Die Kunsthalle Hamburg wagt sich in den letzten Jahren verstärkt an Künstler heran, die aus dem Focus der Öffentlichkeit verschwunden sind. In diesem Jahr zeigt sie die Ausstellung Idylle am Abgrund – Felix Vallotton (1865-1925).

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Quelle: Hamburger Kunsthalle, Félix Vallotton, Weiblicher Akt vor einem roten Sofa kniend, 1915, Öl auf Leinwand, 81,5 x 100,5 cm, Privatbesitz

Morbider Charme geht auch heute noch von seinen Arbeiten aus, die zeitlich in den Rahmen der klassischen Moderne gehören und im Detail eher dem Symbolismus zu zuordnen sind.

Seine Werke nehmen bereits Elemente aus dem Surrealismus, der Neuen Sachlichkeit und der Metaphysischen Malerei vorweg. Kühl und kontrolliert erscheint auf den ersten Blick Vallottons Kunst, deren hermetisch geschlossene Oberflächen über die sich dahinter verborgenen Abgründe hinwegtäuschen.

Das Hässliche, Scheinhellige hat ihn interessiert. Selber über das Vermögen seiner Frau, für die er seine arme langjährige Geliebte verliess, ein „Traum-Künstlerleben” gelebt. Unglücklich war er immer, ein „Miesepeter” ohne wirkliches Interesse für die schönen, weil einfachen Seiten des Lebens.

Verstört hat er immer, schon zu Lebzeiten nämlich 1909 wurde in seiner Heimat der Schweiz die erste grosse Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich gezeigt, aber der Jugend vorenthalten, da man seine Aktdarstellungen anstößig empfand.

In Hamburg waren in den ersten 22 Ausstellungstagen schon fast 27.000 Besucher in der Schau der Kunsthalle. Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. Mai 2008

Bilder: Quelle Kunsthalle Hamburg