This is a collection of 35 encrypted postcards written between 1893 and 1902 by Albert Pohrt to his wife. The scans were thankfully provided by Pohrt’s grand-son Joachim Wieser. All postcards were cryptanalyzed by Wieser’s daughter Marion Siegmund and her son Hendrik Siegmund.

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Postcard 1: Gruss von Bord der Cobra

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Postcard 2: Gruss aus Friedenau

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Mein liebes gutes Lieschen !
Bin am Freitagabend 21 Uhr wohlbehalten in Lichterfelde angekommen.
Meine Wirtin erwartete mich mit einem tadellosen Tee und hatte mein Wohnzimmer gut geheizt. Habe sehr die Wärmekruke vermisst im Bett. Innige Küsse dein Albert

Am Rand: Brief folgt

(Eine Wärmekruke ist ein mit Sand gefüllter Keramikbehälter und diente im 19. Jahrhundert als Bettwärmer.)

Postcard 3: Gruss aus Mönch’s Restaurant

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Postcard 4: Gruss aus Charlottenburg

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Postcard 5: Gruss aus Gross-Lichterfelde

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Postcard 6: Gruss vom Bahnhof Gransee

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Postcard 7: Gruss aus Friedenau

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Postcard 8: Gruss aus Potsdam

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Postcard 9: Möbel-Transport-Gesellschaft

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Ein liebes süßes Lieschen !

Brief erhalten; besten Dank. Durch Verkettung widriger Umstände hast du

Gestern leider von mir keine Nachricht erhalten können, doch tröste dich

mit den schönen Worten:“ Behüt dich Gott es wär so schön gewesen, es wird aber noch schöner.“ Nächsten Montag erhältst du ausführliche Nachricht von mir. Herzliche Grüße von Vater, Bertha u. Strings

 

Am Rand : Innige Küsse von deinem treuen Albert.

 

Postcard 10: Duftende Grüsse

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Mein liebes Lieschen

Statt eines Briefes nimm vorläufig diese Karte entgegen.

Sende dir die innigsten Grüße und Küsse. Komme über acht Tage auf Urlaub.

Dein Albert

Postcard 11: Gruss aus Lübeck

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Postcard 12: Gruss aus Schildhorn

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Postcard 13: Gruss aus Berlin

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Postcard 14: Blumen-Grüsse

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Postcard 15: Gruss aus Wedel

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Postcard 16: Gruss aus Saubucht

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Herzinnige Grüße sendet dir, liebes Lieschen, dein Albert

Postcard 17: Gruss aus Steglitz (1899-20-07)

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Liebes Herzchen!
Solltest du am Sonnabend kommen, so kann ich dich leider nicht abholen,
da ich mich an dem Tage auf einer Landpartie befinde.
Margin: Deine Karte habe ich erhalten, innigen Kuss dein Albert

Postcard 18: Perlen Deutscher Poesie (1899-09-02)

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Einziggeliebtes, süßes Lieschen.
Bitte, bitte sei nicht böse, dass ich bis heute geschwiegen habe der Grund lag
an dem vielen Dienst, denn gestern war Parade und dazu wurden große
Vorbereitungen getroffen. Vater hat Unglück gehabt, der rechte Mittelfinger
zerquetscht. Deine Sendung erhalten, leider eine von den kleinen Tassen entzwei.
Herzlichen Dank für deine Mühe. Innige Küsse dein Albert

Postcard 19: Gruss aus (1899-09-09)

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Mein liebes, gutes, innig geliebtes Herzens – Lieschen.
Hoffentlich hast du meinen Brief schon in Händen. Ich wollte erst ins Lazarett
gehen während des Manövers, aber es ist dort zu langweilig und so mache
ich die Strapazen lieber noch einmal mit. Herrmann hat Vorgestern das
Abiturienten-Examen bestanden und freut sich wie ein Schneekönig.
Vater wohnt bei Fritz, der Finger wird ihm wohl noch lange zu schaffen machen.
Wir sind bereits seit früh 7 Uhr unterwegs, jetzt ist es abends 6 Uhr. Um 10 Uhr
treffen wir in unserem Quartier ein. Wie geht es dir denn, meine kleine
Zucker – Schnute, bist du gesund? Schreibe mir doch bitte, bitte recht bald ein
paar Zeilen.
Es küsst dich innig dein treuer Albert
Margin: Brief folgt

Postcard 20: Gruss aus Friedeberg (1899-09-20)

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Gruß aus Friedeberg
Mein süßes, innig geliebtes Zucker – Schnuten.
Heute Morgen um 6 Uhr aus dem letzten Quartier ausgerückt befinde ich mich
gegenwärtig auf dem Bahnhof Friedeberg. Heute letztes Biwak. Morgen nach
Hause. Innige Küsse dein dich innig liebender Albert
Karte gestern erhalten

Postcard 21: Vergiss mein nicht

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Postcard 22: Gruss aus Bremerhaven

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Postcard 23: Duftende Grüsse

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Postcard 24: Gruss aus Schildhorn

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Postcard 25: Blumen-Grüsse

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Mein innig geliebtes Lieschen

Sitze mit Anna gemütlich beisammen und unterhalten uns über längst vergangene Zeiten. Schade, dass du nicht hier bist. Ich hatte ganz bestimmt geglaubt, dich heute hier zu treffen, trotz deiner absagenden Karte die ich Vorgestern erhielt. Ich freue mich aber trotzdem, dich am Montag hier zu haben, kommst du aber dann doch nicht, so verreise ich am Dienstag nach Altona zur Hochzeit.

Anna hat einen vorzüglichen Kognak hier, wir trinken auf deines Vaters Wohl.

Prost. Herzliche Grüße Anna und Albert.

Dein dich

Am Rand: Innigliebender natürlich

Postcard 26: Concerthaus Hamburg

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Postcard 27: Gruss aus Lübeck

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Postcard 28: Gruss aus Friedrichsruh

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Postcard 29: Blumen-Grüsse

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Postcard 30: Neue Fischerhütte

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Postcard 31: Gruss aus Helgoland

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Postcard 32: Gruss aus Steglitz

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Liebes Lieschen !

Heute Morgen deine Karte erhalten; leider bin ich seit über 2 Wochen nicht auf dem Posten, da ich mich sehr erkältet habe und im höchsten Grade Influenza hatte. Bis auf einen gelinden Schnupfen befinde ich mich jedoch schon wieder leidlich wohl. Das deine Schwester krank ist tut mir sehr leid hoffentlich geht es ihr jedoch bald wieder besser. Bitte grüße sie von mir, ebenfalls auch deinen Schwager. Wie geht es dir, wann gedenkst du zurück zu kommen?

Bitte schreibe mir umgehend Bescheid.

Herzliche Grüße u. Küsse dein Albert

Postcard 33: Gruss aus Lichterfelde

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Liebes, gutes, Lieschen!
Nachmittag schreibe ich dir einen Brief.
Hochzeit am 19. Mai (Sonnabend) innige Küsse dein dich treu liebender Albert

Postcard 34: Gruss aus dem Grunewald

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Gruß aus dem Grunewald
Grüßt dein dich liebender Albert

 Postcard 35: Blumen-Grüsse

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Kommentare (7)

  1. #1 Jochen
    27. August 2014

    Hallo Herr Schmeh,

    die gewünschten Details zu der Vorgehensweise bei den Übersetzungen, erhalten Sie von meiner Tochter und mir
    zum kommenden Wochenende.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Joachim Wieser.

    • #2 Klaus Schmeh
      27. August 2014

      Danke.

  2. #3 Joachim Wieser
    Berlin
    10. Oktober 2014

    Hallo Herr Schmeh,

    die Veröffentlichung meines Großvaters “Geheimschriften” bei Focus Online, kam in unserer gesamten Familie gut an.

    Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße,

    Joachim Wieser.

    • #4 Klaus Schmeh
      10. Oktober 2014

      Das freut mich. Danke für Ihre Unterstützung.

  3. #5 Joe
    Jena
    11. Oktober 2014

    Eine schöne Sammlung und ein interessanter Einblick in die damalige Zeit. Vielen Dank für’s Teilen der Familiengeschichte.

    P.S.: Folgen die fehlenden Entschlüsselungen noch oder bleiben die als Aufgabe für die Leser? 😉

    • #6 Klaus Schmeh
      11. Oktober 2014

      Frau Siegmund hat mir alle Entschlüsselungen zur Verfügung gestellt, ich habe es leider nicht mir rechtzeitig geschafft, alle hochzuladen (eine WordPress-Seite mit 35 Bildern zu editieren, ist ein bisschen umständlich). Wenn ich dazu komme, …

  4. #7 Wolfgang Reis
    Museum Speyer
    9. März 2016

    Hallo Herr Reis,

    ich denke, dass Sie aus diesen Unterlagen das Passende herausfinden.
    Die Übersetzungen „knackte“ meine Tochter Marion Siegmund gemeinsam
    mit ihrem Sohn Hendrik.

    Bitte unsere Namen aus Berlin immer mit aufführen. Wenn Sie noch etwas
    brauchen, bitte melden.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Joachim Wieser.
    joachim.wieser@t-online.de