Wer ist Candice Breitz, wird sich der ein oder andere Leser fragen. Candice Breitz wurde 1972 in Johannesburg, Südafrika geboren und lebt und arbeitet in Berlin.

Ihre Video-Installationen sind in den bekanntesten internationalen Museen und Galerien zu sehen. In den letzten Jahren hatte sie Einzelausstellungen u.a. im Palais de Tokyo, Paris; Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk; Modern Art Oxford und Bawag Foundation, Wien. Breitz Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, wie der Hamburger Kunsthalle, Solomon R. Guggenheim Museum, Thyssen-Bornemisza Art Contemporary usw. Seit 2007 hat sie eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig inne.

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Bildquelle:Temporäre Kunsthalle Berlin im Oktober 2008, © Temporäre Kunsthalle Berlin, Architekt Krischanitz ZT GmbH, Foto: Lukas Roth

Die Einzelausstellung von Candice Breitz findet in zwei Teilen statt. Im ersten Teil zeigt sie Arbeiten, die in ihrem Berliner Studio produziert wurden und zum ersten Mal in Berlin zu sehen sind.

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Bildquelle:Candice Breitz Working Class Hero (A Portrait of John Lennon), 2006 Shot at the Culture Lab, Newcastle University, United Kingdom, August 2006 25-Channel Installation: 25 Hard Drives
Duration: 39 minutes, 55 seconds Installation View: Temporäre Kunsthalle Berlin
Courtesy: Jay Jopling / White Cube Photograph: Jens Ziehe, Berlin
Courtesy: Francesca Kaufmann, Yvon Lambert + White Cube / Jay Jopling
© Temporäre Kunsthalle Berlin

Die Videoinstallationen Working Class Hero Still siehe oben (A Portrait of John Lennon), King (A Portrait of Michael Jackson) und Queen (A Portrait of Madonna) sind 2005 und 2006 entstanden.

Für diese Werke hat die Künstlerin Fans der jeweiligen Stars eingeladen, ein und dasselbe Album von Madonna, Michael Jackson bzw. John Lennon nachzusingen. Entsprechend des interpretierten Albums sind die gefilmten Darsteller in den finalen Installationen jeweils synchron zueinander zu sehen. Ihre Performances setzen sich zu einem Kaleidoskop aus Stimme, Mimik und Körpersprache zusammen, das aus Identifikation mit dem Star und seiner medial vermittelten Identität resultiert.

Während die Fans auf unterschiedliche Art und Weise ihre Beziehung zum Idol ausdrücken, setzen sich die Arbeiten mit der Frage auseinander ob es eine Möglichkeit für individuelle Kreativität im Gefüge der Massenmedien gibt.

Einen anderen Aspekt ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Starkult stellt Candice Breitz im zweiten Teil der Ausstellung u.a. mit ihrer aktuellsten Arbeit Him (1968-2008) vor.

Him wird in der Temporären Kunsthalle Berlin weltweit erstmals präsentiert und zeigt den Schauspieler Jack Nicholson in 23 augewählten Rollen seiner 40jährigen Filmkarriere.

Angeordnet auf sieben Monitoren lässt die Künstlerin den Schauspieler in verschiedenen Rollen gleichzeitig auftreten und in vielschichtige Begegnungen und Konflikte mit sich selbst geraten. Damit demonstriert sie auch die psychologischen und technischen Möglichkeiten des bildnerischen Genres Porträt.

Die Ausstellung Candice Breitz “Inner + Outer Space” ist die erste Ausstellung in der neu eröffneten Temporären Kunsthalle Berlin auf dem Schlossplatz.