Der bekannte Literaturwissenschaftler Albrecht Koschorke (“Die heilige Familie und ihre Folgen“, “Die Inszenierung einer Perversion“, “Der fiktive Staat“) hat einen Aufruf gegen die Angleichung der Semesterzeiten initiiert.

Ab 2011 soll das Wintersemester Anfang September statt Mitte Oktober, das Sommersemester Anfang März statt Mitte April beginnen. So sieht es ein Beschluß der Hochschulrektorenkonferenz vor, der z.B. von der Konferenz der Physik-Fachbereiche unterstützt wird.

Damit sollen die Semesterzeiten in Deutschland denen in anderen Ländern angeglichen werden. Der wissenschaftliche Austausch würde durch diese Angleichung aber erschwert werden, wie es im Aufruf heißt: “Für die Internatio­na­lisierung der deut­schen Hochschulen ist es bisher gerade von Vorteil, dass der akademische Kalender in Deutsch­land gegenüber anderen Ländern zeitversetzt ist. Dadurch entstehen im Frühjahr und Herbst Korridore von mehreren Wochen, die sich ideal für die Einladung von Gastwissenschaftlern eignen. So können deutsche Wissenschaftler im März und September zu Gastaufenthalten etwa in die USA, nach England oder Frankreich reisen, ohne ihre Lehrverpflichtungen zu Hause zu be­einträch­tigen. Umgekehrt kom­men Professoren und Doktoranden aus diesen Ländern vorzugs­weise im Juni oder Juli nach Deutschland, d.h. in ihrer eigenen vorlesungsfreien Zeit, halten hier Gastseminare ab oder partizipieren auf andere Weise am akademischen Leben. Auf diesem einfachen Prinzip beruht eine Vielzahl von inter­universitären Austausch­programmen, die mit großem Engagement in Gang gebracht und durch Steuergelder mit beträchtlichen Summen gefördert wurden.

Hier geht es zum Aufruf.