Anfang März erschien, wie ich berichtet hatte, im Falter der ausführliche Artikel von Krista Federspiel zum “Hokuspokus an Wiens Boku”. Die noch ausführlichere – weil ungekürzte – Originalversion gibt es hier exklusiv für Kritisch-gedacht-Leserinnen und -Leser:

================================================

Esoterik und Pseudowissenschaft an der Universität für Bodenkultur

Krista Federspiel

Erdstrahlen, belebtes Wasser, Chakrenanalyse: Auf den akademischen Feldern der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) sprießt auch wissenschaftliches Unkraut.

Wachsen Pflanzen besser, wenn ihr Gießwasser Mozart gehört hat? Studierende mit einem Hang zu New Age und Esoterik sind an der Boku offenbar gut aufgehoben. Da liest man zum Beispiel verwundert in  einer älteren Diplomarbeit, betreut von Prof. Jürgen Friedel vom Institut für ökologischen Landbau, über den „Einfluss informierter Wässer auf Wachstum und Ertrag von Hafer und Erbse“. Die Information entstammte Quellwasser und heiligem Wasser aus Mariazell sowie Leitungswasser, in das ein Glasstab mit „informiertem“ Quarzsand getaucht wurde. Jeweils ein paar Tropfen davon kamen in die Behälter mit Gießwasser. Dabei wurden für die drei Behälter „größtmögliche räumliche Entfernungen eingehalten, um eine Informationsübertragung zu verhindern“. Je zwölf Pflanzen wurden damit gegossen. Ob damit deren Vitalität und Ertrag verbessert werden können, wurde mit wissenschaftlich nicht anerkannten Methoden wie Biophotonen und Bioresonanz, wie die „informierten“ Hafer auf  Menschen wirken, wurde mit einer alternativen Diagnostik namens Elektroakupunktur nach Voll EAV kontrolliert. Fazit: „Es gab wenige signifikante Resultate“, aber: es wäre eine „größere Wiederholungszahl empfehlenswert… Das gilt generell für Versuche zu ‚feinstofflicher’ Thematik.“ Dazu will die Autorin Prinzipien der Wissenschaft aushebeln: „jene Sorten auswählen, die am stärksten auf verschiedene Wasserbehandlungen ansprechen“ und z.B. nach einer Idee des Esoterikers Masaru Emoto Wässer mit verschiedenen Musikstücken bespielen. Unterstützt wurde diese esoterische Arbeit durch Prof. Herbert Klima, einst am Atominstitut der Technischen Universität Wien tätig. Klima, der bereits mehrfach wegen seiner esoterischen Ideen in die Kritik kam, führt auch eine private „Akademie für Holistische Kultur“, an der die inzwischen emeritierte Boku-Professorin Karoline Jezik seine Stellvertreterin ist.

Seltsame Messmethoden, seltsame Präparate

Jezik hat am Institut für Garten- Obst und Weinbau einige Arbeiten betreut, bei denen mit seltsamen Messmethoden unkonventionelle Präparate untersucht wurden. Mittels Biophotonen bestimmte etwa ein Dissertant den „Einfluss Effektiver Mikroorganismen als Pflanzenstärkungsmittel auf Qualitätsparameter von Tomaten“. Die eingesetzten Gesteinsmehl-Mittel gelten als fragwürdig, trotzdem sollen die damit behandelten Pflanzen einen „höheren Ertrag marktfähiger Früchte“ erzielt haben.

Eine Kollegin hatte ihren Doktortitel bereits ein paar Jahre zuvor mit „Untersuchungen des Einflusses pflanzenstärkender Mittel auf Wachstum, Ertrag und Qualität gärtnerischer Nutzpflanzen“ erworben. Dabei hat sie mittels Biophotonen eine Reihe fragwürdiger Produkte untersucht: Vit-Theragon-Mittel; ein bio-dynamisches Hornmist-Präparat (Kuhhörner, gefüllt mit Kuhmist, werden in der Erde eingegraben, eine Praxis aus der magisch-anthroposophischen Landwirtschaft); ein Kräuter-Kuhdung-Präparat nach Gildemeister sowie Schachtelhalmtee und Granderwasser. Letzteres führte übrigens zu einem „deutlich schlechteren Ertrag“– andererseits könnte, „aufgrund der durchgeführten Berechnungen angenommen werden, dass die mit Grander-Wasser behandelten Pflanzen“ mit einer Tröpfchenbewässerung „bedeutend besser abgeschnitten hätten“. Wissenschaft im Konjunktiv. Die Autorin stufte Vit-Theragon als besonders wirkungsvoll ein. Sie wird wie ihre Betreuerin Prof. Jezik aktuell als „Unterstützerin“ am „Institut für bioenergetische Zellresonanz“ geführt – einer Einrichtung der Firma, die das Wundermittel erzeugt.

Unter Jeziks Ägide entstand auch die Diplomarbeit mit dem Titel „Chromatest zur Differenzierung unterschiedlicher Stärkungsmittelanwendungen bei Tomaten“, wobei es sich um den wissenschaftlich nicht anerkannten, anthroposophischen Test nach Pfeiffer handelt. Eingesetzt wurden ausschließlich alternative Mittel, wie biologisch-dynamische Präparate, ein Kuhdung-Präparat, Granderwasser und ein ‚Biophotonen-Schwingungsverstärker’. „Zwischen den Pflanzenstärkungsmitteln zeigten sich jedoch nur feine Abstufungen in den Strukturen der Chromas.“ Ergebnis: gleich Null.

Prof. Jezik betreute auch die Diplomarbeit über „Mögliche kosmische Einflüsse des Mondes auf den Anbau von Radieschen, Karotten und einjährigem Sonnenhut…nach Maria Thun“. Es wurden Anbauvarianten bei aufsteigendem und absteigendem Mond, Neumond und Vollmond untersucht. Dabei hat sich Thuns Mondkalender zwar nicht bestätigt,  „…dennoch muss festgehalten werden, dass ein lunarer Einfluss nicht komplett widerlegt werden kann. Es spielen vermutlich weit mehr Faktoren (astrologische und astronomische Interferenzen) eine wesentliche Rolle, die für Nichtexperten nicht einfach zur durchschauen sind.“ Die Autorin der Mondarbeit ist heute als Expertin bei Greencare in der Wiener Landwirtschaftskammer tätig.

Die letzte Dissertation, die Jezik betreute, beschäftigt sich mit der „Bioelektronik nach Vincent“, einer pseudowissenschaftlichen Diagnosemethode aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Die Dissertation ist in der Bibliothek nicht verfügbar; sie ist bis 2015 gesperrt. Nicht einmal den Abstract darf man lesen. Eine eigentlich unzulässige Praxis – in der Branche der Technoesoterik ist das meist ein Hinweis darauf, dass einem Geldgeber die Resultate nicht gefallen haben.

Derzeit arbeitet Prof. Jezik an einer Untersuchung mit „singenden“ Pflanzen: „Mit Elektroden wird ein Sythesizer an der Pflanze angebracht; die elektromagnetischen Schwingungen, die sie aussendet, werden in Töne umgesetzt – so können wir sie hören. Werfe ich der Pflanze eine Decke über den Kopf, hört sie auf zu singen. Schneide ich daneben ein andere ab, geht es ihr schlecht und sie singt in tieferen Tönen; gieße ich sie, singt sie höher, weil ich ihr etwas Gutes tue. Wir wollen viele Wiederholungen machen, um die Kommunikation von Mensch und Pflanze aufzuzeigen. Ich glaube, dass Pflanzen fühlen und denken können.“

Prof. Thomas Prohaska und Prof. Gerhard Stingeder von der Abteilung für Analytische Chemie betreuten vor einigen Jahren die Dissertation „Investigation of human biomonitoring of heavy metal mobilization…“, in der u. a. die „Ausleitung“ von Schwermetallen durch homöopathische Arzneimittel gemessen wurde. Dies ist zwar grundsätzlich nicht möglich, die Autorin fand aber angeblich trotzdem einen Effekt – wahrscheinlich zur Freude des Ludwig Boltzmann Instituts für Homöopathie, das die Arbeit gefördert hatte. Ein Teil der Dissertation wurde sogar in einer Fachzeitschrift publiziert, dort allerdings ohne den homöopathischen Unsinn.

Ein funktionsloses Gerät zur Mauertrockenlegung war Gegenstand einer Diplomarbeit, die sich über acht Jahre erstreckte. Stellt man ein Entfeuchtungsgerät auf den Kopf, so muss es be- statt entfeuchtend wirken, so die messerscharfe Logik des Erfinders. Unter der Anleitung von Prof. Winfried Kronberger vom Institut für Botanik beforschte ein Student also den „Einfluss des Aquapol-Geräte-Wirkfeldes auf Pflanzen“. Die kruden Fantasien des Erfinders über „gravomagnetische Wellen“ wurden in der Diplomarbeit brav nachgebetet. Da die Laborversuche nicht die gewünschten Resultate brachten, ging man ins Freiland. Dort war der erste Versuch so ermutigend, dass die Firma Aquapol jahrelang mit einem „Zwischenbericht“ Werbung machte.

Unter der Leitung von Prof. Manfred Lexer vom Institut für Waldbau schloss sich sogleich ein Boku-Forschungsprojekt zur selben Thematik an. Fünf Jahre später wurde es beendet und die Diplomarbeit fertig gestellt. Fazit der Arbeit: Nix Genaues weiß man nicht.

Um das klarzustellen: Selbstverständlich lassen sich auch Nonsense-Produkte und esoterische Ideen mit seriösen wissenschaftlichen Methoden untersuchen. Bei den hier erwähnten Studentenarbeiten ist dies aber nicht der Fall. Dabei wurden nämlich systematisch und kritiklos esoterische und unsinnige Vorstellungen übernommen und oft pseudowissenschaftliche Untersuchungsmethoden angewendet, die sich für die Klärung der Fragestellung nicht eignen. So wird mit einem Eso-Schmafu (Biophotonen, EAV-Test usw.) ein anderer Eso-Schmafu (informiertes Wasser, Wundermittel usw.) bestätigt. Die so erhaltenen wertlosen Daten werden dann je nach vorgegebenem esoterischem Weltbild interpretiert. Die Verantwortung dafür tragen die Professorinnen und Professoren.

Gutachten für esoterische Produkte

An der Boku werden aber nicht nur pseudowissenschaftliche Studentenarbeiten durchgewunken, sondern viele Lehrende selbst erstellen auch Gutachten zu fragwürdigen esoterischen Produkten, die durchwegs zu für die Auftraggeber erfreulichen Resultaten führen. An Prof. Jeziks Institut z.B. entstand ein positives Gutachten zum „Lichtquantenpulver“ der Marke Helioda. Das Gesteinsmehl wurde mit einer UV-Lampe bestrahlt, danach seine Photonenabstrahlung gemessen. Im Vergleich mit unbehandeltem Gesteinsmehl soll es bei nachfolgender Fourieranalyse eine „klare deutliche, eindeutige Ringstruktur“ gezeigt haben, die auf die „harmonische Struktur“ des Wundermittels hinweise. Verfasst wurde das Gutachten von Prof. Klima und Werner Stumpf von der Abteilung für Gartenbau.

Prof. Rudolf Leitgeb vom Institut für Tierernährung wiederum meint zu den Versuchen mit einem so genannten Wasserbeleber, es könne der Schluss gezogen werden, dass Aqua Power-Joint.…den wirtschaftlichen Ertrag der Hühnermast verbessert.“ Prof. Wilhelm Knaus vom Institut für Nutztierwissenschaften ergänzt: Durch den Einsatz des Wasserbelebers seien signifikant weniger „Broiler-Elterntiere (Hennen)“ ausgefallen. Und er meint, dass „die Aufnahme von belebtem Wasser einen positiven Effekt hatte.“

Durch „Einfluss von ‚Energetisiertem Wasser’ auf Apfelbäume“ ist laut Prof. Herbert Keppel von der Abteilung Wein- und Obstbau ein „höherer Einzelbaumertrag“ zu erwarten. Und er fand die „geringsten Fruchtschorfwerte“. Und laut Prof. Jezik sind Spinat und Salat nach dem Gießen mit belebtem Wasser „ernährungsphysiologisch besser zu bewerten als jene Produkte der Leitungswasser-Variante“. Esoterischer Humbug mit Boku-Gütesiegel also.

Verwerfungen

Seit vielen Jahren ist an einigen Boku-Instituten offenbar der Glaube an Geomantie etabliert, mit all den Behauptungen von Wasseradern, Erdstrahlen, Störzonen, Hartmannlinien und Gitternetzen. Und das, obwohl diese – wie auch die angeblich besonderen Fähigkeit von Radiästheten, die solche Phänomene beim „Muten“ finden – wissenschaftlich noch nie bewiesen wurden. Trotzdem hat bisher niemand von der Universität gegen diese Pseudowissenschaft auf akademischem Boden etwas unternommen.

Prof. Keppel betreute vor einigen Jahren eine Diplomarbeit über den „Einfluss von radiästhetisch gemuteten Mikrostandorten auf die Vitalität von Erdbeeren“, in der Biophotonen und der ebenfalls fragwürdige P-Test zum Einsatz kamen. Fazit: „Es konnte … festgestellt werden, dass radiästhetische Strahlungen…je nach radiästhetischer Polarität und Intensität … die biologische Wertigkeit steigern oder senken können.“ Aha.

Geomantie hat auch zu „Ferkeleien“ geführt: Schon vor zehn Jahren hatte eine Studentin in ihrer Diplomarbeit am Institut für Nutztierwissenschaften versucht zu klären, ob „Wasseradern, und vor allem ihre Kreuzungspunkte“ das Verhalten von Sauen beeinflussen und sie dazu bringen, bestimmte Plätze für das Abferkeln zu meiden. Zu diesem Zweck hatte die von Prof. Sigurd Konrad betreute Diplomandin ein Freigehege durch einen Rutengeher untersuchen lassen und sechs Sauen beobachtet. Die Autorin konnte die Frage letztlich aber nicht beantworten.

Ihre erstaunliche Feststellung, dass hier weitergeforscht werden solle, setzte eine Kollegin am Institut für Landtechnik in die Tat um. In einer von Elisabeth Quendler betreuten Diplomarbeit setzte sie gleich drei Radiästheten ein, die ihre Geräte nicht nur über den Abferkelboxen eines Schweinezentrums, sondern auch über dem Plan (!) der Anlage schwingen ließen. Es „wurde geprüft, ob radiästhetische Strahlen einen Einfluss auf die abgesetzten Ferkel, auf die Gesamtverluste…, auf das Ferkel- und Wurfabsetzgewicht…“ usw. haben, und ob „die Bewertungen der einzelnen Radiästheten reproduzierbar sind.“ Um es kurz zu machen: Sind sie nicht. Sie „differierten stark“ und es konnte „kein direkter Zusammenhang zwischen den Mutungen und den tatsächlichen Leistungsdaten“ gefunden werden. Trotzdem fordert die Autorin, es sollten „mehr Radiästheten zu Rate gezogen werden.“

Feinstoffliche Qualitäten

Aberglaube ist offenbar nicht auszurotten, besonders wenn er wohlfeil ist: So war etwa 16 Jahre lang die Wahlvorlesung über Radiästhesie des Lektors Max Götz bei Studenten äußerst beliebt, konnte man damit doch „billig“ Punkte erwerben. Vizedirektor Prof.Josef Gößl, zuständig für die Forschung, kannte nach eigener Aussage den Lehrbeauftragten allerdings nicht.  Dr. Götz’ akademische Karriere basiert zur Gänze auf dem Aberglauben der Wünschelrute. Unter der Betreuung des inzwischen emeritierten Prof. Adolf Zaussiger wurde er vom Radiästhesie-Diplomanden zum Radiästhesie-Doktoranten und schließlich Radiästhesie-Lektor. Und niemand hat ihm Einhalt geboten. Die einzige nachweisbare Verwerfung, die sein Einsatz hinterlässt, ist die des Wissenschaftsbetriebs.

Gerda Schneider, Leiterin des Instituts für Landschaftsplanung, betreute eine 2010 fertig gestellte Diplomarbeit, in der die „Koinzidenz der Bau- und Freiraumstrukturen mit Strukturen der Erdkräfte…“ verglichen werden. Dabei unterscheidet die Autorin „links- und rechtsdrehende Orte“. Links wirke negativ, rechts positiv. Allerdings wirke sich „zu langer Aufenthalt auf ‚positiven’ Zonen auf den menschlichen Organismus ebenfalls negativ aus.“ Interessant. Später widerspricht die Autorin sich selbst, man müsse einen „Platz zur kreativen und geistigen Arbeit…auf einem positiven, linksdrehenden Ort einrichten.“ Sie meint überdies, dass Kreuzungen, Wasseradern und Verwerfungen „gut für den Kompost“ seien. Wünschelrute und Pendel ermöglichen ihr „intuitive Wahrnehmung feinstofflicher Qualitäten“. „Feinstofflich“  ist in der Welt der Esoteriker alles, was sich nicht messen oder anderswie nachweisen lässt. Derzeit arbeitet die Autorin an einer Dissertation mit dem gleichen Titel „Gartendialoge“, also quasi an einer Fortsetzung des Unsinns. Wiederum mit Radiästhesie, doch diesmal mit einer winzigen Distanz, denn Radiästhesie sei „männlich“ und gebe „nur einen unzureichenden Einblick auf die Vielfalt der Erdkräfte“.

Störzonen wohin man schaut

Am Institut für Landschaftsarchitektur ist die Geomantie fest etabliert. Diese esoterische Lehre schreibt der Erde und dem Raum energetische Kräfte zu, die auf den Körper wirken sollen – allerdings sind diese Kräfte nicht bewiesen. Geomantie ist Grundlage einiger Forschungsarbeiten von Prof. Erwin Frohmann und mancher seiner Diplomanden. Frohmann verfasste geomantische Gutachten, wie etwa 2004 für das „Haus der Zukunft in Bregenz“, gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und Forschung. Darin wollte er „die mehrdimensionale Qualitäten des Projektgebietes“ erfassen, zur „Bewusstseinsarbeit mit geomantischen Qualtiäten im städtischen Raum“.

Gefördert vom Wiener Wirtschaftsförderungsfonds untersuchte er 2006 „Landschaftsstruktur und Geomantie am Beispiel des Stadtentwicklungsprojekts Flugfeld Aspern, Wien“. Mit dieser „Raumanalyse“ will er einen „Beitrag zur Stabilisierung und Stärkung der Lebenskraft des Projektgebietes“ leisten. Im Prospekt der Gemeinde Wien zur „Seestadt Aspern“ ist dazu zu lesen, man hätte bei der Planung „Geschichten“, u. a. Geomantie diskutiert.

Aus dem Jahr 2005 stammt Frohmanns Publikation über „Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten“, in der vom kabbalistischen Lebensbaum die Rede ist, und davon, dass sich entlang der Hauptachse des Schlossgartens geomantisch und energetisch das Chakrensystem des Menschen offenbart.

Im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung untersuchte Frohmann 2007 die  „Geomantie im steirischen Vulkanland“. Koautor ist der Geomant Christian Krotschek, der u. a. die Science-fiction-Medizin der „Quanten-Heilung“ lehrt.  Das Buch postuliert: „Das geomantische Kosmos-, Welt- und Menschenbild überwindet die vorherrschende Programmatik, stärkt unsere Wurzeln in Mutter Erde, belebt Beziehungen und vermittelt Sinn.“

Es ist fragwürdig, dass öffentliche Gelder für solch pseudowissenschaftliche Projekte ausgegeben werden, die eher der Tourismuswerbung als neuen Erkenntnissen dienen. Esoterik erhält damit den Anstrich von Seriosität, und esoterische Ideologien können sich wie Unkraut auf dem Boden der Gesellschaft verbreiten.

Prof. Frohmann leitet gemeinsam mit seiner Frau das private „Institut für Raum und Mensch“ in Graz, wo die Radiästhesie sozusagen vergeistigt wird: Man bietet Vorträge über „Kosmogramme“ an oder über „Elementarwesen – Die Seele der Erde“. Hier werden angehende Muter darin ausgebildet das „Wahrnehmungspotenzial auf die vitalen und seelisch-geistigen Qualitäten des Lebens zu erweitern und das Verständnis für die persönlichen und erdbezogenen Lebensprozesse zu vertiefen.“ Einer der Mitarbeiter ist der New-Age-Geomant Marko Pogacnik, der durch Steinsetzungen die „Erde heilen“ will.

Solche Ideen verbreitet Frohmann auch an der Universität. Schon 2001 hatte er die Diplomarbeit „Geomantie in der Freiraumgestaltung, am Beispiel des Morzinplatzes in Wien“ unterstützt. Die Autorin hat das Areal gemutet, „die Lebensenergie des Ortes“ dokumentiert und Wahrnehmungsübungen durchgeführt. Mit „persönlichen Assoziationen, emotionalen Reaktionen, inneren Bildern und Gedanken … wird der Versuch unternommen, über die Bewusstseinsfelder des Menschen mit der seelischen und geistigen Ebene der Landschaft in Kontakt zu treten.“ Beispiel: „Im Bereich des Straßenbahnkörpers wurde von mir eine symbolisch wässrige Verbindung in Richtung Donaukanal wahrgenommen.“ Sie berichtet: Bei einer gemeinsamen Übung am Rupertusplatz nahm Prof. Frohmann „eine emotionale Belastung wahr, die er als emotionale Reste gewalttätiger Handlungen aus früherer Zeit bezeichnete.“ Doch: „Nach Übungen zur Reinigung des Platzes … stellten sich Gefühle der Freude und der Leichtigkeit ein.“ Wie schön – Gefühle als wissenschaftliche Messlatte! Heute ist die Autorin Gartendesignerin.

Bewusstseinstransformation

2011  betreute Prof. Frohmann die wunderschön bebilderte Diplomarbeit „Gestaltung rituell genutzter Landschaft“. Da ist zu lesen: „Die geomantische Wahrnehmung setzt … einen leicht kontemplativen Bewusstseinszustand voraus, in welchem die Trennung zwischen Subjekt und Objekt aufgehoben ist.“  Der Autor propagiert – frei nach Esoterik-Autor Rüdiger Dahlke – „Denken in Analogien“. Er forscht mit „assoziativer und introspektiver“ Raumwahrnehmung, lenkt dabei seine „Aufmerksamkeit auf das eigene Aura- und Emotionsfeld“ und interpretiert es. Das liest sich so: „Ich habe das Gefühl, dass sich mein Rücken öffnet und der hinter mir gelegene Raum ein Teil von mir wird. Eine Art milchige Wolke durchzieht ihn vor meinem inneren Auge…..(ich) verspüre einen Druck, ähnlich wie vor einem Vulkanausbruch.“ An anderer Stelle ist zu lesen: Zu archetypischen Bildern „kommen Einflüsse des Magnetismus, der radioaktiven Strahlung des Wassers und geologischer Besonderheiten wie Verwerfungen hinzu. Sie begünstigen eine Veränderung des Bewusstseinzustandes.“ Man ist versucht, dem Autor Recht zu geben.

Ebenfalls im Jahr 2011 hat Prof. Frohmann eine Diplomarbeit betreut, die mit „Kornkreise, Beobachtung eines Phänomens“ betitelt ist. In der Bibliothek ist das Werk „nicht verfügbar“, ein Abstract ist online nicht zu bekommen, aber auf einschlägigen Blogs ist ein Zwischenbericht zu lesen: Der Autor habe Magnetfeldmessungen im Zentrum von „echten“ – also angeblich nicht von Menschen gemachten – Kornkreisen durchgeführt. Prof. Frohmann kommentiert das so: „Es ist darunter ein Kreis mit auffallenden Magnetwerten“ gewesen.

Im Jahr 2012 schloss ein Boku-Student das Diplomstudium der Landschaftsplanung und Landschaftspflege bei Prof. Frohmann mit der Arbeit „Empathie und Raum“ ab. Mit bahnbrechenden Erkenntnissen vom ersten bis zum letzten Satz, z.B.: „Die Verbindung mit naturräumlichen Qualitäten verstärkt die Sehnsucht nach Empathie zur Landschaft.“ Zwischendurch geht es um die esoterische „holistisch-ganzheitlich-leibliche Auffassung des Menschen“, um Rupert Sheldrakes pseudowissenschaftliche „morphische Resonanz“, um „Intelligenz des Herzens“ in Verbindung mit „Intelligenzfeldern einer höheren Energieordnung“, verbunden mit einem „universellen Gesamtbewusstsein“, um „intuitiv geprägte Aspekte, die parallel zu den jüngeren Erkenntnissen der Quantenphysik die Grenzen von Raum und Zeit verschwimmen lassen.“ Da hat der Autor wohl etwas missverstanden.

Auf die Frage, ob subjektive Gefühle denn als wissenschaftliches Werkzeug dienen könnten, entgegnet Prof. Erwin Frohmann: „Es handelt sich um einen künstlerischen Zugang und ist notwendig, wenn man die räumliche Qualität erschließen will. Subjektive Gefühle können bei der Arbeit mit Gruppen intersubjektiviert werden.“

Ob dies wissenschaftliche Erkenntnis transportiere, beantwortet er so: „Diese Methode hat nicht den Anspruch von Allgemeingültigkeit, doch sie kann als Vorerhebung für den gestalterischen Entwurf eines Raumes dienen.“

Prof. Erwin Frohmann hält in diesem Sommersemester ein Seminar zur „Vertiefung der Raumwahrnehmung, zu atmosphärischen und psychischen Wirkungsebenen der Landschaft.“ Es werden „Methoden der holistisch-integrativen Raumwahrnehmung theoretisch wie praktisch vermittelt.“ Holistisch-integrativ ist ein in der Esoterik beliebtes Schlagwort, das meint, „Alles ist mit allem verbunden.“

Der Kommentar des Rektorats: Es gelte das „verfassungsmäßig verbriefte Recht der freien Lehre und Wissenschaft“ und es sei „an einer Universität apriori nicht möglich, in Forschung und Lehre den WissenschafterInnen die Beschäftigung mit bestimmten Themen zu untersagen.“ Die Inhalte selbst liegen immer „in der Verantwortung der jeweiligen WissenschafterInnen.“ Der Vizerektor ergänzt: „Wir bemühen uns um Qualität.“

 

Mitarbeit: Christian Laimer, unabhängiger Esoterik-Forscher in Wien

Unterstützung: Ulrich Berger

 

 

Kommentare (42)

  1. #1 Michel
    24. April 2014

    Gruselig.
    Das passiert, wenn Aberglauben an Hochschulen akzeptiert wird. Unkontrollierte Verbreitung von Dummheit und Ignoranz. Selbst wenn die eigenen Daten gegen das sprechen, was man eigentlich sehen wollte, wird munter weiter geglaubt. Das ist Wissenschaft auf unterstem Niveau. Da sie Professoren sind, kann man ihnen leider nicht mehr Einhalt gebieten. Hoffe nur, dieser Wahnsinn wird nicht noch durch den FWF gefördert.

  2. #2 doc.nemo
    24. April 2014

    Da werden akademische Titel aberkannt, weil die Doktoranden hin und wieder nicht richtig zitiert haben. Aber mit esoterischer Pseudowissenschaft darf man ungehindert akademische Abschlüsse und Titel erwerben und vermutlich lebenslang behalten. Hauptsache, es wurden keine ungenannten Zitate verwendet. Traurig.

  3. #3 Chemiker
    24. April 2014

    ein bio-dynamisches Hornmist-Präparat (Kuhhörner, gefüllt mit Kuhmist, werden in der Erde eingegraben, eine Praxis aus der magisch-anthroposophischen Landwirtschaft)

    Das scheint mir keine Pseudo­wissenschaft zu sein; Stick­stoff ist bekannter­maßen gut für Pflanzen. Natürlich können kompakte Kuh­hörner nur sehr lang­sam meta­bolisiert werden.

    Unter der Anleitung von Prof. Winfried Kronberger vom Institut für Botanik beforschte ein Student also den „Einfluss des Aquapol-Geräte-Wirkfeldes auf Pflanzen“

    Diese Zaubergeräte kenne ich sein den Achzigern (damals hießen sie noch Wigopol). Zitat eines Bauern, der auf einer Messe einer Vor­führung bei­wohnte und dadurch nicht ganz über­zeugt war: Das ist ja so, wie wenn man in ein Vogel­haus sch…ßt und erwartet, daß es singert wird. (=zu singen beginnt).

  4. #4 Dr. E. Berndt
    24. April 2014

    Mir fehlen die Worte!
    Wie sprach Polonius: “Ist es nicht Tollheit, so hat es Methode!”

  5. #5 Karl l
    24. April 2014

    Mittelalterliche Märkte hätten ihre Freude daran

  6. #6 norbert
    25. April 2014

    Oha….

    Erstmal: Respekt und Danke für das ausführliche Recherchieren und Zusammenfassen.

    Das Schlimme ist vermutlich: Wenn man an so einem Institut ganz ernsthaft wissenschaftlich lernen und forschen will, und dabei in einer Abschlussarbeit wissenschaftlich ganz korrekt feststellt und begründet, dass [beliebige Eso-These] nicht funktioniert, dann bekommt man eine schlechtere Note.

    Wenn man hingegen etwas herumschwurbelt und irgendwas nebiulöses schreibt und auch noch empfiehlt, mehr in die Richtung zu forschen… dann freuen sich dort alle, und man wird besser bewertet.

    Und die nächste Generation Absolventen schaut isch das wieder ab, … usw.

  7. #7 Hans-Werner Bertelsen
    25. April 2014

    Alle zitierten Forscher lutschten als Kind Mendacium D 200.

  8. #8 CM
    25. April 2014

    Und: Was war die Reaktion auf den Artikel im Falter?

  9. #9 Bullet
    25. April 2014

    @Chemiker:

    Das scheint mir keine Pseudo­wissenschaft zu sein; Stick­stoff ist bekannter­maßen gut für Pflanzen.

    Stickstoff schon, aber
    a) nicht “mehr = besser”
    b) nicht “1 Kuhhorn pro Feld = Wirkung” (über die, ähm, Dosierung wird hier ja nichts gesagt.)
    Kurz: nur weil ein magischer Fokus Ammonium enthält, wird er nicht im Sinne des Zaubers wirksam. Solltest du wissen. Aus derart ungenügenden Daten dann deine Conclusio abzuleiten ist mindestens sehr gewagt.

  10. #10 Albert
    Graz
    25. April 2014

    Meine Bewunderung für diese ausführlichen Recherchen für die man eigentlich Schmerzensgeld bekommen müsste.
    Ich selbst habe vor einiger Zeit eine nette Person kennengelernt die in Wien Biologie studiert hat.
    Sie glaubt zb.das Pflanzen auf gutes zureden reagieren,das Pflanzen schmerzen spüren und leiden.
    Sie glaubt das die Wirkung von Granderwasser wissenschaftlich belegt ist usw.
    Ich selbst habe nie ein Studium besucht und habe mich daher gewundert wie man mit so viel Irrsinn in Österreich einen Magister Titel bekommen kann.
    Jetzt ist mir einiges klarer geworden.

  11. #11 Hobbes
    25. April 2014

    Sobald man resigniert hat, ist dieser Blog für das ein oder andere schmunzeln gut.

    (Nein, man muss sich immer vor Augen halten das es verglichen mit der gesamten Wissenschaft nur ein sehr sehr kleiner Teil ist. Sonst wird man echt zum Zyniker wenn man sich zu viel mit diesen Eso-Mist befasst)

    • #12 Albert
      25. April 2014

      @HofRob
      Ja genau über diese Frage habe ich mir auch Gedanken gemacht,ob die Fr. Magister,oder auch andere die an denkende Pflanzen glauben, auch an die Evolutionstheorie glauben.
      Ich vermute schon.
      Die Frage müsste eher lauten ob sie die Evolutionstheorie richtig verstanden haben.
      Evolutionär würde es ja zb. keinen Sinn ergeben wenn Pflanzen unsere Sprache verstehen.
      Schließlich mussten die Pflanzen Millionen von Jahre ohne uns und unserem Zuspruch auskommen.
      Über diese und ähnliche Widersprüche dürften sich Menschen im Märchenwald aber wenig Gedanken machen.
      Es wird eher aus dem Gefühl entschieden.
      Ich hab schon oft die Erfahrung gemacht das es wenig bringt auf diese Widersprüche aufmerksam zu machen.
      Dann heißt es schnell,das ich immer alles zerlegen muss.

  12. #13 Wolf
    25. April 2014

    Da fällt mir ein Filmzitat ein:
    “Zuerst kommt ein Vortrag: Die Auswirkungen von Sonnenstrahlen auf das Liebesleben der Pflastersteine.”

  13. #14 Rüdiger Kuhnke
    München
    25. April 2014

    Zur Verteidigung der Universität für Bodenkunde muß ich zunächst aus eigener, schon länger zurückliegender, Erfahrung sagen, daß dort auch ernsthafte Forschung betrieben wird, nämlich im Bereich der Bodenkunde (wie man sich fast denken kann). Aber ich fand es damals schon merkwürdig, daß ein so spezielles Arbeitsgebiet eine eigene Universität hat. Nehmen es die Österreicher nicht so genau mit der Bezeichnung “Universität”? Immerhin darf sich dort auch jedermann ungestraft “Professor” nennen.

  14. #15 HofRob
    25. April 2014

    @Albert

    Also die Person ist mit dem Studium fertig gewesen? Und glaubt an diese Magie? … Wow

    Meine nächste Frage wäre gewesen ob Sie an Evolution “glaubt”. Würde mich wirklich interessieren wie man solche grundverschiedenen Denkweisen in einem Hirn vereinbart. Siehe übrigens auch Leute die die Erkenntnis “der Menschen ist Ursache für den Klimawandel” akzeptieren und gleichzeitig glauben, wenn sie Gentechnisch veränderte Lebensmittel zu sich nehmen, ihnen eine zweite Nase wächst.

  15. #16 Christoph Baumgarten
    25. April 2014

    Ein Wahnsinn, wofür man alles einen wissenschaftlichen Abschluss bekommt und wie aberwitzig die verantwortliche BOKU-Führung jegliche Verantwortung an diesem wissenschaftspolitischen Skandal von sich weist. DA sollte das Wissenschaftsministerium eingreifen. Wofür hat’s man denn? (Auch wenn’s vom Wirtschaftsminister in Personalunion geleitet wird…)
    Eigentlich sollte mir als Steuerzahler die BOKU auch einen Doktortitel verleihen. Allein, dass ich nicht so einen Schwachsinn verzapfe wie manche ihrer Absolventen ist bereits ein aktiver Beitrag zur Absicherung des Wissenschaftsstandortes Österreich und das gehört endlich mal gewürdigt…

  16. #17 Dominik RUTSCHMANN
    Wien
    25. April 2014

    Ja, jetzt verstehe ich auch, warum ich einmal von einer Person vorgeworfen bekam, dass ich zu “unkritisch” sei, da ich von ihr — sie ist Studentin auf der BoKu — einige für mich sehr abenteuerliche Dinge rzählt bekam, welchen ich skeptisch gegenüberstand. Unkritisch bezog sich hierbei aber nicht darauf, dass ich die von ihr erwähnten Dinge noch mehr verdammen hätte sollen, sondern dass ich mich so von der Masse beeinflussen lasse, und nicht die alternativen “Befunde” akzeptiere.
    Da ich nun dieses Umfeld kenne, wird mir dieses Verhalten auch klarer. Ich dachte eigentlich, dass dort die Naturwissenschaften verbreiteter seien.

  17. #18 Cliff
    25. April 2014

    Das macht einen sprachlos, wütend und dann traurig.

  18. #19 andreas
    25. April 2014

    die radiästhesie vorlesung von Max Götz gibt es entgegen dem falter artikel immer noch. die findet nächsten monat an zwei samstagen statt und es gibt keine anzeichen, dass sie eingestellt werden soll..

  19. #20 Gustav
    Linz
    25. April 2014

    So bestürzend die BOKU-LVAs sind, aber an anderen Unis gibt es ganze Studiengänge, die sich ausschließlich mit Esoterik und Pseudowissenschaft beschäftigen: “Gender Studies”, “Internationale Entwicklung”, …

    Und in wieder andere – seriöse – Studiengänge werden diese esoterischen Dummheiten hinein gepresst. Das erinnert frapant an die kommunistischen Diktaturen, wo jeder Student verpflichtend “Marxismus und Leninismus” belegen musste.

  20. #21 WolfgangM
    25. April 2014

    Die Verfasser dieser Diplomarbeiten tun mir leid. Die pragmatisierten Betreuer haben Narrenfreiheit und bringen engagierte Studenten dazu unwissenschaftliches Geschwurbel als “wahr” zu erkennen. Nach Abschluss des Studiums sind sie dann für ihr Berufsleben “esoterisch versaut”.
    Eigentlich sollten die Diplomanten ihre Betreuer auf Schadenersatz verklagen, weil ihnen eine seriöse Ausbildung vorenthalten wurde.
    Hat nicht jede Uni einen Bildungsauftrag?

  21. #22 HofRob
    25. April 2014

    Esoterik und Pseudowissenschaft beschäftigen: “Gender Studies”, “Internationale Entwicklung”

    Was daran Pseudowissenschaft ist würde mich dann aber schon interessieren. Natürlich ist es keine hard science wie Mathematik oder Physik, aber das ist Wirtschaft auch nicht. Oder schmeißen wir das auch jetzt alles einfach in irgendeinen Topf ohne handfeste Argumente?

    Einfach den Namen der Studiengänge hier zu erwähnen und keinerlei Hintergrundinfos zu posten (quasi “ihr wissts eh wie das is”) ist jedenfalls gerade hier doch, meiner Meinung nach, etwas unpassend.

  22. #23 noch'n Flo
    25. April 2014

    @ WolfgangM:

    [OT]

    Wo Du gerade mal hier hereinschaust: ich versuche schon seit vorletzter Woche, Dich zu erreichen. Deine alte eMail-Adresse scheint nicht mehr aktuell zu sein. Kannst Du mich mal anmailen (meine Adresse müsstest Du noch haben – ansonsten können Ulrich oder HofRob auch gerne eine Mail von Dir an mich weiterleiten), ich hätte da mal eine wichtige (Impf-)Frage. Vielen Dank.

    [/OT]

  23. #24 Hobbes
    26. April 2014

    @Gustav:
    Nur weil in diesen Studiengängen viel Unfug betrieben wird müssen diese nicht per se Unfug sein. Gender Studies ist zwar ideel so stark unterwandert das es meist nur Ideologiekonforme Ergebnisse zu lässt. Das macht das Thema an sich allerdings nicht unwichtig.
    Genau wie Marxismus und Leninismus ja auch durchaus vernünftig erforscht werden können. (Oder Theologie etc. etc.) Diese Gefahr gibt es bei allen “nicht Naturwissenschaften” aber gerade die von “Esoterik” durchsetzten Wirtschaftswissenschaften wird wohl keiner die Relevanz für unseren Alltag absprechen wollen.

  24. #25 Der Flo
    Schoggiland
    26. April 2014

    @ Hobbes:

    Wirtschaftswissenschaften wird wohl keiner die Relevanz für unseren Alltag absprechen wollen.

    Wenn sie denn betrieben würden. Das, was da heutzutage in BWL und VWL an den Unis gelehrt wird, ist jedoch leider kaum wissenschaftlich.

  25. #26 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/04/23/einhornapotheke/
    26. April 2014

    Wie könnte man die Entwicklung stoppen? Wie könnte man Freiheit von Wissenschaft und Forschung gewährleisten und gleichzeitig solchen Esoterikmüll unterbinden?

    Die einzelnen Lehren kann man allesamt widerlegen, in dem man sich deren Methoden zu nutze macht, und schlicht das Gegenteil behauptet. Man öffnet den Rücken und die Qualität des Raumes strömt hinein.

    Wenn man nicht nachhilft wird wohl etwas ähnliches von selbst passieren – die Erkenntnisse explodieren und jeder neue Forscher findet seine eigenen Phänomene und Methoden – alles entzieht sich einer Systematisierung – aber wird es deswegen kollabieren? Womöglich nicht.

    Selbst wenn man ein kritischer Student ist, wird man kaum mehrere Semester dort verbringen zu wollen, um von Veranstaltung zu Veranstaltung zu ziehen, um den Hokuspokus lächerlich zu machen – dafür ist einem doch die Zeit zu schade.

  26. #27 Melanie
    15. Mai 2014

    @ Chemiker

    Nene, so einfach, wie sich das manche hier vorstellen ist das nicht!
    Die Kuhhörner dienen nicht der Stickstoffdüngung (wie zB bei Hornspänen), sondern der enthaltene Kuhmist soll ‘kosmische Kräfte’ aufnehmen, nach einer bestimmten Zeit wird das Horn wieder ausgebuddelt, der Mist entnommen, homöopathisch verrührschüttelt (mondphasengerecht natürlich) und eine winzige Menge dieser Verdünnung wird dann auf das Feld gesprüht. DAS soll dann wirken. Weil die kosmischen Informationen auf den Kuhdung auf das Wasser auf das Feld übergehen. Und so.

    Ich hatte übrigens mal auf einem Demeter-zertifizierten Hof einen Ferienjob.Biologisch-dynamische Landwirtschaft nach Steiner und so…der Bauer hat nach 20 Jahren Berufstätigkeit nicht mehr an den Hokuspokus geglaubt, musste aber weiter Kuhhörner verbuddeln und Schafblasen mit Schachtelhalm aufhängen (das Kraut nimmt auch Kräfte auf – aber irgendwie anders) weil er das Demeter-Siegel behalten wollte. Da kommt wirklich der Prüfer und kontrolliert, ob die Kuhhörner ordnungsgemäß verbuddelt sind. Wenn nicht gibts eine ordentliche Verwahnung!

  27. #28 rolak
    15. Mai 2014

    eine ordentliche Verwahnung!

    hehehe – bisher dachte ich ja, daß ohne eine solche schon der Anfang unmöglich wäre, Melanie 😉

  28. #29 Melanie
    15. Mai 2014

    LOL, Mist! 😀

    Fast so gut wie das homöopathische Schwindelmedikament (www.taumea.de).

  29. #30 Bullet-zum-Schnitzel
    16. Mai 2014

    !!! ich will kommentieräääääääähn!!!

  30. #31 Bullet-zum-Schnitzel
    16. Mai 2014

    argh … jetzt geht nich mal mehr meine Ersatzadresse…

    ursprünglicher Post:
    Na wassn? Da hat einfach eine kosmische Kraft deine Hände gelenkt, um die Wahrheit zu konservieren…

    … “Verwahnung” … okay, kommt in meinen Katalog der zu gegebenen Zeit mit Bedacht einzustreuenden ‘Tipfehler’ … *giggl* …

    Boah … wie peinlich kanns denn noch werden? Ich bin schon froh, weil ich nur was kurzes getippt hab.

  31. #32 noch'n Flo
    Schoggiland
    16. Mai 2014

    @ Bulli:

    Naaa, hat Dich WP mal wieder gar nicht lieb?

    Stecken vielleicht sogar SIE dahinter?!?

  32. #33 HofRob
    16. Mai 2014

    Ich hab’s jetzt eh schon 3 mal geschrieben. Mail an mich wenn es nicht geht. Noch mehr zu posten bewirkt genau das Gegenteil. Die Posts werden viel eher als Spam markiert.

  33. #34 noch'n Flo
    Schoggiland
    16. Mai 2014

    @ HofRob:

    Aber was willst Du denn konkret machen? Die Kommentare verschwinden teilweise einfach spurlos. Ändert man dann Nick und/oder eMail-Addy, klappt es plötzlich. Und das passiert überall bei SB, besonders häufig aber in diesem Blog.

  34. #35 HofRob
    17. Mai 2014

    Ich kann mir diese Postings in einem Spam-Ordner ansehen. Und gebe sie dann, wenn es noch sinnvoll ist, frei.

    Problem derzeit ist nur, dass einfach generell viel Spam hier landet (gibt Tage mit 100+) und ich deswegen nicht immer rechtzeitig dazu komme die false positives rauszusuchen.

    Wenn ich aber ein Mail bekomme, kann ich sofort kurz reinschauen und die Postings um diesen Zeitpunkt herum schnell durchschauen/freigeben und erspar mir vorerst den Rest des Haufens.

  35. #36 noch'n Flo
    Schoggiland
    17. Mai 2014

    @ HofRob:

    Ich fürchte nur, dass zumindest einige der verschwundenen Kommentare gar nicht im Spam-Ordner landen. Ich hatte das Problem schon mehrfach nebenan bei Florian Freistetter, der antwortete dann immer wieder, nichts im Spam-Ordner vorgefunden zu haben.

    Ein charakteristisches Zeichen dafür, dass dies passiert ist, ist, dass die Seite beim Neuladen nach dem Abschicken nicht wieder zum letzten Kommentar springt, sondern oben beim Artikelanfang bleibt.

  36. #37 Bullet-der-Kommentator
    19. Mai 2014

    @Hofrob:
    okay. Ich versuch es mir zu merken. 🙂

  37. #38 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. Mai 2014

    Nach grossen Kinoerfolgen wie “Terminator” und “Predator” jetzt also “Der Kommentator”? Hat Arnie schon für die Rolle unterschrieben?

  38. #39 WolfgangM
    20. Mai 2014

    OT
    @ noch`n Flo

    doch meine alte email addi stimmt noch
    probiers einfach nochmal.

  39. #40 abc
    9. Juni 2016

    Artikel enthält einen Fehler:
    Zitat: wurde mit wissenschaftlich nicht anerkannten Methoden wie Biophotonen ….

    “ultraschwache Photonenemission” exisitert tatsächlich und kann auch mit wissenschaftlich anerkannten Methoden gemessen werden. (Restlichtverstärker)

  40. #41 klauszwingenberger
    9. Juni 2016

    Chemieluminiszenz ist aber nicht dasselbe wie Popp’s “Biophotonen”.

  41. #42 g.posch
    minden
    22. September 2016

    Es gibt ja Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir (noch) nicht verstehen… davon bin ich … schon aus Vernunft… überzeugt. Alles ganz interessant … kann man ja ausprobieren… – aber: dass man so “Wissenschaft” betreibt ist für mich beleidigend und wertet den Wissenschaftsbetrieb “Boku” ganz fürchterlich ab! Gibt es keine Instanz, die prüft, was an diesen Instituten betrieben wird? Ich bin selber nur b.a. der Sozialen Arbeit (Hochschule Fulda) , habe aber gelernt, zwischen Wunschdenken, subjektiver Wahrnehmung und (relativ) abgesicherten Erfahrungen, Messwerten und Normen zu unterscheiden. Was verstehen diese “Professoren” eigentlich unter Wissenschaft?