Es zeigt sich aber auch (wenig überraschend), dass auch Wissenschaftlerinnen nur Menschen sind und dass es manchmal lange dauert, um von vorgefassten Meinungen abzukommen und einfach mal die Augen zu öffnen.

                                                                                           

Longrich et al., Primitive Wing Feather Arrangement in Archaeopteryx lithographica and Anchiornis huxleyi,

Current Biology (2012), https://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2012.09.052

 

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Kommentare (18)

  1. #1 Catio
    https://nesselsetzer.wordpress.com/
    9. Dezember 2012

    Inwieweit könnten die mehreren Federlagen denn auch mit der Umgebungstemperatur zu tun gehabt haben? Ist denn bekannt, ob auch der Rest des Federkleides vielleicht die gleiche Struktur hatte, um eventuelle stärkere Kälteeinbrüche auszugleichen (wobei “Kälteeinbruch ja relativ ist, je nach vorherrschender Durchschnittstemperatur) oder beschränken sich die Überlappungen auf die Flügel?

  2. #2 MartinB
    9. Dezember 2012

    @Catio
    Die großen Überlappungen auf den Flügeln beim Archaeopteryx dürften nichts mit Kälteschutz zu tun haben, denn die Federn sind ja nicht durchblutet; außerdem war es damals in Bayern nicht so sehr kalt.
    Dass Daunen- und andere Federn sich überlappen ist ja auch bei heutigen Vögeln so, aber diese Federn kennen wir beim Archaeopteryx nicht so gut.

  3. #3 Nele
    9. Dezember 2012

    Ein sehr interessanter Beitrag – danke schön!

  4. #4 Ludger
    10. Dezember 2012

    Ich habe da mal eine Frage: Sind Federn in der Evolution vor der Flugfähigkeit entstanden oder parallel dazu? Ein Umfunktionieren von vorbestehenden Strukturen zu einer neuen Verwendung ist ja in der Evolution oft erfolgreich gewesen (1. Kiemenbogen -> Gehörknöchelchen, Schwimmblase -> Lunge)

  5. #5 MartinB
    10. Dezember 2012

    @Ludger
    Nach den aktuellen Erkenntnissen vorher, vermutlich zur Isolation.
    Es gibt relativ ausgeklügelte Modelle zur Feder-Evoluton mit unterschiedlichen Stadien. Oberguru auf dem Sektor ist R. Prum, eine google-scholar-Suche nach
    prum feather evolution
    liefert einiges an frei verfügbaren pdfs.

  6. #6 Künstler
    10. Dezember 2012

    Herkunft: man ist der Nominativ Singular einer Vorläuferform von Mann und hat ursprünglich die Bedeutung jeder beliebige Mensch.
    https://de.wiktionary.org/wiki/man#man_.28Deutsch.29

  7. #7 MartinB
    10. Dezember 2012

    @Künstler
    Diskussionen zu diesem Thema bitte anderswo.

  8. #8 Martin
    11. Dezember 2012

    Ein wirklich sehr interessanter Artikel.
    Aber, auch wenn die Diskussion dazu anderswo stattfinden soll, muss ich Künstler zustimmen, dass der Gebrauch von “mensch” statt “man” nichts zur “Geschlechtsneutralität” beiträgt und sich der Text durch den häufigen Gebrauch auch noch extrem sperrig liest.
    Natürlich ist es ihre Sache, wie sie in Zukunft mit dem indefiniten Personalpronomen verfahren, ich würde Ihnen dennoch raten, wieder zu “man” zu wechseln.

  9. #9 Anwalts_Liebling
    11. Dezember 2012

    was ich immer verwirrend finde in der “Flügel-Diskussion” und ganz krass mal in einem Terra-X-Beitrag (? – auf jeden Fall was seriöses… *grins*) – es werden immer die Vögel genannt – aber Insekten gab es ja schon “vorher” – und waren auch in dem gen. beitrag “Tierfutter” – soweit so gut… aber die Insekten flogen ja auch herum – nachweislich (Bernstein, Versteinerungen) mit Flügeln… d.h. die Evolution müsste das Fliegen zweimal entwickelt haben bzw. irgendwann mal die Insekten “vergrössert” – irgendwie habe ich noch nie gelesen oder gehört, wie und warum Insekten “plötzlich” herumflogen (die “” stehen als Ersatz für Zeiträume, die ja wohl millionen Jahre sind – oder?)

  10. #10 Alderamin
    11. Dezember 2012

    @Anwalts_Liebling

    Die Evolution hat das Fliegen sogar mindestens viermal unabhängig entwickelt:
    – Insekten
    – Flugsaurier
    – Vögel
    – Fledermäuse

    Die “fliegenden Fische” zähle ich mal nicht dazu… 😉

  11. #11 MartinB
    11. Dezember 2012

    @Anwalts_Liebling
    Insekten sind halt nich so cool wie Dinos…
    Eine ganz gute Idee über die Hypothesen zur Evolution des Insektenflügels gibt Wikipedia:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Insect_wing#Evolution

  12. #12 Naivi
    14. Dezember 2012

    Gibt es eigentlich echte Anhaltspunkte für die Farbgebung oder ist das alles kűnstlerische Freiheit ?

  13. #13 MartinB
    14. Dezember 2012

    @Naivi
    Es gibt ziemlich neue Untersuchungen über Melanosome bei Anchiornis und Archeopteryx, nach denen man annimmt, dass sie möglicherweise Schwarz waren.
    Ein link auf die Schnelle
    https://www.focus.de/wissen/dinosaurier-der-archaeopteryx-hatte-schwarze-federn_aid_706467.html

    Ob das wirklich zuverlässig ist, weiß ich nicht.

  14. #14 B.W.
    16. Dezember 2012

    “die journalistische Grundregel, dass jeder (wirklich jeder) Bericht über Dinosaurier mit einer Erwähnung des Tyrannosaurus rex beginnen muss, egal wie weit hergeholt der Bezug sein mag” 😀
    Aber immerhin kommt der Beitrag ja noch mal auf Tyrannosaurus zu sprechen – das “große Huhn” gefällt mir übrigens auch sehr gut. 🙂

  15. #15 MartinB
    16. Dezember 2012

    @B.W.
    Das “große Huhn” ist wohl eine Insider-Anspielung auf ein paper in nature über die Lauffähigkeit des T.rex – da gab es ein Titelbild mit einem T.rex und einem 6-Tonnen-Huhn:
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2011/04/29/wie-lauft-ein-t-rex-ii-geschwindigkeit-und-muskelmasse/

  16. […] an den Hinterbeinen aus – inzwischen wissen wir, dass das vermutlich auch auf den berühmten Urvogel Archaeopteryx zutraf. Im oben erwähnten Artikel habe ich kurz ein Fossil geschildert, bei dem man Knochen eines […]

  17. […] sind und die sogar etwas früher gelebt haben. Wer fleißig diesen Blog liest, kennt Xiaotingia und Anchiornis. In China – wo sonst – wurde jetzt ein neues Fossil entdeckt, das den anderen drei […]

  18. […] fossile Arten kennen, die wohl ziemlich direkt unten am Stammbaum der Vögel sitzen (beispielsweise Anchiornis, Xiaotingia oder Aurornis), ist Archaeopteryx immer noch “Der Urvogel”. Das neu […]