Die beiden Tiere wurden dann schnell durch Sedimente begraben – vermutlich gab es einen starken Regen, der Sand in die Höhle spülte und sie so zuschüttete. Der dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass der Broomistega so eng an seinen Kumpel gekuschelt ist – das hat er vermutlich nicht von selbst getan, sondern wurde wohl durch den Regen und die Sedimente dorthingedrückt.

Alles in allem also ein ziemlich interessantes Fossil, das einem auch wieder Gelegenheit gibt zu sehen, wie man das Verhalten ausgestorbener Tiere zumindest mit hoher Plausibilität rekonstruieren kann – leider haben wir keine Zeitmaschine, um das ganze zu prüfen.

                           

Fernandez V, Abdala F, Carlson KJ, Cook DC, Rubidge BS, et al. (2013) Synchrotron Reveals Early Triassic Odd Couple: Injured Amphibian and Aestivating
Therapsid Share Burrow. PLoS ONE 8(6): e64978. doi:10.1371/journal.pone.0064978

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Kommentare (16)

  1. #1 dilopho
    4. Juli 2013

    Fossile Tierbauten? Sowas gibts tatsächlich? Wie findet man denn sowas raus?

  2. #2 roel
    *****
    4. Juli 2013

    @MartinB “Beim Joggen zum Beispiel habe ich die Tage eine Taube und ein Kaninchen gesehen” …”keine Ahnung, worüber sich die beiden unterhalten haben”

    Ach Martin, über “Hier wohnen Drachen” natürlich, über was denn sonst.

  3. #3 MartinB
    5. Juli 2013

    @dilopho
    Das kann man daran sehen, dass der mit Sand/Schlick aufgefüllte Tierbau entsprechend etwas anders versteinert, weil es ja anderes Material ist (ich denke mal, vor allem feinkörniger, aber für die feinen Unterschiede zwischen Ton Schluff und Sand musst du eine Geologin befragen ).
    Bekanntestes Beispiel sind wohl die Teufelskorkenzieher:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Palaeocastor

  4. #4 MartinB
    5. Juli 2013

    @roel
    Kommen moderne Kaninchenbauten denn jetzt mit DSL? Und Tauben haben einen WLAN-Empfänger im Schnabel? Fragt sich ja, wie viele der KommentatorInnen hier in Wahrheit Tiere sind.

  5. #5 roel
    *****
    5. Juli 2013

    @MartinB Du kennst vielleicht noch die altmodischen Tauben. Aber seit einigen Jahren haben die dazu gelernt. Es fing eigentlich mit normaler Literatur an: https://www.thyla.de/ot_taube.jpg später nach dem sie das Internet und all seine möglichkeiten erlernt hatten: https://www.globalpost.com/sites/default/files/imagecache/gp3_small_article/photos/12/SouthAfrica-internet-Conway-Smith-2010-04-06.jpg und sich mit modernster Technik ausgestattet haben: https://www.welt.de/img/wissenschaft/crop100631548/4368725868-ci3x2l-w620/Tauben-Anfuehrer-DW-Wissenschaft-Hamburg.jpg

    Neueste Erfindungen wie z.B. shitstorm sind Erfindungen die von Tauben zum Patent angemeldet worden sind.

    Aber eigentlich ist die Technikbegeisterung in der Tierwelt ein alter Hut. Forscher haben unlängst herausgefunden, dass selbst Dinosaurier bereits Computer bedient haben. Die eindeutige Körperhaltung einiger Versteinerungen gilt hier als sicheres Indiez.https://www.rabbarien.de/wp-51681a7c14879f9eca39669df858f75b-1600-1067.jpg

    Bei Kaninchen ist es ähnlich.

  6. #6 MartinB
    5. Juli 2013

    @roel
    🙂

  7. #7 Johannes K.
    5. Juli 2013

    Alles sehr interessant, vorallem was sich daraus auf die Entwicklung von Säugetieren zurückführen lässt. 😉

    OT: Könntest du evtl. mal einen wissenschaftlichen Artikel über die Knochenplatten des Stegosaurus machen? Ich habe leider einfach nicht die Zeit mich selber dazu noch in Paper einzulesen und mich interessiert sehr ob man dazu in der Forschung zu ihrer Verwendung schon weiter gekommen ist. :/

  8. #8 MartinB
    5. Juli 2013

    @Jihannes
    Zu den Knochenplatten gibt es nicht viel neues in den letzten Jahren – vermutlich sind es Display-Strukturen; ob sie auch zum Schutz oder zur Abschreckung von Raubsauriern dienten, ist unklar. Ich glaube, da gibt es nicht viel aktuelle Forschung. Z.B. hier:
    “the variation of dermal armor form in stegosaurs was primarily linked to species individuation and recognition, perhaps secondarily to inter- and intraspecific display, and rarely to facultative thermoregulation.”
    aus dem abstract von “The evolution and function of thyreophoran dinosaur scutes: implications for plate function in stegosaurs”

    Leider ist es ja oft so, dass die Fragen, die besonders interessant sind, sich in der Paläontologie besonders schwer ebantworten lassen.

  9. #9 Johannes K.
    5. Juli 2013

    @MartinB: Oh schade. Okay trotzdem danke für die Antwort. 😉

  10. #10 threepoints...
    5. Juli 2013

    Bei mir vor demBalkon treiben sich gerne Elstern auf der Wiese rum. Hasen auch – und sonst auch Tiere.

    Die Elstern aber dulden da nicht so gerne andere Tiere auf der Wiese, wenn sie gerade da sind.
    Und so piken die Elstern auch die Hasen in die Hüfte, damit die endlich verschwinden. Göttliche Bilder, wie der Vogel dem Hasen hinterherhüpft.

  11. #11 s.s.t.
    6. Juli 2013

    Bei einer großen Tierwanderung in Afrika kam bei der Überquerung eines reißenden Flusses ein Zebra-Junges von der Herde ab und drohte ungefähr in der Flussmitte zu ertrinken. Ein Flusspferd-Weibchen drückte das Zebra über eine recht lange Strecke zum Ufer und stupste es dort auch noch an Land. Diese Szene wurde von den dortigen Park-Rangern gefilmt und wurde gerade bei Galileo Big Pictures (# 41) gezeigt. Ein sehr ungewöhnliches Verhalten, da Flusspferde Eindringlingen gegenüber keineswegs friedlich eingestellt sind.

  12. #12 MartinB
    7. Juli 2013

    @sst
    Ja, das ist in der Tat ziemlich erstaunlich, gerade bei Flusspferden.

  13. #13 Andreas
    7. Juli 2013

    Bei uns im Garten sitzen sich regelmäßig unser Kater und eine Elster gegenüber und scheinen sich was zu erzählen. Ein interessantes Bild weil beide schwarz-weiß sind 🙂

  14. #14 Bettina Wurche
    8. Juli 2013

    Gruppenkuscheln in der TRias: Schöner Artkel : )
    Zu den Tierbauten:
    Ein besonders bekanntes Beispiel ist der ein 17 Mio Jahre alter Hamsterbau aus deutschen Landen:
    https://www.steinmann.uni-bonn.de/museen/goldfuss-museum/fossil-des-monats/archiv/2004/uralter-hamsterbau-ist-fossil-des-monats
    Andere bei uns sehr häufige fossile Tierbauten sind z. B. Krebs-Grabgänge im Mainzer Becken.
    Die Gänge sind – wie Martin schon erklärt hatte – später mit Schlick gefüllt worden und sehen deutlich anders aus als das umgebende Gestein. In manchen Röhren stecken die Krebse noch drin.
    Flinteinschlüsse in Kreidegestein (z. B. von Rügen) sind auch oft Grabgänge, z. B. von Würmern.

  15. #15 Anja
    https://www.welt-der-legenden.de/
    10. Juli 2013

    Sehr interessanter Artikel. Aber mal ehrlich: Wie oft sieht man heutzutage Fotos von Hund und Katze, die sich aneinander kuscheln. Auch diese beiden Spezies strafen die allgemeine Meinung, sie wären sich eigentlich spinnefeind, immer wieder Lüge. Warum also, sollten nicht auch in früheren Zeiten unterschiedliche Dinoarten die Nähe zueinander gesucht haben?

  16. #16 MartinB
    10. Juli 2013

    @Anja
    Klar, das mag es auch früher gegeben haben – wobei das hier ja vermutlich nicht so ein Fall ist.