Wander-Albatros auf South Georgia

Wander-Albatros auf South Georgia

Am 11. Dezember ist das erste Wander-Albatross-Ei der Brutsaison 2014/15 gelegt worden!!!
Auf South Georgia.
Das ist eine windumtoste kleine Insel am anderen Ende der Welt – in der Sub-Antarktis.
(Und wenn ich windig sage, meine ich WINDIG. In der Gegend hat es mir an einem mäßig windigen Tag einen Sahnetuff vom Kuchen geweht!)
Nur wenige Menschen betreten diese Insel und leben und forschen dort auf zwei kleinen Forschungsstationen des British Antarctic Survey.

Die beiden zoologischen Feldassistenten, die für das Albatros-Monitoring verantwortlich sind, hatten seit dem 05. Dezember in die Albatros-Nester gespäht. Am 11.Dezember war es soweit!
Der Wander-Albatros (Diomedea exulans) ist ein stattlicher Vogel mit einer Flügelspannweite von über 320 cm. Dementsprechend sind auch die Eier stattliche Portionen von bis zu 550 g Gewicht.
Beide Eltern wechseln sich beim Brüten ab. Nach 378 Tagen schlüpft das Küken und wird dann noch lange Zeit von den Eltern gehütet und versorgt.

Dieses Video zeigt, wie aus einem Ei ein kleiner Wanderalbatros schlüpft. Es wurde im Dezember 2009 auf der Wanderer Ridge auf Bird island vor dem Panorama vor South Georgia aufgenommen.

Im Südpolarmeer passiert natürlich gerade sehr viel, schließlich ist dort nicht düsterer Winter, sondern ein frühlingsmilder heller Tag. Die South Georgia-Association versorgt uns mit solchen antarktischen Neuigkeiten und wunderbaren Bildern.

Übrigens: Wanderalbatrosse sind gefährdet.
Die Altvögel geraten auf der Suche nach Fisch oft an Langleinen. Wenn sie die Köder verschlucken, hängen sie am Haken und ertrinken schließlich. Kehrt der Albatros nicht zum Nest zurück, verhungern der Partner, der das Nest nicht verläßt, und das Küken.
Darum sind Vorsicht und Zurückhaltung beim Kauf von Thun, Schwertfisch und ähnlichen Fischen eine gute Investition auch in den Vogelschutz.

Die Gefahr von Kollisionen von Wanderalbatrossen und Reichsflugscheiben ist hingegen vernachlässigbar.

Kommentare (4)

  1. #1 Bettina Wurche
    19. Dezember 2014

    Noch ein PS:
    Albatrosse können ziemlich alt werden und brüten bis ins hohe Alter:
    Der US Fish and Wildlife-Service berichtet von der Albatros-Dame Wisdom, die mit 63 brütet. Wisdom ist der älteste Laysan-Albatros und brütet im Midway-Atoll.

    https://usfwspacific.tumblr.com/post/105446110115/wisdom-the-worlds-oldest-laysan-albatross

  2. #2 Alderamin
    20. Dezember 2014

    @Bettina

    In der Gegend hat es mir an einem mäßig windigen Tag einen Sahnetuff vom Kuchen geweht!

    Erstaunlich, wo’s überall Kuchen gibt 🙂 Kuchen in Südgeorgien würde ich auch mal gerne essen, ist mir aber ein wenig zu teuer. Na ja, vielleicht klappt wenigstens mal Svalbard.

  3. #3 Bettina Wurche
    20. Dezember 2014

    @ Alderamin: Svalbard – das hört sich nach Sonnenfinsternis an : )
    Neid! Da war ich noch nicht, das würde mich auch sehr reizen : )
    Da gibt es neben Sofi auch interessante Fossilien, Farne und andere Pflanzen
    https://www.svalbard.net/en/Fossils-hunting
    Viel Spaß!

  4. #4 Alderamin
    21. Dezember 2014

    @Bettina

    Nee, für 2015 ist nichts in der Planung, ich werde wohl erst 2017 in die USA (nahe Yellowstone) zur Wiederholung (gleicher Saros-Zyklus) der Europa-Sofi von 1999 fliegen. Nach Svalbard irgendwann mal, wenn da weniger los ist… Mal schauen, ob’s klappt. Ist ja auch nicht ganz billig. Eclipse-Reisen bietet z.B. einen Kurztrip zum kommenden Jahreswechsel für ca. 2000 Euro an, was mir dann doch ein bisschen viel für so ein kurzes Vergnügen ist. Wenn auch ein Schnäppchen gegen die 10000-20000 Euro für einen Antarktis-Trip…