Das britische Unterhaus stimmte gestern Abend für Mensch(Gen)-Kuh(Ei)-Zellen in der Stammzellforschung und die gezielte Zeugung von Geschwisterembryonen um etwa Zellen aus deren Nabelschnurblut oder Knochenmark für die Therapie erkrankter Kinder zu nutzen.

Derartiges Vorgehen war vorher keineswegs verboten im britischen Nachbarland. Aber nun sind zwei Anträge, für ein Verbot derartiger Forschung und Therapien im Unterhaus abgelehnt worden (nachzulesen in der Times). Es wird also eher weitergehen wie bisher und wir werden irgendwann aufhören, uns zu wundern, wie noch Anfang April, als die Mensch-Kuh-Chimäre allerorten für Schlagzeilen sorgte. Hybride Embryonen dürfen nun in Großbritannien bis zu 14 Tage kultiviert werden. Ein Einpflanzen in eine menschliche oder tierische Gebärmutter ist verboten.

Kommentare (3)

  1. #1 Monika
    Mai 21, 2008

    Ein Einpflanzen in eine menschliche oder tierische Gebärmutter ist verboten….und trotzdem ganz schön gruselig….Irgendwie mag man darüber gar nicht nachdenken, was “Mensch” im Labor alles so werkelt…es läuft einem einfach kalt den Rücken runter, wenn man anfängt an die Zukunft zu denken…

  2. #2 blugger
    Mai 21, 2008

    Dito Monika. Wir sind wohl alle angespannt. Und es ist umso wichtiger und zunehmend schwieriger sich ganz für sich selbst ein wirkliches Urteil zu bilden. In der breiten Öffentlichkeit gleicht eine Empörung oder eine Heilsversprechung der anderen. Tatsächlich muss man natürlich infrage stellen, welche Ziele einzelne Forscher
    wirklich verfolgen, wenn sie etwa Chimären mit unter einem Prozent Kuhanteil erzeugen. Ich bin fast überzeugt davon, dass viele es nicht einmal selbst erklären können. Sie glauben einfach an Stammzellforschung (gut so) und erkennen den Engpass Mensch mit zu wenigen Eizellen für alle Forscher des Planeten auf diesem Gebiet.
    Es gibt Argumente, die man über lange, lange Zeit wie ein Mantra hört: Alzheimer, Demenz, Multiple Sclerose…. Doch wer sagt uns, ob diese Forschung wirklich zu neuen Medikamenten führen mag? Vielleicht sind am Ende herkömmliche beziehungsweise modernste Analysemethoden etwa mit Genscreening usw. doch effektiver?

  3. #3 Monika
    Mai 23, 2008

    Wissenschaftsethik…als Grundlagenfach an allen Unis, samt medialem Fokus..wäre vielleicht mal was Sinnvolles….

    Denn zwischenzeitlich häufen sich m.E. auch immer mehr schlampig gemachte Studien, bzw. Fehlinterpretationen von Studien, weil die Erklärungen über den eigenen fachlichen Bereich hinausgehen und Peer Reviews nur fachintern stattfinden (aktuell bei Christian – zu Exorzismus und Handy + Stressstudie….)

    Mir fehlt hier eine “Metaebene”, welche darüber wacht und reflektiert, was in den Wissenschaften so getrieben wird. Angesichts der ständig wachsenden Fülle an Theorien, Studien etc. und eine auch für Wissenschaftler “einer” Fachdisziplin nicht mehr überschaubaren Informationsfülle, braucht es “ordnende” und “strukturierende” Systeme, bzw. Wissenschaftler, welche sich dieser Aufgabe widmen und interdisziplinäre Strukturen organisieren…..