Die Enigma, die Verschlüsselungsmaschine der Deutschen aus dem Zweiten Weltkrieg, übt eine große Faszination aus. Das liegt nicht zuletzt an ihrer spektakulären Geschichte.

Haben Sie gerade 100 000 Euro übrig? Falls ja, können Sie sich damit eine originale Enigma kaufen. Die Verschlüsselungsmaschine der Deutschen aus dem Zweiten Weltkrieg ist bei Sammlern und Museen derzeit gefragt wie nie. Weitere Informationen gibt es in meinem aktuellen Focus-Online-Artikel.

Selbstverständlich gibt es viel mehr über die Enigma zu sagen, als ich in einem einzigen Artikel erwähnen konnte. Neben dem sehr guten Wikipedia-Artikel (ausgedruckt hat er fast 50 Seiten) kann ich außerdem die Seite Cryptomuseum der beiden Niederländer Marc Simons und Paul Reuvers empfehlen.

Ich habe in den letzten Jahren Dutzende von Enigmas in Museen und bei Sammlern fotografiert. Hier ist eine Auswahl:

Enigma-6

Dies ist eine besondere Rarität: die kommerzielle Enigma. Dieses Gerät wurde in den 1920er-Jahren am Markt angeboten – ohne großen Erfolg. Erst später machte die Enigma im Militär Karriere.

 

Enigma-1

Dies ist die am weitesten verbreitete Form der Enigma. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht eingesetzt. Die Briten konnten diese Maschine routinemäßig knacken.

Enigma-2

Heute dürften noch etwa 1.000 Enigma-Exemplare existieren.

 

Enigma-4

Wie im Focus-Online-Artikel erwähnt, werden heute Preise von bis zu 100.000 Euro für eine Enigma bezahlt. Selbst gute Nachbauten (etwa die von Klaus Kopacz) kosten so viel wie ein Mittelklassewagen.

 

Enigma-5

Die Enigma ist ein spannendes und populäres Thema. Neben dem Voynich-Manuskript und der NSA ist die Enigma bisher der größte Lesermagnet in meiner Focus-Online-Kolumne.

Kommentare (10)

  1. #1 CM
    19. November 2013

    Bei der Programmiersprache Python gab es mal das rotor-Modul: https://docs.python.org/release/1.5.2p1/lib/module-rotor.html

    Ziemlich cool und einfach auf modernes Python anzupassen. (Sollte man zum Verschlüsseln seiner Dokumente natürlich nur nehmen, wenn man sein Gegenüber amüsieren will.)

  2. #2 teilzeitastronaut
    19. November 2013

    Das liegt nicht zuletzt an ihrer spektakulären Geschichte.

    Es sind die kleinen Fehler die einen Weltstar zum Weltsar machen 🙂

  3. #3 qwertz
    21. November 2013

    Mir fällt gerade auf, dass die Tasten P und L in die unterste Reihe gerutscht sind. Hat das technische Gründe durch die Walzenverschlüsselung oder warum wurde die Standardanordnung verändert? Eigentlich gab es das normale Qwertz-Layout doch schon Ende des 19. Jhd.

    • #4 Klaus Schmeh
      21. November 2013

      Stimmt. Ist mir noch nie aufgefallen. Weiß auch nicht, warum die Enigma gerade dieses Tastatur-Layout hatte.

  4. #5 plym
    22. November 2013

    In der ersten Zeile “fehlt” das “P”, in der Zweiten das “L” auf der rechten Seite. Diese sind dann links und rechts in der untersten Zeile angeordnet worden. Spekulation: Platzbedarf in der Breite ist die Ursache. Ich würde da nicht zu viel “Geheimnis” rein stecken.

  5. #6 CM
    22. November 2013

    Spekulation(!): Wenn ich auf meine Tastatur sehe, gibt es da noch einen Haufen Sonder- und Satzzeichen. Wenn ich die weglasse (wie bei der Enigma) ist das Bild schief – P & L hängen über. Das aber ist im Konflikt mit einer möglichst kompakten (gut transportablen) Anordnung. Vielleicht also, weil das Layout, QWERTZ mit der P/L-Abweichung, so besonders kompakt ist?

  6. #7 Wilhelm Leonhard Schuster
    1. Dezember 2013

    Was mich wundert ist ,daß sich hier kein “Altnachrichtler” zu Wort meldet, der das Ding damals bedient hat.
    Einige 95 Jährige, müßten doch noch fit genug dafür sein.!

  7. #9 Alex
    3. August 2016

    Bin zwar erst jetzt auf diese interessanten Artikel gestossen, und muss sagen wirklich Super.

    Besonders die Geschichte von Wolfgang Gruhle ist sehr spannend.

    Vielen Dank

    • #10 Klaus Schmeh
      3. August 2016

      Es freut mich, dass auch ältere Artikel von mir noch ankommen. Übrigens ist im Gruhle-Artikel ein Fehler enthalten: “Doppelkastens (auch als Doppelwürfel bekannt)” ist falsch, denn der Doppelkasten und der Doppelwürfel sind zwei unterschiedliche Ver.fahren