8 Meter lang.
Ein weiss-silbrig glänzender Körper mit eleganten Streifen.
Auf dem Kopf: eine filigrane Krone aus lachsroten Flossenstrahlen.
Schlangengleich schlängelt er sich in bedächtigen Windungen durch den Ozean, er ist garantiert der Grund für manchen Seeschlangenbericht.
Nur wenige Menschen haben einen lebenden Riemenfisch (Regalecus glesne) gesehen, er ist ein scheuer Bewohner der Hochsee.
Die Berichte über Riemenfische stammen fast alle von gestrandeten oder gefischten Exemplaren.
Jetzt ist erstmal das Video eines lebenden Riemenfisches veröffentlicht worden.
Im endlosen blauen Ozean erscheint zunächst ein diffuses weissliches Flimmern – der Riemenfisch in der Frontalaufnahme. Die tentakelähnlichen Bewegungen über dem Kopf sind die Flossenstrahlen der „Krone“, unter dem Kopf wird der undulierende Flossensaum der Bauchflosse sichtbar.
Durch die ausgedehnten Videoüberwachungen der Gas- und Ölindustrie (z. B. auf ROVs) werden immer mehr geheimnisvolle Tiere der Meerestiefen erfasst. Wissenschaftliche Projekte hätten dafür niemals ausreichende finanzielle Ressourcen, darum gibt es Kooperationen mit Wissenschaftlern, um das wertvolle Filmmaterial wissenschaftlich ausgewertet werden. Das SERPENT-Projekt (Scientific and Environmental ROV Partnership using Existing Industrial Technology) ist eine solche Kooperation und hat jetzt die Veröffentlichung der spektakulären Aufnahmen ermöglicht.
Dass ausgerechnet ein Projekt namens „SERPENT“ diese Aufnahmen der „Seeschlange“ ermöglicht hat, ist eine amüsante Fußnote der Meeresbiologie.
https://deepseanews.com/2013/06/first-video-of-an-oarfish-in-the-wild/
M. C. Benfield, S. Cook, S. Sharuga and M. M. Valentine Five in situ observations of live oarfish Regalecus glesne (Regalecidae) by remotely operated vehicles in the oceanic waters of the northern Gulf of Mexico Journal of Fish Biology. Article first published online: 5 JUN 2013 | DOI: 10.1111/jfb.12144
Bettina Wurche
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