Es war ein deutliches Zeichen, dass die Skeptiker-Bewegung Esoterik-Firmen Respekt einflößt. Einige wenige kritische E-Mails von Skeptikern an die Bäckerei Mann, die unter dem Slogan „Der Mann, der informiert“ damit wirbt, mit „Grander-Wasser“ zu backen, haben dazu geführt, dass zwei Vertreter der GkD im August zu einer Art Aussprache in die Firma Mann eingeladen wurden. Dort erwartete sie eine Überraschung.

Ein Gastbeitrag von Stefan Uttenthaler und Christoph Baumgarten

 

Der Stein des Anstoßes: Die Bäckerei Mann informiert über die Verwendung von Granderwasser in ihrer Produktion.

 

Unsere Erwartung war, dass neben dem Leiter des Bereichs Vertrieb und Marketing, Christian Reichinger, wahrscheinlich einige andere Damen und Herren der Bäckerei Mann an dem Gespräch teilnehmen würden, etwa jemand aus dem Bereich der Produktionsleitung, und dass das Gespräch hauptsächlich aus einer Führung durch die Produktionsanlagen mit ein wenig Marketing-Blabla und – im Idealfall – einer offenen und ehrlichen Diskussion bestehen würde. Es kam etwas anders.

Dass Christian Reichinger da war – vollkommen klar. Auch, dass jemand von der PR da sein würde, war nicht das große Thema. In dem Fall von einer externen Firma, gleich in Person von deren Chef Josef Kalina, dem ehemaligen Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Von der Firma Mann war sonst niemand da. Umso zahlreicher – und völlig unangekündigt – war die Firma Grander vertreten. Die war drei Mann hoch extra aus Tirol angereist, unter der Leitung von Johann Grander junior höchstpersönlich. Das hatten wir nun doch nicht erwartet. So etwas ändert das Gesprächsklima radikal und sollte fairerweise vorher abgesprochen werden.

Der Illy-Kaffee, den man uns servierte, war mit Granderwasser gemacht worden, das in der Zentrale der Firma Mann aus allen Leitungen fließt. Ohne abschätzig sein zu wollen – dem Geschmack nach zu urteilen widerlegte der Kaffee jedenfalls sofort den Mythos, dass die Wundertechnologie das Wasser weicher machen würde. Die Espresso-Maschine gehörte dringend entkalkt.

Marketing-Chef Reichinger schien restlos überzeugt von Granderwasser zu sein, wie er auf Nachfrage von Stefan Uttenthaler bekannt gab. Der Brunnen veralge nicht mehr und das Wasser in den Heizungsrohren sei viel sauberer als früher. Man könnte es wahrscheinlich trinken, wenn man wolle. Und das alles, seitdem man im Jahr 2004 die Grander-Anlage eingebaut habe.

Freilich könnte es aus Skeptikersicht auch daran liegen, dass man 2004 nicht nur eine Grander-Anlage um 3200 Euro einbauen hat lassen. Das ganze Werk wurde um 28 Millionen Euro an einem neuen Standort im 23. Wiener Gemeindebezirk mit dem neuesten Stand der Technik aus dem Boden gestampft, neue Wasserrohre inklusive. Auch der Standort des Brunnens wurde verlegt. Dass da einiges besser läuft als im aufgegebenen Werk, das doch schon etwas in die Jahre gekommen war, sollte eigentlich wenig überraschen.

Auch Firmeneigentümer Kurt Mann schwört auf Granderwasser, hören wir. Er habe eine Anlage zuhause eingebaut. Dass der „Mann“ darauf hinweist, dass man mit Granderwasser bäckt, ist für Reichinger ein Zeichen von Transparenz. Man wolle die Kunden darauf hinweisen, was alles in den Produkten drin ist. Marketinginteressen seien nicht vorrangig. Die Anlage habe auch nur etwa 3.200 Euro gekostet.

Eine sicher nicht unerwünschte Nebenwirkung hat die Mann’sche Transparenzoffensive für die Firma Grander. Die erreicht mit der „Informationskampagne“ der Bäckereikette kostenlos hunderttausende Kunden in Wien und Umgebung. Was auch ihr Interesse daran erklären mag, bei diesem Termin gleich mit drei Vertretern zugegen zu sein.

Breiten Raum nahm die Diskussion über eine Diplomarbeit ein, von der die Grander-Herrschaften einen Ausdruck für Reichinger mitgebracht hatten und in die wir auch einen kurzen Blick werfen durften. Es handelt sich um die Diplomarbeit von Katrin Zunkovic, die 2007 an der Universität Graz im Fach Umweltsystemwissenschaften zum Thema „Wasserbelebung am Beispiel Grander-Technologie: Eine empirische Erhebung unter industriellen Anwendern“ abgefasst wurde. Über diese Arbeit, die laut Grander-Werbung eine Art wissenschaftlicher Beleg für die wirtschaftlichen Vorteile der „Wasserbelebung“ darstellen soll, hatte Ulrich Berger an dieser Stelle bereits 2011 angemerkt: „Eine simple Fragebogenstudie, die mit pseudowissenschaftlichem Quatsch angereichert ist.

Die Diplomarbeit der mittlerweile völlig ins Esoterik-Milieu abgedrifteten Autorin ist eine Fragebogenstudie mit 32 Industriebetrieben, die Fragen zur Zufriedenheit mit der Granderanlage, zur Entwicklung der wirtschaftlichen Kennzahlen vor und nach dem Einbau, zur Amortisierungszeit der Anlage, etc., beantworten sollten. Die Vollversion der Diplomarbeit kann käuflich erworben werden, einen guten Vorgeschmack auf die Arbeit bekommt man auch frei zugänglich. Diese Vorschau zeigt bereits deutlich, dass die Arbeit eine Unzahl an methodischen Mängeln aufweist und man sich eigentlich nur wundern kann, dass so ein Konvolut als Diplomarbeit an einer österreichischen Universität durchgehen kann.

Wir kamen nicht umhin, den anwesenden Herren deutlich zu machen, dass diese Arbeit lächerlich und völlig ungeeignet ist, auch nur ansatzweise als Beleg für die behaupteten Wirkungen von Granderwasser zu dienen. Es wäre, als würde man die Wirkung eines Medikaments anhand der Entwicklung des Einkommens von Probanden belegen wollen. Die behaupteten Einsparungen im Einsatz von Chemikalien und somit die wirtschaftlichen Vorteile, von denen sich Reichinger angetan zeigte und die für ihn wesentlich mehr gelten als die ganzen „theoretischen Studien“ (Zitat Reichinger), die über das Granderwasser gemacht wurden, sind wohl kaum auf den Einsatz von Granderwasser zurückzuführen. Christoph Baumgarten versuchte den Herren klar zu machen, dass es in jedem Industriebetrieb Einsparungspotential im Bereich von einigen Prozenten gibt. Da man beim Kauf einer Granderanlage genau auf solche Effekte schaue und mit Sicherheit wesentlich bewusster mit den diversen Wasserkreisläufen in der Firma umgehe, sei es wenig überraschend, dass man dieses Potential schnell ausschöpfe. Jetzt auf einmal täte man überhaupt etwas. Ein Beweis für die Grandertechnologie ist das keineswegs.

Die Vertreter von Grander versuchten dem entgegenzuhalten, dass Firmen wie Magna und KTM, die angeblich zu den Grander-Anwendern zählen, so gut durchorganisiert sind, dass es ein solches Einsparungspotential nicht gäbe. Mangels tieferer Einblicke in die Strukturen und Bilanzen dieser Unternehmen musste hier Argument gegen Argument stehen bleiben. Mit Sicherheit jedoch gibt es beim Einsatz von Chemikalien in der Industrieproduktion immer eine Bandbreite von Dosierungen, die zu einem akzeptablen Ergebnis führen. Bewegt man sich von der Mitte zum unteren Rand des Bandes, erzielt man selbstverständlich Einsparungen, ohne dass es merkbare negative Auswirkungen in den Ergebnissen der Produktion gäbe. Die Wäsche in der Waschmaschine wird ja auch noch ganz tadellos sauber, wenn man 10% oder 20% weniger  Waschpulver verwendet, als auf der Packung empfohlen wird. In erster Linie fehlt der Studie eine Kontrollgruppe, der Täuschung und Selbsttäuschung sind somit Tür und Tor geöffnet, die Ergebnisse der Diplomarbeit alles andere als belastbar.

Dann wurde der Ton in der Gesprächsrunde etwas rauer, da die Vertreter von Grander uns Skeptikern vorwarfen, wir würden Firmen „schädigen“, ja sie sogar „verfolgen“. Diesen Vorwurf wiesen wir umgehend zurück. Als Skeptiker bzw. Mitglieder der GkD und GWUP setzen wir uns für Aufklärung und gegen Pseudowissenschaft und Esoterik ein. Manche Firmen machen eben mit esoterischem Unfug Geschäfte, wir versuchen nichts weiter, als Konsumenten zu schützen und vor solchem Nepp zu warnen. Im aktuellen Fall war der Vorwurf besonders absurd: Tatsächlich hatte die Firma Mann ganze zwölf E-Mails im Zusammenhang mit dieser Causa bekommen, der dadurch verursachte „Schaden“ dürfte sich deutlich in Grenzen halten.

Schließlich wiesen wir noch darauf hin, dass wir auch mit anderen Firmen kritisch umgehen. Das zeigt z.B. die Nominierung von Spar für das Goldene Brett 2013 (für den Verkauf von Granderwasser in ihrem Sortiment) oder die Geschichte um Sonnentor, wo es der Skeptikerbewegung gelang, die Firma vom Durchstreichen des Barcodes auf Verpackungen (da dieser angeblich das Produkt mit „negativen Energien auflade“) abzubringen. In diesem Zusammenhang hielten wir auch fest, dass zu viel Esoterik keiner Firma gut tut, weil damit viele rational denkende Kunden vergrault werden. Das gilt nicht nur für die Firma Sonnentor, sondern auch für die Firma Mann.

Nach einer guten Stunde Diskussion sah Reichinger den Moment gekommen, festzustellen, dass sich die beiden Seiten ja doch nicht einig werden würden und läutete das Ende des Gespräches ein. Er lud uns noch zu einer Führung in der Produktionsanlage ein, die wir aber aufgrund der vorgerückten Zeit dankend ablehnten.

Aus diesem Gespräch ziehen wir folgende Schlussfolgerungen:

  1. Die Firma Mann ist an die Esoterik „verloren“, jede weiter Intervention gegen die Verwendung von Granderwasser, bzw. die Werbung damit, scheint sinnlos. Granderwasser ist schon zu stark in der Firmenphilosophie verankert und die Firmen Mann und Grander scheinen gut miteinander verbunden zu sein.
  2. Beim Wahrnehmen von Gesprächsterminen mit Firmen muss man mit Überraschungen rechnen, z.B. in Form von unangekündigten Gesprächspartnern.
  3. Aus den scharfen Vorwürfen, wir Skeptiker würden Firmen „schaden“ wollen, ja sie sogar „verfolgen“, und der Tatsache, dass man gleich mit drei Mann gegen zwei Skeptiker aufmarschierte, schlussfolgern wir, dass die Firma Grander die blanke Panik davor hat, dass ihr die Skeptiker buchstäblich das (wirtschaftliche) Wasser abgraben. Ob die Verkaufszahlen der Anlagen und des Wassers tatsächlich schon so schlecht sind, dass diese Panik begründet ist, darüber kann man nur spekulieren.

Kommentare (71)

  1. #1 CM
    29. September 2014

    Oh je, hoffentlich kommt da keine Schadensersatzklage auf Euch zu – so etwas ist zwar kaum zu gewinnen (oder im gegenwärtigen Klima doch?), aber extrem lästig und im Zweifel teuer …

  2. #2 schlappohr
    29. September 2014

    Wäre mal interessant, wie viele der Grander-Jünger wirklich von diesem Hokuspokus überzeugt sind, und wieviele darin eine einfache und effiziente Methode sehen, um mit wenig Arbeit an viel Geld zu kommen (und denen die tatsächliche Wirksamkeit herzlich egal ist). Ich schätze mal, dass in den höheren Etagen der Anteil der zweiten Gruppe bei deutlich größer ist. Aber das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

  3. #3 John Snow
    29. September 2014

    Danke für diesen Bericht!

  4. #4 nihil jie
    29. September 2014

    Zur der dritten Schlussfolgerung,

    Einem Kind kann man so manches erlassen und ihn weiterhin ein wenig Wunder- und Fabelwesenwelt pflegen lassen. Sein Gehirn ist noch jung und spielt mit seinen Phantasien. Dieser Prozess ist für weitere Entwicklung des Gehirns nicht gänzlich unwichtig. Viele Schriftsteller nutzen diese Fähigkeit auch bis ins hohe alter.

    Der Spaß endet dabei aber dann, wenn Menschen versuchen ihre Phantastereien als Wahrheiten oder Tatsachen zu verkaufen. Von daher nehme ich persönlich gerne die Schädigung eines Anbieters esoterischer Schwachsinnigkeiten sehr gerne in kauf bevor er die Gesellschaft mit seinen Nonsens schädigt.

    Deren Verkaufszahlen sind mir persönlich so was von egal…

  5. #5 Ursula
    29. September 2014

    Großartige Werbestrategie, die die Firma Grander fährt.
    Traurig, dass so offensichtler Blödsinn so stark verbreitet ist. Bei Mann kauf ich nichts mehr. Dieser Bericht hat mich so richtig, richtig stinksauer gemacht.
    Goldenes Brett für die Firma Grander, oder hatt’s sie’s eh schon?

  6. #6 Val Pane
    29. September 2014

    Wo entsteht denn Schaden, wenn diese „esoterischer Schwachsinnigkeit“ doch „offensichtlich Blödsinn“ sein soll? Die Produzenten von Mineralw, äh, Granderwasser sind doch keine staatliche Institution und jeder Bürger kann sich frei dafür oder dagegen entscheiden.

  7. #7 chris
    29. September 2014

    Schaden ist, Sie bekommen ein Gerät das nichts tut.
    Wenn man behauptet es tut, ist das was?

    Würde es tun, wäre unser Wasser laut Firma Granders “Wassergedächtnis” schon komplett vergrandert.
    Das Wasserhirn scheint unendlich, immerhin sind ja schon sämtliche homöopathischen Wirkstoffe darin gespeichert.

  8. #8 ps
    Mödling
    29. September 2014

    Viel schlimmer finde ich ja noch das Grander Wasser im städtischen Bad in Mödling. Da wurde Steuergeld für Grander-Wasser ausgegeben. Da wäre wohl auch eher was zu gewinnen, als beim “Mann”, schließlich ist das eine ein Körperschaft, das andere eine private Firma…

  9. #9 Rose
    29. September 2014

    Danke für euren Einsatz für den Konsumentenschutz!
    Falls jemand von euch eine Diplomarbeit zum Thema “Konsumentenzufriedenheit mit durch Granderwasser kontaminiertem Brot von industriellen Backwarenherstellern” schreiben möchte – ich stehe gerne für ein Interview zur Verfügung! (IN your face, Mann!) 🙂

  10. #10 Val Pane
    29. September 2014

    Und wie stehts mit der Produkthaftung, gilt die nicht bei Grander?

  11. #11 Auggie_Wren
    30. September 2014

    Mir scheint, dass Grander-Kunden angehalten sind, Grander bzw. deren PR-Agentur bei kritischen Nachfragen direkt zu kontaktieren. Ich startete 2 Anfragen an zwei verschiedene Bäckereien in Deutschland, warum man auf Grander”Technologie” setzen würde, flankiert mit den entsprechenden Links auf Erich Eders Website.

    Im ersten Fall bekam ich eine direkte Antwortmail, unterschrieben im Namen von Johann Grander, allerdings mit einer Absenderadresse einer Karin Wagner, ihres Zeichens Mitarbeiterin von Granders PR-Agentur: https://komma.cc/ ! Mit in CC gesetzt wurden alle Entscheidungsträger des Dresdner Backhauses. Von einer eigenen Stellungnahme keine Spur. Die3 Damen waren ausnahmslos sprachlos.

    Im zweiten Fall kontaktierte ich eine Bäckerei in der Nachbarschaft, die als einziges Unternehmen in meiner Heimatstadt auf das Grander Geschwurbel setzen und auch noch immer bewerben. Nach meiner ersten Erfahrung mit dem Dresdner Backhaus verbat ich mir eine Antwort von Grander direkt und forderte die Unternehmensleitung auf, bitte selbst ein eigenes Statement dazu abzugeben. Die Anfrage wurde auch nach einer zweiten Anfrage natürlich nicht beantwortet.

    Grander scheint seinen Kunden bei kritischen Fragen den Rücken frei zu halten.
    Damit behält man die Kontrolle und vor allem Meinungshoheit.

  12. #12 jogo
    30. September 2014

    Bei mir in der Gegend gibt es einen Bäcker, der richtig gutes Brot bäckt. Leider verwendet er so etwas ähnliches wie die Grander-Anlage und hat deswegen mit mir einen Kunden weniger.

  13. #13 Stefan Wiermann
    Mainz
    30. September 2014

    Was mir völlig unverständlich dabei ist: Warum nimmt man es bei einem seriösen Bäckeeiunternehmen in Kauf, dass die Pressestelle von Grander die PR übernimmt? Da würden bei mir als Unternehmer doch sämtliche Alarmglocken klingeln.

  14. #14 Kumi
    30. September 2014

    @ Val Pane:

    Wer gibt schon gerne zu, tausende von Euro für offensichtlichen Bullshit ausgegeben zu haben? Dann doch lieber aussitzen, die Marketingmaschine anschmeißen und die Kohle wieder reinholen und die Kunden behalten, die an den Scheiß glauben.

  15. #15 David Moor
    30. September 2014

    was ist denn so schlimm daran, wenn Mann dieses (offenbar normale) Leitungswasser verwenden um zu backen? Solange da ein gutes Brot rauskommt, wo liegt das Problem? Würden Sie auch nachforschen und aufdecken, wenn ein Bäcker damit werben würde, er verwendet Evian oder sonst irgendein überteuertes Leitungswasser? Manchmal ist es amüsant zu beobachten, wie die Skeptiker mit demselben Eifer gegen etwas harmloses vorgehen, mit dem die andere Seite dieses zu propagieren versucht. First world problems.

  16. #16 pederm
    30. September 2014

    “Produkthaftung”? Das Granderkästchen tut dem Wasser ja nix Böses – sondern garn nix.
    Aber was anderes: Eine Firma, die für Millionen ein komplettes neues Werk hinstellt und deren Entscheidungsträger dann allen Ernstes Verbesserungen auf ein 3200,-Euro-Teil zurückführen? Bei der ökonomisch-technischen Kompetenz können die die Amortisation ihres neuen Standortes nie erreichen.

  17. #17 \^/ili
    30. September 2014

    So dass war’s
    Es gibt nur eine Schlussfolgerung: Die Firma kommt auf meine persönliche Embargo Liste.

  18. #18 jogo
    30. September 2014

    @ Daniel Moor:
    Nicht die Verwendung des Wassers ist schlimm, sondern die Art zu denken. Irrationales Denken bzw. das Fehlen von Denken ist gefährlich. Es bietet Verführern die Möglichkeit Menschen zu manipulieren und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Man muss nur mal in Geschichtsbüchern lesen oder die aktuelle politische Situation auf der Welt anschauen. Deswegen ist es wichtig, gerade bei eher harmlosen Themen darauf hinzuweisen, dass Esoterik nur Phantasie ist und nicht die Wirklichkeit. Da hat man vielleicht die Chance die Menschen noch zu erreichen und zum Nachdenken zu bringen. Bei Extremisten oder Fundamentalisten geht das nicht mehr.

  19. #19 jogo
    30. September 2014

    David, nicht Daniel. Entschuldigung.

  20. #20 Cliff
    30. September 2014

    Wow ziemlich heftige Geschichte. Dass Grander für so einen Termin 3 Leute extra nach Wien schickt zeigt, dass ihnen die Skeptiker schön langsam unangenehm werden. Ich hoffe ihr lasst euch dadurch nicht abschrecken und klärt weiterhin auf.

  21. #21 Elisabeth Hewson
    Wien
    30. September 2014

    Wenn man liest, was Leute sinnlos für – teilweise sogar schädliche – Mineralwässer ausgeben, statt sich aus der Leitung zu bedienen, sich sogar Wasser von den Fidschis einfliegen lassen, dann ist der Grander ja direkt ein Heiliger. Ich finde auch, dass man dieses Verkaufsargument (so blödsinnig es ist, sicher aber nicht blödsinniger als viele andere) als solches ignorieren sollte. Wenn, dann sollte man sich über öffentlich verstreute Gelder aufregen (Mödling?), denn da haben wir alle keine Wahl, ob wir mittun wollen oder nicht. Vom Mann muss niemand kaufen.

  22. #22 Stefan Wiermann
    30. September 2014

    @David Moor:

    XXX ist nun einmal XXX. [Editiert weil juristisch bedenklich. UB]

  23. #23 himesh
    graz
    30. September 2014

    Aber bedenken Sie, dass rational denkende Menschen, auch verführt und manipuliert werden können. Keiner ist davor gefeit. Allerdings stimme ich ihnen zu, dass Esoterik reines Wunschdenken und Phantasie ist. Es gibt natürlich Menschen, bei denen man auch mit einer lückenlosen Beweisführung, nichts ausrichten kann. Aber das liegt scheinbar in der Natur des Menschen. Nachdem man Leute mit Gehirnwäsche zu Fundamentalisten machen kann, sollte auch der umgekehrte Weg möglich sein. Man braucht dafür aber die entsprechenden Rahmenbedingungen. Dazu zählt vor allem Aufklärung. Diese sollte aber niemanden lächerlich machen, sonder eher den Menschen zum Nachdenken anregen und motivieren. Das wird man aber niemals erreichen in dem man Menschen mit festgefahrenen Überzeugungen der Lächerlichkeit preisgibt. Das wird eher das Gegenteil bewirken.

  24. #24 Val Pane
    30. September 2014

    Ok, ein Gerät das nichts tut kann auch nicht Schaden und nichts „kontaminieren“. Granders Kunden, die diese Geräte legal erworben haben, sind hoch zufrieden; die Leute hier, die nichts mit dem Grander-Gerät zu tun haben, nicht; sprechen gar von Betrug, können oder wollen das aber nicht rechtlich verbindlich feststellen lassen. Helft mir mal das dahinterstehende Bedürfnis einzuordnen, gibt es außer Meinungen und persönlich favorisierte Lebensentwürfe noch etwas greifbares? Sollten wir nicht sogar dankbar sein, für das im Fluss verbleibende Geld gefühlsbetont lebender Menschen, die ihr Vermögen nicht wie so viele andere einfach horten sondern in den Kreislauf zurück bringen, wovon auch Steuern zum Wohle der Gemeinschaft angeführt werden?

  25. #25 Chris
    Vienna
    30. September 2014

    Aber was will uns der Artikel wirklich sagen? Dass Grander Hokuspokus ist? Ist doch völlig egal. Es gibt Menschen die montieren ein Hufeisen am Autogrill aus Aberglauben: Wen stört das? Niemanden. Zeitverschwendung.

  26. #26 bruno
    30. September 2014

    Grander.
    Ich entsinne mich noch an einen Jahre zurückliegenden “Nano”-Beitrag über dieses Wasser. Schlimm genug! Nano (WDR) gilt nach wie vor (weitestgehend) als Instanz.

    Aufgrund dieses Artikels hier habe ich ein wenig Hrn. Google befragt.
    Völlig abstrus, was dabei herauskam.

    Kann mich mal jemand aufklären, wie solch ein abstruser, irrer, hahnebüchener Unsinn eines nach eigenen Angaben “Gottgesandten” eine solche Bekanntheit/ Aufmerksamkeit hat erregen können und dies auch nach wie vor tut?? Wie kann ein solcher Humbug 12mio. Euro pro Jahr generieren??
    Wie kann es sein, dass sich halbwegs vernünftige Menschen überhaupt mit einem solchen “Scheiss” beschäftigen??

    Ich checks nicht – ganz ehrlich!!
    Ich lasse Wasser an Wasser vorbeirinnen, dass ich “anders” gemacht habe (wie und inwiefern verrate ich nicht!) und dies andere Wasser wird dann auch “anders” (wie und inwiefern verrate ich immer noch nicht) – dagegen ist ja Homöopathie noch reinste und kristallklar erklärte “Wissenschaft”!

    Konkret: wer kann mir erklären, wie, wodurch, womit sich Hr. Grander diese Aufmerksamkeit … erarbeitet, verdient, erstritten… hat. ?!?!??
    Jeder “denkende” Mensch würde diesen unsäglichen Schwachsinn doch im schlimmsten Fall links liegen lassen….
    WIESO also dieses unangemessene Interesse an diesem Wasser??
    Vielen Dank für Aufklärung. Die schliesslich braucht es…

  27. #27 Maria Binder
    Kaltenleugeben
    30. September 2014

    Z.B. entsteht finanzieller Schaden für Bewohner von Wohnhausanlagen, wenn sie gezwungen werden, den Einbau der sinnlosen Grandertechnologie mitzufinanzieren, weil sich das ein paar “Gläubige” einbilden und auf die “Beweisführung” der Fa. Grander hereinfallen und die Wohnbaugenossenschaft/-verwaltung nichts dagegen unternimmt!

  28. #28 Sven
    Berlin
    30. September 2014

    Hallo und Danke für den Bericht! Hat sich eigentlich schon mal jemand um diese so genannten Demeterbauern “gekümmert”? Die sind in Berlin echt weit verbreitet … und werden natürlich alle von mir boykottiert. Die fahren eine Schiene aus Esoterik (auch mit so einem Wasserzauber; Wasser muss irgendwie an irgendwelchen Steinen vorbei usw.) und eine Art von Produktnationalismus (Kauft Einheimische Produkte!).

  29. #29 rolak
    30. September 2014

    schon mal jemand?

    Klar doch, Sven – jeder, der sich auch nur ansatzweise um Anthroposophie kümmert.

  30. #30 Ursula
    30. September 2014

    Schon mehr als eigentümlich und kurzsichtig diese Haltung von manchen – “wenn’s nicht schadet, warum pudelts ihr euch auf”
    Im Sinne des Konsumentenschutzes sollte jedes Produkt seine behauptete Funktionalität auch erfüllen. Abgesehen davon, dass andere Menschen dazu animiert werden, sich auch so eine nutzlose Gerätschaft anzueignen, wenn es so eine renomierte Firma wie der Mann hat, muss doch was dran sein.

  31. #31 Ulrich Berger
    1. Oktober 2014

    Ich habe dieses “Wenn’s nix hilft, schad’t’s nix” Argument nie verstanden. Jemand zahlt ein paar hundert oder tausend Euro im Glauben, er würde sein Wasser igrendwie verbessern, und bekommt dafür ein Produkt, das völlig funktionslos ist. Das soll kein Schaden sein? Jetzt kann man natürlich darüber diskutieren, ob ein Schaden, den der Konsument nicht wirklich erkennt (z.B. weil er einer Selbsttäuschung unterliegt) genauso zu bewerten ist wie ein Schaden, den der Konsument unmittelbar als solchen wahrnimmt. Aber den finanziellen Schaden völlig abzustreiten, ist doch ein wenig abwegig.

    Außerdem: Die Firma Grander verbreitet zu kommerziellen Zwecken Unwahrheiten (“verringert Kalk- und Rostbildung”) und pseudowissenschaftlichen Unsinn (“Informationsübertragung von Wasser zu Wasser”), trägt also aktiv zur Volksverdummung bei. Das ist m.E. unethisches Verhalten und schadet der Gesellschaft, weil es rationales Denken unterminiert.

  32. #32 Ulrich Berger
    1. Oktober 2014

    Elisabeth Hewson hat natürlich Recht damit, dass niemand beim Mann kaufen muss, dass wir aber alle mitzahlen, wenn Grander mit öffentlichen Geldern finanziert wird, z.B. bei öffentlichen Schwimmbädern. Wer protestieren will, hat allein in Österreich 80 Möglichkeiten: https://www.gra-schwimmbaeder.com/?search=&mode=list&sort=default&dir=asc&region=c1&submit=Suchen&categories%5B%5D=7

  33. #33 rolak
    1. Oktober 2014

    Argument nie verstanden

    Das könnte selbstverständlich daran liegen, daß es gar kein Argument ist, Ulrich – und zwar nicht nur aus formalen Gründen (keine Konklusion), sondern weil es generell nicht haltbar ist. Rein finanziell (also abgesehen von emotionalen Aspekten) zB nützt es keinem, mir sein gesamtes schuldenfreies Vermögen abzutreten¹, schadet aber jedem ‘Spender’. Bei sämtlichen Quacksalbereien ist mindestens eine unterlassene bzw zumindest später als sonst angegangene wirksame Behandlung der Gegenbeleg etc.
    Und da sind wir noch gar nicht bei indirekten Schäden wie dem Verbreiten magischen Denkens, der Förderung unkritischen Akzeptierens.

    Mittlerweile habe ich eher damit zu kämpfen, nicht gegen Hanlons Razor zu verstoßen und absichtsvolle Verarsche hinter diesen Floskeln zu vermuten.

    _____
    ¹ Zum Gegenbeweis Antretungswillige bitte bei Herrn Berger melden, aufgrund der bei dieser Aktion entstehenden Unkosten erst ab 1k€ Umfang.

  34. #34 Rose
    1. Oktober 2014

    Wollen wir wirklich, dass uns Anbieter jeden – vulgo – “Schas” ins Verkaufsregal stellen, der mangels Wirksamkeit auch niemandem schaden dürfte, und niemand regt sich auf, weil’s eh keine unmittelbar Geschädigten gibt? Ich finde es wichtig, dass derlei Praktiken nicht unwidersprochen bleiben, sonst verderben die Sitten völlig.

  35. #35 Sven
    Berlin
    1. Oktober 2014

    @rolak
    “jeder, der sich auch nur ansatzweise um Anthroposophie kümmert.” ah also kein Wunder, dass es mir noch nicht untergekommen ist.

  36. #36 Gerhard
    1. Oktober 2014

    “Wenn’s nix hilft, schad’t’s nix” – sehe ich nicht so: Bei mir gibt es die Bäckerei Siebenkorn (https://www.siebenkorn.info/siebenkorn/index.php?id=content&menuid=2&contentid=6), die mit ganz vernünftigen und unterstützenswerten Ideen arbeitet (Wärmerückgewinnung, regionale Rohstoffe, Integrationsprojekt, u.s.w.) Aber dann kommt (auf der Selbstdarstellungsseite) der Satz:
    “Unser Wasser wird durch eine Wasseraktivierung lebendig und gesünder.” Und da platzt mir auch der Kragen.
    Ich vermute aber, dass der Wasseraufbereitungshersteller das sponsort, die Anlage kostet ja in der Herstellung bestimmt keine 50 Euro, ist ja nix drin außer verbogenem Kupferrohr, und versucht Kunden zu ködern. Ich persönlich melde das im Laden zurück, dass sie mit einem solchen Quatsch der ganzen schönen Idee schaden.

  37. #37 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. Oktober 2014

    Meine Frau hat mir ja vor Jahren mal zum Geburtstag einen Gutschein für ein Essen bei diesem Herren geschenkt:

    https://www.stefanwiesner.ch/

    Soll ziemlich genial sein. Okay, 17 Gault Millau Punkte und 1 Michelin Stern kommen sicher nicht von ungefähr. Aber der Mann kocht nun einmal mit Granderwasser! Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?

  38. #38 Stefan Uttenthaler
    Wien
    1. Oktober 2014

    @Val Pane: “die nichts mit dem Grander-Gerät zu tun haben, nicht; sprechen gar von Betrug, können oder wollen das aber nicht rechtlich verbindlich feststellen lassen.” Niemand hier, vor allem nicht die Verfasser des Berichtes, zu denen ich gehöre, sprechen hier von Betrug. Tatsächlich ist rechtskräftig festgestellt worden, dass im Zusammenhang mit Granderwasser nicht von Betrug gesprochen werden darf: https://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/OLGurteil2006.pdf In deinem eigenen Interesse solltest du etwas vorsichtiger in der Wortwahl sein.

    Was das Geld betrifft, das dadurch im Umlauf bleibt: Wir können auch alle unser Geld ausgeben, um quantenenergetisierte Plüsch-Delfine zu kaufen. Im Extrem steht bei einer solchen Praxis dem Geldwert keine Leistung gegenüber. Ich bin kein Ökonom, aber sinnvoll für die Steigerung der BIPs erscheint mir das nicht…

  39. #39 Thomas
    1. Oktober 2014

    Muss ja zugeben, dass ich von dem Hokuspokus hier zum ersten mal etwas lese. Aber jetzt mal im Ernst:

    […]Die GRANDER Wasserbelebung arbeitet nach dem Prinzip der kontaktlosen Informationsübertragung[…]

    ;-D Der Kerl sitzt doch täglich in seinem Büro und hat Bauchschmerzen vor Lachen. Musste nach Durchsicht der Webseite erst noch die Kommentare hier lesen um sicher zu sein, dass das keine Satire ist. Unglaublich!

  40. #40 WolfgangM
    1. Oktober 2014

    Hoffentlich hat die Fa Mann die neue Produktionsanlage auch mit Wienerbergerziegel gebaut- hergestellt mit Grander Wasser- ja das gibts auch. Verteuert den Rohbau natürlich.

    Ist also so eine Art Deppensteuer. Aber mit Deppensteuern kennt sich ja unsere Ex-Finanzministerin Fekter aus.
    Die hat sich selbst besteuert, weil sie sich einen Wasserbeleber eingebaut hat.

    hier die Lister der Referenzen

    https://www.positivwasserbeleber.at/page.asp/1288.htm

    sind auch viele Gemeinden dabei und andere öffentliche Einrichtungen – Esoterik als Geschäftsmodell mit unseren Steuergeldern, welche dann bei der Bildung fehlen.

    Herr schmeiss Hirn vom Himmel

  41. #41 Bullet-der-Kommentator
    1. Oktober 2014

    @Val Pane, Stefan Uttenthaler:

    Tatsächlich ist rechtskräftig festgestellt worden, dass im Zusammenhang mit Granderwasser nicht von Betrug gesprochen werden darf

    Ebenso rechtskräftig ist aber auch ebenso im selben Dokument festgestellt worden, daß man Granderwasser “aus dem Esoterik-Milieu stammenden, parawissenschaftlichen Unfug” nennen darf.

  42. #42 Ursula
    1. Oktober 2014

    Eben in ORF 2 gesehen, Werbung der Fa. Grander. Gibt’s die TV Werbung schon länger? Das übliche Blabla, “belebtes Wasser, für die Kinder, für die Umwelt…”

  43. #43 s.s.t.
    1. Oktober 2014

    @noch’n Flo

    Soll ziemlich genial sein. Okay, 17 Gault Millau Punkte und 1 Michelin Stern kommen sicher nicht von ungefähr. Aber der Mann kocht nun einmal mit Granderwasser! Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?

    Hingehen natürlich. Selbst ein Granderwasser kann ein gutes Menü nicht trüben. Außerdem wurde hier ja schon ausreichend versichert, dass das Zeug ungefährlich ist, und sicherlich ist es auch noch genfrei. Steck für alle Fälle Aqua D 30 ein.

  44. #44 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. Oktober 2014

    @ s.s.t.:

    Die schenken in dem Restaurant ja Granderwasser auch als Tafelwasser aus. Kostenpflichtig natürlich, denn es wurde ja “behandelt”. Soviel zur Wertschöpfung aus gewöhnlichem Leitungswasser.

    Ich habe schon überlegt, ob ich – sollte die Bedienung uns das Wasser aufschwatzen wollen – laut und empört antworte: “Granderwasser? Steht das nicht im Verdacht, Hodenkrebs auszulösen?” Aber dafür würden wir mutmasslich sofort des Restaurants verwiesen werden…

  45. #45 s.s.t.
    2. Oktober 2014

    @noch’n Flo

    Alle böse Menschen sind Wassertrinker. Also bleib beim Wein.

    Ansonsten solltest Du evtl. mit CO² angereichertes Mineralwasser (in Flaschen) verlangen oder Dir schnell eine schwere Kupferallergie zulegen.

  46. #46 DasKleineTeilchen
    2. Oktober 2014

    @nochnFlo: ha! man sollte mal ne statistik unter granderwasser-benutzern bezüglich der krebshäufigkeit (oder sonstwas) aufstellen…oder besser, den durchschnitts-IQ ermitteln…kausalitäten interessieren die eso-szene ja sonst nicht die bohne, also wird einfach der zweifellos erwartete unterdurchschnittliche querschnitts-IQ (*kicher*) als eine folge des konsums des wassers gewertet.

  47. #47 chris
    2. Oktober 2014

    @nochnFlo:
    Hodenkrebs ist etwas brachial, aber ich werde es nächstes Mal versuchen.
    Bisher wurde mir jedes granderverseuchte Getränk problemlos mit erschrockenen Blicken umgetauscht. Es genügt der Hinweis auf einen möglichen allergischen Schock und das Notfall-Szenario im vollen Lokal.
    Die zwei Schlaumeier die mit “die Küche kocht auch mit Granderwasser” kommen, verstummten nach einem kurzen “Sie wissen ja, die Dosis macht das Gift”.

  48. #48 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com
    2. Oktober 2014
  49. #49 Dr. E. Berndt
    2. Oktober 2014

    Für Leitungswasser darf in Restaurants an sich nichts verlangt werden!
    Da gibt es irgendwo Regelungen.
    Also wenn für Granderwasser etwas verlangt wird, dann nicht zahlen!

  50. #50 Ulrich Berger
    2. Oktober 2014

    Edi, das stimmt leider nur in Frankreich!
    https://wien.orf.at/news/stories/2639525/

  51. #51 rolak
    2. Oktober 2014

    Alle böse Menschen sind Wassertrinker

    Ja da muß ich doch schärfsten Einspruch einlegen, s.s.t., trinke ich doch gerne und reichlich Wasser (immer die aktuellen Jahrgänge vom Kranenberger Südhang), zähle mich allerdings nicht zur dunklen Seite der Macht.
    Ansonsten reicht in granderigen und ähnlichen Situationen ein an niemand besonderen gerichtetes, laut vor sich hin gemurmeltes ‘Obwohl gezeigt wurde, daß es die Libido unterdrückt?’

    Edi

    Ein nettes Puzzle zum WE-Start, Ulrich, einen bisher nicht aufgetauchten Vornamen als Anrede nemen…

  52. #52 HofRob
    2. Oktober 2014

    Bzgl Getränken in Lokalen gibt es in Österreich nur folgende Regelung:

    Gastgewerbetreibende [..] sind [..] verpflichtet, mindestens zwei Sorten kalter nichtalkoholischer Getränke zu einem nicht höheren Preis auszuschenken als das am billigsten angebotene kalte alkoholische Getränk (ausgenommen Obstwein) und diese besonders zu kennzeichnen.

  53. #53 Dr. E. Berndt
    2. Oktober 2014

    Wenn auf der Rechnung steht Granderwasser, dann würde ich den Wirt erklären , dass ich nur Leitungswasser zu zahlen bereit bin, weil kein Unterschied zu diesem besteht.
    Der Wirt soll mir beweisen, dass hier eine Verbesserung objektivierbar ist.

  54. #54 Dr. E. Berndt
    2. Oktober 2014

    Gestern Massenhysterien – Granderwasser
    Ein Stichwort möchte ich nennen: „Massenhysterie“. Dieser Ausdruck ist aus der Mode gekommen. Heute sprechen wir von einem Boom oder einem Hype. Das klingt auch schon viel besser. Hysterie ist viel zu negativ konnotiert. Moden in der Medizin hat es schon immer gegeben. Bestimmte Diagnosen, Erkrankungen, Mittel und Therapien hatten über längere und kürzere Zeiträume hinweg immer schon großen Erfolg und machten ihre „Erfinder“ reich.

    Der Aderlass ist ein gutes Beispiel für eine höchst erfolgreiche aber sehr schädliche Therapie, wie wir heute wissen. 2000 Jahre lang hat er gewirkt. Die ausführliche Geschichte des Aderlasses ist das Einleitungskapitel in „Heilen ohne Pillen“ (Simon Sing u. Edzard Ernst, engl. Originaltitel „Trick or Treatment“). Mit diesem Beispiel sollte gezeigt werden, dass ein Erfolg keineswegs nur mit harmlosen sondern auch mit höchst belastenden und schädigenden Therapien über lange Zeiträume hinweg möglich ist. Hahnemann hat den Aderlass abgelehnt und so, wie wir heute wissen, einen Grundstein für den Erfolg der Homöopathie gelegt.

    Zu Zeiten Franz Anton Mesmer (1734-1815) fielen Damen reihenweise bei seiner Behandlung in Ohnmacht. Er propagierte den animalischen Magnetismus. Der Mesmerismus boomte wie auch andere nach heutigem Verständnis magische Methoden. Mesmer war aber keine Einzelerscheinung.

    Die Geschichte der „Metallic Tractors“, auch als „Magnetic Tractors“ bezeichnet, wird von Simon Sing/Edzard Ernst in “Heilen ohne Pillen“ erwähnt sowie von Grete de Francesco in „Die Macht des Scharlatan“ (Basel 1937) ausführlich beschrieben.

    Gegen Ende des 18. Jahrhunderts propagierte Elisha Perkins (1741 – 1799), ein erfolgreicher Arzt und gelegentlicher Maultierhändler aus Connecticut die Anwendung von „Metallic Tractors” zur Behandlung verschiedener Krankheiten von Menschen und Pferden. Diese patentierten „Tractors” (kleine schmale Keulen aus Metalllegierung) wurden bis zu 20 Minuten über die erkrankten Areale geführt, um das schädliche „elektrische Fluidum“ herauszuziehen, das als Ursache von Erkrankungen angesehen wurde. Viele Patienten und Beobachter wurden von spontanen Heilerfolgen überzeugt und veröffentlichten Anekdoten. Perkins wurde sehr reich. „Elektrizitätszaubereien“ waren um die Jahrhundertwende in der Medizin generell große Mode.

    Die Manie schwappte auch nach England hinüber. Die Royal Medical Society ging in Knie, gab dem Publikumsdruck nach und erlaubte die Verwendung im vereinigten Königreich. Die Hysterie wurde durch den bescheidenen prakt. Arzt Dr. John Maygarth aus Bath und seinem Freund Dr. Falconer beendet. Sie fälschten die „Metallic Tractors“ aus Holz und verkauften diese Imitationen an etliche bekannte Ärzte. Diese Fälschungen wurden nicht erkannt und waren genauso “wirksam” wie die Originale. Als aber der bewusste Betrug zum Beweis der Wirkungslosigkeit aufdeckt wurde, war es mit dem Boom vorbei.

    Grete de Francesco erwähnte auch das Institut Zeileis in Gallspach als Beispiel moderner Scharlatanerie. Valentin Zeileis (1873-1938), eigentlich Kunsthandwerker, begann 1906 Elektrizität bei Patienten anzuwenden und erstand 1912 das Wasserschloss Gallspach vom verschuldeten Vorbesitzer. Hochspannung und Funkenentladungen waren große Mode und das “Institut Zeileis” arbeitet bis heute, jetzt in der vierten Generation, erfolgreich. Welche Beschwerden mit dem berühmten Zauberstab noch behandelt werden, kann ich nicht sagen, aber auf der Homepage des Institut Zeileis wird diese Behandlung nach wie vor ausgelobt.

    Es ist keine 150 Jahre her, da wurde noch für Mumie bezahlt.
    Die Verwendung von Mumie als Heilmittel ist auch typisch, was nicht alles geglaubt wurde.

    Ursprünglich bedeutete das persische Wort „Mumia“ Erdpech“. Im alten Ägypten wurde ging der Begriff „Mumia“ auf die damit konservierten Leichen über. Primär wurde das Erdpech (Bitumen) als Heilmittel verwendet. In Folge übertrug sich die „Heilwirkung“ vom Erdpech, das auch aus den Grabkammern gewonnen werden konnte, auf die konservierten Leichen und Mumie wurde zum anerkannten Heilmittel.

    Mumie war mehr oder weniger zwei Jahrtausende als Heilmittel in Verwendung. Prof. Elfriede Grabner aus Graz hat in ihrem Buch „Grundzüge einer ostalpinen Volksmedizin“ (1985) unter Kapitel V „Schutz- u. Heilmittel“, Ziffer 4 „menschliche Körperprodukte“ die Seiten 194 bis 208 praktisch vollständig dieser Geschichte gewidmet.

    In Wellnesszeitungen und auf Gesundheitsseiten aller Zeitungen ist viel über die Verwendung von Kräutern zu lesen. Auch wird Theophrastus Bombastus von Hohenheim, bekannt als Paracelsus, und sein berühmter Satz „Dosis sola facit venenum“ gerne zitiert, dass er aber ein überzeugter Fan für die Anwendung von Mumie war, ist nicht in den Medien nachzulesen.
    Mumien wurde auch bei uns hergestellt. Als besonders geeignet galten junge rothaarige frisch Gehenkte . Vor dem Henken wurde noch der wirksame Angstschweiß gewonnen.
    Selbstverständlich gab es auch theologische Abhandlungen, dass die Verwendung von Mumie gottgefällig ist.

  55. #55 Dr. E. Berndt
    3. Oktober 2014

    Wir ereifern uns über unvorstellbaren Unfug.
    Wir können nicht verstehen, wie mit parawissenschaftlichem Humbug so gute Geschäfte gemacht werden.
    Gestern wurde wieder im Abendfernsehen Reklame für Granderwasser geschaltet. Wenig später war dann auch noch eine Reklame für Wasseraufbereitung von BMT. Für einen Laien ist zwischen den beiden Reklamespots kein Unterschied erkennbar. Die Einschaltungen zielen auf das Bauchgefühl und auf Wohlfühlen ab,
    Es herrscht eine merkwürdige Gleichberechtigung zwischen naturwissenschaftlich fundierten Gerätschaften für welchen Zweck auch immer und Geräten und Einrichtungen, die nichts dergleichen vorzuweisen haben.
    Aber es gibt noch viel Krasseres zu beobachten. Während beim Granderwasser ein unfassbarer und unerklärbarer also ein nicht messbarer Nutzen vermittelt wird, gibt es immer noch und schon wieder Perpetuum mobile zu kaufen.
    Das nicht irgendwo sondern mitten unter uns und ebenfalls offenbar nicht rechtlich belangbar.
    Es handelt sich bei diesen Perpetuum mobile nicht um irgendwelche schwer zu durchschauenden elektronischen Wunderkasterl sondern um gute alte Mechanik.
    Kärntner Umweltschützer des Vereins Gaia retten die Welt mit Energie aus dem Nichts. Ohne Ressourcenverschwendung ohne CO2 Emission etc. Wie im Mittelalter werden simple Auftriebskörper, die in einem Turm an einer Laufkette auf und nieder kreisen, mit Pressluft gefüllt und liefern dann bis in alle Ewigkeit Strom.
    Eine Schar von Menschen, die es nur gut mit uns und der Umwelt meinen, stehen freudig erregt herum.
    Sie bejubeln eine Gerätschaft, die nicht viel simpler sein könnte, um die Wirkungslosigkeit zweifelsfrei sehen zu können. Aber sie und viele andere sehen es nicht.
    Ein mir bekannter Energieberater hatte Mühe einem Kunden diese Gerätschaft auszureden.
    Was ist es, das die Wahrnehmung derart verzerrt, dass auch simple mechanische Funktionen einfach nicht erfasst werden?
    Ein mir bekannter Energieberater hatte Mühe einem Klienten vor dem Ankauf abzuraten!

    • #56 Stefan Wagner
      3. Oktober 2014

      @Dr. E. Berndt:
      Mich erinnert das an die Gier, die manche erfasst, etwa wenn sie auf den Nigeria-Scam reinfallen, wo man einem Prinzen o.ä. helfen soll 100 Mio. außer Landes zu schaffen, und von der Vorfreude auf einen Anteil an der Summe alle Vorsicht fahren lässt.

  56. […] Was ist dran am Grander-Mann?: Es war ein deutliches Zeichen, dass die Skeptiker-Bewegung Esoterik-Firmen Respekt einflößt. – https://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2014/09/29/was-ist-dran-am-grander-mann/ […]

  57. #58 s.s.t.
    3. Oktober 2014

    @Dr. E. Berndt

    Man sollte auch Mumienbraun, ein Pigment in der Malerei, nicht vergessen. Außerdem wurden klein gehäckselte Leichen noch zum Anfang des 20. Jhd. verscherbelt, also vor weniger als 100 Jahren.

    Ansonsten vielen Dank für den Beitrag, zum wiederholten Male.

  58. #59 s.s.t.
    3. Oktober 2014

    @Stefan Wagner

    Mich erinnert das an die Gier, die manche erfasst, etwa wenn sie auf den Nigeria-Scam reinfallen, wo man einem Prinzen o.ä. helfen soll 100 Mio. außer Landes zu schaffen, und von der Vorfreude auf einen Anteil an der Summe alle Vorsicht fahren lässt.

    Gier frisst Verstand. Ich kenne auch 50g Goldbarren der Credit Swiss (mit Prägung und allem Pi Pa Po), die allerdings nur rund 30g wogen, weil vergoldetes Messing halt nicht so schwer ist. Es gibt halt Dinge, die man nicht auf italienischen Autobahnparkplätzen kaufen sollte. Vergleichbares gilt für Weißgoldbarren (die es gar nicht gibt), nur weil V4A-Stahl auf Säuren wie Gold reagiert (Opfer: ein Juwelier)

  59. #60 Dr. E. Berndt
    3. Oktober 2014

    Die Gier erklärt durchaus viel. und auch der unbedingte Wunsch nach Heilung und Erlösung erklärt viel. Aber alle diese Faktoren sind eingebettet in das Verhalten. Wie funktioniert letztlich die Störung, die Verzerrung in der Wahrnehmung. Wie kommt es zum Ausblenden von klar erkennbaren Tatsachen und zum selektiven Wahrnehmen.
    Wie funktioniert das im Gehirn, im Denken? Überspitzt könnte man sagen, dass es für die “Gefühle” offenbar kein Problem ist, in bestimmten Situationen unter bestimmen Umständen auch mal gelten zu lassen, dass 2 mal 2 gleich 5 ist.

  60. #61 pederm
    3. Oktober 2014

    Du bist Optimist @s.s.t., weil Du meinst, bis zum Anfang des letzten Jhd. zurückgreifen zu müssen, ja? Blutreliquien des erst 2005 verstorbenen Wojtyla stehen ganz aktuell gut im Kurs (https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/papst-johannes-paul-ii-polizei-stellt-blutreliquie-sicher-a-950467.html).

  61. #62 s.s.t.
    4. Oktober 2014

    @Dr. E. Berndt

    Wie funktioniert das im Gehirn, im Denken?

    Gute Frage, auf die es keine guten Antworten gibt. Man kann sich ja kaum (besser gesagt: gar nicht) die eigenen Gefühle und Vorlieben, die sich durchaus auf der ‘dunklen Seite’ befinden können, erklären und schon gar nicht (oder nur mit großen Schwierigkeiten) ändern.

    Vermutlich schlummert der “Stein der Weisen”, der alle Probleme löst, in vielen, wenn sogar womöglich in nahezu allen, von uns.

  62. #63 s.s.t.
    4. Oktober 2014

    @pederm

    “Blut ist ein ganz besonder Saft.”

    Der Reliquienhandel hat nat. eine lange Tradition und ist selbstredend genauso irrational wie die Heilung durch zermalene Mumien. Insbes. in der kath. Kirche nehmen die Reliquien (und die Heiligen) die Stelle der “Götter neben mir” ein.

    Nur hat das mit der Mumien-Heilkraft nichts zu tun, denn die Mumien waren nat. Heiden, verfügten aber im Volksglauben über unendliche Magie (was wiederum den Kreis zu Reliquien in gewisser Weise schließt.).

  63. #64 Val Pane
    4. Oktober 2014

    Es soll legitim sein, seine Wettbewerbsvorteile durch ausnutzen von Bildung, oder besser gesagt Schlauheit (wie dem angeblichen Recht auf Gratiswasser in Restaurants) herzuleiten. Ebenso wie es gute Sitte ist, damit seine berufliche Lebenszeit teurer verkaufen zu dürfen als der gewöhnliche Arbeiter, der körperlich noch hart schuften und de(ine)n Dreck wegräumen muss.

    Auch ist es in unserer Marktwirtschaft kein Zeichen für ein mangelndes Urteilsvermögen, die eigene Aktentasche mit Pausenbrot darin mit hundert und mehr Pferden unter der Haube ins Büro um die Ecke tragen zu lassen. Der Krieg um Rohstoffe gilt ebenfalls als erheblich rationaler, als die Umstellung (sprich die geringfügige Beschränkung) der eigenen Lebensweise.

    Es geht also nicht um die Beseitigung der natürlichen Begehrlichkeit der Kunden wie Hersteller nach Höherstellung durch Wettbewerbsvorteile (gesünder, zahlungsfähiger, potenter als der Nachbar oder ein Volk zu sein) an sich, sondern um die zu banale Offensichtlichkeit des Trugbildes?

  64. #65 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/10/02/belebtes-wasser/
    4. Oktober 2014

    Die Gier erklärt durchaus viel. und auch der unbedingte Wunsch nach Heilung und Erlösung erklärt viel. Aber alle diese Faktoren sind eingebettet in das Verhalten. Wie funktioniert letztlich die Störung, die Verzerrung in der Wahrnehmung. Wie kommt es zum Ausblenden von klar erkennbaren Tatsachen und zum selektiven Wahrnehmen. Wie funktioniert das im Gehirn, im Denken? Überspitzt könnte man sagen, dass es für die “Gefühle” offenbar kein Problem ist, in bestimmten Situationen unter bestimmen Umständen auch mal gelten zu lassen, dass 2 mal 2 gleich 5 ist.

    Schwierig, und auch die interessante Frage.

    Wir haben aber im Alltag ständig damit zu tun auf mehr oder weniger unsichere Annahmen zu vertrauen. Dass Bus und U-Bahn fahren, dass Wasser aus der Leitung kommen wird und der Strom kontinuierlich fließen wird. Viele Wirkungen verstehen wir nur auf einer oder wenigen oberen Ebenen.

    Etwa was auf Enzymebene passiert, wenn man überhaupt Brot backt. Ich verstehe davon gar nichts, aber kann einem Rezept folgen, und ein Brot backen.

    Wenn Strom durch die Leitung fließt und das Licht angeht, dann hilft eine Metapher von Wasser, welches durch die Leitung fließt, teilweise. Aber was sinnlich nicht erfassbar ist bleibt doch auch rätselhaft und merkwürdig unverstanden.

    Schon beim Magnetismus, im Gegensatz zur Schwerkraft, die wir ständig beobachten, so dass es uns nicht überrascht, wenn etwas zu Boden fällt, was wir loslassen, aber Spielereien mit Magneten können mich immer noch begeistern und faszinieren.

    Dieser Granderapparat kommt mit einer Erklärung daher, wie es funktionieren soll – das Wasser fließt vorbei und das andere ist informiert und die Information wird abgeben – Wärme wird ja auch abgeben, radioaktive Strahlung kann beim vorbeifließen abgegeben und aufgenommen werden – wer glaubt, dass er es sowieso nicht versteht ist damit wohl zufrieden, weil es formal als Erklärung daherkommt. Weil X folgt Y.

    Wenn ich politische Aussagen analysiere finde ich oft ähnliche Konstrukte, wo ein Politiker aus einer plausiblen Behauptung seine Folgerung mit weil, deswegen usw. ableitet, aber es fehlt eigentlich jede Begründung und Erklärung.

    Leider müssen wir aber sehr oft anderen, die mehr verstehen als wir, vertrauen, und so laufen wir Gefahr betrogen zu werden. Man hat gar nicht die Zeit alles zu hinterfragen.

    Einerseits arbeitet die Gesellschaft auch daran mit Gesetzen und Regeln den Einzelnen vor Betrug zu schützen. Damit trainiert sie aber auch Misstrauen ab. Wer schon mal gehört hat, dass es Lebensmittelkontrollen gibt, der überschätzt vielleicht, wie viele es gibt. Wer von Arzneimittelzulassung hört, der vermutet wohl meist, dass auch Homöopathie, wenn sie in Apotheken abgegeben wird, kontrolliert und geprüft ist.

    Was darf ein Scharlatan behaupten, was nicht mehr? Erst nach dem Prozess weiß man es.

  65. #66 Bullet-der-Kommentator
    7. Oktober 2014

    @Stefan Wagner:

    Dieser Granderapparat kommt mit einer Erklärung daher, wie es funktionieren soll – das Wasser fließt vorbei und das andere ist informiert und die Information wird abgeben – Wärme wird ja auch abgeben, radioaktive Strahlung kann beim vorbeifließen abgegeben und aufgenommen werden – wer glaubt, dass er es sowieso nicht versteht ist damit wohl zufrieden, weil es formal als Erklärung daherkommt.

    Ich denke, ich weiß, was du damit sagen möchtest, aber es ist eben genau dieses Gewäsch – unsinniges Gewäsch, möchte ich präzisieren – was mich immer wieder in die Verzweiflung treibt. “Das wird einfach so geglaubt” … jaa, leider. Denn bereits in dem, was ich hier von dir zitiere, stecken (natürlich) haufenweise logische Fehler, die jedem auffallen müßten. Das Beispiel mit der Wärme kennt jeder: Wärme wird in der Tat abgegeben, ist also nach dem Abgabevorgang woanders und eben nicht mehr da, wo sie vorher war. Denn das Badewasser gibt seine Wärme an die Umgebung ab – und wird, verdammichnochmal: k.ä.l.t.e.r.! Der Granderkrempel behauptet aber, sein Grander-“äquivalent” von Wärme unbegrenzt “abgeben” zu können, ohne daß das Reservoir geringer wird.
    [Randnotiz: super. Ich habe gerade den Scharlatanen, die parawissenschaftlichen Unfug zu verkaufen versuchen, eine neue Geldquelle aufgetan: “Vitalisierungs”-Nachfüllkartuschen.]
    Wenn überhaupt, müßte gerade “Information” kopiert werden – aber dann fällt auch dem nur knapp durchschnittlichen USB-Stick-Benutzer des 21. Jahrhunderts hoffentlich schon wieder auf, daß man zum Kopieren von Informationen Energie braucht. Und die soll woher kommen?

  66. #67 noch'n Flo
    Schoggiland
    8. Oktober 2014

    @ Bullet:

    Beim Kopieren darf selbstverständlich auch nicht der replikative Schwund ausser Acht gelassen werden. Mit jeder Kopie geht Information verloren. Und auch die Vorlage wird auf Dauer nicht jünger.

  67. #68 Klaus D.
    16. Oktober 2014

    Ein Restaurant (Pizzeria) mit eigener kleinen Brauerei in Südtirol (in St. Leonhard und St. Martin) macht auch Reklame damit, dass sie “Granderwasser” zum Brauen nimmt.
    Trotzdem (!) schmeckt mir deren Bier, wenn ich’s kopfschüttelnd über soviel Dummheit (oder Reklame, um die DeppenInnen zu ködern) genieße.

  68. #69 Bullet
    17. Oktober 2014

    Solange es nicht wegen des “besonderen” Wassers teurer ist …

  69. #70 Harald
    19. November 2014

    dieser Grander-Bullshit wird aktuell mit eigenem Stand auf der Heim und Familien-Messe Stuttgart beworben. Unglaublich, was die den alten Menschen da für einen Mist erzählen.

  70. […] versuchen viele Firmen, ihre Produkte durch die Verwendung von Granderwasser aufzuwerten, etwa die Bäckerei Mann. Und auch viele Privathaushalte lassen sich von der Wasserbelebung beeindrucken und glauben an ihre […]