Die Baja California war Ort eines der blutigsten Kapitel der Wallfanggeschichte. 1857 entdeckte der US-Amerikaner Charles Scammon dieses Refugium der großen Meeressäuger und begann sofort mit der Ausbeutung. Schnell folgten ihm andere Walfänger, innerhalb weniger Jahre harpunierten sie über 8000 Grauwale. Da sie nur die erwachsenen Weibchen jagten und die Kälber zurückließen, dürften durch das Töten der Mütter noch einmal mehrere Tausend Neugeborene verhungert sein.
Sie waren dann auch eine der ersten Wal-Populationen, die unter Schutz gestellt wurden. Heute sind die östlichen nordpazifischen Grauwale wieder zahlreich. Geld bringen sie den Menschen weiterhin ein – mit einem gut organisierten und recht walverträglichen Whale watching-Angebot.

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Kommentare (7)

  1. #1 RPGNo1
    25. April 2018

    @Bettina Wurche
    Sind Grauwalmütter immer nur alleine mit ihren Kälbern unterwegs? Oder bilden sie wie andere Walarten auch Schulen oder Familiengruppen aus? Denn in der Gruppe wäre ja ein höherer Schutz für die Kälber gegen Attacken gewährleistet.

  2. #2 Bettina Wurche
    25. April 2018

    @RPGNo1: Sie sind nicht sehr sozial. Die einzig stabilen Beziehungen bestehen zwischen Mutter und Kind, für etwa ein Jahr. Genau das macht si ja zur leichten Beute für Orcas.
    “gray whales do not live in family units; the only stable unit is the mother and calf, and that bond lasts for less than a year. In the ACTUAL rescue, the three gray whales included two adults and a juvenile (relationships unknown).”
    https://www.learner.org/jnorth/tm/gwhale/ExpertAnswer13.html

  3. #3 RPGNo1
    25. April 2018

    @Bettina Wurche
    Und da Orcas erst recht nicht dumm sind, wagen sie sich an die leichteren Opfer. Danke für die Antwort.

  4. #4 tomtoo
    27. April 2018

    Verstehen tu ich es nicht. Warum machen die Buckelwale sowas ? Die begeben sich in Gefahr, für eine andere Walart.

  5. #5 Bettina Wurche
    27. April 2018

    @tomtoo: Das steht alles im Artikel zu den Orca-mobbenden Buckelwalen “Die erwachsenen Humpbacks nehmen Kälber in ihre Mitte und kooperieren bei ihrer Verteidigung bzw. dem Gegenangriff. Ihre beschützenden Verhaltensmuster dehnen sie offenbar auch auf artfremde Wale und sogar Nicht-Wale aus. Die Buckelwale beschützen die anderen Tiere ebenso, so wie Walmütter ihre Kälber verteidigen. „Buckelwalkalb“ würde offenbar auch auf andere kleinere Meerestiere ausgedehnt. Ein rarer Interspezies-Altruismus, der wissenschaftlich noch nicht gut untersucht ist.”
    https://scienceblogs.de/meertext/2017/02/03/mobben-buckelwale-orcas/3/

  6. #6 tomtoo
    27. April 2018

    @Bettina
    Kenne ja dein Artikel.
    “…Ein rarer Interspezies-Altruismus, der wissenschaftlich noch nicht gut untersucht ist…”
    Das meine ich. Sehr spannend, aber für mich, sehr unverständlich.

  7. #7 RPGNo1
    30. April 2018

    @tomtoo
    Vor nicht allzu langer Zeit haben die Biologen noch nicht einmal den tierischen Altruismus innerhalb einer Spezies oder eines Familienverbandes richtig verstanden. Inzwischen ist die Forschung dort weiter, aber es gibt immer noch viele offene Fragen. Wie soll es da erst beim interspezifischen Altruismus aussehen, der noch weniger erkundet ist?
    Ich bin aber zuversichtlich, dass es in den nächsten Jahren/Jahrzehnten viele neue Entdeckungen in dieser Richtung geben wird.