“Schunnemunk tree” P. loganii branching apex (Wikipedia)

Prototaxites hat eine abenteuerliche Erforschungsgeschichte hinter sich: Er ist so oft systematisch umsortiert und umetikettiert worden, dass er schon ein paläontologischer Mythos ist.
Der Geologe Dawson fand 1859 in Kanada ein über 2 Meter langes, und fast einen Meter dickes Fossil, das er in die Verwandtschaft der Eibengewächse (Taxaceae) einordnete; der Name Prototaxites bedeutet so viel wie „Vor-Eibe“. Spätere Paläontologen interpretierten das Riesenwesen dann als Grünalge und 1979 als Tang. 2001 wurde aus der Alge wieder ein Pilz und kurze Zeit später eine Flechte, also eine Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge.
2007 fanden Boyce und seine Arbeitsgruppe neue Argumente für die Pilzhypothese.

Das Problem bei diesen Fossilfunden ist, dass durch die Versteinerung zwar die Größe des Lebewesen erhalten blieb, dessen Strukturen aber dabei nur teilweise erhalten bleiben und sich  mit anderen Fossilien, etwa Pflanzenteilen, teilweise überlagern. So kam es immer wieder zu Diskussionen, ob die fossilen Pilzhyphen ein elementarer Bestandteil des Fossils oder eher eine Verunreinigung waren.
Boyce und sein Team haben nun nicht nur einfach die versteinerten Zellverbände interpretiert, sondern zusätzlich auch eine Isotopenanalyse durchgeführt. Das Verhältnis der stabilen Kohlenstoff-Isotope 12C und 13C zueinander gibt Auskunft über die Aufnahme dieser Isotope über Atmung und Nahrung sowie letztendlich zur Herkunft eines Organismus.
Pflanzen nehmen Kohlenstoff nur über das Kohlendioxid aus ihrer Umgebung auf. So bleibt Ihr Isotopenverhältnis von 12C zu 13C ihr ganzes Leben über gleich und entspricht dem der Atmosphäre – je nach Lebensweise, tagsüber oder nächtens. Bei Tieren bildet das Isotopenverhältnis ihre Lebensweise, die Nahrungsaufnahme und ihren Lebensraum ab,  das terrestrisch und marin lebender Tiere unterscheidet sich.
Pilze nehmen als Nahrung organische tote Stoffe auf. Dabei sind sie nicht wählerisch, sondern verdauen viele verschiedene tote Lebewesen. Diese unterschiedlichen Nahrungsquellen haben unterschiedliche Isotopenverhältnisse. Werden sie gefressen oder chemisch verdaut, bleiben die Isotopenverhältnisse erhalten. Die unterschiedlichen Isotopenverhältnisse aus den Prototaxites-Fossilien weisen also auf eine andere Lebensweise als die der Pflanzen hin, erklärt Boyce.

Paul Stamets – ein Astromykologe und ein echter Mykologe

Lieutenant Paul Stamets ist ein Astromykologe. Gemeinsam mit seinem Kollegen Straal experimentierte der Wissenschaftler mit einem neuartigen Raumschiff-Antrieb auf der Basis von Pilzen. Als 2256 der Krieg zwischen der Föderation und den Klingonen ausbricht, nutzte die Sternenflotte diese neue Technologie für militärische Zwecke: Stamets soll den neuen Antrieb auf der USS Discovery weiterentwickeln und erproben, Straal auf der USS Glenn.

Paul Stamets with Agarikon.jpg

Paul Stamets holding Fomitopsis officinalis (Wikipedia)

Dr. Paul Stamets ist ein echter Mykologe mit viel mykologischer Leidenschaft. Sein TEDx-Talk (s. u.) über Pilze ist ein Potpourri von Ideen zur Anwendung von Pilzen und unbedingt sehenswert. Der Pilzforscher hält eine ganze Reihe von Pilz-Patenten, etwa zur effektiven biologischen Schädlingsbekämpfung und für medizinische Anwendungen. Pilze hält er für eine Lösung für die Energieprobleme: Mycelien verwandeln Cellulose in Pilzzucker um, woraus wiederum Alkohol als Treibstoff produziert werden kann. “Econol” nennt Stamets diesen Pilzfusel.
Beeindruckend ist auch die Effektivität der haardünnen Geflechte als ökologische Aufräumtruppe: Ein Pilzmyzel kann etwa nach Ölkatastrophen die organischen Verbindungen des Öls aufbrechen und in unschädliche Substanzen umwandeln, auf denen schnell wieder alles wächst und gedeiht. Diese Fähigkeit der Pilze, Gestein, Schweröl und andere Substanzen schnell in fruchtbaren Boden umzuwandeln, macht sie zu Wegbereitern für ganze Ökosysteme. Stamets hat mehrere Systeme entwickelt, Pilzkulturen in Sporenform global zu versenden, die an jedem Ort der Welt schnell ein neues Ökosystem induzieren können.

Stamets´ Pilz-Begeisterung ist der Sporenantrieb der USS „Discovery“ zu verdanken und wohl auch einige der Charakterzüge des Sternenflotten-Astromykologen. Etwa dessen Begeisterung für seine Forschungsobjekte und sein schnelles Rezitieren seiner Forschungsergebnisse. Zum Dank haben die Star Trek Discovery-Schöpfer ihren Film-Astromykologen nach ihm benannt und ihm so ein Denkmal unter den Nerds verschafft.

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Kommentare (92)

  1. #1 rolak
    3. Januar 2018

    Spoiler

    Ach was, gewisse Dinge sind sogar schon bis hier durchgesickert, obgleich wie üblich auf das StaffelEnde gewartet wird. Anderthalb Monate Unterbrechung ist schon echt übel :·/

    Ansonsten wieder ein mitreißender Text!

  2. #2 Bettina Wurche
    3. Januar 2018

    @rolak: Ich habe über Netflix viel später geguckt, da war nicht so viel Wartezeit dazwischen. Aber ich bin echt gespannt, wie vor allem die Pilzgeschichte nun es weitergeht. Als Zwischenmahlzeit wäre The Orville sehr zu empfehlen, das fand ich sehr startrekig. Teils vergnüglich und teils schön böse : ) Danke fürs Text-Kompliment.

  3. #3 rolak
    4. Januar 2018

    Wartezeit dazwischen

    Nee, Bettina, hier vorher, weil dann die ganze Staffel am Stück (also ohne andere GuckBlöcke dazwischen) angesehen werden kann.
    ‘The Orville’ wurde in EN mit FanSubs eingelagert, aber erst mal wg (And|Wichtig)erem-im-Leben nicht weiter beachtet – kann ja sein, daß P7/S1 zwischenzeitlich noch eine Synch generiert…

    btw: der aktuell und real existierende Pilz ganz oben scheint mit Frodo Beutlin verwandt zu sein, könntest Du ihn noch etwas beschleunigen (mit einem ‘g’)?

  4. #4 RPGNo1
    4. Januar 2018

    Ich weiß nicht, ein Sporenantrieb in Star Trek? Sehr exotisch. Die neue Serie scheint ziemlich weit von dem abzuweichen, was ich bisher von Star Trek gewohnt war.

    Aber danke für die Erläuterungen zu den prähistorischen Pilzen.

  5. #5 Boombox
    4. Januar 2018

    Irgendwie passt dieser Sporenantrieb wirklich nicht zu Star Trek. Sowas wie das Transwarpnetzwerk der Borg oder die Subraumkorridore der Vaadwaur hätte es ja eigentlich auch getan. Oder sowas wie der Slipstream-Antrieb aus Andromeda.

    Vielen Dank auch von mir für den Artikel, über prähistorische Pilze hatte ich bisher meines Wissens noch nie was gelesen und der Rest ist auch sehr interessant.

  6. #6 Bettina Wurche
    4. Januar 2018

    @RPGNo1: Anders ist ST Discovery auf jeden Fall. Die Erwähnung von Prototaxites hat jedenfalls meine Aufmerksamkeit bekommen. Die Akteure eher weniger.

  7. #7 Bettina Wurche
    4. Januar 2018

    @rolak: Wie soll ich einen Pilz beschleunigen??? Mit Raketenpack?

  8. #8 Boombox
    4. Januar 2018

    PS: Der Pilz in der Serie heißt wohl Prototaxis stellaviatori, nicht stellariation. Und rolak meint wohl, dass in der Bildunterschrift unter dem Bild ganz oben im Artikel ein G fehlt, das ist ja sicher ein Trichterling und kein Trichterlin :-).

  9. #9 rolak
    4. Januar 2018

    so:

    “Grüner Anis-Trichterlin”+1g ⇒ “Grüner Anis-Trichterling”

  10. #10 Christian Berger
    4. Januar 2018

    Mir ist kürzlich auch aufgefallen dass das Raumschiff in ET auch Pilze drin hat. Die Logik dahinter ist wohl, dass ET eine Pflanze ist und die die Pilze quasi als Symbiose mitnehmen.

  11. #11 Bettina Wurche
    4. Januar 2018

    @Christian Berger: ET ist/war eine Pflanze? (Wieder so ein Film, den ich nie gesehen habe). Pflanzen sollten wegen ihrer Photosynthese eigentlich grün sein. Und ja, Pflanzen können in Symbiosen mit Pilzen leben, z. B. Bäume mit der Mykorrhiza und Grünalgen mit Pilzen als Flechten-Community.

  12. #12 Christian Berger
    4. Januar 2018

    Also ET lohnt sich, ist ein guter Film. Nicht alle Pflanzen sind grün und betreiben Photosynthese. Photosynthese würde bei einer hypothetischen intelligenten Pflanzenart auch nicht viel bringen, da die Fortbewegung und das “Gehirn” wohl mehr Energie braucht, als man so gewinnen kann.

  13. #13 Bettina Wurche
    4. Januar 2018

    @Christian Berger: Ist “Pflanze” nicht durch das Betreiben von Photosynthese und die damit verbunden grünen Pigmente definiert? Soweit ich weiß, kann eine Pflanze ohne Licht nicht existieren.

  14. #14 Christian Berger
    4. Januar 2018

    Hmm, also die Wikipedia meint, es gäbe so was:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vollschmarotzer

  15. #15 rolak
    4. Januar 2018

    immer Photosynthese?

    wiki: “fast alle phototroph” (Hervorhebung von mir), als AusreißerBeispiel fallen mir VollSchmarotzer wie die Schuppenwurzen ein.

    Photosynthese grün

    Nee, das muß prinzipiell nur ein geeigneter Farbstoff sein. Auf diesem Planeten sind mir allerdings aus der hohlen Hand keine Ausreißer bekannt.

  16. #16 Bettina Wurche
    4. Januar 2018

    @Christian Berger, @rolak: Die Schmarotzer brauchen dann wieder eine andere Pflanze, die für sie Photosynthese betreibt : ) Auf den geeigneten Farbstoff für phototrophe Reaktionen können wir uns einigen. Und Ausnahmen bestätigen ja immer die Regel. Soweit ich weiss, kommen neben den grünen Farbstoffen rote nur als Ergänzung bei spezifischen Pflanzen unter spezifischen Bedingungen vor, z. B. im Cytochrom C-Komplex. Aber eben nur ergänzend.
    Vielleicht erbarmt sich ja noch ein/e Botaniker/Botanikerin um Aufklärung, ob Pflanzen Chloroplasten und grüne o. a. Farbstoffe haben und Photosynthese betreiben MÜSSEN.

  17. #17 wereatheist
    5. Januar 2018

    Purpurbakterien (also Prokaryoten) benutzen Bakteriorhodopsin für Photosynthese.

  18. #18 tomtoo
    5. Januar 2018

    Dann war ET ein Vollschmarotzer ?? ; )

  19. #19 rolak
    5. Januar 2018

    andere Pflanze, die für sie Photosynthese betreibt

    Ja sicher doch, Bettina, dasselbe gilt allerdings ebenso für sämtliche Pflanzenfresser und PflanzenfresserFresser, also auch für uns…
    Und wg der Photosynthese-Farbe: Bei allem Irdischen stimme ich Dir zu (weil mir wie erwähnt kein Gegenbeispiel einfällt), doch Du bezogst Dich weiter oben ja auf ET, und der/die/das ist nun mal nicht von hier.

    Höchstwahrscheinlich gibts ganz spontan am WE was mit Pilzen ;·)

  20. #20 Floh
    5. Januar 2018

    Die Pilze sind vor etwa 1,2 Milliarden Jahren an Land gegangen, mehrere Hundert Millionen Jahre vor den ersten Pflanzen.

    Pilze nehmen als Nahrung organische tote Stoffe auf. Dabei sind sie nicht wählerisch, sondern verdauen viele verschiedene tote Lebewesen.

    Gab es vor etwa 1,2 Milliarden Jahren genug organische Stoffe für die Pilze, oder mußten die ersten Pilze sehr viel hungern?

  21. #21 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @wereatheist: Purpurbakterien sind phototroph, ohne Zweifel. Aber: Sind sie Pflanzen?
    Bacteriorhodopsin:
    die beiden Grundformen des Retinal, in denen es im Dunkeln vorkommt. Wikipdeia fasst das so zusammen:
    “Bacteriorhodopsin (BR) ist ein integrales Membranprotein in der Zellmembran des extremophilen Organismus Halobacterium salinarum (Halobakterien).
    Das Protein BR ist der Lichtenergie-Konverter der phototrophen Energiegewinnung von Halobacterium salinarum. Die von Halobacterium salinarum vollzogene Phototrophie unterscheidet sich grundlegend von Photosynthesen, zum Beispiel von der oxygenen Photosynthese der Pflanzen.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bacteriorhodopsin

  22. #22 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @tomtoo: Das kann wahrscheinlich nur Spielberg beantworten. Aber ich persönlich gewähre meinen Zimmerpflanzen weiterhin keinen Zugang zu Telephon, Telekommunikation u. a. Kommunikationsformen.

  23. #23 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @rolak: Also, zwischen Schmarotzer/Parasit und anderen Lebensformen sehe ich doch noch gewisse Unterschiede : )

  24. #24 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @Floh: Da Pilze von organischen Stoffen leben, dürfen wir das annehmen. Ja, natürlich gab es schon Leben auf den Kontinenten, es waren eine Menge wirbelloser Tiere unterwegs, die eine beachtliche Biomasse gehabt haben dürften. Für Bakterienkolonien war es sogar paradiesisch, Bakterienkolonien wuchsen teils beachtlich größer als heutezutage. Heute können sie nur noch unter extremen Lebensbedingungen so groß wwerden

    https://blog.meertext.eu/2011/05/24/mikroben-megacities-unter-dem-ewigen-eis/

    https://www.google.de/search?q=meertext+see+tomaten&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&dcr=0&ei=3kVPWqOdN4nCXuHhr4AB

    Die Menge der organischen Materie dürfte erheblich gewesen sein, nur die Zusammensetzung war ganz sicher anders als heute.

  25. #25 Spritkopf
    5. Januar 2018

    Solche Säulenpilze wuchsen einst auch in Deutschland, etwa dort, wo heute die Eifel ist. Der Name des devonischen Riesenpilzes: Prototaxites hefteri.

    Das ist eine interessante Information für mich. Bisher dachte ich, dass die Eifel im Devon Teil des Meeresschelfs vor Laurussia gewesen sei, weil ich mich erinnerte, dass u. a. in der Eifel Überreste von devonischen Korallenriffen gefunden wurden. Aber anscheinend gab es auch Teile, die schon während des Devons Festland waren.

    Danke für den Artikel.

  26. #26 Alisier
    5. Januar 2018

    Und wieso sehe ich den Post erst jetzt?
    Vielen Dank hierfür!
    @ Floh
    Die Frage ist auch, inwiefern Pilze schon zu Urzeiten in der Lage waren Mykorrhizen oder ähnliche Verbindungen mit anderen Lebewesen einzugehen. Denn das Nutzen von nicht belebter organischer Materie macht bei sehr vielen Großpilzen nur einen kleinen Teil ihres Lebens aus.
    In den letzten Jahren mussten wir da massiv umlernen, und gehen inzwischen davon aus, dass so gut wie jedes Gräslein seine Mykorrhizaverbindung am Laufen hält.
    Und mein Avatar könnte z.B. ohne intensive Mykorrhiza gar keine Fruchtkörper bilden.

  27. #27 Alisier
    5. Januar 2018

    @ Bettina Wurche
    Nochmal: toller Post!
    Für einen Pilzfreak und Star Trek-Fan eine wunderschöne Überraschung im noch neuen Jahr.
    Ich hatte mich bis jetzt wenig mit diesen Pilzen beschäftigt, weil die jetzt Lebenden mir reichten. Das könnte sich aber ab jetzt ändern.

  28. #28 rolak
    5. Januar 2018

    Dito, Bettina.

    Pilze stehen btw immer noch auf der Wunschliste fürs WE, doch heute erst mal Sellerie/Steckrübe. Die beiden Knollen müssen verarbeitet werden…

  29. #29 rolak
    5. Januar 2018

    wieso?

    Lokalen Pilz-Informationsdienst einrichten?

  30. #30 Alisier
    5. Januar 2018

    Naja, den lokalen Pilzinformationsdienst versuche normalerweise ich aufrecht zu erhalten, allerdings in ganz anderem Sinne…..
    Und dass Bettina dauerhaft unter die Mykologen geht nehme ich jetzt nicht an……aber wenn was kommt, würde ich mich natürlich über eine Nachricht freuen.
    Auch sonst sind Nachrichten willkommen.
    Obwohl….ich lese fast jeden Post von “Meertext”, zumindest irgendwann.

  31. #31 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @Spritkopf: Prototaxites wurde im Steinbruch Waxweiler im Eifelkreis Prüm gefunden. Das Devon dauerte ja ne Weile, da gab es sicherlich eine Trans- und Regressionen des Meeres. Aber Schelf und Korallenriffe sind ja nicht gerade Tiefsee, die Küste war also nah. Und Flüsse sind zur Mündung hin stattlicher und verzweigter, was die Fossilisationswahrscheinlichkeit erhöht. In diesem Beitrag ist die wunderschöne Abbildung, von küstennah wachsenden Säulenpilzen, die ich wegen möglicher Copyrightsprobleme mich nicht zu posten traute:
    https://www.astrobio.net/extreme-life/when-fungi-ruled-the-world/

  32. #32 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @Alisier: DAS ist eine Frage, die eine Menge Leute interessiert! Prototaxites ist ja auch schon als solche symbiontische Lebensform interpretiert worden. Pilz und Mikroorganismen wären durchaus vorstellbar. Aber darüber ist, soweit ich weiß, noch absolut nichst bekannt.
    Die Prototaxites-Säulen werden auf Bakterienrasen stehend rekonstruiert, die Bakterien hatten mit wenig Konkurrenz und Freßfeinden sicherlich eine erhebliche Biomasse. Da hätten wir die üppige Pilznahrung.
    Die vielfältigen Beziehungen zwischen Pflanzen und Pilzen, als Symbionten, Kommensalen, Parasiten und wasweissichnoch sprach gestern abend im Telefoninterview auch noch mein Experte für Pilze und Flechten an, er hatte an lichenicolen Pilzen geforscht. Ziemlich abgefahren und ausgesprochen interessant.
    @Alisier, danke für den Hinwesi auf Dein Avatar – jetzt erst habe ist mir die Elsbeere aufgefallen. Das bekommt man nicht häufig zu sehen, sie ist noch recht unbekannt. Arbeitest Du damit oder genießt Du sie in flüssiger Form?

  33. #33 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @Alisier: Danke : ) Ja, die Verknüpfung dieser Themen war einfach grandios. Dann wirst Du an dem Mykologen Stamets Deine Freude haben, es gibt einige gute Videos mit ihm.

  34. #34 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @rolak: Hmmm…lecker. Wir hatten da neulich ein koreanisches Pilzgericht auf Reis und mit Ei, das eine Offenbarung war. Ich habe Pilze auch zum Fressen gern. Und die Knollen sind auch lecker : ))

  35. #35 Alisier
    5. Januar 2018

    @ Bettina Wurche
    Zufälligerweise wurde mir Stamets vor ein paar Wochen schon sehr warm ans Herz gelegt: die vielen von einem Freund geschickten Links hatte ich aber noch nicht genutzt. Das wird sich jetzt aber ändern.
    Zur Elsbeere (Alisier auf Französisch): Ich begeistere mich seit Jahrzehnten für die Gattung Sorbus und ihre enorme Anpassungsfähigkeit, wobei es mir Sorbus torminalis (neben Sorbus domestica, dem Speierling) besonders angetan hat. Zudem ist die Gattung mitten in der Entwicklung, und die verschiedenen Arten neigen dazu Hybriden zu bilden, was dann zu so interessanten und etwas schrägen Bäumen wie der Thüringischen Mehlbeere oder Sorbus latifolia, einem tetraploiden Apomikten führt….ok, ich hör ja schon auf 🙂
    Bei diesem Thema neige ich zu Vorträgen, und gerade die Elsbeere ist trotz ihrer Seltenheit bei sich wandelnden Klimaverhältnissen einer der Zukunftsbäume, weil sie eben noch mitten in der Entwicklung steckt, und unglaublich viele, manchmal schon als endemisch zu bezeichnende Varianten je nach Boden und Mikroklima gebildet hat.
    Was ihre bevorzugten Mykorrhizapartner anbelangt ist auch noch viel zu wenig bekannt, und ich stiefele jedes Jahr zu den mir bekannten und auch zu jungen, neu wachsenden Bäumen, um nach den Partnern zu suchen.

  36. #36 Alisier
    5. Januar 2018

    Zur flüssigen Form: in meiner Heimat gibt es einige Brenner, die sich auf Elsbeere oder Speierling spezialisiert haben.
    Ich bevorzuge aber nach wie vor nicht ganz so Hochprozentiges. Einem guten Bordeaux gebe ich meistens den Vorzug.

  37. #37 Bettina Wurche
    5. Januar 2018

    @Alisier: Danke, das wusste ich noch nicht – Speierling-Elsbeere-Hybriden. Vor einigen Monaten hatte ich einen Abschlusskalender für ein großes Naturschutzprojekt in Südhessen koordiniert und dabei die Elsbeere als Zukunftsbaum kennengelernt. Die sind bei uns gezielt an den Waldrändern aufgeforstet worden, eben wegen ihrer Toleranz gegen die zunehmende Trockenheit. Der Förster schwärmte dann noch vom Elsbeeren-Schnaps. Das Holz der “Schönen Else” werden wird aufgrund seiner besonderen Qualität für Rechenschieber und Holzinstrumente genutzt und entsprechend hoch gehandelt.

  38. #38 Alisier
    6. Januar 2018

    Also….Speierling-Elsbeere-Hybriden gibt es bis jetzt noch nicht. Kann aber noch kommen.
    Und das mit dem Elsbeere-Aufforsten ist ein großes Problem, weil man eben nicht auf die angepassten endemischen Varianten zurückgreift, sondern auf zentral vermehrte Allerweltselsbeeren, und so die perfekt angepassten lokalen Varianten ignoriert und verschwinden lässt.

  39. #39 Alisier
    6. Januar 2018

    Und ja, das Holz ist wunderschön und das einzige einheimische Holz, das ich kenne, das eine Art 3D-Effekt hat, wenn es fachmännisch bearbeitet wurde: man denkt, man könne in die Maserung hinein sehen.
    Menschen die Zusammenhänge in Wäldern unter besonderer Berücksichtigung von Pilzen nahezubringen gehört übrigens zu meinen bevorzugten Aktivitäten.

  40. #40 Bettina Wurche
    6. Januar 2018

    @Alisier: Wo bist Du aktiv?

  41. #41 Alisier
    6. Januar 2018

    Schreib mir gerne: du siehst die email.
    Bis dann.

  42. #42 tomtoo
    6. Januar 2018

    Das ist einfach unbeschreiblich. Kommst hier unbedarft rein , dann gehts von Pilsen zu Raumschiff Enterprise, zurück zu Vollschmarotzern,ET, Elsbeeren und auch noch Alkoholischem(Alisier).

    Hammer, echt was gelernt !

  43. #43 rolak
    6. Januar 2018

    dann gehts von Pilsen

    Nee, tomtoo, lecker tschechisches Bier hatten wir hier noch nicht zwischen…

  44. #44 tomtoo
    6. Januar 2018

    @Rolak

    Sry->Hefepilze->Pilse
    Da hab ich wohl was übersprungen.

    ; )

  45. #45 Bettina Wurche
    6. Januar 2018

    @tomtoo: Tja, so sind wir hier : )

  46. #46 Dampier
    6. Januar 2018

    Jo, das war wieder spannend. Danke für den schönen Artikel.

    Pilze finde ich auch wirklich abgefahren, vor allem ihre Rolle als Symbionten, die offenbar erst jetzt so langsam in ihren vollen Ausmaß erfasst wird.

    Zu Weihnachten bekam ich von einem befreundeten Pilzfarmer ein Riesenpaket feinster Speisepilze zugesandt (Samthauben & Kräuterseitlinge). So haben wir kurzerhand Edelpilze ins Gänsebratenrezept integriert … ein Traum!

    Demnächst will ich mir die Pilzfarm mal zeigen lassen, bin sehr gespannt.

  47. #47 Bettina Wurche
    6. Januar 2018

    @Dampier: Beneidenswert! Ich denke auch, dass sie bislang vollständig unterschätzt sind. Ökologisch und im Speiseplan. Schließlich bilden Pilze Chitin aus toter organischer Materie und bieten damit bei extrem sparsamem Ressourcenverbrauch sehr wertvolle Ernährungsbestandteile, die eher Tieren als Pflanzen ähneln. Das Pilzangebot aus Zuchten im Lebensmittelhandel nimmt bei uns ja allmählich zu, eigentlich müsste man selbst mal ne Pilzkolonie starten : )

  48. #48 Alisier
    6. Januar 2018

    Die Wälder sind im Prinzip voll mit besten Speisepilzen, und das Sammeln schadet nach mehreren langjährigen Feldversuchen, bei denen wirklich alles ratzekahl abgesammelt wurde, auch nicht im Geringsten.
    Klar, es ist einiges an Fachkenntnis vonnöten, aber wer je einen wild gewachsenen Klapperschwamm als Würzpilz für eine frische Gemüsesuppe genutzt hat…..
    Und man kann sich sowieso darauf verlassen, dass der Respekt und die Angst der Menschen vor den merkwürdigen Chitinwesen so groß ist, dass die Wälder wohl immer voll bleiben werden……zumindest solange die Forstwirtschaft nicht noch mehr industrialisiert wird.
    Die Stockschwämmchensuppe köchelt übrigens gerade….

  49. #49 Bettina Wurche
    6. Januar 2018

    @Alisier: Hihi, ja, da kann man sich ´drauf verlassen. Ich baue allmählich meine Pilzartenkenntnis Art für Art aus, habe sogar in unserem Spielwald ein paar Herbsttrompeten entdeckt. Nach der Entdeckung habe ich zwei Stunden lang aufgepasst, dass niemand aus der Gruppe über meine Gewürzpilze tobte.
    Andere Pilze, bei denen ich mit der Eßbarkeit nicht ganz sicher war, habe ich von meiner Chefin checken lassen.o allmählich lerne ich dazu.

  50. #50 rolak
    7. Januar 2018

    eigentlich müsste man

    Ach ja… Bereits in den 70ern, in den elterlichen Taschenbüchern für die artgerechte SchrebergartenHaltung gabs Beispiele zur Pilzzucht (auf BaumstammAbschnitten) – seitdem gibts auch hier im Hintergrund ein ~ständiges ‘eigentlich müsste man’.

    Doch Interesse hin oder her, in der Kölner Bucht gibts derart viel für die Vorratshaltung einzusammeln, daß die eher seltenen Pilzjagden in meinem eng beschränkten Kenntniskreis oder unter mehrwissender Anleitung zwar als ‘eigentlich müsste man öfter’ empfunden werden, doch nicht allzu schmerzlich.
    Und BeuteSchenken/Tauschen hat ja auch ein sehr schönes Moment.

  51. #51 Dampier
    7. Januar 2018

    @Bettina, Rolak

    eigentlich müsste man

    Das wurde wohl inzwischen als Nachfrage entdeckt & als Lücke gefüllt.

    Es gibt Anleitungen, wie man zB. Pilze auf Kaffeesatz selbst züchten kann; inzwischen aber auch Komplettlösungen.

  52. #52 Alisier
    7. Januar 2018

    Ich gehe hier mit rolak, Dampier
    Und wer gerne kocht und noch lieber genießt, wird sich auf Dauer mit den Gezüchteten nur ungern zufrieden geben.
    Eine kleine Geschichte aus dem Garten: Nachdem wir erfolglos versucht hatten, Stroh mit Austernpilzen zu beimpfen (das Stroh war vermutlich schon viel zu alt), entpuppte sich ein abgestorbener Eschen-Ahorn als für die Pilze viel interessanter. Er war in diesem Spätherbst über und über mit den gewünschten Pilzen bedeckt, so dass mindestens ein dutzend Leute wochenlang ernten konnten.
    Auch wenn ich schon erfolgreich Shii-take auf Eichenknüppeln züchtete: die Unberechenbarkeit und die Qualität der Pilze beim Wildpilzesammeln befriedigt die Abenteuerlust und den Gaumen, was mit Kaffeesatz schwer zu realisieren ist.
    @ rolak
    Menschen, die sich mit Wildpilzen beschenken lassen sind freilich selten. Dürfen sich aber letztendlich wirklich glücklich schätzen.
    Obwohl Regel Nummer eins dennoch immer gelten sollte: Iss niemals einen Pilz, den du nicht selber gesammelt und begutachtet hast! Außer du weißt, dass du jemandem in dem Bereich uneingeschränkt vertrauen kannst.

  53. #53 rolak
    7. Januar 2018

    Sry->Hefepilze->Pilse … wohl was übersprungen

    Yup, tomtoo, die alkoholische Gärung. Übrigens, gerade auf dem Flohmarkt, wohl weil ‘Champignons’ zu anspruchsvoll ist, waren die Dinger als “Pillse” ausgezeichnet.

    Das Gros der Zuchtpilze, die hier im Haushalt verwertet werden, dürften neben selten mal Champignons Shiitake sein, getrocknet. Und klar, Alisier, beim Pilze annehmen ist hohes Vertrauen angesagt. Von meiner Seite gibts bestenfalls Röhrenpilze, typischerweise jedoch Nüsse und verschiedenes Eingemachtes zu ‘tauschen’. Ist ja eher ein ‘nicht auf Ausgleich ausgerichtetes Teilen’.

  54. #54 Dampier
    7. Januar 2018

    @Alisier

    die Unberechenbarkeit und die Qualität der Pilze beim Wildpilzesammeln befriedigt die Abenteuerlust

    Wenn man sich auskennt, vielleicht. Ich kenne mich nicht aus, und da ist mir der Abenteuerfaktor dann doch zu hoch …

    Ich glaube nicht dass gute Bio-Zuchtpilze gegen Wildpilze geschmacklich abfallen. Da mag auch ein durch eine gewisse Wildromantik induzierter Placeboeffekt eine Rolle spielen.

    Aber Bio-Zuchtpilze sind natürlich schweineteuer, das wird immer etwas besonderes bleiben.

  55. #55 Alisier
    7. Januar 2018

    Also, eine mehrfach durchgeführte Doppelblindverkostung spricht da eine deutliche Sprache, Dampier 🙂
    Aber ja, manche Biopilze sind Top, keine Frage.
    Allerdings sind die größten Köstlichkeiten eben nicht im Handel zu kriegen.
    Ich überlege, und habe es teilweise auch schon umgesetzt, ausgesuchten Interessenten dabei zu helfen, ihr Spektrum behutsam zu erweitern, mit Zubereitungsvorschlägen und gemeinsamem Kochen.
    2018 stehen schon 2 Termine

  56. #56 gedankenknick
    7. Januar 2018

    @alisier Die Wälder sind im Prinzip voll mit besten Speisepilzen,
    Die mitteleuropäischen Wälder haben aber auch ganz andere Kaliber in petto. Das wird in letzter Zeit immer wieder zum Verhängnis für übergesiedelte Menschen gerade aus dem osteuropäischen und vorderasiatischen Raum, die bei sich so ziemlich fast alle Pilze, die sie im Wald finden, auch in den Kochtopf werfen können. Was sie dann natürlich hierzulande genau so handhaben.

    Frag mal in den Notaufnahmen eher ländlicher Krankenhäuser zum Thema “Knollenblätter- & Panterpilzvergifungen” innerhalb der letzten 3 Jahre. Ich selber habe auch schon (vor einigen Jahren) eine Ansammlung weißer Knollenblätterpilze ausgemacht, die ausgereicht hätte, die Dorfgemeinschaften der Umgebung komplett zu inhumieren (das ist wie exhumieren, nur andersrum). Natürlich habe ich jene wohlweislich nicht mal angefasst…

  57. #57 Alisier
    7. Januar 2018

    Das ist ein Mythos, gedankenknick.
    Die sich vergiftenden Menschen sind einfach enorm fahrlässig, denn in ihrer Heimat gibt es fast alle ganauso und mit gleichem Aussehen.
    Grüne Knollenblätterpilze gibt es sogar völlig gleich aussehend und mit den gleichen Inhaltsstoffen sogar in China.
    Dieses Jahr bei der Pilzberatung kam ein Deutscher ohne jeglichen Migrationshintergrund mit einem Korb voller Chamignongs, sowie 6 sauber abgeschnittenen und durch Regen ausgeblichenen grünen Knollis.
    Und die meisten Vergiftungen im Norden Deutschlands sind in 2017 dem Karbolegerling anzulasten.
    Es hilft halt nur Wissen und Erfahrung sowie permanente Weiterbildung, weil inzwischen einige sonst seltene, aber inzwischen häufige Giftpilze eingewandert sind.

  58. #58 Bettina Wurche
    7. Januar 2018

    @gedankenknick, @Alisier: Genau. Es reicht nicht nur, Pikze zu kennen, sondern man muss die REGIONALE Pilzfauna kennen. Danke, Alisier für die Antwort. Weiterhin reicht es nicht, essbare Pilze zu erkennen, sondern man sollte auch alle möglichen ähnlichen nicht genießbaren oder giftigen Doppelgänger kennen, um sie auszuschließen. Im Zeitalter von Google werden manche Leute da etwas fahrlässig, was bei Pilzen nun wirklich riskant sein kann..
    Wenn ich allein sammle, konzentriere ich mich auf extrem wenige Arten, die ich sicher erkenne und von denen keine Gefahr ausgeht. Bzw. lege Exemplare, bei denen ich nicht 100-% sicher bin, noch einmal einem Experten/einer Expertin vor.

  59. #59 Bettina Wurche
    7. Januar 2018

    @Alisier, @Dampier: Ich bevorzuge bissfeste Exemplare, viele Waldpilze sind mir zu schwammig-schleimig. Wenn ich Steinpilze finde, ist es gut, alternativ nehem ich aber auch Braune Egerlinge aus Zuchten. Unser Supermarkt ist hervorragend sortiert mit Austernpilzen, Kräuterseitlingen, Shiitake und oft noch anderen Arten in Top-Qualität. Im Risotto kommen die gut ´raus, vor allem wenn man noch etwas Pilzpulver aus getrockneten, gemahlenen Herbsttrompeten dazugibt.
    Aber es ist natürlich auch absolut richtig, dass das Sammeln von Pilzen und anderen Leckereien die Abeteuerlust befriedigt : )

  60. #60 rolak
    7. Januar 2018

    Zeitalter von Google

    Anfänglich habe ich es für einen modernen Mythos gehalten, doch auch heuer fand sich wieder (wie bereits andere in den letzten beiden Jahren) ein Päärchen sammelnd im Wald, mit Smartie, wisch, wisch, könnte der sein, soll gut sein, nehmen wir.
    Führte bei uns zu folgendem Dialog:
     -Weißte, was mir durch den Kopf geht?
     -‘Pilzgerichte vorher in bar zahlen’?
     -Yup
    Insbesondere um alles, was auch nur annähernd wie ein Champion aussieht, mache ich einen großen Bogen…

  61. #61 Alisier
    7. Januar 2018

    Da könnte ich dich jetzt beruhigen, rolak. Aber ehe sich noch mehr motiviert fühlen Champignonartiges zu sammeln….
    Und giftige Egerlinge gibts so einige, wenn auch oft wunderschöne, wie den Perlhuhnchampignon.
    Leider sind heftige bis heftigste Magenverstimmungen dann garantiert.
    Und in den Städten mit Sandböden ist der Karbolegerling inzwischen so häufig geworden, dass man auch Wiesenchampignongs nicht mehr sammeln kann, außer man ist Spezialist. Die Zeiten ändern sich halt.
    Aber auf leckere Anisegerlinge zu verzichten halte ich für fast schon blasphemisch…..

  62. #62 rolak
    7. Januar 2018

    &emdp;

    Danke fürs Angebot, Alisier, doch in dem Punkt besteht kein Bedarf. Das einzige in diesem Fall Helfende ist Wissen plus nicht aus der Übung kommen – und das würde mich ja das Gegenteil von beruhigen, nämlich zur Tat schreiten lassen. Denn der manchmal schwer zu absolvierende Bogen ist ein ‘nein, sammelste trotzdem nicht’-Denkkrieg.

    Nee, als bekennender fauler Sack würde ich wegen eines als unsammelbar erkannten Pilzes keinen einzigen Millimeter Umweg machen.

  63. #63 rolak
    8. Januar 2018

    c/p-Desaster… das “&emdp;” von eben sollte ein “beruhigen” sein.

  64. #64 Alderamin
    9. Januar 2018

    @Spritkopf

    Das ist eine interessante Information für mich. Bisher dachte ich, dass die Eifel im Devon Teil des Meeresschelfs vor Laurussia gewesen sei, weil ich mich erinnerte, dass u. a. in der Eifel Überreste von devonischen Korallenriffen gefunden wurden.

    Was mich ein wenig wundert, bei uns in der Nordeifel gibt es sehr viel Schiefer, der teilweise auch Öl enthält (wie ich feststellen musste, als ich mal ein Stück als Dekoration in ein Aquarium legen wollte; da waren zum Glück noch keine Tiere und Pflanzen drin), welches biologischen Ursprungs ist. Schiefer ist doch versteinerter Meeresboden, ehemaliger Schlick, wenn ich das richtig verstanden habe. Müsste der nicht vor Muschelschalen und ähnlichem Zeug wimmeln?

    Ich habe aber noch nie und nirgends irgendein Fossil im zahlreich freiliegenden Eifel-Schiefergestein etwa um die Rurtalsperre herum gesehen.

    Gibt es besondere Bedingungen, die zur Fossilisierung nötig sind? Sauerstoffarmut, so viel ich weiß, aber der sollte im Schlick am Meeresboden ja eigentlich gegeben sein, da leben Bakterien, die Sauerstoff verbrauchen. Und regelmäßig mit neuem Schlamm zugedeckt wird der Boden auch. Braucht es sonst noch was? Löst irgendwas die Muschelschalen auf?

  65. #65 rolak
    17. Februar 2018

    Staffel am Stück

    Es ist soweit, alles da; ein WE im Binger Loch oder so.

  66. #66 RPGNo1
    27. Februar 2018

    Fernsehtipp!
    “The Orville” startet ab heute 20.15 h im free-TV bei Pro 7.

  67. #67 rolak
    27. Februar 2018

    tipp!

    Danke, danke, doch mir wurde schon vor einiger Zeit dieser Tipp eingetippt, RPGNo1 und der Rechner hat ein saaaagenhaftes Gedächtnis… Mit ErinnerungsFunktion. Doch auch hier gilt für mich: wait for it (it= ordentliche Version in oton+synch+subs, letztere eher als Datenbank, also auch unsynchron gesammelt).

    Klingt ein wenig nach toller Leistung in punkto Duldsamkeit, doch tatsächlich gibts außerordentlich viel, was endlich mal angesehen werden will – eine Staffel mehr oder weniger im pool macht da echt nix.

    Momentan wird in ‘immer mal wieder zwischendurch’ abgearbeitet: Samurai Jack. Scherenschnitt-artig, lange sprachfreie Sequenzen, grandiose Ideen, undogmatischer und mir bisher großteils entgegenkommender Lehrauftrag.

    (‘tschullijung’ an Bettina, die wg popeliger 3 urls sicherlich wieder in die Moderation muß, obgleich eine sogar eine der ihren ist…)

  68. #68 Bettina Wurche
    27. Februar 2018

    @RPGNo1: Danke für den Fernsehtipp – mir hat “The Orville richtig Spaß gemacht. Da wäre ich mal auf Deine/Eure Meinung gespannt.

  69. #69 Bettina Wurche
    27. Februar 2018

    @RPGNo1: Samurai Jack? Hmmm… da schaue ich vielleicht mal vorbei.

  70. #70 RPGNo1
    28. Februar 2018

    @rolak
    Korrektur: Du hast “The Orville” allgemein beworben. Von Free-TV war da noch nicht die Rede. 🙂

  71. #71 RPGNo1
    28. Februar 2018

    @rolak
    PS: Nicht alle Personen besitzen Netflix; nicht alle Personen stehen darauf, eine Serie in Originalsprache zu gucken. 😉

  72. #72 rolak
    28. Februar 2018

    Du hast “The Orville” allgemein beworben

    Nee, RPGNo1, garnicht. Nur festgestellt, daß vorsichtshalber ein (aus den USofA herübergewachsener) Mitschnitt und gute subs eingelagert wurden. SciFi, so was kommt hier nicht ungeschoren vorbei…

    Von Free-TV war da noch nicht die Rede

    Eau Cointreau, “kann ja sein, daß P7/S1 zwischenzeitlich noch eine Synch generiert”. Genauer gings damals (für mich) nicht, nur die Senderfamilie war bereits bekannt.

    Nicht alle Personen besitzen Netflix

    Isch ‘abe gar keine Nett’Flics, dafür aber einen großen Einzugskreis, diverse SerienFans. Bei mir sammeln sich darüber hinaus auch noch Dokus, die dann hauptsächlich via Mediathek.

    nicht alle Personen stehen darauf, eine Serie in Originalsprache zu gucken

    Nö, deswegen “gilt für mich” und selbst das nicht unbedingt. EN geht gut bis sehr gut, kommt allerdings nur zu Gehör, wenn mich die Serie richtig interessiert, die Synch brutal schlecht ist oder wenn dort eine verblüffende Formulierung auftaucht.
    Letzteres gilt (via subs) eigentlich immer, beim für mich deutlich schwierigeren F muß für komplett OTon das Interesse schon krass größer sein. Und das wars. Kein rumänisch, dänisch, schwedisch, finnisch, russisch, spanisch, portugiesisch (um mal einige OTöne der letzten Zeit runterzurasseln) oder was es sonst noch alles gibt. Übrigens auch weder elbisch noch klingonisch.

  73. #73 RPGNo1
    28. Februar 2018

    daß P7/S1 zwischenzeitlich noch eine Synch generiert

    Aha, ein Kommunikationsproblem. Ich habe die Abkürzung P7/S1 nicht mit Pro7/Sat 1 in Verbindung gebracht.

  74. #74 RPGNo1
    28. Februar 2018

    @rolak
    Ich denke, wir sollten mehr an unserer gemeinsamen Kommunikation arbeiten. Mir ist aufgefallen, dass bei uns immer wieder Missverstännisse auftauchen. 🙂

  75. #75 rolak
    28. Februar 2018

    Abkürzung nicht in Verbindung

    Offensichtlich halte ich den Kontext manchmal für zwingender, als er ist. Und erlaube mir ‘gezwungen offensichtliche Abk’.

    Ochjo, Mißverständnisse können auftreten, RPGNo1 – und geklärt werden. Ein Problem sehe ich allerdings nicht. Wäre aber interessiert daran, wie Du zu den Eindrücken der Zitate 1,3,4 gekommen bist, also ‘werben’, ‘alle NetFlix’, ‘alle OTon’.

  76. #76 RPGNo1
    1. März 2018

    @rolak
    Der profane Grund? Schnelles Überfliegen der Kommentare #1, #2 und #3 und dadurch die Fehlschlüsse.

  77. #77 RPGNo1
    1. März 2018

    PS: Und die dicke Erkältung, die am Dienstag durchgebrochen ist und meine Konzentration beinträchtigt, spielt wohl auch noch eine Rolle. Soll aber keine Entschuldigung sein. 🙂

  78. #78 rolak
    1. März 2018

    Der profane Grund
    keine Entschuldigung

    Zuerst mal gibts überhaupt nichts Schuldhaftes, RPGNo1, das wäre ja sowas in Richtung ‘vorsätzlich mißverstehen’ bzw auf der anderen Seite ‘vorsätzlich irreführen’. Ersteres halte ich nur in erkennbar scherzhaftem Kontext für angemessen, bei letzterem gehe ich ab+zu mal (allerdings nicht in diesem Falle) bis ‘vorsätzlich mehrdeutig’, um zu testen, ob eine* in die eigene Falle rennt.
    Und dann sind beide Randbedingungen bestenfalls ein (durchaus erklärender) Ansatz dafür, was denn ermöglichte, daß eine ‘danebene’ Interpretation stattfand – aber sie beschreiben eben leider nicht (und da zielt meine Neugier hin (auch bei ~Selbstdiagnose, wenn mir dergleichen passiert)) das Assoziationsgeflecht, aus dem sie hervorploppte.

    Übrigens wäre Deine NichtEntschuldigung ein starkes Argument dafür, daß das Ganze nicht mehr rekonstruierbar ist ;·)
    btw: Gute Besserung! Hier gibts nur ne dezent läufige Nase…

  79. #79 RPGNo1
    1. März 2018

    Gute Besserung!

    Wird dankend angenommen

  80. #80 Bettina Wurche
    1. März 2018

    @RPGNo1: Gute Besserung.
    @alle: ich bin mit Bezahlfernsehen sehr ungebildet. Eine Folgen der Reihen, um die Diskussion hier wogte, habe ich über Flixtor geschaut. Im Original mit Untertiteln. Man kann dort aber die Wunschsprache einstellen. Ist Flixtor nicht frei zugänglich?

  81. #81 rolak
    2. März 2018

    nicht frei zugänglich?

    Doch, frei für alle, allerdings mag nicht jede* in Grauzonen fischen, Bettina.

  82. #82 Bettina Wurche
    2. März 2018

    @rolak: Danke für die Aufklärung. Ich wollte niemanden zu illegalen Handlungen anstiften.

  83. #83 rolak
    2. März 2018

    Da ist auch mit Sicherheit niemand von ausgegangen, Bettina.
    Der Haken bei Torrent ist tief versteckt: Download ist per se erstmal nicht unbedingt illegitim (‘hab ja nich jewußt, wat drin is’), doch das (auch das automagische) Bevorraten der Downloads für eventuelles Weiterverschicken (torrent heißt nicht ohne Grund so) ist es aktuell eindeutig.

  84. #84 Bettina Wurche
    5. März 2018

    @rolak: Danke für die Info.

  85. #85 RPGNo1
    11. März 2018

    Nach drei Folgen von “The Orville” möchte ich ein erstes vorsichtiges Fazit abgeben: Ich sehe die Serie als liebe- und humorvolle Hommage mit einer Prise Parodie und einem Schuss Satire an den Star Trek Serien und hier insbesondere viel TNG und ein wenig TOS.
    Ich habe mich angesichts der Kulissen und der Qualität der Special Effects in die späten 80er Jahre zurückgesetzt gefühlt, als TNG zum 1. Mal im deutschen Fernsehen erschien. Es ist nix mit raffinerten CGI-Effekten oder bombastischen Kulissen, sondern es wird mit Pappmaché und Matte Paintings gearbeitet, und die Special Effects wirken, als seien sie für Weltraumactionsimulationen der späten 90er Jahre wie Wing Commander programmiert worden. Herrlich! 🙂
    Wenn die weiteren Folgen ebenso sind, dann hat Seth MacFarlane in mir einen neuen Fan gewonnen und ich bleibe “The Orville” treu.

  86. #86 Bettina Wurche
    11. März 2018

    @RPGNo1: Freut mich, dass es Dir gefällt. Ja, das Star Trek-Feeling war dort wirklich stark : ) In einigen Folgen wird unserer Gesellschaft so richtig der Spiegel vorgehalten – die fand ich auch klasse. SF, die gesellschaftliche Fragen aufwirft, das hat mich besonders an STNG erinnert. Ich hoffe ja sehr auf eine Fortsetzung.

  87. #87 rolak
    19. Januar 2019

    Für alle Sofortverzehrer*: Discovery startete gestern in die zweite Staffel, mal schaun, ob die schon wieder auf die blöde Idee kommen, mittendrin eine Riesensendepause zu machen…

  88. #88 Bettina Wurche
    19. Januar 2019

    @RPGNo1: “The Orville” ebenso – leider auf einem Bezahlsender. Aber ich gehe mal davon aus, dass sie auch wieder in nicht zu ferner Zukunft auch im deutschen Fernsehen gezeigt werden

  89. #89 rolak
    19. Januar 2019

    Mittelfristig sind Serien ja erstaunlich Sender-treu – wird also wohl wieder P7 sein, in beiden Fällen.

    Die nach dem Suchen, beim Nochmalreinlesen vor dem inneren Auge brutzelnden, meterdurchmessenden Pilzfällersteaks aus dem Devon hatten übrigens durchschlagende Wirkung: die gestern prophetischerweise erstandenen Champignons wanderten mit Chili, Parmesan und Joghurt in ein FrühstücksOmelett.

  90. #90 RPGNo1
    19. Januar 2019

    @Bettina Wurche, rolak
    Danke für die Hinweise. Ich werde meine Augen nach “The Orville” offenhalten und denke auch, dass es am ehesten auf Pro7 laufen wird.
    Es sei denn, die Zuschauerzahlen machen dem einen Strich durch Rechnung, denn die waren eher Mittelmaß, wenn auch zum Schluss wieder mit steigender Tendenz.

    https://www.quotenmeter.de/n/100853/quotencheck-the-orville

    Ich drücke die Daumen.

  91. #91 Chris
    24. März 2019

    Psilos vom Mars.

    Melde mich freiweillig 😀

    Stufe 2:
    Psilos vom Mars AUF dem Mars konsumieren.

  92. […] Astromykologie: Der Pilz-Godzilla aus der Eifel und der Sporen-Antrieb der USS „Discovery“ ist ein Artikel, der für meinen Geschmack ein bisschen viel über den Antrieb in Discovery und etwas wenig über die Pilz-Godzillas in der Eifel erzählt, aber die Informationen über gigantische Urzeitpilze war mir neu, und ist sehr spannend. […]