männlichen Globalisierungsverlierer gesehen wird, vielleicht in dieser Weise zu entschlüsseln, über die Motive seiner Wähler hinaus? Als Signal, dass es so insgesamt nicht weitergehen kann? Dass die Macrons, Merkels und Schulzes dieser Welt, die Weichensteller des Weiter-so, daher nicht die leuchtende Zukunft der Menschheit verkörpern? Aber wie dann weiter? Oder bringt die Notbremsenmetapher nur eine unnötige apokalyptische Grundstimmung ins Bild, was den normalen, trumpfreien Gang der Dinge angeht?

    Ich würde das nicht als Notbremse sehen, eher als Bluescreen. Man hat noch die Möglichkeit, neu zu booten, aber man sollte nicht zu sicher sein, dass man das jedes Mal machen kann, ohne dass der Rechner irgendwann ganz ausfällt, sondern den Fehler beseitigen, der zu der Fehlermeldung führte.

    Dass es so nicht weitergehen könne, höre ich seit Jahren von allen Seiten, auch von Leuten, denen es – wie mir – persönlich gutgeht, und ebenso habe ich von vielen gehört, dass sie – anders als ich – teils AfD gewählt haben, teils nicht, aber gut fanden, dass sie in die Landtage einzog, weil sie eben das Gefühl hatten, es müsse sich etwas Grundlegendes ändern.

    Macron, Merkel und Schulz müssen aber nicht zwingend für ein “Weiter so” stehen, und sie haben auch erst mal eine Chance verdient, das “Weiter so” in der demokratischen Grundorientierung mit Veränderungen bei dem, was die Leute den Undemokraten in die Arme getrieben hat, zu verbinden. Falls sie wirklich glauben sollten, es gäbe noch die Möglichkeit eines dauerhaften “Weiter so”, werden sie das spätestens bei der nächsten Wahl merken.

  45. #52 Dichter
    30. Mai 2017

    Kassandra,
    …….weiter so,
    das impliziert, dass alles schlecht war, und nur noch der Kommentator kommen muss und alles wird besser.

    Die Spielräume der Politik sind recht klein geworden. die Wirtschaft und der Kapitalmarkt geben die Richtung vor.

    Ich denke , Frau Merkel hat gute, sogar sehr gute arbeit geleistet, indem sie das Prinzip “Moral” wieder politfähig gemacht hat.
    Macron ist ein Mann mit Visionen. Ich hoffe, man gibt ihm eine Chance.
    Über Schulz kann ich nichts sagen. Der ist eher ein Produkt der Presse.

  46. #53 Alisier
    30. Mai 2017

    Es würde meiner Meinung nach schon helfen, wenn Trumps Technik nicht überall Nachahmer fände.
    Das schnelle verächtlich Machen, das genervte Auflachen, wenn jemand nicht gleich auf alles schimpft, weil ja alles schlecht ist, wie wir alle wissen, wenn wir nicht naiv sind, das Ablehen jedes Kompromisses, das herablassende Tätscheln, das gnadenlose Anprangern von Fehlern bei anderen…….
    Ich sehe vor allem nicht ein, der aggressiven Bagage nicht ordentlich Kontra zu geben, nur weil wir ja alle nett und höflich sein sollen.
    Von Trump lernen heißt auch, einzusehen, dass auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört.
    Wer sich verhaltensmäßig als Trumpist zu erkennen gibt, sollte auch als solcher behandelt werden.
    Sozialarbeitersprech ist bei unverschämten “Rotzbuaben” (Gerhard Polt: Nikolausi) fehl am Platz.

  47. #54 tomtoo
    30. Mai 2017

    @Alisier

    Schön gesagt. Alles was ich zum verhalten dieser *magenzeitumkehr Anhäufung* zu sagen hätte, ginge gegen jede Netiquette .

  48. #55 Kassandra
    30. Mai 2017

    Die Spielräume der Politik sind recht klein geworden. die Wirtschaft und der Kapitalmarkt geben die Richtung vor.

    Aber nur, weil und so lange die Politik das zulässt. Was den Kapitalmarkt betrifft: Der hat sich längst derart von der Realität entkoppelt, dass es einen Versuch wert wäre, ihn ganz abzukoppeln. Will heißen: Solange das Geld nur von Institutionen virtuell hin- und hergeschoben wird, braucht man gar nichts zu tun. Wo man ansetzen müsste, das wäre der Moment, in dem dieses Geld als Tauschmittel gegen reale Güter verwendet werden soll. In dem Moment sollte es nicht nur zuvor noch versteuert werden müssen, sondern auch auf illegale Herkunft überprüft werden.

    Natürlich kann das kein einzelnes Land alleine in den Griff bekommen, aber vielleicht schafft ja der zunehmende Leidensdruck, was Anstand alleine offenbar nicht hinbekommt.

    Seit die Panama Papers das Ausmaß der illegalen Geldverschiebereien – das man natürlich schon vorher geahnt hat – deutlich gemacht haben, ist mir klar, dass es eine Milchmädchenrechnung ist, wenn man, wie UK, glaubt, an solchen Dingen könne man viel zu gut verdienen, um nicht anderthalb Augen zudrücken zu müssen.

    Ganz London ist eine einzige Geldwaschanlage geworden, unter anderem mit der Folge, dass die Wohnkosten explodierten, weil alles, was auf der Welt Drogengelder oder veruntreute Steuergelder zu waschen hat, sein Geld am Ende in dortigen Immobilien parkt. Die Mehrheit für Brexit war knapp genug, um festzuhalten: Der Anteil der dadurch verursachten Probleme nebst durch sie verärgerter britischer Bürger war bestimmt ausreichend, dass das das Zünglein an der Waage gewesen sein könnte.

    Aber natürlich macht man sich damit auch zum Komplizen von Diktatoren und Schwerverbrechern und vergrößert außerdem ihre Macht. Wenn sie dann anfangen, einem auf der Nase herumzutanzen, hat man dagegen keine wirksamen Mittel. Von dem auf die Allgemeinheit abgewälzten Kosten der Verbrechen, etwa der Drogenabhängigkeit, gar nicht erst anzufangen. Ich glaube nicht, dass UK unter dem Strich von den Diktatoren- und Verbrecherkonten profitiert hat. In Wirklichkeit wurde da draufgezahlt.

    Das ist alles dermaßen idiotisch, dass man den Begriff Homo sapiens für Hochstapelei halten könnte.

    Sobald sich einmal die wichtigsten Wirtschaftsnationen darauf einigen, auf Geld aus Steueroasen beim Rückfluss in eines dieser Länder zuzugreifen, sollte dieses Problem schnell aus der Welt geschafft werden können.

    Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, einen wie hohen Anteil des sogenannten Kapitalmarkts solche Gelder ausmachen.

  49. #56 Laie
    31. Mai 2017

    @Dichter,
    der eine ist wohl durch und durch korrupt, der andere ein Blender. “Obama-Care” war jedoch gut, das darf man ihm auch als eines der relativ wenig übriggebliebenen positiven Elemente lassen. Diese Kritik halten die 2 Herren schon aus, weil sie wissen, dass es so ist.

  50. #57 Dichter
    31. Mai 2017

    Laie,
    ……Obama,
    im Jahre 2012 habe ich ein Interview in einer englischen Zeitschrift gelesen. Die Journalistin prophezeite Obama ein Scheitern , weil er nicht fähig sei, mit anderen Kompromisse einzugehen. Ein Moralist?

  51. #58 Alisier
    31. Mai 2017

    Propheten und Prophezeiher sind selten ernstzunehmende Zeitgenossen.
    Wenn Obama unfähig zu Kompromissen ist, was ist denn dann Trump?
    Und seit wann ist es verwerflich, einen moralischen Kompass zu haben?
    Ein Moralist ist freilich was anderes, nur wird der Ausdruck meistens als Kampfbegriff gegen vermeintliche Gegner eingesetzt, wenn deren Positionen das eigene Weltbild empfindlich zu stören in der Lage sind.

  52. #59 tomtoo
    31. Mai 2017

    Ich finds Lustig ausgerechnet die make Germany great again Fraktion bekommt jetzt von ihrem Vorbild make US great again auf den Kopf gespuckt.
    Super Kino !

  53. #60 RPGNo1
    31. Mai 2017

    Wollen wir Sean Spicer eine große Flasche Mitleid spendieren? Immer der Darmausgang vom Dienst zu sein, hat er sich bestimmt nicht vorstellt, als er den Job als Regierungssprecher antrat. 😉
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-sprecher-sean-spicer-redet-reise-des-praesidenten-schoen-a-1150059.html

  54. #61 Dichter
    31. Mai 2017

    Alisier,
    ……..Kampfbegriff,
    zum Kämpfen ist mir gerade nicht und “Moralist” ist auch nicht von vornherein verwerflich. es kommt auf die Umstände an. Als soziale Wesen müssen und sollen wir Kompromisse eingehen. Einen Kompass gleichzeitig damit zu verwenden ist nur gut.

  55. #62 Alisier
    31. Mai 2017

    So, und jetzt hat Onkel Donald das Klimaabkommen gekündigt!
    Starke Entscheidung! Großer Präsident!
    Es gibt gar kein Klima: die Wolken sind nur die Erfindung der Chinesen.

  56. #63 Dichter
    31. Mai 2017

    Alisier,
    ……..Onkel Donald,
    dagegen verwahre ich mich, Donald war und ist ein Vorbild, ich meine den Donald Duck.
    Sein Namensvetter hat zwar parallele Charakterzüge, und ist auch ausreichend halbgebildet, aber er baut Feindbilder auf. Und das hat mein Donald Duck nie gemacht.

  57. #64 RPGNo1
    31. Mai 2017

    @Alisier
    Die Online-Medien geben momentan widersprüchliche Meldungen zum Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen. Was nicht heißen soll, dass es sehr wahrscheinlich doch noch dazu kommt.

    @Dichter

    Sein Namensvetter hat zwar parallele Charakterzüge, und ist auch ausreichend halbgebildet, aber er baut Feindbilder auf. Und das hat mein Donald Duck nie gemacht.

    Fallen heute Ostern und Weihnachten zusammen? 🙂 Diesem Kommentar kann sogar ich zustimmen.

  58. #65 Dichter
    31. Mai 2017

    RPGNo1,
    ……..Ostern und Weihnachten,
    mir geht es genau so, dass ich von Dir einmal Zustimmung bekomme.
    Ich hoffe, es bleibt so !

  59. #66 Stefan Wehmeier
    2. Juni 2017

    In der bisherigen Geschichte waren die Menschen stets in Herrscher und Beherrschte unterteilt, wobei der wesentliche Unterschied nicht der ist, dass Erstere reich sind und Letztere arm, sondern dass ein wirklicher Herrscher über ein Bewusstsein verfügt, das den Beherrschten fehlt. Nach dieser Definition gibt es seit mindestens 2500 Jahren keine echten Herrscher mehr, sondern nur noch ganz Verrückte, die “Spitzenpolitiker” im zivilisatorischen Mittelalter spielen. Ist man sich des die Marktwirtschaft zerstörenden Gegenprinzips des Privatkapitalismus bewusst, ohne dass man schon weiß, wie die Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz, sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten) zu überwinden ist, macht Politik noch Sinn. Wissen aber die “Verantwortlichen” zwischen Marktwirtschaft und Privatkapitalismus gar nicht zu unterscheiden, während das Wissen längst zur Verfügung steht, um die “Mutter aller Zivilisationsprobleme” zu überwinden, ist das, was als “hohe Politik” bezeichnet wird, der größte Blödsinn aller Zeiten:

    https://opium-des-volkes.blogspot.de/2017/06/herrscher-und-beherrschte.html

  60. #67 Dichter
    2. Juni 2017

    Wehmaier,
    …….Mutter aller Zivilisationsprobleme,
    nicht schlecht, wenn wir die kennen würden, wäre Politik ein Kinderspiel . Trumplike sozusagen.
    Die Menschen einzuteilen in die Wissenden und die Unwissenden funktioniert nicht, weil diese Einteilung nur eine begriffliche wäre, ohne praktischer Entsprechung. Marktwirtschaft und Privatkapitalismus sind kein Gegensatz. Wenn du unter Privatkapitalismus das Streben nach Geld verstehst, dann gehört das zur Marktwirtschaft. Dagobert Duck wäre dann der größte Privatkapitalist.
    Ist das so gemeint.?

  61. #68 RPGNo1
    12. Juni 2017

    Neues von der Trump-Front. Zwei Generalstaatsanwälte wollen den POTUS wegen Verstoßes gegen Antikorruptionsvorschriften verklagen.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-06/usa-donald-trump-klage-staatsanwaelte

  62. #69 RPGNo1
    13. Juni 2017

    Seine allergnädigste Majestät, Imperator Donald I., nimmt huldvoll die A****kriechereien seiner kompletten Entourage ab. Lange lebe der Imperator! 😉

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-minister-feiern-ihren-boss-bei-erster-kabinettsitzung-a-1151864.html

  63. #70 RPGNo1
    29. Juni 2017

    Reporter legt sich während einer Pressekonferenz mit Trump-Sprecherin Sanders an.
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/weisses-haus-nach-wortgefecht-interview-mit-korrespondent-brian-karem-a-1155056.html

  64. #72 rolak
    25. November 2017

    Phänomen Trump

    Gotham needs it, too: In 4.3, so ca 11±1′, in Wort und Plakat ‘Make Gotham safe again!’, bei der Bürgermeisterwahl ein Slogan des Pinguins *kicher*

  65. #73 anderer Michael
    26. November 2017

    Als alter weißer Globalisierungsgewinner ( was keine Kunst ist, weil Deutschland wirtschaftlich noch Globalisierungsgewinner ist) ist mir die Vorstellung vom Griff an die Notbremse sympathischer als immer verächtlich auf weiße Männer herabzublicken. So gesehen wären weiße Männer etwa in Form von Trumpwählern die Speerspitze gesellschaftlichen Fortschrittes?
    Himmel, habe ich mich ideologisch jetzt aber verheddert!