J. Chae, S. Nishida (1994). Integumental ultrastructure and color patterns in the iridescent copepods of the family Sapphirinidae (Copepoda: Poecilostomatoida). Marine Biology, Volume 119, Issue 2, pp 205-210

Yuval Baar, Joseph Rosen, Nadav Shashar (2014). Circular Polarization of Transmitted Light by Sapphirinidae Copepods. PloS ONE. DOI: 10.1371/journal.pone.0086131

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Kommentare (17)

  1. #1 threepoints...
    23. Februar 2014

    Wenn Plankton sich nicht aktiv selbst im Wasser bewegen kann, wieso sollte es dann eigendlich Licht aussenden, um ausgerechnet Weibchen anzulocken?

    ist das ein Beispiel für die potenziel sinnlosen Aktivitäten der Männer einer Gattung? Oder was soll das?

    Könnte es sein, dass das Licht nicht den Weibchen gilt?

    Aja, sie können offenbar ein wenig die Richtung beeinflussen.

    Aber wenn die Weibchen in etwas glibberigen integriert sind, sie also mutmaßlich noch schlechter navigieren können, wieso leuchtet dann nicht das Weibchen, sondern das Männchen?

  2. #2 Bettina Wurche
    23. Februar 2014

    @ threepoints:
    Die Copepoden bewegen sich schon, sie sind nur nicht stark genug, um sich Strömungen durchzusetzen.
    So kleine Organismen empfinden die Dichte des Wassers anders, als wir. Für sie hat es eine viel höhere Viskosität, es ist zäh wie Honig. Sie rudern mit ihren Antennen langsam und stetig oder mit allen Beinchen gleichzeitig im Turbogang
    https://www.ehow.com/how-does_5135779_do-copepods-move.html
    Diese Bewegungen sind artspezifisch, wir wissen, dass Fische so gezielt ihre Lieblings-Copepoden erbeuten. Das ist die horizontale Bewegung.
    Die vertikale Bewegung läuft oft noch anders: Durch Einziehen und Ausfahren von Schwebefortsätzen können sie zusätzlich beschleunigen und abbremsen.
    https://plankt.oxfordjournals.org/content/18/9/1699.full.pdf

    Man kann Copes ins Labor bringen und ihre Bewegungen dort aufnehmen und die Distanzen ausmessen.

    Wie die Männchen und Weibchen der Saphirkrebschen letztendlich zueinander finden, weiss niemand. Echte Verhaltensbeobachtungen von Copepoden im Freiland wären noch eine Herausforderung, vor allem wenn es um solche komplexen Beziehungskisten wie den flotten Dreier der männlichen und weiblichen Saphire und den Salpen geht.

  3. #3 threepoints...
    23. Februar 2014

    Pfui, … ein “Dreier” erhöht nicht den Paarungserfolg. Ist also kein Bestandteil notwendiger Naturereignisse. Das müssen wir umgehend den Papst berichten, dass der mal ein Auge drauf wirft und vielleicht “erleuchtend” auf die Gattung einwirkt.

    oder so…

    Südafrika, Küstengewässer und … ins Wasser gucken?

    Ich übernehm den Job.

    Aber nur mit einer dazu tauglichen Driftboje, die unter Wasser eine Kuppel hat.

  4. #4 threepoints...
    23. Februar 2014

    Höhenverstellbar… die Glaskupel.

  5. #5 Bettina Wurche
    23. Februar 2014

    @ threepoints:
    Ich kenne mindestens zwei Dutzend Biologen , die das auch sofort organisieren würden. Und die sich vielleicht sogar noch einen passenden Versuchsaufbau ausdenken könnten

    Leider sind die glorreichen Zeiten der BAH und er deutschen Planktonforschung vorbei – kaum jemand überlebt in der Forschung die Diplom- oder Doktorarbeit. Und die BAH gehört mittlerweile zum AWI, einem Forschungskonzern. Ich habe damals als HiWi mitbekommen, wie das Institut abgewickelt wurde. Allein schon für die Bibliothel hat es mir leid getan.
    Kein weiterer Kommentar dazu : (

  6. #6 Bettina Wurche
    23. Februar 2014

    Ach ja, zur Driftboje, da hatten die neulich bei DeepSeaNews auch etwas Nettes geschrieben:
    https://deepseanews.com/2014/02/mooring-family-photos/
    Klasse : )))

  7. #7 sepp
    24. Februar 2014

    Kleine Erbsenzählerei: Der Abstand zwischen den Kristallen ist nicht korrekt übersetzt. Im verlinkten Artikel heißt es “four ten thousandths of a millimeter”, also 400nm. Die “40 Tausendstel Millimeter” von oben wären hingegen 40µm und damit viel zu groß für Interferenzen von sichtbarem Licht.

  8. #8 Bettina Wurche
    24. Februar 2014

    Danke. : )

  9. #9 Kassenwart
    24. Februar 2014

    @Bettina Wurche

    ja, dass mit der BAH war ein Drama, auch was die Aussenstelle in List/Sylt betraf. Da war in den 90ern schon etwas morbide Stimmung, selbst mit spannenden Dinoflagellaten. Schade drum.

  10. #10 Bettina Wurche
    24. Februar 2014

    @Kassenwart:
    Ja, das war wirklich bedauerlich.
    Morbide Stimmung war allerdings: auf der abschließenden Weihnachtsparty hatte die BAH-Bio-Rockband einen treffenden Song dargeboten:
    “AWI – was hast Du mit der BAH gemacht” (Melodie nach Marius Müller-Westernhagens “Sexy”)
    Ein eindrucksvoller Abgesang.

  11. #11 Gerhard
    25. Februar 2014

    Danke, habe den Artikel genossen!
    Habe vor 3 Jahren mit einem Besuch im Jenaer Optischen Museum ein Interesse für die Biologie entwickelt, speziell für Fotografien im Mikro- und Nanobereich.

  12. #12 Bettina Wurche
    25. Februar 2014

    @ Gerhard. Danke : )
    Danach sind Sie hoffentlich gleich ins Phyletische Museum weitergegangen?
    Das hat Haeckel gegründet, unter der Decke hängen Stuckrosetten in Form von Medusen. Das Museum ist ein Gesamtkunstwerk.

  13. #13 Gerhard
    26. Februar 2014

    Schade, das habe ich nicht gewusst! Wir waren damals nur noch im Planetarium – hatten uns für den Kurztrip nicht eigens vorgebildet, was sonst noch in Jena zu sehen ist.
    Überhaupt ging mein Augenmerk immer in Richtung Kunstmuseen, doch auch andere Museen können wahrhaft Interessantes bieten!

  14. […] muss man weit rausfahren um das Spektakel selbst zu sehen, aber Meertext versichert uns dass Saphirkrebschen wirklich blau […]

  15. #15 Jens
    https://50style.org
    2. März 2014

    Vielen Dank für die zahlreichen Infos. Wir sind gerade auf der Suche nach Infos für ein Bio-Referat und werden hier zahlreiche points aufnehmen.
    Viele Grüsse aus Flensburg

  16. #16 Bettina Wurche
    2. März 2014

    @ Jens: Das freut mich.
    Science-Blogs sind de facto mittlerweile eine zitierfähige Quelle.
    Schöne Grüße an den Norden aus der südhessischen Diaspora : )

  17. #17 Babbel
    27. März 2015

    Ich habe letzten Sommer (2014) die männlichen Saphirkrebschen in Griechenland im Küstenbereich entdeckt. Sie blitzen wirklich unglaublich und wunderschön. Die Weibchen waren allerdings nirgends zu sehen.