Der Biochemiker Paul Berg erhielt den Nobelpreis für Chemie, im selben Jahr wie Walter Gilbert und Frederick Sanger, für seine fundamentalen Studien zur Biochemie der Nukleinsäuren, vor allem zu rekombinanter DNS.

Der amerikanische Biochemiker und Molekularbiologe Paul Berg, Jahrgang 1926, erhielt die Hälfte des Chemie-Nobelpreises für seine Erforschung der Nukleinsäuren. Die andere Hälfte des Preises ging an seine Kollegen Gilbert und Sanger, die sich mit einem verwandten Themengebiet befassten – der Bestimmung von Basensequenzen in Nukleinsäuren. Paul Berg erforschte die grundlegenden Prozesse, mit denen die DNS die Erzeugung von Proteinen in der Zelle steuert, und arbeitete die Grundlagen des Stoffwechsels bestimmter Stoffe wie Vitamine weiter aus.

Er war der erste, der sich das Prinzip DNA-spaltender Enzyme zunutze machte, um rekombinante DNA (künstlich hergestellte DNA-Sequenzen) zu erzeugen. Die Entdeckung dieser Restriktionsenzyme (von Arber, Nathans und Smith) war zwei Jahre zuvor mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Mit dieser enzymatischen Spaltungstechnik kann DNS-Abschnitte verschiedener Organismen in vitro zu einem neuen DNA-Strang zusammengefügt werden – eine fundamentale Technik der heutigen Molekularbiologie.