ADFGVX

Im Ersten Weltkrieg konnten die Franzosen einige ADFGVX-Nachrichten der Deutschen knacken, allerdings nur, weil die Deutschen ihre Passwörter mehrfach verwendeten und die Nachrichten oft mit den gleichen Worten anfingen oder endeten.

George Lasry vermutet, wie erwähnt, sogar, dass ADFGVX (mit der erwähnten Erweiterung) zu den besten manuellen Verfahren überhaupt gehört. Mal sehen, ob sich seine Vermutung erhärten lässt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ADFGVX-Nachrichten doppelt so lang wie der Klartext sind. Unter dieser Voraussetzung gibt es vielleicht noch andere Kandidaten für manuelle Verfahren, die bisher keiner auf der Rechnung hatte. Hier gibt es jedenfalls noch einiges an Forschungsbedarf.

Zum Weiterlesen: Wer knackt dieses Telegramm aus dem Spanischen Bürgerkrieg?

Hinweis: Die von George Lasry vorgeschlagene Erweiterung (zweite Transposition) war in diesem Artikel urpsrünglich nicht enthalten. Ich habe Lasrys Aussage diesbezüglich falsch verstanden.

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Kommentare (7)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    4. Oktober 2015

    Wau! Hätte nicht gedacht, dass ein so “einfaches” Verfahren so sicher ist.

    Wobei mir der zweite Schritt erst einmal komplizierter erschien, als er wirklich ist.

    Faszinierend!

  2. #2 Knox
    5. Oktober 2015

    I like the older ADFGX. It has only 25 permutations so each pair of letters can be recombined as all alphabet letters, including one as null. Or the extra letter can occasionally be substituted for one that is used. Or “j” not used. Message length can be the same as the plaintext or nearly so. Some disadvantages. Substitution chart needed or very good memory. Requires time to make the substitutions. More chance for error. No numerals. I would like to know how secure it is.

  3. #3 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/01/25/kryptoverbote/
    5. Oktober 2015

    Die Lösung ist interessant, aber die Frage kommt zu spät. In Zukunft werden die Leute wohl häufiger einen Computer (alias Smartphone) dabei haben als Stift und Papier.

    • #4 Klaus Schmeh
      5. Oktober 2015

      Stimmt, sichere manuelle Verschlüsselungsverfahren sind vor allem historisch interessant. Allerdings hinterlässt eine Verschlüsselung auf einem Computer immer Spuren, die man vielleicht vermeiden will. Es könnte daher sein, dass manuelle Verfahren heute noch eingesetzt werden.

  4. #5 helmut
    5. Oktober 2015

    klingt wirklich interessant.
    ps: immer wieder schön, wenn man nach einem verdienten urlaub gleich zum frühstück interessante artikel lesen kann.
    besten dank

  5. #6 Max Baertl
    5. Oktober 2015

    Ich denke das man ADFGVX noch sicherer machen kann wenn man statt einer einfachen Transposition eine Doppelte Transposition durchführt.

  6. #7 Markus
    markt wald
    30. September 2020

    Nein ich finde das thema wird gerqde erst interessant bei der komplexitaet der elektronik ist es praktisch ausgeschlossen ganz sicher sein zu koennen das nicht ein keylogger, ein backsoor in einem chip, eine andere form ser fernueberwachung oder eine schwachstelle in der kommunikationsverbindung besteht. Ein bleistift oder ein mechanisches system koennte da sicherheit bieten wenn es nur um text geht und wenn es schnell anwendbar und sicher ist. Und ich habe gerade genau so eines gebautm ich versuche mal mit den entsprechenden kreisen kontant auf zu nehmen hier und andern orts. Falls ihr mal drauf schaun wollt schreibt mir einfach kurz wuerde mich freuen markus@3dartlab.de