Nebenan bei den Skeptikern kam gerade eine kuriose Geschichte zur Sprache: Ein überzeugter Skeptiker, „noch’n Flo“, der gelegentlich auch hier auf Gesundheits-Check kommentiert, hat ein sonderbares nächtliches Erlebnis gehabt. Er ist nachts aufgewacht und dachte, sein Vater sei gestorben. Ähnlich sei es zur gleichen Zeit seinem Sohn ergangen und wie sich nach und nach herausgestellt hat, noch ein paar Leuten aus seinem sozialen Umfeld. Und der Vater hatte zur gleichen Zeit Atemnot und Angst, zu sterben.

Als guter Skeptiker fragt „noch’n Flo“, wie kann das sein, es wird ja hoffentlich nichts Übersinnliches auf der Welt geben. Die um Rat gebetenen Mitleser im GWUP-Blog haben selbstverständlich ihre tröstlichen Erklärungen angeboten.

Einerseits seltsam, andererseits werden solche oder ähnliche Geschichten immer wieder kolportiert. Unwahrscheinlich und doch nicht so selten? Was immer das bedeuten mag. Jedenfalls, was diese Geschichten vereint, ist das Erstaunen, ob so etwas denn Zufall sein kann.

Die Antwort ist einfach: Ja klar kann das sein. Praktisch jede Woche haben Leute sechs Richtige im Lotto, obwohl die in diesem Fall exakt berechenbare Wahrscheinlichkeit dafür gerade mal ca. 1:14 Mio. beträgt. Das sollte also verdammt selten vorkommen. Und kommt doch dauernd vor. Es haben sogar schon Leute zweimal gewonnen. Für sechs Richtige mit Superzahl liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit gar nur bei ca. 1:140 Mio. Das ist ganz verdammt unwahrscheinlich. Und trotzdem schon vorgekommen. Weil so viele Leute Lotto spielen. Viele Menschen, die ihr seltenes Glück versuchen, sind des Unwahrscheinlichen Tod.

Das dürfte auch die naheliegendste Erklärung für das Erlebnis von „noch’n Flo“ sein. Prinzipiell kann es natürlich auch sein, dass manche seiner Erlebnismitgenossen sich getäuscht haben, erst bei seiner Erzählung eine falsche Erinnerung an ihre Nacht generiert haben. Das menschliche Gedächtnis ist keine verlässliche Quelle, schon gar in der Nacht. Aber lassen wir solche Alternativen einfach mal weg, weil das Unwahrscheinliche, wenn nur genug Spieler auf dem Feld sind, die ihr Glück versuchen, eben so unwahrscheinlich nicht mehr ist. Als Denkanregungen dazu und darüber hinaus mögen hier genügen:

• die erwähnten Lottogewinner,
• das tolle Buch „Der schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb
• oder der weltberühmte Artikel „Why Most Published Research Findings Are False“ von John Ioannidis.

Dass wir intuitiv bei selten Ereignissen am Zufall zweifeln, ist nicht dumm, sondern gute wissenschaftliche Praxis. So funktioniert jeder Signifikanztest: Wir stellen uns vor, Ereignisse seien zufallsbedingt und fragen dann, wie wahrscheinlich es ist, dass ein ganz bestimmtes Ereignis rein zufällig zustande kommt. Haben wir die nötigen Ausgangsdaten, können wir das berechnen. In den Sozialwissenschaften oder in der Medizin gehen wir bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 5 % oder, wenn es etwas sicherer sein soll, weniger als 1 % davon aus, dass das Ergebnis nicht zufällig ist (sondern „statistisch signifikant“ etwas anderes am Werk war). In der Physik mit ihren guten Vorhersagemodellen glaubt man das in der Regel erst bei sehr viel kleineren Wahrscheinlichkeiten, z.B. 5 Sigma (0,00003 Prozent). Nicht einmal darauf ist übrigens Verlass, wie sich vor einiger Zeit gezeigt hat.

Man sollte subjektiv unwahrscheinliche Ereignisse wie die nächtlich koinzidenten Gedanken von „noch’n Flo“ und seinem Umfeld aber ohnehin nicht nach einem intuitiven, gefühlten Signifikanztest beurteilen, sondern im Gegenteil, die Unwahrscheinlichkeit als Hinweis nehmen, dass man es mit einer Lottospielersituation zu tun haben könnte. Das nächtliche Erlebnis würde, alternativ mit „Übersinnlichem“ erklärt, schließlich die ganze bekannte Physik auf den Kopf stellen, eine Alternative, der gegenüber auch eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit für ein zufälliges Zustandekommen des Erlebnisses noch viel wahrscheinlicher wäre – gefühlt, berechnen kann man das wohl nicht.

Für die Frage, ob das, was „noch’n Flo“ erlebt hat, Zufall sein kann, reicht es also, am Samstag die Ziehung der Lottozahlen anzuschauen. Oder sich andere Geschichten anzuhören, die man kaum glauben mag. Es müssen ja nicht gleich Geschichten über Boltzmann-Hirne sein. Mir ist vor ein paar Tagen nämlich auch etwas ganz Unwahrscheinliches passiert. In München habe ich am Nachmittag ein Auto mit Berliner Kennzeichen gesehen. Wie wahrscheinlich war es wohl, an diesem Nachmittag, in dieser Minute, an genau dieser Stelle genau diesem Auto zu begegnen? Und doch ist es geschehen. Ob das wirklich Zufall sein kann?

————–
Edit: Bei der Wahrscheinlichkeit für sechs Richtige hatte ich mich zunächst doch glatt vertippt, jetzt stimmts. Wie groß dafür wohl die Wahrscheinlichkeit war? Noch kurioser: Den gleichen Tippfehler hatte ich schon mal, ausgerechnet in einer Mail, mit der ich jemanden auf dessen Tippfehler dazu in einem Buch hinwies, in dem von 1:24 Mio. die Rede war.

Kommentare (63)

  1. #1 Jürgen Schönstein
    18. Dezember 2019

    Über dieses Phänomen, dass wir zufälligen Ereignissen eine “wundersame” Bedeutung beimessen, hatte ich mir hier auch schon mal Gedanken gemacht:
    Kein Wunder, dass es ein “Wunder” war

    • #2 Joseph Kuhn
      18. Dezember 2019

      @ Jürgen Schönstein:

      Du auch? So ein Zufall! Ein Wunder? 😉

  2. #3 rolak
    18. Dezember 2019

    ob das (..) Zufall sein kann

    Ist selbstverständlich immer möglich. Das Erscheinen solcher NichtZufälle wird auch stark vom Kontext beeinflusst: während der jeweiligen heftigeren Phasen der letztlich finalen Erkrankung unseres Gatten/(Groß)Vaters traten solche koinzidenten Ahnungen, Befürchtungen, DranDenkZeiten etc wesentlich häufiger auf als zwischen ihnen oder gar ein paar Jahre zuvor.

    Wesentlich auffälliger sind allerdings feste Überzeugungen à la ‘das kann doch kein Zufall sein’ oder ‘das muß doch eine Bedeutung haben’ – dergleichen läßt bei mir mindenstens so deutlich gefühlt den Glauben an die Menschheit bröckeln wie zB der Umstand, daß ‘Permafrost’ während meiner Lebzeit zu einem Oxymoron transmutierte.

    Lottozahlen

    Als deutlich verwirrender beobachtet wurden immanente ScheinWidersprüche wie zB beim Doppelkopf die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Kartenverteilung von unter 1:Loschmidt (und trotzdem realisierte sich die jeweils aktuelle Verteilung..) gegenüber der Wahrscheinlichkeit für die als deutlich unwahrscheinlicher gefühlte Möglichkeit zur Hochzeit von 1:3.

  3. #4 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2019/12/15/cc-99-click/
    18. Dezember 2019

    Zu diesen Alltagswundern möchte ich noch 3 Gedanken beisteuern:
    a) Wusste man vielleicht, dass der Gesundheitszustand heikel ist? Vielleicht wurde es einem nicht gesagt, aber man etwas rausgehört.
    b) Die Abgrenzung, was lässt man als wundersam gelten und was nicht, kann man hinterher immer leicht zurechtbiegen. Wenn der Vater Atemnot mit Todesangst hatte, man hat aber geträumt er sei gestorben, ist das ja eigentlich daneben. Gut – er hätte vielleicht sterben können, aber ein Traum, in dem er sich ein wenig verschluckt und Atemnot hat, ohne dass es dramatisch ist – also eine Abweichung in die andere Richtung, hätte man das auch gelten lassen? Oder, angenommen der Vater wäre wirklich gestorben, und man hätte den Tod geträumt, aber eine andere Ursache. Oder die Mutter hätte die Atemnot gehabt, nicht der Vater. Die Abweichungsrichtungen sind schon nicht abzählbar. Und muss man es genau zu dem Zeitpunkt träumen, in dem es passiert, die Nacht davor oder danach?
    Die Spielregeln legt man erst hinterher fest, und kann sie dann beliebig eng an den konkreten Fall anpassen.

    Im Fußball kommt es vor, dass eine Mannschaft 4x Unentschieden in Folge spielt. Wenn sie das nächste Mal gewinnen sagt der Reporter: 5 Spiele in Folge nicht verloren! Verlieren sie, waren es 5 Spiele in Folge ohne Sieg. In einem der Fälle wohl eine Folge von 6 Spielen, sonst hätte man ja vorher eine Folge von 5 Unentschieden haben müssen. 🙂 Aber zum Thema: Nachträglich werden die 4 Unentschieden je nach Tagesbedarf umgedeutet – mal so, mal so.

    c) Die unterschlagenen Gegentests: Oft kommen ja solche “Gerade habe ich an Dich gedacht – da rufst Du an” – Zufälle vor. Aber wie oft denkt man kurz an den anderen und er erdreistet sich, nicht anzurufen? Oder er ruft an, ohne dass man an ihn gedacht hat? Eine Frechheit, eigentlich.

    Mein Vater ist vor ca. einem Jahr gestorben, das Ende war auf ein paar Wochen genau abzusehen. In der betreffenden Nacht hat mich kein Traum gerührt.

    Aber umgekehrt: Den Tod meiner Mutter habe ich noch nicht geträumt und tatsächlich: Sie lebt noch.

    • #5 Joseph Kuhn
      18. Dezember 2019

      @ user unknown:

      “Die Spielregeln legt man erst hinterher fest, und kann sie dann beliebig eng an den konkreten Fall anpassen.”

      Ja, die Psychologie des “texanischen Scharfschützen” spielt bei solchen Phänomenen wohl oft eine Rolle.

  4. #6 Karl-Heinz
    18. Dezember 2019

    Wie Wahrscheinlich ist es, in einer 300.000 Ew. Stadt im gleichem Bezirk zwei Autos vom gleichem Modell, gleicher Farbe und einem 6-stelligem Kennzeichen, das mit dem gleichen Buchstaben beginnt und mit den gleichen letzten zwei Buchstaben endet, anzutreffen.
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten und doch ist es Realität, als ich mein Doppelgänger-Auto nicht unweit wo ich geparkt hatte, erblickte. Ich war im ersten Moment erschrocken und erstaunt, dass es so extrem unwahrscheinliche Zufälle überhaupt gibt, habe mich aber inzwischen daran gewöhnt.

    Was ich wirklich noch immer sehr irritierend finde sind Déjà-vu, die zugegebenermaßen selten, aber doch vorkommen.

    Hoffentlich ist das kein Fehler in der Matrix. 😉

  5. #7 hto
    18. Dezember 2019

    Wir sind vier Kinder, aber nur ich spüre wenn’s unserer Mutter so schlecht geht wie von noch’n Flo beschrieben. Unser Vater, immer Atheist, ist mir nach seinem Tod erschienen, in UNERKENNBARER BEGLEITUNG – Ich habe für beides eine Theorie, die vor allem nichts mit Zufall zu tun hat

  6. #8 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    18. Dezember 2019

    Irgendwann in den späten Siebzigern verlasse ich kurz vor Mitternacht das Labor und laufe in der Dunkelheit über den damals riesigen Parkplatz des Naturwissenschaftlichen Zentrums in Stuttgart-Vaihingen. Schon von weitem sehe ich mein Auto vollkommen einsam dastehen. Ich sperre die Türe auf, setze mich ans Lenkrad und will den Motor starten. Doch der Schlüssel passt nicht ins Zündschloss.

    Es war eben nicht mein Auto sondern ein Doppelgänger. Dessen Türschloss war defekt. Mein Auto stand fünfzig Meter weiter.

    Vierzig Jahre später fahre ich zum Wocheneinkauf ins Parkhaus. Als ich fertig bin will ich mit dem Funkschlüssel die Heckklappe öffnen, doch es tut sich nichts. Wieder war es nicht mein Auto sondern ein bis auf das Kennzeichen identischer Doppelgänger. Meines stand unmittelbar daneben.

    > Das menschliche Gedächtnis ist keine verlässliche Quelle, schon gar in der Nacht.

    Das Gehirn ist in der Nacht nicht untätig. Die meiste Zeit schlafe ich wie ein Murmeltier. Im vergangenen November wache ich aber um 2 Uhr in der Nacht auf und weiß, dass ich unbedingt was erledigen muss. Ich komme aber nicht sofort darauf, worum es sich handelt. Nach etwa zehn Minuten fällt es mir ein: Ich will den Reisepass überprüfen. Drei Wochen zuvor hatte ich mich spontan zu einer Reise entschlossen. Der Pass lief tatsächlich vor dem geplantem Reisedatum ab.

  7. #9 noch'n Flo
    Schoggiland
    18. Dezember 2019

    @ JK:

    Wie sagte es mein Mathelehrer aus der Oberstufe so schön: “Lotto ist Strafsteuer für Leute, die keine Statistik können.”

  8. #10 Karl-Heinz
    18. Dezember 2019

    @noch’n Flo

    Wie wahr. Im Casino sind die Gewinnchancen wesentlich größer. Dafür aber auch die Möglichkeit wirklich große Summen zu verlieren.

  9. #11 schlappohr
    18. Dezember 2019

    Vor einigen Jahren hatte ich bei einem Konferenzbesuch ein sehr seltsames Erlebnis. Vor dem Beginn einer Session nahm eine Frau einige Reihen vor mir Platz. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ich “wusste” in diesem Moment, dass es sich um eine Person handelte, die ich nur vom Hörensagen kannte, nämlich aus einem Gespräch mit einer Kollegin einige Monate vorher. Ich hatte nie ein Bild von ihr gesehen oder irgendeine Vorstellung von ihrem Alter oder Aussehen, noch hatte ich jemals bewusst ein Paper von ihr gelesen. Ich hatte das kurze Gespräch mit der Kollegin lägst vergessen. Wie sich aber dann herausstellte, handelte es sich tatsächlich um die betreffende Person.

    Diese Sache hat mich damals ziemlich beschäftigt, aber nach einigem Nachdenken fügt es sich irgendwie zusammen:
    – Ich glaubte von meinem Platz aus erkennen zu können, dass sie etwa im Alter meiner Kollegin war (sie hatten zusammen studiert, möglicherweise hatte meine Kollegin das erwähnt, und ich hatte es vergessen)
    – Sie hatten die gleiche dunkle Hautfarbe (sie stammten aus dem selben Land, was wahrscheinlich ist, wenn man zusammen studiert)
    – Sie arbeitete in einem ähnlichen Gebiet wie ich, und so ist es kein allzu großes Wunder, wenn man sich auf einer Konferenz irgendwo auf der Welt trifft.
    – Ich konnte mich nicht bewusst an ihren (für europäische Ohren kompliziert klingenden) Namen erinnern, aber ich hatte damals vor der Session noch die Liste der Vortragenden gelesen, wo ihr Name auch dabei war.

    Alle diese Koinzidenzen hatte mein Unterbewusstsein damals wohl in einem Sekundenbruchteil zu etwas verdichtet, das sich wie “Sicherheit” anfühlte. Dass es sich tatsächlich um diese Person handelte, war aber eben nichts als reiner ein Zufall. Wäre sie eine ganz andere Person gewesen, hätte ich vermutlich die gleichen (dann falschen) Vermutungen angestellt und mich nicht weiter darüber gewundert.

  10. #12 Alisier
    18. Dezember 2019

    @ noch’n Flo
    Ganz kurz, nur um mich zu beruhigen, dass Du nicht zu den Esos übergelaufen bist:
    Du hast die Frage gestellt, respektive das Thema aufgebracht, damit die Sache mit dem Zufall mal wieder ausgiebig ins Bewusstsein tritt, oder?

  11. #13 noch'n Flo
    Schoggiland
    18. Dezember 2019

    @ Alisier:

    Ich habe es nebenan im GWUP-Blog schon mehrfach geschrieben und wiederhole es auch hier gerne nochmal:

    Ich habe von diesem Erlebnis in erster Linie deshalb berichtet, weil ich es sehr interessant fand, mal persönlich zu erfahren, wie der Glaube an übernatürliche Wahrnehmungen befeuert und wie aus Korrelation schnell eine gefühlte Kausalität wird. Und ich habe mich gefragt, wie gross der Zufall eigentlich war – wie sich in einigen Kommentaren im GWUP-Blog zeigte, ist der für ein solches Ereignis gar nicht sooo riesig.

    Bist Du jetzt beruhigt?

  12. #14 roel
    18. Dezember 2019

    @noch’n Flo
    Ich freue mich, dass es deinem Vater wieder besser geht.

    Zufall ist immer so eine Sache. Was ist Zufall? Was du erlebt hast lässt sich anders erklären.

    Dein Vater war krank, so krank, dass du mit deiner Familie ihn am nächsten Tag von Basel nach Hamburg besuchen wolltest.

    In der Nacht vor der Reise träumst du und dein Sohn, das euer Besuch zu spät sein wird. Ihr wacht zwischen 2 und 3 Uhr morgens auf. Die Zeit ist nicht ungewöhnlich.

    Ähnlich ergeht es der Haushälterin und seinem Freund. Sie wollen deinen Vater besuchen. Und träumen ebenfalls davon.

    Ihr seid also 4 Personen, die deinen Vater am nächsten Tag besuchen wollt. Das ist ebenfalls nicht ungewöhnlich, das man Familienmitglieder, Nahestehnede oder Freunde im Krankenhaus besucht. Und beide haben auch einen ähnlichen Traum wie du und dein Sohn. In Träumen verarbeitet man Erlebtes, Erhofftes und Befürchtetes. Ich denke Euch alle eint die Zugehörigkeit zu deinem Vater und die Befürchtung, er könne sterben.

    Zusätzlich kam dein Vater wegen Atembeschwerden ins Krankenhaus und träumte dort ebenfalls, dass er bevor er euch am nächsten Tage sehen kann verstirbt. Auch das ist nichts ungewöhnliches, Das sind seine Befürchtungen und auch sein Wunsch euch unbedingt zu sehen.

    Von daher, denke ich ist es kein Zufall.

  13. #15 knorke
    18. Dezember 2019

    Das ganze wird auch sofort sehr viel weniger faszinierend – ja trivial – wenn man all jene Leute dagegenhält, die eben nicht in einem ähnlich gelagerten Fall (dürfte allein in Dtl. Hunderttausende pro Jahr davon geben) dieselbe Erfahrung gemacht haben. Und die meisten behaupten ja auch nicht, sowas regelmäßig zu erleben. Aber ja, is wie beim Lotto: Für den, den es trifft ist das natürlich der helle Wahnsinn.

    Mein “Lieblings-Psi-Erlebnis” war als Kind. Da hatte ich so bei mir gedacht, dass die im Fernsehen ruhig mal wieder “Saber Rider and the Star Sheriffs” ausstrahlen könnten und prompt stolperte ich beim Zappen wenige Tage später drüber. Tja, hat leider nicht nochmal funktioniert.
    Find das wahnsinnig faszinierend wie mächtig die Wirkung von sowas sein kann – nunja, bis man es eben mal einordnet. Ach ich liebe Psychologie und Statistik 🙂

  14. #16 MartinB
    18. Dezember 2019
    • #17 Joseph Kuhn
      18. Dezember 2019

      @ MartinB:

      Nichts für ungut, wenn man das so liest, fragt man sich, ob es wirklich nur Zufall war, wenn du mal längere Zeit ohne Platten gefahren bist. 😉

  15. #18 hto
    18. Dezember 2019

    @roel
    Ja, es muss nichts Hypermentales (habe ich grad erfunden, glaube ich) dahinter stecken, aber Zufall war es sicher auch nicht

  16. #19 Joseph Kuhn
    18. Dezember 2019

    @ noch’n Flo:

    “der Zufall eigentlich war – wie sich … zeigte, … gar nicht sooo riesig”

    Es kommt auf die Perspektive an. Aus Deiner individuellen Perspektive ist es schon ziemlich ungewöhnlich, eben wie beim Lotto. Betrachtet man das Gesamtbild, wie auch immer man das statistisch zu modellieren hätte, schon weniger ungewöhnlich. Bezieht man noch psychologische bzw. situative Aspekte ein, wie sie “roel” anführt, kommt neben dem Zufall ein assoziativer Zusammenhang ins Spiel, und wenn man dann noch die Alternative “Übersinnliches” und deren extreme Unwahrscheinlichkeit dagegenstellt, bist du gut beraten, Skeptiker zu bleiben, wie du es ja auch tust.

    Über die Abwägung mit der übersinnlichen Alternative kann man natürlich streiten. Schließlich ist die a priori-Wahrscheinlichkeit für Übersinnliches für manche Leute bei weitem nicht so gering wie für dich. Da gibt es z.B. Leute, die glauben bei so was an göttliche Botschaften, oder an morphogenetische Felder. Insofern ist dein Denken vielleicht milieubedingt doch etwas festgefahren? 😉

  17. #20 Skeptikskeptiker
    18. Dezember 2019

    Ich habe auch noch eine Geschichte mit Gänsehauteffekt, die wirklich so passiert ist, großes Pionierehrenwort.
    Recht reiselustig, ist der Baikalsee und die Insel Olchon ein Fleck, an den es uns (meine Frau und mich) immer wieder zieht. Ein schönes Foto vom Schamanenfelsen im Sonnenuntergang hängt schon seit vielen Jahren im Wohnzimmer in Glas gerahmt an der Bilderwand.
    Vor ein paar Jahren war meine Frau mal wieder dort unterwegs, ich konnte aus beruflichen Gründen diesmal nicht mit. Während ich dann eines Abends zuhause saß und auf die sporadisch eintreffenden Meldungen per e-mail wartete (war vor ein paar Jahren dort netzmäßig noch nicht so erschlossen) …. knallte es; eben dieses Bild (von 15 anderen) war von der Wand gefallen. Erst zwei Tage später erfuhr ich in der nächsten Nachricht, dass…
    .
    .
    …nichts schlimmes passiert war. Bis dahin aber…. Hätte mich nicht gewundert, wenn Agent Knalli an der Tür geklingelt hätte.
    Jetzt mal eine Wahrscheinlichkeit ausrechnen, oje.

  18. #21 Peter Weismann
    18. Dezember 2019

    Und wie viele Lottogewinner kennt ihr persönlich? Also Leute, von denen man weiß, dass sie einen Jackpot abgeräumt haben.
    Wir sind ja unglaublich gut vernetzt. Es gibt dazu Untersuchungen, dass jeder jemanden kennt der einen kennt und so fort und nach vier oder fünf Stufen sind wir bei Leuten wie dem Papst oder dem Präsidenten von USA.
    Unglaublich, dass es einfach keine Lottogewinner gibt, wo doch dauern irgendwelche Jackpots fallen.

    Ich sag euch: hier ist was faul!
    Die Wahrscheinlichkeit stimmt. Es gibt wirklich keine Gewinner. Das Geld verschwindet irgendwie irgendwo und man erzählt uns das nur mit den vielen glücklichen Millionären.

    Oder wie jetzt?
    Skepsis ist geil. Sie sollte aber genauso auf dem Boden bleiben und an Fakten gebunden werden. Wir wissen doch so gut wie gar nichts von der Funktion unseres Gehirns und dem Austausch unbewusster Signale. Unser Körper ist doch sehr viel mehr, als die paar Zellen mit der eigenen DNA und ich denke, dass es in Zukunft da noch sehr sehr viel zu entdecken gibt und wir ernsthaft forschen müssen, nicht glauben, aber auch nicht etwas weg diskutieren, das ja wegen meiner Skepsis nicht sein darf.
    Sammeln, berichten, auswerten, Thesen aufstellen, experimentieren und herausfinden.

    Ohne einen solchen Hintergrund ist das nur eine weitere Geschichte, wie oben ja einige erzählt wurden und eine Menge Spekulation dazu.

  19. #22 Adent
    18. Dezember 2019

    @Peter W
    Ich kenne einen solchen Lottogewinner, zufrieden?

  20. #23 knorke
    18. Dezember 2019

    @Peter W bzw. Adent
    Es gibt sogar ganze Fernsehsendungen über welche die gewonnen und es wieder komplett verjubelt haben.

    Speziell: Peter W
    Das Prinzip von Skepsis ist ja eben, nicht nur “glaub ich nicht” zu brüllen und mit dem Fuß zu stampfen sondern mittels alledem was Du aufschreibst zu hinterfragen. Schön also, dass Du offene Türen einrennst.

    Wir wissen übrigens so einiges über die Funktion unseres Gehirns (Neurologie, Neuropsychologie, Neurochemie) und auch über die Wirkung von Reizen, Nonverbalen Signalen etc. (Psychologie). Eben darum ist es nicht nur Spekulation sondern fußt auf dem was wir wissen wenn man sagt dass ein episodischer Bericht sehr viel wahrscheinlicher reiner Zufall ist (wenngleich kurios anmutend) als tatsächlich eine Revolution bereithält in nahezu allen Wissenschaftlichen Disziplinen.

  21. #24 Alisier
    18. Dezember 2019

    Alles Fake knorke, und Dein Gehirn, von dem Du nichts weißt, hat Dir einfach einen Streich gespielt.
    Also; keine Lottogewinner, keine Fernsehsendungen und schon gar keine Psychologie: alles ist Schall und Rauch…..
    Rein zufällig weiß ich das.

  22. #25 hto
    18. Dezember 2019

    @user unknown

    Es ist eh weniger das Träumen, sondern vielmehr heftige Empfindung im Wachzustand, und klar, es müssen immer die entsprechenden Synapsen und Erfahrungen / das Radar dafür vorhanden sein.

  23. #26 Spritkopf
    18. Dezember 2019

    Ich sag euch: hier ist was faul!
    Die Wahrscheinlichkeit stimmt. Es gibt wirklich keine Gewinner.

    Ok, Weismann, Sie fragen sich ja nicht nur, ob es keine Lottogewinner gibt, sondern Sie behaupten, dass Sie dies mit Gewissheit wüssten. Dürfen wir nun um Ihre Belege bitten?

    Nebenbei sehe ich nichts besonders Rätselhaftes daran. Viele, die einen Sechser im Lotto einfahren, dürften darüber schlicht ihren Mund halten, anstatt das im Bekanntenkreis breitzutreten.

    • #27 Joseph Kuhn
      18. Dezember 2019

      @ Spritkopf:

      “keine Lottogewinner … Dürfen wir nun um Ihre Belege bitten?”

      Nicht dass jetzt, nachdem die Existenz Bielefelds halbwegs geklärt ist, eine neue Gibt’s-nicht-Verschwörungstheorie aufkommt. Obwohl, ich muss zugeben, ich kenne tatsächlich keinen Lottogewinner … 😉

  24. #28 Arthur Dent
    18. Dezember 2019

    Ich bin 2 mal beim Schwarzfahren erwischt worden. Seitdem stemple ich immer brav meine Fahrkarte. Jahre vergingen, ich stempelte weiter brav meine Fahrkarte vor dem Einsteigen in die Öffentlichen Verkehrsmittel. Schwarzfahren gehörte der Vergangenheit an. Ich sah allerdings nie wieder einen Kontrolleur, seltsamerweise.

    Eines Tages beschloss ich die eine, kurze Station ohne Fahrkarte zu fahren. Ich hatte es eilig, ich hatte kein Bargeld einstecken und ich war zu faul eine Fahrkarte mit der EC-Karte kaufen. Da dachte ich mir: ‘Komm, wie groß wird der Schaden für die Öffentlichen Verkehrsbetriebe sein, wenn ich diese eine, klitzekleine Station fahre und wie ein Geist quasi unbemerkt kurz ein- und dann wieder austeige?’. Außerdem schienen Kontrolleure seit Jahren wie vom Erdboden verschluckt. Nie und nimmer würde ich hier ein Risiko eingehen.
    Es stellte sich heraus, dass ich ausgerechnet in dem Jahr, in dem Monat, an genau diesem Tag, in exakt dieser Stunde, auf die Minute genau an der Stelle in die U-Bahn entscheide einzusteigen, ohne Fahrkarte, in der tatsächlich der Boden diese Kontrolleure wieder ausspuckte. Ich dachte ‘Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht!’.

    Ja, da fällt man vom Glauben ab und fängt an seltsame Gedanken zu denken, aber ich hatte wohl einfach nur Pech. Nun bin ich 3 mal beim Schwarzfahren erwischt worden, und ich denke nicht ganz unverdient.

  25. #29 noch'n Flo
    Schoggiland
    18. Dezember 2019

    Mit Lotto bin ich ja bereits seit 1995 durch. davor hatte ich ein paar Mal gespielt, nicht regelmässig, nicht besonders oft. Und immer, wenn ich gespielt habe, habe ich einen 7er-Systemschein mit denselben 7 Zahlen gespielt.

    Bis auf jenes eine Mal in 1995 – da gab es einen der ersten Mega-Jackpots zu gewinnen, so dass ich mich entschloss, es mal wieder zu versuchen. Aus irgendeinem Grund habe ich jedoch meine Stammzahlen verlassen und andere Zahlen getippt (ich glaube, ich hatte die ein paar Tage zuvor geträumt… oder mir zumindest eingebildet, sie geträumt zu haben). Und das war ein Riesenfehler!

    Denn hätte ich da meine Stammzahlen gespielt, hätte ich 5 Richtige plus Zusatzzahl gehabt. Mit den ganzen 5ern, 4ern und 3ern im Systemspiel wäre das ein Gewinn von mehr als 200’000 DM gewesen.

    Seitdem habe ich nie wieder gespielt. Ich hatte meine Chance, ich habe sie vertan und gut ist.

    • #30 Joseph Kuhn
      18. Dezember 2019

      @ noch’n Flo:

      Nicht nur, dass man sich fragt, ob es Zufall sein kann, dass du ausgerechnet an dem Tag andere Zahlen getippt hast, mehr noch, dass wie schon beim Anlass des Blogbeitrags ein Traum von dir eine falsche Information geliefert hat, das ist doch sicher kein Zufall mehr …

      A propos, falls du wieder mal Lottozahlen träumst, sag mir Bescheid, ich nehm die anderen 😉

  26. #31 Alisier
    18. Dezember 2019

    @ Arthur D @nnF
    Euch muss schon klar sein, dass ihr offensichtlich die Götter schwer erzürnt habt.
    Tuet Buße! Wer weiß was sonst noch alles passiert, respektive nicht passiert.

  27. #32 Spritkopf
    18. Dezember 2019

    @Joseph

    ich kenne tatsächlich keinen Lottogewinner … 😉

    Ich auch nicht wirklich.

    In meiner Familie geht zwar die Saga, dass meine Großeltern öfters gewonnen hätten, zwar keinen Sechser, aber ein Fünfer mit Zusatzzahl wären auch schon ein paar Zehntausend Mark gewesen.

    Allerdings – die haben auch viel Geld für Lotto ausgegeben. Wirklich viel Geld. Und ob sie durch Gewinne wieder reinholen konnten, was sie jede Woche an der Lottoannahmestelle verballert abgegeben haben, da habe ich meine Zweifel.

  28. #33 Arthur Dent
    18. Dezember 2019

    @noch’n Flo
    Es hat eben nicht sollen sein! 😉

    @Alisier
    Ja, so etwas in der Art fängt man an in Betracht zu ziehen, gleich gefolgt von Karma oder wahlweise einem Bann oder Fluch, selbstverständlich von der Ex. ^^

  29. #34 Peter Weismann
    18. Dezember 2019

    Bevor nun tatsächlich eine neue Verschwörungstheorie losgetreten wird, möchte ich mich nochmal zu Wort melden.

    Es gibt zwar seltsamerweise wirklich niemanden, der einen echten Lotto-Millionär tatsächlich kennt oder wenigstens einen direkten Draht über Bekannte zu einem solchen hätte, allenfalls solche “Hörensagen-Berichte”. Aber es ist hoffentlich klar, dass ich meine “Skepsis” eben nicht auf Fakten gründete, sondern nur ein rhetorisches Konstrukt wählte, um die falschen Mechanismen zu verdeutlichen, vor denen ja leider niemand gefeit ist. Wir Menschen ticken nun mal menschlich und das ist gewissermaßen doch irgendwie unwissenschaftlich. Zu wissenschaftlichem Denken und Forschen und Anwenden der Methoden müssen wir uns zwingen!
    Das ist mühsame Arbeit.
    Skepsis und Verschwörung kann ein jeder leicht, ganz leicht. Und macht manchmal auch Spaß.

    Nun ist es aber so, um in meinem schönen Beispiel zu bleiben, dass jemandem wie mir tatsächlich die Unstimmigkeit auffällt, dass maximal 30% der Bevölkerung Lotto spielt (wenn ein dicker Jackpot lockt) und dass alle paar Wochen eben ein solcher Jackpot durch einen Sechser oder Siebener geknackt wird (es gibt ja verschiedene Lotto-Systeme und ich kenne mich damit wirklich nicht aus).

    Als ich noch zur Schule ging, gab es nur ein “Lotto am Samstag” und wir mussten die Wahrscheinlichkeit eines maximalen Gewinns ausrechnen und ich kann das heute nicht mehr und erinnere mich auch nicht daran, wie groß diese Wahrscheinlichkeit war. Sie war verschwindend gering! Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden wäre angeblich ca dreifach höher und wann wird schon mal wer vom Blitz getroffen?

    Also, diese Zahlen passen in meiner Ergebnissphäre einfach nicht zusammen. Das erstaunt und macht nachdenklich, oder?

    Die möglichen Ursachen können vielfältig sein. Sie können in meiner Wahrnehmung liegen, in der Bericht-Erstattung, der medialen Aufbereitung etc. Sie könnten aber auch andere Ursachen haben und weil es eben sehr anonym läuft, wäre das auch ein wirklich lohnendes Feld für Manipulation. Von welcher Seite und in welcher Richtung auch immer.
    Es ist absolut legitim, solche Gedanken zu denken und Fragen zu stellen.
    Es ist nicht legitim, aus der puren Fragestellung eine These zu entwickeln und diese als wahrscheinliche Antwort zu präsentieren.

    Es ist legitim zu fragen, wie es eben noch’n Flo gemacht hatte und dabei auch eine offenbare Merkwürdigkeit zu benennen.
    Die Erklärungsversuche dazu sind durchaus ambitioniert und teilweise rührend. Aber sie sind allesamt nur geraten und an den Erfahrungen anderer festgemacht. Ich fände ein ehrliches “wir wissen es nicht” für angesagt.

    Wir wissen auch nicht, was mit dem Lotto-Geld tatsächlich passiert. Ich kann das auch gar nicht recherchieren (wegen Datenschutz und Co), aber hier ist viel offensichtlicher, dass meine “Skepsis” = Verschwörungstheorie (die ja nicht mal eine Theorie ist, sondern nur ein paar hingeworfene Fragen), einfach durch Fakten widerlegt werden könnte. Sehr einfach!

    Und das ist allermeist der Fall.
    Wenn man erst mal wirklich forscht und Wissenschaft machen lässt.

    Mir fehlt so ein wenig das Zulassen neuer Fragen und Optionen, das Beachten von Zweifeln und einfach mal pures Basteln in der Wissenschaft. Immer muss alles am Erfolg orientiert sein, zu unserer Wirtschaft passen und unsere bisher gewonnen Überzeugungen und Weltbilder bestätigen.
    Also, das ist natürlich übertrieben, es gibt ja schon Ausnahmen. Aber leider empfinde ich diese Abhängigkeiten und Einschränkungen in der Forschung wirklich als Beschränkung und zwar als Zuschauer des Betriebes. Ich selbst bin da gar nicht betroffen.
    Und ich reagiere da inzwischen auch ein wenig allergisch, wenn dann Wissenschaftler selbst nur noch durch solche Brillen gucken und sich gar nicht mehr wundern.

    Verflucht!
    Ich möchte unbedingt Lotto-Millionär werden!
    Vielleicht werde ich demnächst mal einen Tipp-Schein lösen und mitmachen. Das würde meine persönliche Wahrscheinlichkeit zu einem Gewinn ja unendlich erhöhen.
    Scheiß Mathematik!

  30. #35 noch'n Flo
    Schoggiland
    18. Dezember 2019

    @ Alisier:

    Euch muss schon klar sein, dass ihr offensichtlich die Götter schwer erzürnt habt.
    Tuet Buße!

    Gerne, sofern Du mir sagst,
    a) vor welchen Göttern ich Busse tun soll (da gibt es ja weltweit einige tausende, woher soll ich Ungläubiger wissen, wer da am wichtigsten ist?),
    b) wie genau diese Busse aussehen soll (s.o.),
    c) wie ich diese Busse am Besten ausführe (s.o.),
    d) wie lange ich diese Busse tun soll (s.o.) und
    e) wie ich erkennen kann, dass die Gottheit(en) mir nun endlich vergeben haben (s.o.)?

    Etwas mehr Präzision, bitteschön; Religion ist doch kein Kinderkram [1]!

    @ Arthur Dent:

    Es hat eben nicht sollen sein!

    Es hätte aber. Menno! Welche Gottheit habe ich da nur verärgert (s.o.)?

    [1]
    im mehrfachen Wortsinne 😛

  31. #36 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. Dezember 2019

    @ Peter Weismann:

    Als ich noch zur Schule ging, gab es nur ein “Lotto am Samstag” und wir mussten die Wahrscheinlichkeit eines maximalen Gewinns ausrechnen und ich kann das heute nicht mehr und erinnere mich auch nicht daran, wie groß diese Wahrscheinlichkeit war. Sie war verschwindend gering! Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden wäre angeblich ca dreifach höher und wann wird schon mal wer vom Blitz getroffen?

    Wenn Du noch zur Schule gingst, als es nur das Lotto am Samstag gab, gab es dort definitiv noch keine Superzahl. Damit lag die Wahrscheinöochkeit für einen 6er (der damalige Maximalgewinn) bei knapp unter 1:14 Millionen.

    (Als dann die Superzahl 0-9 eingeführt wurde, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für den Jackpot (mit 6 Richtigen plus Superzahl auf knapp unter 1:140 Mio.)

    Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, liegt gem. offiziellen Statistiken bei 1:6 Mio., die vom Blitzeinschlag getötet zu werden sogar bei 1:18 Mio.

    Eine dreifach höhere Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, als einen 6er im Lotto zu haben, kann ich daraus beim besten Willen nicht ableiten.

    Es ist legitim zu fragen, wie es eben noch’n Flo gemacht hatte und dabei auch eine offenbare Merkwürdigkeit zu benennen.
    Die Erklärungsversuche dazu sind durchaus ambitioniert und teilweise rührend. Aber sie sind allesamt nur geraten und an den Erfahrungen anderer festgemacht. Ich fände ein ehrliches “wir wissen es nicht” für angesagt.

    Supi! Du hast mein Anliegen, dessentwegen ich mein Erlebnis überhaupt im I-Net bekannt gemacht habe, so dermassen missverstanden zu haben, dass es rummst!! Glückwunsch: ich verleihe Dir hiermit den vergoldeten Missversteher-Keksorden am Band!!!

    Mir fehlt so ein wenig das Zulassen neuer Fragen und Optionen, das Beachten von Zweifeln und einfach mal pures Basteln in der Wissenschaft.

    Ich übersetze mal: wir sind nicht “offen” genug, gelle?

    Verflucht!
    Ich möchte unbedingt Lotto-Millionär werden!
    Vielleicht werde ich demnächst mal einen Tipp-Schein lösen und mitmachen. Das würde meine persönliche Wahrscheinlichkeit zu einem Gewinn ja unendlich erhöhen.
    Scheiß Mathematik!

    Die Finanzminister der Länder werden sich sicherlich über Deine milde Gabe ins Steuersäckel freuen. Und einige andere auch.

    (Kleiner Hinweis: im deutschen Zahlenlotto “6 aus 49” beträgt die Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Gewinn zu erzielen, ganze 3.13%. An diese Gewinner werden dann nur 50% der Einsätze ausgeschüttet – der Rest geht mit 23% an “gesetzlich festgelegte Zwecke”, 16.7% werden von den Bundesländern als Steuer eingenommen, 7.5% sind Provisionen für die Annahmestellen und die Lottogesellschaften erhalten noch 2.3% für ihre Verwaltung. Wenn man das denn alles finanzieren will…)

  32. #37 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2019/12/19/regreta/
    19. Dezember 2019

    @Peter Weismann:

    Die Wahrscheinlichkeit stimmt. Es gibt wirklich keine Gewinner. Das Geld verschwindet irgendwie irgendwo und man erzählt uns das nur mit den vielen glücklichen Millionären.

    Es werden doch im Videotext z.B. immer die Quoten der Gewinnklassen veröffentlicht – auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, was passiert denn dann mit den Leuten, die die richtige Kombination getippt haben? Werden die von der Lottogesellschaft kaltgemacht? Wieviele Lottoleichen kennt denn jeder von uns – über 4 bis 5 Ecken?

    Die würden sich schon beschweren, wenn sie leer ausgingen und gerade Systemwetter, die die 3 oder 4 Richtigen, die sie auch haben, ausgezahlt bekommen.

    @hto:

    Unser Vater, immer Atheist, ist mir nach seinem Tod erschienen, in UNERKENNBARER BEGLEITUNG – Ich habe für beides eine Theorie, die vor allem nichts mit Zufall zu tun hat

    Darf ich lösen? Sondern mit Wunschdenken!

  33. #38 Onkel Michael
    https://onkelmichael.blog
    19. Dezember 2019

    Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lottomillionär vom Blitz getroffen wird?

    • #39 Joseph Kuhn
      19. Dezember 2019

      @ Onkel Michael:

      “Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lottomillionär vom Blitz getroffen wird?”

      Hier darf man von zwei unabhängigen Ereignissen ausgehen, also multiplikative Verknüpfung der beiden Wahrscheinlichkeiten. Bei der Frage, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass er vom Schlag getroffen wird, wäre das anders. 😉

  34. #40 Adent
    19. Dezember 2019

    @Peter W
    Sie lesen anscheinend nicht zu, ich bin offensichtlich einer der wenigen, die einen Lottogewinner kannten (500.000 DM gab es damals). Der Opa meiner damaligen Freundin, der hat zusammen mit seinem Bruder gewonnen, das Geld wurde geteilt und ein hübsches Häuschen auf Sylt gebaut (ja, ist schon ein bischen her, heute gibt es für 250.000 vielleich tein kleines Apaprtment), in dem die Familie heute noch Urlaub macht.

    Noch Fragen? Ansonsten setzen 6, wegen ungenügendem Zulesen.

  35. #41 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. Dezember 2019

    @ Adent:

    Ah, geh! Sylt gibt es doch gar nicht.

  36. #42 kai
    19. Dezember 2019

    Als Kind hatte ich eine Folge von Benjamin Blümchen gehört, in der er im Traum die Lottozahlen vorgesagt bekommen hat: 1,2,3,4,5,6,7. Und prompt mit diesem Tipp eine Millionen gewonnen hat. Worauf sich ganz Neustadt fragte: wie ist das möglich? 1,2,3,4,5,6,7? Eine solche Kombination ist doch völlig unwahrscheinlich, geradezu unmöglich!

    Nun ist mir nach kurzem Nachdenken dann schon klar geworden, dass jede Zahlenkombination gleichermaßen (un)wahrscheinlich ist. Ich fand das eine schöne Erklärung für wie unglaublich unwahrscheinlich so ein Lottogewinn doch ist.

  37. #43 hto
    19. Dezember 2019

    @user unknown

    Wenn dann unbewusstes WD :))
    Die Erscheinung baute auf dem Gerüst einer Erinnerung: Er saß Monate vor seinem Tod auf dem Sofa, während ich ihm gegenüber stand und mit ihm redete. In der nächtlichen Erscheinung, konnte ich mir aber nicht sofort einen Reim darauf machen, warum die UNERKENNBARE BEGLEITUNG wie ein froc von Raumschiff Orion aussah :))

  38. #44 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. Dezember 2019

    @ hto:

    Du solltest weniger klassische Science-Fiction-Serien schauen. Dann siehst Du im Alltag auch nicht mehr plötzlich sprudelnde Kukident-Tabletten in der Luft schweben.

  39. #45 hto
    19. Dezember 2019

    @noch’n Flo

    Ja, ich würde dann wohl auch den klassischen Imperialismus um mich herum nicht mehr so überdeutlich und unwahrheitlich in allen symptomatischen Blockaden “sprudeln” sehen :))

  40. #46 pelacani
    19. Dezember 2019

    das tolle Buch „Der schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb

    Ich habe es bisher nicht gelesen. Aber ich will auf einen Nebenaspekt hinweisen. Er wird von Steve Bannon dringend zur Lektüre empfohlen, weil:

    It’s a broadside against big government, which Taleb faults for suppressing the randomness, volatility and stress that keep institutions and people healthy. “As with neurotically overprotective parents, those who are trying to help us are hurting us the most,” he writes. Taleb also offers a withering critique of global elites, whom he describes as a corrupt class of risk-averse insiders immune to the consequences of their actions.
    https://www.politico.com/magazine/story/2017/02/steve-bannon-books-reading-list-214745

    Chaos ist gut. Und die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit:

    MSM lies, smear Bannon.
    Bannon was against warmongers! In Syria, Afghanistan, etc.
    I vouch! He hates INTERVENTIONISTAS w/o #Skininthegame
    https://twitter.com/nntaleb/status/898683268224045056

    Mag ja sein, dass Bannon auch gute Bücher liebt (Thukydides mag er auch, hört man). Aber ein bisschen misstrauisch macht das schon.

    • #47 Joseph Kuhn
      19. Dezember 2019

      @ pelacani:

      Wie du schon sagst: Nur weil Bannon sich positiv auf Taleb bezieht, muss das Buch nicht schlecht sein. Es ist ein paar Jahre her, dass ich den “schwarzen Schwan” gelesen habe, aber mir sind keine politisch anrüchigen Passagen in Erinnerung. Das Buch ist sehr auf das Vorkommen unwahrscheinlicher Ereignisse und ihre Verdrängung im Alltagsbewusstsein konzentriert.

      Ich habe aber die späteren Sachen von Taleb nicht gelesen, weiß also nicht, ob darin mehr Anschlussfähigkeit an Bannon zu finden ist.

  41. #48 MartinB
    19. Dezember 2019

    Also ich kenne sowohl jemanden, der mal vom Blitz getroffen wurde, als auch jemanden, der mal 7000 Mark im Lotto gewonnen hat. Wie unwahrscheinlich ist das jetzt?

    • #49 Joseph Kuhn
      19. Dezember 2019

      @ MartinB:

      Dazu müsste man erst einmal wissen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, jemanden zu kennen, der 7.000 Euro im Lotto gewonnen hat, bzw. vom Blitz getroffen wurde.

      Ich kenne übrigens jemanden (via scienceblogs), der ständig Fahrradplatten hat, und habe selbst seit Jahrzehnten keinen Platten mehr gehabt. Wie unwahrscheinlich ist das jetzt? 😉

  42. #50 rolak
    19. Dezember 2019

    Insgesamt 4mal Lotto einreihig gespielt, einen Dreier gehabt. Letztes Jahrzehnt gabs beim braven SparZocken im Zuge eines Jahres insgesamt (inflationsunbehelligt umgerechnet) ~6000DM Bonus. In den wilden 70ern, beim Fitmachen von SpermüllTVs, überlebte meiner einer eine Handvoll hochspannender Kommunikationsversuche von Zeilentrafos. Gilt das?

    Jetzt kann doch nur noch einer kommen, der einen MeteoritenBeschuss überlebt hat ;•)

    OK, bei einem Onkelchen gabs in einem Kalenderjahr einen Fünfer und einen tödlichen Blitz­schlag. Letzterer betraf glücklicherweise nur den RiesenBaum im Gärtchen hinterm Haus.

  43. #51 pelacani
    19. Dezember 2019

    @Joseph Kuhn
    Also, wenn der Bannon noch mal hochkocht, dann lese ich Taleb. Versprochen! 😉

  44. #53 Marco
    Schwetzingen
    19. Dezember 2019

    Zufälle gibt es immer wieder. Hier ein kleines Beispiel, wirklich passiert: Eine Mitarbeiterin von uns kaufte das Auto eines Mitarbeiters, ebenfalls von uns.Sie so doof wie sie war meldete das Auto nicht ab. Der neue Besitzer verursachte einige Strafzettel, welche natürlich an die noch angemeldete Besitzerin ging. Eines Tages stand das Auto direkt vor Ihrer Wohnung. Sie wunderter sich und dachte, der Mitarbeiter wollte das Auto zurück geben. Aber nein, ein Nachbar von Ihr hatte wiederum das Auto erworben und das in Mannheim, einer Großstadt von über 300.000 Einwohnern. Solche Zufälle gibt es. Liebe Grüße an alle und an das Team von scienceblogs. Wünsche euch jetzt schon allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr

  45. #54 HerrXYZ
    19. Dezember 2019

    Man muss aber auch aufpassen, dass man es sich nicht zu leicht macht. Nur weil etwas selten ist und zufällig auftreten könnte, heißt das ja noch lange nicht, dass nicht doch ein ich sag mal nichtganzsozufälliges Muster dahinter stecken könnte.

    Explodiert ein Flugzeug am Himmel, sagt ja auch keiner: Ach komm, bei so vielen Flugzeugen die unterwegs sind, ist es wahrscheinlich, dass irgendwann mal eins explodiert. Das war einfach nur Zufall! Gegenargument: Wäre es kein Zufall, müsste ja morgen wieder ein Flugzeug auf der gleichen Strecke explodieren. 😉

    Oder: Ich sehe einen hellen, neuen Fleck am Himmel aka Supernova. Der Stochastiker sagt: Zufall, dass so was passiert, bei so viele Sternen muss mal irgendwo was schieflaufen. Wärs kein Zufall, müsste das viel häufiger passieren. Der Astronom sagt: Ne, das passiert nun mal nicht bei allen Sternen, deshalb ist das schon was Besonderes.

    Und vielleicht passiert dies “ich hab gerade an dich gedacht und dann rufst du an” ja auch nur unter ganz betimmten Umständen, die wir einfach noch nicht erkannt haben. Und in all den Fällen, wo man an jemanden gedacht hat, der aber nicht anruft, waren diese besonderen Umstände nicht gegeben. 😉

    Nein, das letzte war nicht ganz ernst gemeint, soll aber meinen Hintergedanken illustrieren. Dass heißt natürlich nicht, dass hinter allem ein Muster stecken muss, es kann auch wirklich einfach Zufall sein. 😉

  46. #55 HerrXYZ
    19. Dezember 2019

    Wie schon von einigen anderen angemerkt: Oftmals ist etwas gar nicht so zufällig oder ominös passiert, wie man zunächst denkt. Zwei Beispiele aus meinem Leben. Einmal stand ich in Gedanken versunken in der Schlange an der Supermarktkasse. Plötzlich ging mir durch den Kopf “18,23 €”. Und zwei Sekunden später höre ich an der Nachbarkasse die Kassiererin “18,23 €” sagen. Wahnisnn, oder? Oder hatte die das etwa vorher schon mal gesagt und ich es nur unbewusst mitbekommen und für meinen eigenen Gedanken gehalten?
    Zweites Beispiel: Vor einigen Jahren fand ein großes Spiel meines Lieblingsvereins statt. Am Abend zuvor habe ich auf einer Party nach einigen Bier das spätere Siegtor in der Entstehung, den Torschützen, den Vorbereiter und die Minute exakt vorhergesagt! 15 Stunden vorher!!! Wenn ich es aber im Nachhinein betrachte, finde ich das gar nicht mehr so ungewöhnlich. Schließlich hat der Torschütze in der Saison im Durchschnitt in jedem 2. Spiel getroffen, die Entstehung des Tores war ein klassischer “Move” des Vorbereiters und bei der Minute des Tores, nun ja, war es wohl einfach Zufall. Dafür spricht auch, dass ich in den folgenden ca. 100 Versuchen einer Vorhersage immer meilenweit daneben lag. 😉

  47. #56 Soisses
    20. Dezember 2019

    Ganz kurz zu Talebs Buch „The black swan“. Das Buch trägt den Untertitel „The impact of the highly improbable“, aber Wahrscheinlichkeiten wie der Lottogewinn spielen dort die Nebenrolle. Lottogewinne gehören zur „mild randomness“, etwas, das wir rechnerisch mit etwas Schulmathematik in den Griff kriegen können. Lotto ist „mediocristan“. Dann gibt es aber „extremistan“, und dort die „Schwarzen Schwäne“, etwas, für das die Ökonometriker und Börsenanalysten keine Modelle haben. Ein „Harry Potter“-Phänomen auf dem Buchmarkt ist nicht einfach nur unwahrscheinlich, sondern quantitativ so bedeutsam, dass es die Durchschnitts-Annahmen über den Buchmarkt widerlegt. Die ökonomische Welt braucht also ein Risikobewusstsein besonderer Art, aber die Börsenanalysten usw. haben es nicht. Deshalb hat Taleb der Welt diese Warnung geschrieben. Schönes Buch.

    • #57 Joseph Kuhn
      20. Dezember 2019

      @ Soisses:

      So isses. Schwarze Schwäne kommen ja eigentlich ständig vor, aber zum Glück sind es meist keine disruptiv weltumstürzenden Ereignisse, sondern eben unbeachtete Alltagsereignisse.

      Lotto ist ein gut definiertes Problem, ein Modellfall des “Ziehens ohne Zurücklegen”. Jetzt kann man sich fragen, ob der Hauptgewinn aus der Sicht des einzelnen Lottospielers nicht trotzdem ein schwarzer Schwan ist. In gewisser Weise ja, weil er so unwahrscheinlich ist, dass er nicht zu einem bestimmten Tag erwartet werden kann, in bestimmter Weise nein, weil man Lotto spielt, um im Wissen um das absolut Unwahrscheinliche trotzdem sein Glück zu versuchen, d.h. ganz unerwartet kommt der Gewinn auch wieder nicht. Ein “Harry-Potter-Phänomen” ist kein gut definiertes Problem, aber gäbe es ganz viele Büchermärkte, würde man das vielleicht auch besser modellieren können?

  48. #58 Basilios
    20. Dezember 2019

    “Die Börsenanalysten™” halte ich zum (mindestens) Großteil für Scharlatane.
    Ein bisschen mehr Grundwissen über Stochastik täte denen nicht schaden.

    Man könnte zu ihrer Verteidigung höchstens anbringen, daß bestimmt auch welche drunter sind, die ihren eigenen Summs tatsächlich selber glauben.

  49. #59 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    20. Dezember 2019

    Zufall und Wahrscheinlichkeiten bereiten dem Dilettanten, so er sich ernsthaft damit beschäftigt, unerwartete Schwierigkeiten.

    Christoph Pöppe, einst Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft, macht sich nunmehr (immer noch in Spektrum) Gedanken über das Unausweichliche und kommt zum Schluss:

    Der Tod kommt stets zu früh

    Das gilt selbst dann, wenn man realistisch mit seinem Ableben rechnet. Über einige Tücken des Konzepts vom Durchschnitt.

    Vertraut man den Statistiken, können wir selbst im hohen Alter noch mit einer gewissen Lebenserwartung rechnen. Daher kommt der Tod stets zu früh. Wie kann das sein?

  50. #60 rolak
    29. Dezember 2019

    Lottogewinn/Blitzschlag

    Kam am Samstag in dem wie immer bei David Kriesel recht launigen Talk “BahnMining – Pünktlichkeit ist eine Zier” als Analogon für den Widerspruch zwischen persönlicher Erfahrung und Mittelwerten. ~derjenige, der vom Blitz getroffen wird auf dem Weg, seinen Lottogewinn abzuholen.

    Eine neue Kategorie von BerichtsFormulierungen: Finaler RettungsStuß.

  51. #61 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Dezember 2019

    Naja, den Todesfall in der Familie haben wir dann heute doch noch gehabt – wenn auch anders, als zuerst vermutet:

    https://scienceblogs.de/bloodnacid/2019/11/19/olt-14/#comment-329469

    • #62 Joseph Kuhn
      30. Dezember 2019

      @ noch’n Flo:

      Wenn euer Kater jetzt im Katzenhimmel ist, ist er dann zugleich in der Mäusehölle? Und was passiert mit Katzen im Mäusehimmel?

  52. #63 Sowasvon sowas
    30. Dezember 2019

    Also, immer wieder ernüchternd, wie Menschen lieber Stochastik bemühen, um sich die Wirklichkeit auszureden.

    Das passt aber wohl dazu, was ein deutscher Innenminister vor kurzem erklärte:
    Er könne nicht die (ganze) Wahrheit zur Sache sagen, weil das die Bevölkerung beunruhigen würde.

    @ #51 pelacani

    Taleb solltest du auch ohne interpersonelle Bedingung lesen und seinen zweifel an seiner eigenen Kunst herrauslesen. Also den Zweifel daran, das Wirklichkeiten tatsächlich berechnet werden könnten. Oder das man alles aus dem Stand mit Wissenschaft erklären könnte (oder das auch wollte).

    Das Postulat einer “Dreifaltigkeit des Missverstehens” ist dafür eine fantastische Zusammenfassung.

    Aber siehe Oben: Nichtwissen ist zuweilen die beste Strategie, um der unglaublichen Brutalität der Existenz zu entkommen…zumindest sich darüber nicht bewusst zu werden.

    Waren da nicht einst erst Demonstrationen für “safe spaces” an Universitäten?

    Und sind Geheimdienste nich auch immerzu damit beschäftigt, geheim zu halten?

    Ist das Leben in dieser Welt eigendlich ein “safe space” für domestizierte Wesen? (die die Wahrheit nicht verkraften können?)

    Wenn mich die berichte über den Inhalt des Buches nicht irre leiten, steht auch darüber was darin: Das man besser nicht weiß, was alles geschehen kann oder geschehen wird. Besser ist eine funktionale Wahrheit, die eine “Schlüssigkeit” simuliert, damit man ja nicht die Wirklichkeit in ihrer wahren Gestalt ertragen muß.

    Solche Probleme sind übrigens auch Ursache von terrositischen Attentaten. Menschen, die die Wahrheit nicht aushalten, gleiten ab in Rache-Aktionen. Abgesehen davon, dass natürlich auch Ungerechtigkeiten eine Rolle spielen. Auf jeden Fall ist Wahrheit im Spiel, wie sie der Normalmensch nicht so deutlich spührt, wenn sich Menschen dazu entscheiden, sich in die Luft zu sprengen.

    Safe Spaces eben. Und dann die paar geopferte, die dann zu globalen Bösewichten werden, nur, weil sie genau diese Wahrheiten erkennen und erleiden mpssen, von denen der Rest der Welt verschohnt bleibt.

    Und das Christentum hat diesen Mechanismus sogart als haupt-Inhalt in ihrer Theolkogie verankert: Der für die Sünden aller geopfert wird. Natürlich tut er das vorgeblich aus freien Stücken. Weil es kein richtiges Leben im Falschen gibt…. oder so.