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Dass Bilder laufen lernten, ist eine Weile her. Im Netz lernen sie nun langsam zu
springen. Zeit war seit Anfang an ein Problem im Internet. Google hat es ganz einfach umgangen, indem es die Dimension der Zeit ignoriert.

Doch Zeit und ihre Abläufe kommen wieder, und das um so dringender, je mehr zeitbasierte Information sich im Internet finden. Nun gibt es einen ganz grundsätzlichen Widerspruch zwischen dem Zugriff auf Zeit und dem Bild. Wann immer wir in der Zeit springen wollen, benötigen wir im Bild Platz, um die Dimension Zeit darzustellen. Etwa mit einem Diagramm oder einem Chart.

Time Tube bietet eine einfache Lösung an, Bilder auf einem Zeitpfeil anzuordnen. Es handelt sich bei dem Service um ein Mashup der Plattform Dipity, die Zeitreihen erstellt. Timetube kombiniert die Zeitreihe mit einer Suche auf dem Videokanal Youtube.

Das Ergebnis überzeugt nicht wirklich, aber sie gibt einen Hinweise darauf, in welche
Richtung die Entwicklung gehen könnte. Je mehr Video wir im Netz sehen, desto wichtiger
wird es, zwischen Kanälen und Zeitpunkten auszuwählen. Und nicht nur das: Man will auf
lange Sicht auch die Auswahl anderer verfolgen können. Ähnlich wie es Last.fm für Musik
realisiert und Youtube-Kanäle ohnehin schon erlauben, allerdings ohne zeitliche
Navigation.

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Eine ganz andere Lösung für Sprünge in Zeitbildern bietet die Videodatenbank oxdb an. Dort kann man Filme im Timeline View gleichsam von der Seite als eine Reihe von farblich verschiedenen Bildkanten betrachten und durch den Bilderstreifen navigieren. Aber auch hier muss eine Bilddimension der Zeit geopfert werden.

Wir stehen vor einer Art Unschärferelation des Zeitbildes und seiner Navigation. Wer
sieht, kann nicht springen. Und wer springen will, kann nicht alles sehen.

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Bild 1: Timetube: Suche: icon
Bild 2: oxdb.org