Science Fiction nutze ich gern als Aufhänger, um naturwissenschaftliche Inhalte lebendig zu vermitteln. Bildgewaltig und mit einem Schmunzeln.
Aus der Veranstaltung „Star Wars-Fans besuchen den Zoo Dortmund“ vor einigen Jahren ist so ein Vortrag über die Zoologie im Star Wars-Universum vor allem für jüngere Besucher entstanden, bei dem ich die Zootiere als lebende Vergleichstiere „eingesetzt“ habe. Mit anderen Worten: Ich stand vor dem Gehege und erklärte mit Bildern, Worten und Gesten die Viecher, während die Känguruhs im Gehege entspannt dalagen, pennten oder auch mal halbinteressiert den Kopf hoben. Meine Vergleichshirsche und –antilopen hatten sich in ihre Wäldchen zurückgezogen und waren fast unsichtbar, einige nachtaktive Arten waren natürlich in ihrem Bau verschwunden und ruhten sich von ihren anstrengenden Nachtaktivitäten aus.  Glücklicherweise kannten alle Teilnehmer der Führung die Tiere und wussten natürlich auch, wie Känguruhs hüpfen. Da die Führung ein großer Erfolg war, habe ich daraus einen Vortrag erarbeitet: “Der Galaktische Zoo”.

Jetzt gibt´s den Star Wars-Zoo auch für die Ohren: bei „Schlaulicht“, dem wirklich genialen Podcast nicht nur für Kinder. Ein junger Hörer hatte sich das Thema „Wesen des Star Wars-Universums“ gewünscht. Also hat Oliver Bechtoldt, einer der drei Macher von Schlaulicht, ein kurzes Interview mit mir geführt.
Den ganzen Podcast gibt es nun hier: Schlaulicht: Star Wars.

Das Interview zur Biologie war natürlich nur kurz und greift nur einige Aspekte auf.
Der Kindervortrag „Der Galaktische Zoo“ ist mittlerweile beim erwachsenen Publikum sehr beliebt, darum habe ich ihn unter anderem auf der Skeptikertagung 2015 in Frankfurt am Main gehalten – im großen Hörsaal des altehrwürdigen Campus Westend. Gewandet. Damit war ich wohl die erste außerirdische Lebensform, die jemals im Campus Westend referierte.

Hier ist das Video des  ganzen Vortrags „Der Galaktische Zoo“:

Wer mehr über die phantastische Zoologie im Star Wars-Universum wissen möchte, dem sei dieses wunderbare Buch empfohlen: “The Wildlife of Star Wars: A Field Guide”. Es enthält äußerst nützliche Hinweise, falls man eine Expedition oder einen Wanderurlaub nach Tattoine oder Hoth plant. Oder einfach gern Tierbücher durchblättert.
Nach dem Erfolg mit den Tribbles sollte ich wohl mal endlich einen gleichwertigen Vortrag über das Tierleben im Star Trek-Universum anbieten…ist schon in Vorbereitung für 2017.

 

Kommentare (3)

  1. #1 RPGNo1
    6. Oktober 2016

    Au fein, das Video werde ich mir heute abend in Ruhe zur Gemüte führen. 🙂

  2. #2 RPGNo1
    7. Oktober 2016

    So, das Video ist geschaut und was soll ich sagen: Applaus.
    Bei einigen Star Wars Facts sind mir kleinere Fehler eingefallen, was aber keineswegs die Rundumdarstellung stört. Ein echter Star Wars Nerd würde wahrscheinlich erbsenklauberisch alles auflisten, aber so verrrückt bin ich glücklicherweise nicht.
    Zwei Fragen: Wie ist denn der allgemeine Eindruck und die Reaktion von Kindern auf “Galaktischen Zoo”-Vortrag, und wirst du dann auch mit Star Wars-spezifischen Fragen gelöchert, die dich ins Schwimmen bringen? Kinder in solchen Themengebieten sehr hartnäckig sein. 🙂

  3. #3 Bettina Wurche
    7. Oktober 2016

    @RPGNo1: Fein : ) Ja, natürlich sind da einige Star Wars-Unschärfen ´drin. Ich bin eben kein solcher Fan, dass ich alles mitsprechen kann. Und ja, die echten Fans kommen dann erbsenklauberisch daher. Mein Anliegen ist, über Star Wars mit einem Augenzwinkern etwas echte Zoologie, Ökologie und Astrobiologie zu vermitteln und das klappt sehr gut. Wenn jemand Spezialwissen anbringen möchte, ist dafür Raum, ich möchte ja zur aktiven Auseinandersetzung einladen. Bei dem Zoo-Event war die Reaktion so, dass bei allen angeboteten Führungen mindestnes ein Dutzend Kinder aller Altersstufen dabei waren und den Rundgang mitgemacht hat. Das war ein phänomenaler Erfolg, denn bei diesem Event war ein erheblicher Teil der Besucher aus Bevölkerungsschichten, die normalerweise keine Vorträge oder Führungen mitmachen. Zuhörer aller Altersgruppen hatten echt Spaß dabei, alle kamen selbst zu Wort, darum ging es. Der Vortrag ist immer gut besucht, Kinder etwa ab ca 14 bekommen dann auch die Ironie mit, die Reaktionen sind dann ganz anders. Kleinere Menschen hören gebannt zu, größere amüsieren sich, und alle nehmen Bio-Fakten über die Erde mit nach Hause. Damit ist mein Ziel ereicht.
    Hardcore-Fragen, die ich nicht selbst beantworten kann, gebe ich natürlich ins Publikum zurück. Ich bin Expertin für Biologie und Geologie und kann auch Raum lassen für Experten für Star Wars etc.
    Die ganze Präsentation bringt oft sehr positive Rückmeldungen: Wenn mir Leute sagen, ich hätte ihnen den Abend gerettet. Oder, dass sie sich für Biologie und Star Wars eigentlich nicht interessieren, ihnen aber der Vortrag total gefallen hat. Die meisten Leute sehen ja, was für eine Arbeit in der Präsentation steckt (es dauert allein gut 45 Minuten, bis ich vollständig umgekleidet und geschminkt bin), außerdem bringe ich ja neue Gedanken, die man so in den meisten Star Wars-Präsentationen noch nicht gesehen hat. Außerdem wissen die meisten Leute den Humor zu schätzen.