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Eben in Sachen europäischer Harmonisierung von Forschungsstandards in der Medienforschung zurück bleibt der Eindruck, dass Auslegung und Herangehensweise eben doch nicht nur nach einheitlichem Lehrbuchwissen erfolgt, sondern zu einem Gutteil kulturelle Unterschiede widerspiegelt.

Man würde dem Gedanken grenzüberschreitender Regeln wohl einen Bärendienst erweisen, wenn man den Standpunkt vertritt, die eigenen Verfahrensweisen und Standards z. B. in der angewandten Sozialforschung seien in jeder Hinsicht anderen überlegen und man dürfe davon keine Abstriche zulassen. Dazu ist die Ausgangslage in vielen EU-Ländern z. T. auch sehr verscheiden. Das zeigt sich in der Sozialforschung z. B. bei der bevölkerungsbeschreibenden Demografie. So sind die amtlichen Statistiken im Ländervergleich hinsichtlich Detailreichtum, Umfang und Aktualität unterschiedlich und werden vergleichbar erst über einen Kompromiss. Der stellt aber in jedem Fall immer nur eine Schnittmenge dar und kann niemals eine einzelne länderspezifische Verfahrensweise in Gänze berücksichtigen.
So kann eine EU der Regeln für angewandte Forschung eben nur einen verkleinerten (und hoffentlich nicht den kleinsten) gemeinsamen Nenner umfassen. Aber es lohnt, auf Kleinem aufzubauen, um Großes zu schaffen…

Oder sind meine Erahrungen nur eine Einzelmeinung? Gibt es andere Erfahrungen in länderübergreifenden Forschungs- bzw. Arbeitsgruppen? …