Kommentare (3)

  1. #1 Monika
    Februar 6, 2008

    Ich weiß nicht, ob ich heute auf meiner “Leitung” sitze, aber ich habe nicht verstanden, warum eine Maus, welche “Schnupfen” bekommen kann, schon ein Durchbruch für die Erkältungsforschung ist? Damit hat man doch noch gar nichts herausgefunden, außer dass man nun – möglicherweise immer noch eingeschränkt – ein “Forschungsobjekt” gefunden hat. Ob damit Fortschritte in der Forschung erzielt werden können, steht das nicht immer noch auf einem anderen Blatt?

  2. #2 Peter Artmann
    Februar 6, 2008

    Für die Therapie von Erkältungen gibt es tatsächlich noch nichts Neues zu melden.
    Aber die Forschung wird ganz sicher von der Maus profitieren.

    Du kannst dir das so vorstellen, wie ein Auto, dass du zuvor nur bei voller Fahrt auf Fehler untersuchen konntest.
    Mit dem Mausmodellorganismus hast du jetzt aber die Möglichkeit das Ding zu stoppen und auf eine Rampe zu fahren, wo du in Ruhe alle möglichen Teile ein- und ausbauen kannst.
    Ethisch mag das in mancher Hinsicht fragwürdig sein, aber ich glaube nicht, dass alle Gegner der Versuche auf die neu zu entdeckenden Substanzen verzichten werden.

  3. #3 Monika
    Februar 6, 2008

    …falls überhaupt eine Substanz gefunden würde, welche nicht nur bei der “modifizierten” Maus, sondern auch beim Menschen wirksam sein müsste. Also u.U. noch viele viele Jahre, von der Maus – zum Test – vom Test zum Menschenversuch – vom Menschenversuch zur Genehmigung des Medikamentes……Nimmt man alleine nur den letzten Teil, den “Menschenversuch”, d.h. eleganter ausgedrückt die “Klinische Studie” so dauert es heutzutage noch 3 Jahre – sofern die Studie erfolgreich war – bis ein Medikament überhaupt in den Verkehr kommt. Und da im Moment nur noch Medikamente zugelassen werden, welche absolut notwendig, d.h. “hinreichend” wirken, laufen die Forscher Gefahr, dass die Kosten für etwaige Medkamente von den Patienten selbst getragen werden müssen. Da voraussichtlich kaum Gewinne zu erwarten sind, braucht es Sponsoren für die Forschung, welche vermutlich eher blauäugig an eine gewinnbringende Zukunft eines solchen Medikamentes glauben ;-))

    Traurig bei all dem ist, dass es noch viele – nicht so verbreitete – Krankheiten gibt, wo dringend Forschung nötig wäre – jedoch nur wenige sich darum kümmern. Eben weil es dabei immer nur um den schnöden Mammon und nicht um den Menschen geht.

    Insofern zeigt Dein heutiger Bericht deutlich, wie unser Gesundheitssystem funktioniert: Für banale Erkältungen hat man mit viel Aufwand ne Maus manipuliert, das Schicksal kleinerer Menschengruppen interessiert nicht, weil damit kein Geld zu machen ist….. Wie Du korrekt feststellst, wäre für Asthmatiker und andere Atemwegserkrankte eine solche Entwicklung durchaus mehr als ein “banales” Medikament. Sofern sich jedoch im Gesundheitswesen nichts ändert, würden eben auch nur diejenigen profitieren, welche das “Kleingeld” für die Medikamente übrig hätten. (Aktuell z.B. fallen inhalative Kortisonpräparate unter die Festbetragsregelung d.h. Betroffene müssen sich mit dem “billigsten” Präparat begnügen, auch wenn bereits patentierte Wirkstoffe der dritten Generation weniger Langzeit- und weniger Nebenwirkungen verursachen!)