Ein independent-Film mit dem marktgängigen Titel “Computer Chess” hat beim Sundance Festival einen der Preise gewonnen (schon im Januar, im Februar war er auch auf der Berlinale). Es geht um Schachprogrammierer wohl Ende der 70er (jedenfalls wird im Film häufiger auf die Jahreszahl 1984 bezuggenommen, bis zu der man einen Großmeister schlagen will) und das vielleicht Überraschendste ist, dass es sich nicht um eine Dokumentation handelt (obwohl der Film anfangs in jeder Hinsicht so wirkt) sondern um einen Spielfilm mit echten Schauspielern.


Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn bis in die 90er Jahre nach Computer-Erfolgen gegen menschliche Gegner manchmal vermutet wurde, dass menschliche Bediener dem Computer Züge vorgesagt hätten (und natürlich gibt es aus dem 19. Jahrhundert die bekannten Geschichten schachspielender Maschinen, bei denen dieser Vorwurf tatsächlich zutraf), während heute (wie in diesem satirischen Beitrag von Stefan Löffler) eher das Gegenteil behauptet wird und manchmal auch zu Recht.

Jedenfalls haben die Computer das Schachspiel zweifellos verändert, auch wenn keiner genau sagen kann wie. Spiegel Online stilisiert den gestern begonnenen Weltmeisterschaftskampf des 22-jährigen Carlsen gegen den 43-jährigen Anand zum Kampf Computerkid gegen Bücherleser, Der Westen dagegen meint, bei Carlsen spiele die High-Tech-Unterstützung eine geringere Rolle als bei Anand…

Den Film kann man übrigens im amerikanischen iTunes-Store für 4,99$ ausleihen.

Kommentare (1)

  1. #1 Emil Gumbel
    11. November 2013

    Film klingt interessant, gibt es eine (legale) Alternative zum Ausleihen bei iTunes?