Wie viele Belugas und andere Kleinwale derzeit im Dienst der US- oder russischen Marine stehen, ist nicht bekannt.

Warum eine Familie für Hvaldimir wichtig wäre
So amüsant viele Menschen sein Verhalten finden, so gefährlich ist es für den weißen Meeressäuger: Der Aufenthalt nahe der Menschen und ihrer Häfen und Schiffe birgt für einen anhänglichen Meeressäuger viele Gefahren. Auch wenn die Arktis nur dünn besiedelt ist, dort überwiegend kleinere Schiffe unterwegs sind und der weiße Wal im sehr klaren Wasser des Polarmeeres gut zu sehen ist, könnte er durch einen Schiffspropeller verletzt oder versehentlich gerammt werden. Auch ein Verheddern in Fischerei-Ausrüstung wie Leinen und Netzen birgt eine große Gefahr.
Das ist natürlich auch den Norwegern bewusst. Offizielle Stellen arbeiten bereits an einer Lösung. Der Fischereiinspektor Jorgen Wiig nannte zunächst ein isländisches Reservat als mögliche Lösung. So hätte Hvaldimir eine wesentlich größere Überlebenschance als allein. Außerdem könnte er dort Artgenossen treffen, was für Weißwale sehr wichtig ist. Allerdings kümmern sich jetzt die Advocates for Hvaldi um den handzahmen Meeressäuger, die jegliche Kooperation mit einer Organisation, die Wale in Gefangeschaft hält, ablehnen. Ob das zum Wohl eines halbzahmen Weißwals, der seit Langem keine Artgenossen gesehen oder gehört hat, ist?
Die einzelnen Weißwal-Populationen werden beim Walschutz getrennt betrachtet, da sie nicht nur regional, sondern vermutlich auch kulturell getrennt sind. Wie bei Orcas und Pottwalen wird mittlerweile auch für zumindest alle Delphinarten angenommen, dass sich die einzelnen Populationen durch ihre Kultur – also ihre Verhaltensweisen, Jagdmethoden und Kommunikation – voneinander unterscheiden. Weißwale sind mittelgroße Delphinverwandte, leben ebenfalls in Sozialverbänden und haben eine ausgeprägte Kommunikation. Wegen ihres großen Lautrepertoires heißen sie auch “Kanarienvögel des Meeres”. Ob Hvaldimir bei isländischen, norwegischen oder anderen Weißwalen Anschluß finden könnte, kann niemand vorhersagen. Aber einen Versuch wäre es sicherlich wert! Seine Überlebenschancen wären dann wesentlich größer.

Mehr Details zu Hvaldimir gibt es auf hier auf Meertext unter dem Schlagwort „Hvaldimir“.

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Kommentare (6)

  1. #1 RPGNo1
    18. November 2019

    Es ist schön, gute Neuigkeiten von Hvaldimir zu erhalten. Ich hoffe, dass am Ende eine zufriedenstellende Lösung für den Wal gefunden werden kann, die ihm ein gutes Leben für ermöglicht.

  2. #2 Alexander
    19. November 2019

    Semi-OT: Auf Youtube wurde mir eben ein bemerkenswertes Video (6:54) vorgeschlagen und nachdem darin auch einige Wasserbewohner vorkommen, erlaube ich mir mal, es hier zu verlinken:

    https://www.youtube.com/watch?v=MiGov0SVUIc

    (Ich sage Euch, diese Russen haben ihre Spione doch wirklich überall!)

  3. #3 tomtoo
    19. November 2019

    Schön das es Hvaldimir einigermasen gut geht. Hoffentlich hat er einen Fisch bekommen, dafür das er den Plastikmüll zurück geworfen hatt. ; )

  4. #4 Bettina Wurche
    19. November 2019

    @Alexander: Schönes Video – ja, viele Tiere reagiren auf Musik. Wale und Vögel swingen manchmal richtig mit. Katzen sind eher genervt – bei einer Freundin bekam ich kürzlich Brahms live vorgespielt. Je stärker die Pianistin in die Tasten griff, desto genervter war die Mieze, sie zog sich in die entfernsteste Ecke zurück. Sie hat offenbar noch ganz andere Frequenzen gehört, als ich.

  5. #5 Alexander
    19. November 2019

    @Bettina Wurche: Ich war im Raum, als eine Katze die Stereoanlage kurzerhand abgeschaltet hat! Mit einem Sprung gegen den richtigen Knopf. Woher sie wusste, welcher das ist? Ich glaube, die beobachten uns! 😉

    Einenhabichnoch: Herzerwärmend, welche Lebensfreude dieser kleine Kerl ausstrahlt!:

  6. #6 Bettina Wurche
    19. November 2019

    @Alexander: Das kann schon sein, einige Katzen sind recht fit im Kopf und lernen schnell. Ich war beeindruckt von fremden Katzen, die unsere Wohnung betraten und sich direkt vor den Kühlschrank setzten. Die Lernkurve ist da individuell recht unterschiedlich.
    Papageien hingegen halte ich für intelligenter als Katzen. Und natürlich sind sie immer für Lärm zu haben : ) Meine Erlebnisse mit Papageien sind leider nur Zoo-Erlebnisse: Die Dressur im Loro-Parque auf Teneriffa fanden wir ausgesprochen beeindruckend und in der Freiflughalle im Vogelpark Walsrode haben wir ein paar neugierige Loris bespasst. Haustiere und -vögel sind natürlich an Menschen gewöhnt und treten gern in Interaktion mit uns, was oft zu lustigen Erlebnissen führt.