Der Bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch im Gespräch am Rande des Bayerischen Abends am Donnerstag Abend, 2. Juli 2009, während des Lindauer Nobelpreisträgertreffens.

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Minister Heubisch, Sie sind in diesem Jahr zum ersten Mal beim Lindauer Nobelpreisträgertreffen. Wie ist Ihr Eindruck?

Heubisch: Ich habe bereits am Sonntag bei der Eröffnungsfeier und auch heute den Austausch zwischen den jungen Forschern und den Nobelpreisträgern sehr genau beobachtet. Man spürt, was für ein unheimliches Standing die Laureaten bei den Nachwuchswissenschaftlern haben, die an deren Lippen hängen. Das erzeugt eine unglaubliche Atmosphäre.

Der Freistaat Bayern unterstützt in diesem Jahr das Lindau Nobel Laureates Meeting mit einer Million Euro. Welche Erwartungen verknüpfen Sie damit?

Heubisch: Eine solche Investition kann man nicht in Zahlen kalkulieren wie eine Geldanlage auf einer Bank. Dieses Geld hier ist langfristig angelegt und soll die Exzellenz des Wissenschaftsstandorts Bayern weiterhin unterstützen. In diesem Sinne habe ich heute auch die Einladung an die jungen Forscher aus aller Welt ausgesprochen: Kommt zu uns nach Bayern. Forscht hier. Wir bieten gute Bedingungen. Wir wollen einfach signalisieren, Bayern ist ein offener Standort, der an der Spitze der internationalen Forschungswelt rangiert.

Was können Sie den internationalen Spitzenforschern bieten?

Heubisch: Dafür steht die hervorragende Ausstattung unserer Institute, das ist das Eine. Das Zweite ist die unheimlich schöne Landschaft Bayerns. Die immer wieder die Menschen wie ein Magnet anzieht. Die Landschaft, die Seen, der weißblaue Himmel, die Kirchen, die Zwiebeltürme. Das ist so eindrucksvoll. Dazu kommt die Kunst, die Pinakotheken, die Schlösser Neu Schwanstein und Herren Chiemsee. Die traditionellen Bereiche, Blasmusik, Trachtler, das gehört alles zusammen.

Von den 23 Nobelpreisträgern, die dieses Jahr teilnehmen, sind einige eng mit Bayern verbunden. Zwei sind an Münchner Lehrstühlen tätig (Theodor Hänsch und Robert Huber) und vier haben Grundsteine ihrer Karriere hier gelegt (Gerhard Ertl, Robert Huber, Hartmut Michel, Erwin Neher).

Heubisch: Ja, hierin zeigt sich, dass Bayern schon lange mit an der Spitze der internationalen Forschung steht. Insgesamt wurden bisher 36 Mal Bayern als Nobelpreisträger ausgezeichnet. Übrigens feiert in diesem Jahr die Bayerische Akademie der Wissenschaften ihr 250jähriges Bestehen. Wissenschaft und Wissenschaftsnetzwerke spielen hier also schon lange eine sehr wichtige Rolle.

Was tun Sie dafür, um den Forschungsstandort weiterhin zu stützen?

Heubisch: Beispielsweise das Elitenetzwerk Bayern unterstützt junge exzellente Forscher mit speziellen Elitestudiengängen als Zusatzangebote zu den bestehenden Studiengängen bayerischer Universitäten. Einige der diesjährigen Teilnehmer hier sind vom Elitenetzwerk.

Bild Christian Fleming www.lindau-nobel.de