Wenn man vom Vater der Pop Art spricht, fällt sein Name nicht. Richard Hamilton ist vielleicht nur einer kleinen Gemeinde von Pop Art- Freunden oder Freunden der binären Kunst bekannt.

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Bildquelle: Kunsthalle Bielefeld: An annunciation (b), 2005 – 2006, Öl auf Inkjet auf Leinwand, 56,5 x 55,5 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2008

Die Kunsthalle Bielefeld präsentiert mit mehr als achtzig Beispielen die bekanntesten Werkgruppen Richard Hamiltons, die Vergangenheit und jüngste Schaffensphase zusammenbringen.
Die 68 Drucke aus der fünfteiligen Werkgruppe „Painting by Numbers” von 1994 bis 2005 als auch die Leinwandserie „A Host of Angels”, bestehend aus vierzehn Bildern von 1993 bis 2007.
Sie fügt ausgewählte Museumsleihgaben aus den 1990er Jahren hinzu und stellt Hamiltons allerneueste Werkgruppe der „Toaster” vor, die auf eine Inkunabel der Pop Art, seinen „Toaster” aus Metall, Holz und Papier von 1964 zurück geht.
Damit wird Richard Hamiltons Schaffen aus den vergangenen fünfzehn Jahren umfassend und äußerst zeitnah dokumentiert.
Bereits 1949 zerlegte Hamilton seine Motive, um ausgehend von Marcel Duchamps „Akt, eine Treppe herabsteigend” die Frage zu stellen, wie sich ein Gegenstand bei Bewegung verändert.
Durch die mittlerweile legendären Ausstellungsprojekte „Parallel of Life and Art” und “Man, Machine and Motion” 1953 sowie „This is Tomorrow” 1956, in deren Rahmen Hamiltons berühmte Collage mit dem Wort „Pop” erschienen ist, entpuppt sich Hamilton als akribischer Erforscher eines Bild-Universums, in dem, wie er sicht selbst ausdrückt, „Blasen bestimmte Gestalten annehmen” („in which bubbles take certain shapes”).
Hamilton (Jahrgang 1922) Held ist heute nicht mehr allein Marcel Duchamp, sondern auch die Meister der Renaissance Jan van Eyck, Diego Velázquez, Vermeer, van Delft oder Fra Angelico. Seine neuesten Werke stellen sich ästhetisch beinahe auf eine Stufe mit der Renaissance. Gleichzeitig bekunden sie, dass sie in Zukunft anders zusammengesetzt werden könnten.
Die Weiterentwicklung, der Prozess, aber nicht als Happening, sind ihm wichtig und werden gerne durchdekliniert. Die Digitalisierung ist dabei ein probates Mittel. Und daher verwundert es nicht das Hamilton, seit dem es Computer gibt immer mit den neusten Möglichkeiten experimentiert. 0 oder 1 das war schon früh seine Überzeugung reichen im Grunde um alles auszudrücken, aber mit dem Dazwischen ist es eben spannender