Im Laufe der Woche kamen ja unglaubliche Meldungen aus dem Auktionshaus Sotheby’s. Die Auktion mit Werken nur des britischen Künstlers Damien Hirst erreichte unglaubliche Höchstwerte. Am ersten von zwei Auktionstagen erreichten die Erlöse 70,5 Millionen Pfund (fast 90 Millionen Euro) und übertraf damit alle Erwartungen. Es wurde gemunkelt, dass Hirst an seine vergangenen Erfolge nicht werde anknüpfen können. Aber weit gefehlt. Hirst stellte damit einen Rekord für eine Auktion, die nur einem Künstler gewidmet war auf.

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Bildquelle: Damien Hirst: “The Kingdom” (Courtesy Sotheby’s, London)

Hirst wagte auch weiteren vermutlich revolutionären Schritt. Er brachte seine 223 neuen Werke direkt über ein Auktionshaus auf den Markt und nicht über eine Galerie. Das zeigt, dass sich der Kunstmarkt wirklich deutlich verändert hat. Sonst waren Galerien der Verkaufsort und nur dann, wenn man eine Erbschaft loswerden wollte oder es sich um Kunst handelte, die keine Vertretung mehr hatte, ging man ins Auktionshaus.

Die beiden Branchenriesen waren daher schon mal stark in Schieflage geraten. Auch ist die Frage interessant, wer die Auktionshäuser heute besitzt. Da wird man so manche Verwobenheit in den Kunstmarkt erkennen.

Aber zurück zu Hirst. Er hat als Akademiestudent in den 90er als Vertreter der Young British Artists gleich einen Start hingelegt, der vorher wenigen beschieden war. Sein eingelegter Hai war was ganz neues. Überhaupt zeigen Hirst morbide Ansätze viel Freude am Experiment. Das dann nicht jedes sofort für länger klappt, hat ja gerade der Hai gezeigt, der nicht gut konserviert war und daher im Laufe seines Formalinlebens als Kunstwerk, leider komplett vergammelte. Er ist mittlerweile durch einen völlig anders aussehenden Hai ersetzt worden.

Genau an dieser Stelle könnte doch so manches altehrwürdige Uni-Institut in den Kunstmarkt einsteigen. Uraltpräparate, die ja handwerklich deutlich besser sind, könnten doch als Installation versteigert werden. Dann bekäme man Platz, Geld und wäre auch als Kunstlieferant eine Adresse, die auch Studierenden zu gute käme.

Drittmittelbeschaffung mal anders.

Kommentare (1)

  1. #1 pinktide
    Oktober 15, 2008

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