Könnte Angela Merkel eine heimliche Tochter haben? Eine von der noch nicht einmal sie selber etwas wüsste? Derzeit kennt man solche Geschichten eher von Männern (mit schlechtem Gedächtnis), aber wenn man den Ankündigungen des amerikanischen Wissenschaftlers Robert Lanza Glauben schenken darf, müssten bereits heute prominente Menschen befürchten, heimlich Kinder untergeschoben zu bekommen.


In einem Interview mit der britischen Zeitung Independent schürte Lanza entsprechende Ängste. “Wenn wir ein paar Hautzellen von Albert Einstein oder von irgendjemand anderem auf der Welt hätten, könnten wir daraus einen Embryo erschaffen, der eine 10 bis 70-prozentige Ähnlichkeit mit Einstein hat. So ein Versuch wäre zwar ethisch nicht vertretbar und zusätzlich sehr unsicher, dennoch könnte es bereits heute irgendwo auf der Welt geschehen,” sagte Lanzas, der bereits im Jahr 2001 Schlagzeilen mit seiner Firma Advanced Cell Technology machte, als das Unternehmen bekannt gab, erstmals erfolgreich menschliche Embryos geklont zu haben.

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Das jetzt von ihm angesprochene Verfahren ist allerdings keine Eigenentwicklung, sondern wurde in Japan von Shinya Yamanaka erfunden und wird derzeit von verschiedenen japanischen und amerikanischen Firmen angewendet – bislang jedoch nur mit Mäusen oder Rindern (sowie menschlichen Zellen in Zellkulturen).

An einem typischen Experiment sind dabei stets drei Akteure beteiligt. Von Nummer eins stammt die Hautzelle. Nummer zwei ist ein Embryo im Wenigzellstadium und in Nummer drei wächst der Embryo dieses Mischwesens heran.Den größten Unterschied zur Arbeit mit embryonalen Stammzellen markiert die Hautzelle. Diese wird nicht einfach nur entkernt und in eine Eizelle injiziert, was bekanntermaßen in nur bei einer von 150 Zellen gelingt (und dementsprechend wohl niemals bei Menschen angewendet werden wird – dafür ist die Gewinnung von menschlichen Eizellen zu aufwendig und ethisch fragwürdig).

Stattdessen werden mithilfe von Retroviren etwa vier Gene in die Hautzelle eingebracht, wodurch sich die Zelle entwicklungsgeschichtlich verjüngt. Aus der Hautzelle wird dadurch eine iPS Zelle, also eine induzierte pluripotente Zelle, die sich in fast jedes andere Gewebe umformen kann.
Yamanaka kündigte jetzt an, aus iPS-Zellen menschliche Ei- und Samenzellen schaffen zu wollen. Bis es soweit ist, sollen jedoch noch weitere Jahre vergehen (hier ein Link zu seiner Originalarbeit als .pdf-Download).

In positiver Hinsicht könnten dadurch unfruchtbare Menschen gemeinsame Kinder bekommen, doch es bleibt unklar, inwiefern das Verfahren nicht vielleicht auch missgestaltete Wesen hervorbringt.
Denn solange noch keine Ei- und Samenzellen aus Hautzellen geschaffen werden können, erschafft die Technik stets nur Mischwesen.
Dafür ist der zweite Schritt verantwortlich, in dem nicht etwa ein Zellkern in eine entkernte Eizelle injiziert wird, sondern die iSP-Zelle in einen Embryo im Wenigzellstadium.
Das dadurch entstehende Wesen ist also kein genetisch einheitliches Lebewesen, sondern eine Chimäre.
Ungünstig ist sicherlich auch, dass keine Vorhersage über die spätere Entwicklung möglich ist. Beispielsweise könnte so ein neues Wesen letztendlich Körper von Merkel und die Intelligenz von Pamela Andersen haben.
Möglich wäre natürlich auch der Körper von Stephen Hawking und die Intelligenz von Brad Pitt (kann endlos fortgeführt werden).

Während aktuell vor allem noch das durch die Retroviren induzierte Krebsrisiko der iPS-Zellen gesenkt werden muss, will eine amerikanische Firma dieses Problem bereits gelöst haben.