Der theoretische Physiker Alexei Abrikosov erhielt 2003 den Nobelpreis für Physik zusammen mit Vitali Ginzburg und Anthony J. Leggett, für bahnbrechende Arbeiten in der Theorie über Supraleiter und Supraflüssigkeiten.

Der russische Festkörperphysiker Alexei Abrikosov, Jahrgang 1928, hatte schon in den 1950er Jahren eine neue Gruppe von Supraleitern entdeckt (Typ II-Supraleiter), als er die Theorien seines Kollegen Vitali Ginzburg zu Typ I-Supraleitern überprüfte. Seine Arbeiten erlaubten vielfältige praktische Nutzungsmöglichkeiten und einen breiteren Einsatz dieser Materialien, zum Beispiel bei der so genannten Magnetresonanztomographie (MRI) in der Medizin oder bei Teilchenbeschleunigern, was aber erst Jahre später mit dem entsprechenden technischen Fortschritt deutlich wurde.

Supraleiter sind Materialien (Metalle und Legierungen), deren elektrischer Widerstand bei sehr niedrigen Temperaturen (unterhalb einer bestimmten Sprungtemperatur) faktisch verschwindet. Während bei Materialien des Typs I jeder magnetische Fluss im Supraleiter sozusagen verdrängt wird, behalten Typ II-Supraleiter ihre Eigenschaften auch unter dem Einfluss starker Magnetfelder. Somit können beim Typ II Magnetismus und Supraleitung gleichzeitig existieren, was Abrikosov durch spezielle magnetische Feldlinien (Abrikosov-Vortex-Gitter) erklären konnte.