Gordian Knauss hat dazu beigetragen, das Action-Line-Kryptogramm zu knacken. In einem Interview erklärt er, wie er vorgegangen ist. Derweil ist in FOCUS Online ein Artikel zum Action-Line-Kryptogramm erschienen.

Das Rätsel um das Action-Line-Kryptogramm ist gelöst. Es handelt sich nicht um eine Verschlüsselung im klassischen Sinne, sondern um eine Memorierhilfe. Sie wurde im 19. Jahrhundert von den Oddfellows (dies ist eine Organisation, die mit den Freimaurern vergleichbar ist) genutzt. Über die Details habe ich unlängst in einem Blogartikel berichtet.

Das Action-Line-Kryptogramm war Platz 24 auf meiner Liste der 25 größten Krypto-Rätsel. Letzten Montag ist ein Artikel von mir zum Thema auf FOCUS Online erschienen.

Knauss-GordianInterview

Die endgültige Lösung des Action-Line-Kryptogramms hat der Brite Nick Pelling gefunden, indem er das zur Memorierhilfe gehörende Buch aufstöberte. Der erste, der eine Verbidnung zu den Oddfellows herstellte, war Blogleser Gordian Knauss (siehe Bild). Er hat mir freundlicherweise ein Interview gegeben.

KKK: Wie kamen Sie darauf, dass das Action-Line-Kryptogramm etwas mit den Oddfellows zu tun hat? Und woher kannten Sie die Oddfellows?
Knauss: Gekannt habe ich sie vorher gar nicht. Allerdings war ja in Ihrem Blog schon der Hinweis auf die mögliche Bedeutung “First Degree, or The Degree of” geäußert worden, die mir sehr schlüssig erschien. Der Buchstabe dahinter müsste dementsprechend die Initiationsgrade kennzeichnen. Hinzu kam noch das herausstehende und mehrfach vorkommende A O F bzw. OF inmitten der meist kleinen Buchstaben. Auf dieser Grundlage habe ich dann die englischsprachige Wikipedia nach Friendly und Benevolent Societies durchsucht.

KKK: Und was haben Sie gefunden?
Knauss: Nachdem die Texte zum Ancient Order of the Forresters nichts Stützendes hergaben, bin ich bei den Oddfellows fündig geworden. “Friendship, Love and Truth” war deren Wahlspruch, und das ergab für die Grade viel Sinn. Bestärkt dadurch habe ich nach Texten der Oddfellows gesucht und eine Handvoll gefunden. Darin kamen Passagen wie “At The inner door there is an alarm” vor, die perfekt passten. Da war ich mir sicher dass ich auf der richtigen Fährte war.

KKK: Was machen Sie beruflich?
Knauss: Ich bin derzeit im sechsten Semester meines Dualen Studiums bei der Deutschen Telekom. Beruflich habe ich allerdings mit Kryptografie außer einer verschlüsselten Festplatte nichts zu tun.

KKK: Und woher kommt Ihr Interesse am Thema?
Knauss: Mein privates Interesse wurde ursprünglich durch eine Reportage zum Voynich-Manuskript geweckt und kommt seitdem immer mal wieder phasenweise zum Vorschein. Zuletzt nachdem ich Ihr Buch Nicht zu knacken Weihnachten 2012 von meiner Schwester geschenkt bekam.

Kommentare (4)

  1. #1 Kaspar
    24. Juli 2014

    Klausi: Ich finde die Abkürzung “KKK” die denke ich für Klausis Krypto Kolumne stehen soll nicht sonderlich gelungen, im historischen Kontext betrachtet.

    • #2 Klaus Schmeh
      24. Juli 2014

      Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Werde ich vielleicht bei Gelegenheit mal ändern.

  2. #3 Nick Pelling
    25. Juli 2014

    K3? 🙂 Like K2, only bigger. 🙂

    • #4 Klaus Schmeh
      25. Juli 2014

      Thanks for the comment.
      According to your blog articles you have more information about the Action Line Cryptogram, including another copy of the booklet. When will you publish this information?