Außerdem zeigen diese Forschungsergebnisse mal wieder sehr deutlich die Bedeutung von In-situ-Beobachtungen. Sie sind ein Plädoyer für den weiteren Einsatz der teuren Tauchroboter mit ihren Kameraschlitten auch an schwierig erreichbaren Orten und in der Tiefsee. Beim Trawlen sind solche Beobachtungen unmöglich: “This research shows the importance of in situ observations. The squid and their egg sacks would never have been found by trawling. But if you start exploring less-known places, you will find these less-known things.”

Quellen:
H. J. T. Hoving et al. Bathyal feasting: post-spawning squid as a source of carbon for deep-sea benthic communities, Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences (2017). DOI: 10.1098/rspb.2017.2096

https://phys.org/news/2018-02-squid-graveyard-deep-sea-buffet.html#jCp

Ozeanische Schatzkiste vor der Haustür
Im Golf von Kalifornien gelingen Forschern des MBARI und anderer Institute immer wieder spektakuläre Beobachtung auch von Tintenfischen in großer Tiefe, da das MBARI direkt an einer Küste mit einem sehr steilen Kontinentalhang steht, eine Landschaft aus Unterwassercanyons ist praktisch der „Hausgarten“. Das bedeutet, dass man ohne lange Schiffsanreise sehr schnell auch teure Geräte wie Tauchroboter oder Tauchboote in große Tiefen bekommt und dann wegen der kurzen Anfahrt viel mehr Zeit zum Beobachten bleibt. Außerdem ist hier oft recht gutes Wetter, was auch eine Vorbedingung für erfolgreiche Arbeit auf See – die schweren und kostbare Instrumente lassen sich bei starken Wind und Seegang nicht aussetzen.

 

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Kommentare (10)

  1. #1 RPGNo1
    2. Februar 2018

    @Bettina Wurche
    Schöner Artikel. Er erinnert mich an diejenigen über die Walkadaver, die eine wichtige Nahrungsquelle für die Tiefseebewohner darstellen. Ich nehme mit, dass Kalmarkadaver eine andere Art von Oasen darstellen als verstorbene Wale. Mehr weich als fest, mehr kurzfristig wirkend als langanhaltend. 🙂

    Nekton ist die Gesamtheit der aktiv schwimmenden Meerestiere im freien Wasser

    Plankton ist mir bekannt, vom Benthos habe ich schon gehört und gelesen, aber Nekton? Und schon wieder etwas gelernt.

  2. #2 Bettina Wurche
    2. Februar 2018

    @RPGNo1: “Walkadaver, die eine wichtige Nahrungsquelle für die Tiefseebewohner” – yep, deas ist der whale fall : )

  3. #3 wereatheist
    3. Februar 2018

    Der Cerralvo Trough liegt natürlich im Golf von Kalifornien, der aber politisch komplett zu México gehört.

  4. #4 Bettina Wurche
    3. Februar 2018

    @wereatheist: Danke. Shame over me – natürlich Golf von Kalifornien. Der Pazifik vor Monterey…NICHT der Golf von Mexiko, der ja bekanntlich vom Atlantik abgeht.

  5. […] Meerttext gibt es Lesenswertes über der Leben und vor allem das Sterben der Kalmare. Und wie die Leichen die Nährstoffbilanz […]

  6. #7 Bettina Wurche
    11. Februar 2018

    @tomtoo: Vielen, vielen Dank fürs Teilen, das ist ja zauberhaft!

  7. #8 tomtoo
    11. Februar 2018

    @Bettina
    Keine Ursache, ist ne Freude : )
    Ich habs im ersten Moment ja garnicht geblickt dass das Aussenrum ja lauter Geschwister sind.

  8. #9 RPGNo1
    11. Februar 2018

    @tomtoo
    Süüüüß (mit 4 ü)! 🙂

  9. […] onyx war auf meertext schon einige Male zu Gast, von der Kalmar-Kinderstube bis zum Kalmar-Friedhof (Squid Fall) und seiner ökologischen […]