Raubtiere fressen Pflanzenfresser – denkt ma jedenfalls oft. Und wenn Raubtiere andere Raubtiere fressen, dann doch sicher solche, die deutlich kleiner sind als sie selbst. Sollte man jedenfalls meinen…

Das ist auch durchaus plausibel – denn man darf nie das Ungleichgewicht zwischen Jäger und Beute vergessen: der Jäger kämpft um eine Mahlzeit, die Beute um ihr Leben. Entsprechend kann ein Beutetier, um zu entkommen, größere Risiken eingehen als der Jäger, um an seine Beute zu kommen. (Es wäre übrigens toll, wenn jemand diese simple Faustregeln mal den Machern von Dino-Filmen erklären könnte, wo ja oft Raubsaurier unter Einsatz ihres Lebens vollkommen wahnwitzige Angriffsmanöver starten).

Aber manche Raubtiere sind so gute Jäger, dass sie von dieser Faustregel abweichen können. So wie der Jaguar in diesem Video, der einen Kaiman mit einem gezielten Biss erlegt:

 

Hier eine andere Ansicht (warum das zwei getrennte Videos sind, ist mir ja nicht klar…)

Hier mag ich besonders den Audiokommentar: “Pretty Laserbeam focus…this guy is gooood…one,two, boooom!”

Kommentare (17)

  1. #1 MX
    8. November 2013

    Sapperlott!

  2. #2 rolak
    8. November 2013

    mit einem gezielten Biss

    ^^wahrlich sehr effizient – nicht der schon so oft gesehene zähe Kampf zwischen vorgeblich überlegenem Jäger und wehrloser Beute. Die ‘übliche’ Variante ist für mich auch jedesmal schwer anzusehen, wegen des Mitleidens. Scheint eine merkwürdige Ausprägung von Anthropomorphismus und Empathie zu sein 😉

    Audiokommentar

    Yo, scheint am Boxring gelernt zu haben…

  3. #3 Liebenswuerdiges Scheusal
    8. November 2013

    Der Jaguar hat den Kaiman ertränkt, hinterhältiges Biest!

  4. #4 Bill
    8. November 2013

    wirklich unheimlich…..
    solche Beute würde erklären, warum der Jaguar das stärkste Gebiss aller Katzen hat (lt. Wiki).
    Vor allem im m.W. eher tierarmen amazonischen Dschungel muss man nehmen was man kriegt. Und wenn das heißt, Kaimane zu jagen, die stark gepanzert sind braucht man ein entsprechend starkes Gebiss. Dito für die Jagd auf Schildkröten.

  5. #5 MartinB
    9. November 2013

    @Scheusal
    Nein, der war direkt nach dem Biss tot, deswegen hat er auch nicht mehr gekämpft oder ggezappelt. Wird im zweiten Video im Kommentar erklärt.

  6. #6 s.s.t.
    9. November 2013

    Passt zwar nicht wirklich zum Thema (Raubtier vs. Raubtier), ist aber vergleichbar dramatisch, wie ich finde:
    https://videokatalog.msn.de/Wissenschaft/Zoologie/video-Survival-of-the-fastest-Warzenschwein-ist-chancenlos-Krokodil-Schockstarre-Dingo-704948.html

  7. #7 volker
    Waakirchen
    9. November 2013

    Ich habe schon mal Krokodilfleisch gegessen, allerdings mit Messer und Gabel, schmeckt gegrillt wirklich gut. Ich kann den Jaguar gut verstehen, dass er sich solche Mühe gemacht hat.

  8. #8 MartinB
    9. November 2013

    @sst
    Interssantes Video, aber “Dingo”??? Sind das nicht afrikanische Wildhunde?

    @volker
    Im Zweifel gilt doch immer “tastes like chicken”, oder?

  9. #9 Spritkopf
    9. November 2013

    Dingos sind in Australien beheimatet. Das, was da vorne lauert, sind afrikanische Wildhunde.

  10. #10 MartinB
    9. November 2013

    @Spritkopf
    Sag ich ja – zählen dank des Buchs von Jane Goodall und ihrem Mann zu meinen Lieblingstieren…

  11. #11 Spritkopf
    10. November 2013

    @MartinB

    Sag ich ja – zählen dank des Buchs von Jane Goodall und ihrem Mann zu meinen Lieblingstieren…

    Ja, hatte bei Youtube begonnen, nach einer kürzlich gesehenen Doku zu Wildhunden zu suchen, nachdem ich deinen Kommentar gelesen hatte. Und schrieb meinen hin, ohne nochmal auf deinen zu gucken.

    Überhaupt ist es erstaunlich, wieviele Tierdokus mittlerweile bei der Tube zu finden sind. Nicht nur einzelne Videoschnipsel, sondern ganze Sendungen und dies zu allen möglichen Arten. Allein zu besagten afrikanischen Wildhunden habe ich gleich zwei Stück (plus diverser Kopien) gefunden.

  12. #12 Liebenswuerdiges Scheusal
    10. November 2013

    @MartinB
    Hab auf den vegessen: 😉 .

  13. #13 volker
    Waakirchen
    12. November 2013

    @ Martin
    Nochmal zum Geschmack von Krokodilfleisch:
    Schwer zu sagen. Es wurde mir von meinem Gastgeber auf einer Dienstreise in Darwin vorgesetzt, als etwas Typisches im nördlichen Australien. Es war hell wie Puter, aber so stark mariniert, gegrillt und mit Soße begossen, dass ich über den Eigengeschmack wenig Genaues sagen kann. Soll es aber inzwischen auch in sogn. exotischen “Feinschmeckerrestaurants” in Deutschland geben.
    Interessant noch: In Brasilien gibt es eine Hunderasse, klein und weiß wie Pudel, die extra als Krokodilfutter gezüchtet wurde. Mahlzeit!

  14. #14 s.s.t.
    7. Dezember 2013

    Gehört hier eigentlich nicht her, zeigt aber ein höchst unerwartetes/ungewöhnliches Verhalten eines Fleischfressers:
    https://news.sciencemag.org/plants-animals/2013/12/scienceshot-first-example-tool-use-reptiles

  15. #15 MartinB
    7. Dezember 2013

    @s.s.t
    Ja, das hatte ich auch gesehen. Ist sehr ausführlich bei Tetrapod zoology verbloggt, deswegen werde ich wohl nicht nochmal extra drüber schreiben.

  16. #16 s.s.t.
    7. Dezember 2013

    @MartinB

    …deswegen werde ich wohl nicht nochmal extra drüber schreiben.

    Schade, denn das berührt m.M.n. schon recht massiv das Ding mit dem Bewusstsein und so. Bei Krähen und anderen (insbesondere Raben-)Vögeln hat man sich zwischenzeitlich daran gewöhnt. Tumbe Reptilien, die irgendwie intelligent sind, sind für mich zumindest neu.

  17. #17 MartinB
    8. Dezember 2013

    @sst
    Lies den TetZoo-Artikel, der ist sehr gut. Komplexes Verhalten bei Krokodilen ist inzwischen ganz gut bekannt, auch spielerisches Verhalten etc. gibt es.
    Tumb sind die gar nicht.