Der italo-amerikanische Biologe Renato Dulbecco wurde gemeinsam mit David Baltimore und Howard M. Temin mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie ausgezeichnet für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Tumorviren und dem genetischen Material der Zelle.


Obwohl schon seit den 1950er Jahren feststand, dass bestimmte Virusarten Tumore auslösen können, etwa bei Leukämie, war weitgehend unbekannt, wie genetische Informationen des Virus in Form von RNA überhaupt auf das Erbgut der befallenen Zelle übertragen werden. Man hatte erkannt, dass charakteristische Veränderungen im Wachstum von Tumorzellen durch Viren ausgelöst schienen, die genauen Abläufe in der Zelle waren jedoch unbekannt.

Dulbecco hatte den Einfluss von Tumorviren auf Zellkulturen untersucht. Dabei erkannte er, dass Tumorviren ihr Erbmaterial in die Zellen einschleusen. Dies führt entweder zur Zerstörung der Zellen oder zu deren Umformung. Die mit dem Virus-Erbgut transformierten Zellen regen die Bildung weiterer Viren an oder die Viren verwandeln sie in potenziell Krebs erzeugende Zellen (onkogene Zellen).

Renato Dulbecco wurde am 22.2.1914 in Cantazaro, Italien, geboren.