blogszene.JPG Gestern war es soweit: Zum ersten ScienceBlogs-Treffen kamen über 50 Blogger, Forscher und Wissenschaftsjournalisten aus Deutschland und Österreich in die Lounge im Münchner Verlagssitz der Hubert Burda Media. Wir haben uns sehr über dieses Interesse gefreut. Nicht zuletzt ist es eine tolle Sache, dass wir hier die Chance hatten, uns alle kennenzulernen.

In seinem engagierten Vortrag zum Thema „Formen und Qualität von Wissenschaftskommunikation heute“ forderte Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl insbesondere die anwesenden Wissenschaftler auf, mehr zu kommunizieren. ScienceBlogs könne dafür eine geeignete Plattform sein. „Spannende Inhalte, die ganz á la Einstein auch die Oma oder der Nachwuchs verstehen,“ seien für das Wissenschaftsportal von Relevanz. Heckl will selbst mit einem Blog aus dem Deutschen Museum dabei sein. Das freut uns sehr.

Anschließend zeigte uns Katherine Sharpe, die ScienceBlogs.com in New York betreut, wie die virtuelle Wissenschafts-Gemeinschaft des amerikanischen Originals funktioniert. Sie stellte die Idee hinter ScienceBlogs, einzelne Blogger und die Entwicklung des Portals vor. „Momentan haben wir 64 Blogs und 70 Blogger. Darunter sind neben Wissenschaftlern auch Journalisten oder Menschen, die sich für Wissenschaft interessieren.“ Seit dem Start vor zwei Jahren mit 14 Bloggern ist nicht nur die Zahl der Blogger sondern vor allem die Zahl der Nutzer kontinuierlich gestiegen. Nun sollen auch europäische Blogger Anteil an dieser internationalen Diskussionsplattform bekommen – in einem ersten Schritt im deutschsprachigen Raum.

Während des anschließenden Lunch & Talk konnten sich die Teilnehmer ein Bild von der neu aufgestellten deutschsprachigen Site machen, bei der ab jetzt einzelne Blogs einziehen können.

Am anschließenden Workshop nahmen 20 Blogger und solche, die es eventuell werden wollen, teil. In der Runde saßen in Folge der Liste entgegen dem Uhrzeigersinn: Peter Artmann, Kai Kniepkamp, Wiebke Rögener, Christoph Larssen, Ludmila Carone, Marcus Anhäuser, Volker Lange, Petra Thorbrietz, Lars Fischer, Ralf Dahm, Claus Dreckmann, Annette Lessmöllmann, Hanno Charisius, Sandra Birzer, Manon Littek, Katherine Sharpe, Franziska Deecke, Tina Heun, Julia Petschinka, Stefan Jacobasch, Thomas Traguth, Alexander Abbushi und Marc Scheloske.

Im Workshop gab uns zunächst Benedikt Köhler einen guten Überblick zur Wissenschaftsblog-Kultur im deutschsprachigen versus dem englischsprachigen Raum. So stünden international die Themen im Vordergrund – etwa people, energy, science oder human, während sich hierzulande Blogs mehrheitlich selbstreferenziell mit dem Thema Blog und Web 2.0 befassten. Dies gilt es nun zu ändern!

In der anschließenden offenen Diskussion über Inhalte, Struktur und vielem mehr entspann sich eine intensive Debatte. Wir sind sehr froh über diese Offenheit und den guten Austausch!

Wir diskutierten, ab wann es sinnvoll sein kann, Rubriken zu definieren und vieles mehr: Welche Strukturen sind für eine gute Vernetzung mit der US-amerikanischen Site sinnvoll? Was haben Blogger davon, wenn sie zu ScienceBlogs umziehen? Wird irgendjemand mit Bloggen oder einem Blog reich? Wie leicht oder kompliziert ist es, eine bestehende Blogsite auf ScienceBlogs umzuziehen? Kann ScienceBlogs die Debatten-Kultur in Deutschland fördern? …

Herzlichen Dank nochmals allen fürs Kommen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – im Web und im Real Life.