Das Münsteraner Memorandum und die Frage, wie weiter mit den Heilpraktikern, sind in diesem Jahr auch Thema beim Kongress „Wissenswerte“. Auf dem Kongress Wissenswerte diskutieren seit einigen Jahren Wissenschaftsjournalisten, was sie umtreibt. Eigentlich ein Bremer Kongress, diesmal aber zu Gast in Darmstadt und ohne Schirmherrschaft durch die Bremer Wissenschaftssenatorin.

Am 5.12.2017 gibt es kurz vor dem Mittagessen eine Session „Heilpraktiker – abschaffen oder einbinden?“ Sie wird von Volker Stollorz moderiert, einem Wissenschaftsjournalisten vom deutschen Science Media Center. Bei dem Thema wäre eine Abendsession mit einem Glas Wein vermutlich besser gewesen, wer weiß, was einem da mittags auf den Magen schlägt und den Appetit verdirbt, aber da helfen vielleicht auch ein paar Globuli.

Es diskutieren Bettina Schöne-Seifert, Professorin für Ethik in der Medizin in Münster, eine der Autor/innen des Münsteraner Memorandums, Christian Weymayr, ebenfalls Mitautor des Münsteraner Memorandums, Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde an der Charité und Christian Wilms, Präsident des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker.

Es gibt auch eine Reihe weiterer interessanter Sessions, z.B. über die gelegentlich auch hier heiß diskutierten Gender Studies, die Risiken der künstlichen Intelligenz, oder, unvermeidlich, die Frage nach dem Leben in Zeiten der Lügenpresse. Mich würde sehr interessieren, was in der Session „Vorzeitige Todesfälle – eine fragwürdige Einheit“ zur Sprache kommen soll, nach dem Mittagessen am Dienstag. Leider steht dazu nichts weiter im Programm. Ein Omen?

Kommentare (9)

  1. #1 RPGNo1
    15. November 2017

    Schade eigentlich, dass bei der Diskussion zu den Gender Studies kein Kritiker derselben dabei ist (z.B. die hier schon öfters genannten Ulrich Kutschera oder Axel Meyer). Bei der Session über Heilpraktiker hat man es doch auch geschafft, beide Seiten einzubinden.

    Gibt es übrigens die Möglicheit, eine Zusammenfassung der Diskussionen später nachzulesen?

  2. #2 Uli Schoppe
    15. November 2017

    Nunja Kutschera muss es ja nicht gerade sein, ich finde da muss man sich als Kritiker fremdschämen. Der verirrt sich immer so das er den Genderpeos nur genug Munition zum Abwiegeln liefert ^^

    • #3 Joseph Kuhn
      15. November 2017

      … hätte dann was von “Ring frei”, garantiert mit Unterhaltungswert, aber ohne Erkenntnisgewinn. In der aktuellen Ausgabe des Laborjournals 11/2017 fragt ihn übrigens eine Biologieprofessorin danach, wie er zu seinen wilden Thesen kommt.

  3. #4 RPGNo1
    15. November 2017

    @Uli Schoppe
    Kutschera ist zumindest hier auf ScienceBlog der meistbekannte und meistdiskusierte Kritiker. Axel Meyer ist auch kein Unbekannter. Wer würde dir denn aus dem Kritikerbereich noch einfallen?

    Ich habe übrigens gerade ein Video von Kutschera gesehen, wo er sich nach einem Vortrag (natürlich zu seinem Buch) einer Frage- und Antwortrunde gestellt hat. In dieser war er manierlich und kam nicht so auf Krawall gebürstet wie in seinen Online-Interviews rüber.

  4. #5 Uli Schoppe
    16. November 2017

    Naja @Joseph, aber leider nur Unterhaltungswert 😉

    @RPGNo1: Mir ist eigentlich jede/jeder recht der sich kompetent und ohne Polemik mit dem Mist der zeitweise verzapft wird auseinander setzt. Aber bitte nur mit dem Müll, so Rundumschläge mit denen man alles erschlägt auch das was sinnvoll ist kann ich nicht so gut ab 🙂

  5. #6 RPGNo1
    16. November 2017

    @Uli Schoppe
    Einverstanden. 🙂
    Jetzt brauchen wir nur noch einen Namen. Wie wäre es mit Birgit Kelle (Stichwort GenderGaga)?

  6. #7 Hans-Werner Bertelsen
    17. November 2017

    Prof. Andreas Michalsen? Na Prost Mahlzeit! Der schrieb mir in vielen Mails, man brauche doch einfach “mehr Studien” im Bereich der Homöopathie… Außerdem hält er die “Diskussion um Homöopathie extrem aufgebläht”.

    Auf meinen Hinweis, er müsse sich wohl mit seiner Klinik bei den Einweisern anbiedern – schrieb er mir:
    “Homöopathen sind als Einweiser völlig irrelevant. Es gibt wichtigere Themen als dieses Peanut der Medizin.”

    Unfassbar, dass wir es im 21. Jahrhundert zulassen, dass die Solidargemeinschaft mit solch einem teuren Mumpitz belastet wird.

  7. […] “Wissenwerte”-Kongress vom 4.-6. Dezember in Darmstadt diskutieren die Memorandum-Mitautoren Prof. Bettina Schöne-Seifert und Dr. Christian Weymayr mit Prof. Andreas […]

  8. #9 Robert
    25. November 2017

    Bertelsen,
    was Sie als Mumpitz bezeichnen, sehen nicht alle Menschen so. Gerade in einer Diskussion ist die richtige Wortwahl entscheidend. Glauben Sie, dass ihre Argumente schlagkräftiger werden, wenn Sie sich so abfällig äußern?