Auch auf der diesjährigen CeBIT versuchen die Hersteller einem viele Dinge schmackhaft zu machen, die kein Mensch benötigt.


Das aktuelle Highlight ist die Long Term Evolution Schiene von Sony-Ericson.

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Theoretisch verbergen sich dahinter extrem hohe Übertragungsraten durch die Luft – aber die einzige Anwendung, die man sich aus heutiger Sicht vorstellen kann, ist das hochauflösende (HD) Fernsehen fürs Handy.
Für den Start ist das Jahr 2009 angepeilt – aber wer braucht hochauflösendes Fernsehen auf dem Handy?
Aktuelle Handys haben leider – immer noch – meistens eine Auflösung von 240 x 320 Pixel bei einer Displaygröße von 6 bis 8 Zentimeter (ca. 3 inch). Damit geht gar kein HD-Fernsehen. Doch ab wann lohnt sich HD-Fernsehen überhaupt?

Bevor die DVD auf den Markt kam, reichte allen Menschen in Deutschland die PAL-Norm mit einer Auflösung von theoretischen 625 Zeilen aber tatsächlich sichtbaren 576 x 576 Bildpunkten.

Jedem Hans und Franz hat diese Auflösung bis zu Bildschirmauflösungen von 82 Zentimetern (32 inch) ausgereicht.

Für den Handy-Bereich will Sony-Ericson jetzt die PAL-Stufe einfach überspringen.

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Gleich rüber zu HD, dass bekanntlich bei Auflösungen von 1366 x 768 (WXGA) anfängt und vereinbarungsgemäß derzeit bei 1920 x 1080 (Full-HD) endet.

Nach Angaben von Fernsehspezialisten sind HD-Auflösungen erst ab einer Bildschirmdiagonale von 80 Zentimetern besser als die alte Röhrentechnik.

Tja, fragt man sich da, welche Firma kann denn ein Handy mit einem 94 Zentimeter großen Display bauen und wie lange hält da wohl der Akku? Gefolgt von der Frage ob man das Display dann auch so gut zusammenfalten kann, dass es immer noch in die Jackentasche passt? Aber solche Fragen können derzeit nicht beantwortet werden. Da ist die Technik noch dran, …

Wir bleiben skeptisch, sind jedoch auf die weiteren (notwendigen) Innovationen gespannt.

Derzeit beflügelt allerhöchstens das Google-Internethandy (Gphone oder Android) unsere Fantasie, jedoch steckt hier noch alles in der Entwicklerphase und die Ideen von Samsung sehen alles andere als revolutionär aus. Wir müssen wohl bis 2009 warten.

Vielleicht gibt es bis dahin ja auch (zuverlässig reproduzierbare) Fortschritte in der Displaytechnologie.
Denn wenn das Internet wirklich auf dem Handy ankommen soll, darf nicht bei 800×480 Pixeln Schluss sein. Genau so wenig wie uns ein Draufklopfen auf das Display zum Ausschnittvergrößern (Einzoomen) überzeugt.

Wir lehnen jedenfalls ausdrücklich moderne, internetfähige Telefone, wie das iPhone, ab, das kein Flash darstellen kann.
Denn welches Internet bleibt da überhaupt übrig? Ach so, Web 1.0. Wie trendy ist das denn?