… wird aus aktuellem Anlass nebenan noch einmal aufgegriffen. Kommentare dazu gerne ebenfalls nebenan.

Karl Lauterbach ist ein Politiker, der sich gerne als „Wissenschaftler“ präsentiert, z.B. als Adjunct Professor of Health Policy and Management an der Harvard School of Public Health. Natürlich forscht er nicht mehr selbst und er hat das auch früher nicht lange getan, als Erstautor wissenschaftlicher Artikel taucht er gar nicht so oft auf. Gestern hat…

Der öffentliche Gesundheitsdienst hat in Deutschland viele Jahre keine gute Zeit gehabt. Er wurde als „Staatsmedizin“ abgewertet, verlor Personal, wurde von der Wissenschaft vernachlässigt, sogar von den in den 1980er Jahren aufgebauten Public Health-Instituten, und er hat auch selbst keine tragfähigen Reformperspektiven entwickeln können, die ihn als einen wirklich relevanten Partner etwa im Umweltschutz, in…

Mit dieser – natürlich rhetorischen – Frage hat vor ein paar Tagen Bernd Hontschik in der Ärztezeitung darauf aufmerksam gemacht, dass die Todesursachenstatistik sich über wichtige Aspekte dessen ausschweigt, was sie bezeichnet, nämlich die Ursachen des Sterbens. Sie kennt den Herzinfarkt, aber nicht den jahrelangen Bewegungsmangel, sie kennt den Lungenkrebs, aber nicht das regelmäßige Rauchen,…

Beim Thema Pflegebedürftigkeit hat man, wenn es nicht gerade um die Pflege im Krankenhaus geht, fast unweigerlich alte Menschen vor Augen, dement, gebrechlich und vielleicht im Heim. Die Gründe sind naheliegend: Von den gut 4,1 Mio. Pflegebedürftigen, die die Pflegestatistik 2019 verzeichnet, waren fast 70 % im Alter 75 Jahre und mehr (im Heim war…

Tiefgreifende gesellschaftliche Krisen sind stets mit größeren psychosozialen Folgen verbunden. Das gilt auch für die Corona-Pandemie. Studien wie die “Copsy-Studie” zeigen beispielsweise hohe psychische Belastungen für Kinder und Jugendliche, es gibt inzwischen auch Berichte, dass Suizidversuche bei Heranwachsenden zunehmen, auch wenn die Zahl der Suizide selbst bisher noch unauffällig ist. Auch familiäre Gewalt scheint vermehrt…

Zum folgenden Gastbeitrag muss ich eine längere Vorbemerkung machen. Seit mehr als 30 Jahren wird in Deutschland wieder intensiv über „Public Health“ diskutiert, d.h. über die durch die Nazis zerstörte Sozialmedizin. Seither wurden Lehrstühle eingerichtet, viele gute Forschungsvorhaben auf den Weg gebracht, und auf dem Papier auch viele kluge Gedanken formuliert. Im Laufe der Jahre…

Ich weiß, ich bin derzeit etwas kritisch, was Fernsehsendungen angeht. Zumal, wenn ich nur kurz reinschaue. Heute habe ich mal wieder bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ vorbeigeschaut. In der Werbepause trat Dieter Hallervorden für Allianz Pflege vor die Kamera, im Look von „Honig im Kopf“. 3 von 5 Deutschen würden pflegebedürftig, hieß es da.…

“Public Health“, die Theorie und Praxis öffentlicher Gesundheit, wird oft als angloamerikanischer Reimport der Sozialmedizin nach Deutschland betrachtet. Das ist es in gewisser Weise auch. Der Nationalsozialismus hatte bekanntlich die ambitionierte Tradition der Sozialmedizin in Deutschland, für die Namen wie Johann Peter Frank, später Rudolf Virchow, Salomon Neumann, Gustav Tugendreich oder Ludwig Teleky stehen, trotz…

Eigentlich eine überflüssige Frage. Dass die soziale Lage einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Gesundheit ist, ist eine Binsenweisheit. Je schlechter die soziale Lage, desto schlechter auch die Gesundheit. Mehr noch: In wohlhabenden Ländern beeinträchtigt schon soziale Ungleichheit an sich die Gesundheit – auch die Gesundheit derer, denen es einigermaßen gut geht. Das ist die…