Wenn im Netz oder sonst wo über Bilddatenbanken gesprochen wird, sind viele große Namen wie Gates, Getty oder Wikipedia im Spiel. Dabei gibt es in Deutschland eine Einrichtung, die schon seit 1913 auf höchsten Niveau Bilder sammelt.

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Bildquelle: Screenshot Bildarchiv Foto Marburg
Das Bildarchiv Foto Marburg, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte ist der etwas sperrige Name dieser Einrichtung, die zur renommierten und altehrwürdigen Philipps-Universität Marburg gehört.

Kunst und Architektur in Deutschland sind einer der Sammlungsschwerpunkte der Einrichtung, die seit ihrer Gründung Bildzeugnisse sammelt, oft mit dem Hintergrund Verfall und Zerstörung von Kulturdenkmälern zumindest bildlich aufzuhalten. So werden die Fotos, die ab 1913 oft von renommierten Fotografen erstellt wurden, von Dokumentation zur einmaligen Erinnerungsstücken, da die Gebäude, die Situationen etc oft unwiederbringlich verloren sind.

Von Anfang an war das Bildarchiv aber nicht nur abgeschlossene Sammelbüchse, sondern auch immer Forschungsinstitut und Serviceeinrichtung. Bildagenturen wissen diesen reichen Fundus zu schätzen, der auch über eine halbwegs bedienerfreundliche Oberfläche auch im Internet zugänglich ist.

Wer mehr will und die gefundenen Aufnahmen digitalisiert oder als Print haben möchte, kann sich ans Archiv wenden und bekommt die gewünschten Bilder, je nach Verwendung, gegen moderat gestaffelte Lizenzgebühren und Arbeitskosten in Rechnung gestellt.

Mal wieder einen großen Nachfrage-Schub brachte und bringt die Sommerpause, in der viele Lokalzeitungen vom Archivbestand der Luftaufnahmen berichteten. Da brach eine Welle an Interesse und Bestellungen über das Archiv herein, wie sonst selten im Sommer.

Rein statistisch ist das Bildarchiv Marburg auch eine Schau. 1,7 Millionen Originalaufnahmen von ca. 1870 bis heute, jährlich 30.000 neue Aufnahme und dann mal eben die größte Einrichtung dieser Art in Europa.

Bei der Größe erstaunt es nicht, dass das Bildarchiv auch in der Liste der UNESCO Archives Portal seit 2005 vertreten ist.