Breaking News. Zum Fremdschämen. Ähm. Es gibt ja diese unmögliche Partei in Italien, die Lega Nord, deren Abgeordnete sich oft für keine öffentliche Fremdenfeindlichkeit zu schade sind. Eine kurzer Auflistung der Peinlichkeiten gibt es ab Seite 19 dieses pdfs.
Nun forderte Matteo Salvini, seines Zeichens Parlamentsabgeordneter der Lega Lombarda, einer Regionalgruppe der Lega Nord, explizit für Mailänder reservierte Sitze in den U-Bahnen der Stadt.
Es drängt sich mir eine nicht enden wollende Serie Facepalms auf.
Seine Kollegin Raffaella Piccinni unterstützt die Forderung, würde aber auch Nicht-Mailänder Italiener in den Bahnen Platz nehmen lassen, solange Ausländer stehen müssen. Am liebsten wären ihr allerdings ganze Waggons, die für ihre Landsmänner reserviert sein sollten – “dann gibt es auch mehr Sicherheit”. Schließlich gebe es ja auch für Schwangere, Behinderte und ältere Leute reservierte Sitzplätze.
Den Originalartikel zur Meldung gibt es hier in der Repubblica zu lesen.
Aldo Brandirali, ebenfalls Parlamentsabgeordneter kanzelte den Vorschlag jedoch mit dem Einwand ab, dass eine Unterscheidung von Mailändern und Nicht-Mailändern nur durch das Tragen verschiedenfarbiger Symbole möglich wäre. Er bezeichnete die Idee als “Ku-Klux-Klan-Vorschlag”.
Ich möchte doch betonen, dass ein solch bescheuerter Vorschlag garantiert nur einer winzigen Minderheit zusagt – dennoch sind solche Meldungen für Italien doch immer wieder peinlich, peinlich, peinlich.
]]>Am 1. Mai war ich im Feindesland.
Es wird ja gerne mal auf dieser Seite gegen Homöopathie, Horoskope und anderen Hokuspokus gewettert. Aber ich möchte meinen, dass sich hier noch keiner so geballte Pseudowissenschaften angetan hat wie ich am Tag der Arbeit. In München fand die Esoterikermesse statt, drei Tage lang. Das war mir bekannt, weil ich seit gefühlten drei Monaten jeden Morgen unter dem großen Werbeplakat durchgeradelt bin.
Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass esoterische Veranstaltungen ein gefundenes Fressen für lustige Reportagen sind – mach braucht gar nichts machen. Auch wenn ich im Nachhinein schon mal als eiskalter Nazi bezeichnet wurde, aber das ist eine andere Geschichte. Gerüstet mit zwei Schutzschildern vor Quacksalberei (“Das Universum in der Nussschale” als Hörbuch auf dem iPod und einem Flachmann Weinbrand) ging ich also hin, zur metaphysischen Crème de la Crème. Über 140 Aussteller! Über 100 Vorträge! Handlesen! Jenseitskontakte! Garantierte Spontanheilungen! Professionelle Astrologen, die ihr Handwerk nun wirklich von der Pieke auf gelernt haben! Und mir mit Sicherheit endlich erklären können, wie das ganze Zeug funktioniert.
Im Inneren des Löwenbräukellers, der eigentlich kein Keller sondern ein mehrstöckiges Gebäude ist, erschlägt es mir den Atem. Alle 140 Aussteller haben gleichzeitig ihre Räucherstäbchen angemacht. Nun riecht es ein bißchen nach Weihrauch, ein bißchen nach lustigen Zigaretten und ein wenig auch nach Tier. Jedenfalls nicht nach Luft. Ein wenig muss ich auch an Alf denken, explodierte der Planet Melmac doch schließlich weil alle gleichzeitig ihren Fön angeschaltet hatten. Oh Gott, die Räucherstäbchen, sie wirken schon.
Als ich mich umschaue, muss ich mich schämen. Für mein Geschlecht und meine Altersklasse. Die Besucher der Esoterikmesse sind fast ausschließlich junge Frauen meines Alters – und gar nicht mal unbedingt mit filzigen Dreadlocks (“Ja Mann, das ist viel natürlicher,” erklärte mir mal die überzeugte Trägerin einer solchen Matte) oder Kleidung aus Wolle, die freiwillig vom Schaf gefallen ist etc. Die Messe ist zu meinem Erstaunen richtig gut besucht, an manchen Ständen muss man anstehen um überhaupt einen Blick auf die angebotenen Waren erhaschen zu können.
Was die Aussteller hier anbieten, lässt sich in zwei Kategorien fassen: Nippes zum Dekorieren und an den Hals hängen oder aber Lebensberatung. So gibt es etwa jede Menge kleiner Buddhas aus Amethyst, Rosenquarz und Lapislazuli an langen Lederbändern – man darf die aber nicht danach aussuchen, welche Farbe einem gefällt, schließlich hat jeder Stein eine andere Wirkung, jaha, und da muss man sich vorher schon beraten lassen. Bevor der Verkäufer mich nach etwaigen Wehwehchen ausfragen kann, erkläre ich, dass ich gar kein Interesse, an langen Ketten mit Stein habe. “Ketten mit langem, schweren Anhänger pendeln immer so am Hals, da seh ich aus wie eine Standuhr” entschuldige ich mich für das Vergeuden seiner Zeit. “Oh, Pendel haben wir auch,” wirft er schnell ein, dreht sich um und sucht irgendwas. Genug Zeit, zum nächsten Stand zu verschwinden.
Dort bietet ein älterer Herr goldene Plättchen zum an die Wand kleben feil. Auf den etwa 3x10cm großen Schildern steht in schön geschwungener Schrift “DER DARM” oder “DIE WEIBLICHKEIT”. Wenn man sie nur regelmäßig anschaue, erklärt mir der Verkäufer, seien auch diese gut für die Gesundheit. Aha. Zu seiner eigenen Rettung fügt er aber hinzu, dass das alles nur Psychologie sei: “Viele Leute beschäftigen sich sonst gar nicht mit ihrem Körper. Man muss sie nur zum Nachdenken und zur Selbstreflektion anregen, das wirkt manchmal schon Wunder.” Soso. Selbstreflektion. Wunder wirken. Ich weiß ja nicht.
Ins Büro hängen möchte ich mir dann aber doch weder den Darm noch die Weiblichkeit. Und auch für den anderen Hokuspokus hier Geld ausgeben – etwa das Lehrbuch “Katzen massieren” oder ein Foto meiner Aura. Nicht, weil ich mich nicht jeden Tag wieder drüber beömmeln könnte – das wär kein Problem. Sondern vielmehr, weil ich mich für die Rechnung an die Buchhaltungsabteilung so schämen würde. “Kostenstelle: ScienceBlogs. Betreff: Notwendige Rechercheausgaben, Familienpackung Räucherstäbchen für inneren Frieden von Jessica Riccò.”
Die großen Themen, die bei der Lebensberatung angeboten werden, sind Gesundheit, Liebe, Geld und Diät. Zu letzterem Punkt belausche ich ein Gespräch: Einer etwa 70-jährigen Frau wird geraten, ab sofort lieber keine Spätzle mehr zu essen. Dann verschwinde nämlich auch ihr grauer Star. Das mag Humbug sein, aber sofern Spätzle nun nicht ihre einzige Quelle für Kohlenhydrate sind, ist auch kein großer Schaden zu erwarten. Richtig sauer werde ich erst beim nächsten Stand. In einem kleinen Zelt sitzt eine Frau und wartet auf Besuch. Vor dem Zelt steht auf einem Schild: “Garantierte Heilung aller Krebserkrankungen und bei unerfülltem Kinderwunsch. 30 Minuten 25 Euro.”
So eine blöde Kuh.
Und leider nicht die Einzige ihrer Art. Es gibt eine ganze Reihe von Ausstellern, die meine Hutschnur wirklich in die Höhe schiessen lassen. Die sich auf lebensbedrohliche Krankheiten spezialisieren und für ein bißchen Handlesen und Reiki leichtgläubigen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Da mag man nun sagen “Selber Schuld.” Aber auf der Messe laufen auch ein paar so ausgemergelte Gestalten rum, die sich vermutlich tatsächlich an allerletzte Grashalme klammern. Und hier über den Tisch gezogen werden.
Ebenfalls überteuert, wenn auch kein Alternativmediziner ist ein sogenannter “Finanzastrologe”. Der Finanzastrologe bietet allgemeine Finanzberatung aber auch Beratung zur Unternehmensgründung und Aktienanalysen, alles natürlich anhand der Sterne. Kostenpunkt: Zwischen 70 und 100 Euro. Da schwimmen sie hin, die Finanzen.
Mein Entertainment-Highlight an diesem Tag ist aber eindeutig die Live-Rückführung. Eine Rückführung ist eine Vorführung bei der jemand in sein früheres Leben zurückgebracht wird – aber nur in Gedanken natürlich, nicht tatsächlich. Im Vortragssaal sitzen etwa vierzig Menschen und schauen gespannt zu, wie der Meister vorne erklärt, was gleich passieren wird. Immerhin inszeniert er keine zufällige Auswahl seines Opfers, nein, es ist ganz offiziell seine “Assistentin”, die sich auf den Boden legt und zu schlimmem New-Wave-Gedudel auf den Weg rückwärts durch die Zeit macht. Ihr Chef nimmt seine Armbanduhr ab, hockt sich neben sie und streicht seinen nichtvorhandenen Bart. Nach zwanzig Sekunden stockt die CD. Als das dauernde “Chchchchrtsch, chchchchrtsch” bis zur Schmerzgrenze ausgereizt ist, steht der Zaubermeister doch noch auf, entnimmt die CD, streicht sie sich über den Bauch, haucht nochmal drauf und das Spiel beginnt von neuem: Frau tut, als würde sie nun schlafen (denn dort, wo ihr Geist sich befindet, hört sie die kaputte CD gar nicht, nämlich!), er sitzt daneben, nach zwanzig Sekunden fängt das Rattern wieder an.
An dieser Stelle kann ich nicht mehr. Ich war noch nie gut darin, Lachen zurückzuhalten. Wer dies nicht glaubt, soll Marc fragen. Es tut mir fast schon leid, denn immerhin nehmen die übrigen Anwesenden das Schauspiel hier ernst. Aber ich muss so lachen, dass ich nach ein paar Minuten und diversen bösen Blicken den Saal verlasse. Die Trance-Lady beginnt tatsächlich noch zu sprechen: Sie sei im Mittelalter und ein Mann und sei 14 Jahre alt. Und ihr Vater möchte sie nun in eine Schlacht mitnehmen. Den Rest verpasse ich aufgrund störenden Lachens.
Wieder draußen gönne ich mir eine weihrauchfreie Pause auf dem Balkon, in der ich meine neue Flyersammlung auswerte. Das “Zentrum für Harmonie”, bietet eine “mediale Bewusstseinsschule, Schlanke Erde, Licht und Webradio!” Oho! Webradio! Sind die auch schon so weit. “Wer war Bertha Dudde?” teasert ein weiteres Heftchen gekonnt und unter Verwendung eines urkomischen Namens die “Gottesbotin der Endzeit” an. Wer sich näher mit Bertha Dudde beschäftigen möchte, darf mein 60-Seiten (!!!) starkes Heft per Post kriegen. Wer zuerst kommt, malt zuerst.
“Solura” lädt mich ein auf “eine Reise in des Herzens Licht. In Liebe.” Auf ihrem Flyer steht auch, dass sie mich berühren möchte und auf der Vorderseite starrt sie mich aus einem weißen Kleid und langen, stark splissenden Haaren an. Der Flyer verrät wirklich überhaupt nichts darüber, was Solura denn nun will. Ihre Reise zum Herz findet aber am 7. November in der Hofkirche in München statt – vielleicht mag da ja jemand hingehen. Meine Ration Übersinnlichkeit für dieses Jahr ist nämlich sehr, sehr gesättigt.
]]>Das schien mir dann doch zu skandalös, um es “nur” meiner Handvoll Anhänger zu retweeten: Debbie Berebichez, die Physikerin, die ich vor ein paar Monaten interviewte, wurde mit Grippebeschwerden von zwei Ärzten wieder nach Hause geschickt. Weil sie letzten Monat in Mexiko war! Zwar fand sie ein paar Stunden später einen Arzt an der NYU, der bereit war, sie zu untersuchen. Nichtsdestotrotz möchte ich mir lieber nicht vorstellen, welche Verbreitungsmöglichkeiten so ein fahrlässiges Verhalten der Schweinegrippe vor die Füße gelegt werden. Und was in solchen Ärzten vorgeht. Gab es da nicht noch ein Genfer Ärztegelöbnis bzw. einen Eid des Hippokrates?
“Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden”?
Richtig schlimm wird solches Ungemach erst, wenn es weitergesponnen wird: Im Grunde sollte ein Arzt doch auch ohne Schweinegrippenalarm dauernd mit hustenden, niesenden oder sonstwie kranken Menschen zu tun haben. Könnte ja sein, dass auch bei denen irgendwas ansteckend ist, womöglich sogar mit höheren Mortalitätsraten. Ob solche Infektionsangsthasen wohl überhaupt HIV-Patienten in ihre Praxis lassen? Hmm. Gefällt mir gar nicht, sowas. Schweineärzte.
]]>Noah Pingree ist Schauspieler in New York. Hunderte von Malen hat er die Bühne betreten und sein Können zum Besten gegeben, er liebt seinen Beruf und hat im Laufe der Jahrzehnte dabei eine gewisse Routine entwickelt. An diesem Tag Anfang September ist es anders – als Noah hinter dem Vorhang auf den Beginn der Vorstellung wartet, lässt er sein gesamtes Leben an sich vorbeiziehen. Als der Vorhang sich langsam wieder lichtet ist Noah im Krankenhaus – er hat kurz vor seinem Auftritt einen Schlaganfall erlitten.
Die Welt, in der Noah aufwacht, hat sich verändert. Sein Körper ist halbseitig gelähmt, er muss das Sprechen neu lernen, er wird vermutlich nie wieder auf der Bühne stehen, er wird von nun an auf fremde Hilfe angewiesen sein. Aber noch mehr hat sich verändert, das Verhalten des Krankenhauspersonals ist eigenartig bedrückt – irgendwas stimmt hier nicht. Während Noah im Koma lag, wurden ganz in seiner Nähe die Türme des World Trade Centers angegriffen – die Stadt steht unter Schock.
Wie aus einem radikalen Umbruch zaghaft etwas neues entstehen kann, beschreibt der US-amerikanische Schriftsteller John Griesemer in seinem teilautobiographischen Roman “Herzschlag”. Die Metapher zwischen Noah, der sein Leben im fremden Körper akzeptieren lernen muss und der erschütterten Stadt hat zwar auf 400 Seiten seine Längen – am Ende angekommen, haben aber sowohl Noah als auch der Leser einiges über Zuversicht gelernt, was ohne die Fülle an kleinen Geschichten aus der Biographie des Schauspielers nicht möglich gewesen wäre.
John Griesemer arbeitete vor der Veröffentlichung seines ersten Romans “Niemand denkt an Grönland” selbst als Schauspieler. Einen Schlaganfall hatte er zwar Gott sei Dank nicht, dennoch lässt sich über eine Umwälzung in seiner Biographie spekulieren – immerhin begann er 2001 auch Bücher zu schreiben. Sein Erstlingswerk “Niemand denkt an Grönland” über ein geheimes Lazarett im Koreakrieg brachte ihm nicht nur in den USA Beachtung ein – auch die nunmal zu dem Zeitpunkt sehr mächtige Elke Heidenreich empfahl den Roman.
Dass “Herzschlag” in den USA noch keinen Verleger gefunden hat, mag daran liegen, dass John Griesemers neues Werk schlichtweg langsamer ist. Noah liegt im Koma und denkt an sein Leben – es gibt keinen Krieg und auch keine Kriegsverletzungen, dafür jedoch eine ausführliche Liebeserklärung an das Theater. Wem dies nicht ganz fremd ist, wird sich leicht in “Herzschlag” wiederfinden.
So überrascht es nicht, dass in Noahs verschiedenen Stationen auch immer wieder Theaterstücke, Bücher und Gedichte eine besondere Rolle für ihn spielen wie für andere etwa die autobiographische Plattensammlung. Besonders Rainer Maria Rilkes “Archaischer Torso Apollos” hat es ihm angetan – und er zieht die ganz wundervolle Parallele, mal wieder zum Theater. Ein gutes Theaterstück, erklärt John Griesemer, erkenne man daran, dass man beim Rausgehen denke “Ich muss mein Leben ändern” (und so endet auch Rilkes Gedicht. Ach, ich mag keine Gedichte zerreissen. Hier also die ganze Version:)
Archaischer Torso Apollos
Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,
sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.
Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;
und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern
Gerade in den Rückblenden beschreibt John Griesemer Anekdoten aus Noahs Leben oft als Ausschnitte eines Theaterstücks. Es ist gut, dass er nicht beschlossen hat, gleich ein Nur-Drehbuch daraus zu bauen – denn wie der Autor selbst zugesteht, ist es “in einem Roman auch mal gestattet einen Satz einbauen, der nicht völlig umwerfend ist – im Theater darf der Autor sich das nicht leisten.” Macht ja nichts.
John Griesemer: Herzschlag, 25 Euro, Arche Verlag.
]]>Okay, einige Projekte wie etwa “Wieso fällt die Stulle immer mit der Butterseite auf den Boden?” wurden schon so oft durchgekaut, dass es wundert, wieso Lehrer diesen Schnee von gestern haben durchgehen lassen. Aber dann gibt es auch wieder Ideen, die einfach super und nützlich und dazu gar nicht so kompliziert sind.
Beispielsweise das Projekt von Stephanie Erz und Eva Schiebel (beide 18) aus Neuburg an der Donau. Es ist Stephanies sechste Teilnahme bei Jugend forscht. Und doch, so eine patente Idee hatte sie noch nie – patent genug, sich ihren Trockenhonig gleich patentieren zu lassen. “Wir trinken gerne Tee,” erklärt die Schülerin, “aber der Honig tropft immer so.” Zunächst versuchten die beiden Mädchen, Honig mit diversen Geliermitteln zu vermischen – ohne Erfolg. Also machten Stephanie und Eva sich die Physik zum Freund – und ließen einen Großteil des im Honig enthaltenen Wassers mithilfe einer Unterdruckglocke und Wärme verdampfen.
Das Ergebnis sieht in etwa aus wie ein Honigbonbon, ist aber im Gegensatz zu diesen frei von zusätzlichen Zuckern und Geschmacksstoffen. In Tee oder heiße Milch geworfen löst sich der getrocknete Honig wieder auf und süßt unverändert.
Ein Ausnahmefall als zwei von wenigen Frauen sind die beiden Physik-LKlerinnen nur mit Einschränkung: Immerhin ein Drittel der Bewerber im bayrischen Landeswettbewerb waren weiblich, in der Endrunde liegt ihr Anteil bei 20 Prozent. Bundesweit ist der Frauenanteil ein wenig höher als in Bayern.
Jüngster Teilnehmer am Wettbewerb war der 13-jährige Maximilian Reif aus Neusäß bei Augsburg. Strenggenommen war Maximilian zu jung für die Teilnahme bei “Jugend forscht” (die Schüler müssen mindesten 15 Jahre alt sein) – für sein außergewöhnliches Projekt machten die Veranstalter jedoch eine Ausnahme. Der Schüler entwickelte ein Programm, mit dessen Hilfe GPS-fähige Handys kostengünstig geortet werden können. Die Technik soll sowohl für verirrte Demenzkranke zum Einsatz kommen als auch in der Kriminalforschung.
Auch Frederik Ebert aus beschäftigte sich mit Technik, die den Alltag leichter macht: Er baute ein hochsensibles Exoskelett, das als Roboterarm komplizierte, menschliche Handbewegungen unterstützt. Anwendnungsgebiete für den Roboterarm können neben hier dargestellten Kellnertätigkeiten vor allem schwere, körperliche Arbeiten sein, bei denen Präzision gefragt ist.
Durch mehrere Sensoren “übernimmt” der Arm die Bewegungen des Menschen und lässt sich so intuitiv bedienen. In einem angeschlossenen Computer wird anhand der Bewegungen errechnet, wie schnell und stark die Bewegungen ausgeführt werden sollen.
202 Nachwuchswissenschaftler werden im Mai in Osnabrück gegeneinander antreten – prämiert werden dann Projekte aus den Bereichen “Arbeitswelt”, “Chemie”, “Biologie”, “Physik”, “Geo- und Raumwissenschaften”, “Interdisziplinär”, “Mathematik/Informatik”, “Technik” und “Umwelt”. Die Preise sind Geld-, Sach- und Sonderpreise im Wert bis zu 800.000 Euro, darüberhinaus können sich die Schüler über “Jugend forscht” für weitere internationale Wettbewerben und Symposien qualifizieren.
Die 17-jährige Sandra Hinz aus Bamberg wurde durch (Geld-)Not erfinderisch: Die Schülerin spielt Flöte und das – so ihr Plan – fehlerfrei. Zwar gibt es bereits Notationsprogramme, die vorgespielte Stücke direkt in Noten zum ausdrucken umwandeln können. “Allerdings sind die ziemlich teuer,” erklärt die Schülerin. Also schrieb sie kurzerhand selbst ein solches Programm – und wo sie schon diese Vorarbeit in ihrer Freizeit geleistet hatte, konnte sie das Ergebnis gleich bei “Jugend forscht” einreichen. “Bis jetzt war das Programm ja nur zu Gegenprobe für mich,” erzählt Sandra von ihrem weiteren Vorhaben. “Die Basisversion lässt sich aber beliebig erweitern – man könnte die Noten zum Beispiel in Takte unterteilen oder das Gespielte auf Korrektheit in der Harmonielehre überprüfen.”
]]>Seiner Meinung nach müssen wir unseren oftmals schwachen Willen und irrationale Verhaltensweisen als menschliche Gegebenheit zwar akzeptieren – das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, dennoch möglichst vernunftgesteuerte Wege zu gehen. Nicht zuletzt gäbe es so vielleicht eine Bankenkrise weniger…
In vielen Fällen wird unser blödsinniges Verhalten ja auch gelenkt: Weil das Placebo, wenn es ein bisschen mehr kostet, einfach besser wirkt, Ähnliches gilt für Biere, die einen guten Leumund besitzen. Da drängt sich doch die Frage auf…
Gucken Sie überhaupt noch Werbung, Herr Ariely?
Nein, nicht wenn ich es vermeiden kann.
Wissen Sie, wie der deutsche Titel von „Predictibally Irrational” lautet?
Irgendwas wie „Thinking helps but not very much” oder so…
Ja, genau [Denke hilft zwar, nützt aber nichts]. Das ist doch eine sehr deprimierende Aussage. Wenn Sie sich den ganzen Tag mit irrationalem Verhalten und dessen Unausweichlichkeit beschäftigen, beeinflusst das Ihr Verhalten im Privaten?
Da muss ich weiter ausholen. Natürlich zeichnen meine Studien ein sehr schwarzmalerisches Bild von menschlichem Verhalten. Aber sie geben auch Hoffnung, wenn ich die Ergebnisse zum Beispiel auf Politik anwende oder die momentane Finanzkrise. Im Grunde war es ja ein fabelhaftes Plädoyer für die Anerkennung von intuitivem Verhalten in der Wirtschaft, als Alan Greenspan vor den Kongress ging und sagte: „Es tut mir leid. Ich dachte, rationales Verhalten in der Wirtschaft hätte uns geholfen. Dem ist aber nicht so.”
Durch Fälle wie diesen sollten wir lernen, unsere Schwächen anzuerkennen und um sie herum zu designen. Ich finde es besonders interessant, dass uns das im Physischen auch überhaupt nicht schwerfällt: Wir bauen Schuhe, weil wir nicht überall barfuß gehen können. Wir bauen Autos, weil wir nicht so schnell laufen können. Wir entwickeln diese Technologien ja, um Abkürzungen für unsere Unfähigkeiten zu bauen – das sollten wir nur eben auch in Bezug auf unsere Psyche.
Warum akzeptieren wir nicht einfach, dass unser Verstand ebenso fehlbar ist wie unser Körper? Es ist schließlich okay, dass wir nicht aus dem Stand zwei Meter hoch springen können – aber es soll nicht in Ordnung sein, wenn wir den Wert einer Aktie nicht für die nächsten Jahrzehnte vorherhsagen können?
Das tun Leute?
Ich glaube schon.
Sind Ihnen denn im Rahmen ihrer Studien Unterschiede zwischen Versuchsgruppen aufgefallen? Dass vielleicht manche meinetwegen solche Vorhersagen eben doch genauer treffen können als andere, zum Beispiel in verschiedenen Kulturen, unterschiedlichem sozialen Status, Männer und Frauen…
[Lacht erstmal.]
Was??
Diese Frage fragen mich immer nur Frauen.
Ach ja? Ich soll das im Namen meines fotografierenden Kollegens fragen…
Also wir haben lange nach Geschlechterunterschieden gesucht aber nur bei einer einzigen Studie welche gefunden – es ging dort um Dating, in Bezug auf das Thema Betrügen verhielten Männer und Frauen sich aber beispielsweise gleich.
Wir hatten unseren Probanden für Letzteres mal die Möglichkeit gegeben, uns scheinbar unbeobachtet in einem Warteraum Geld zu stehlen – und beide Geschlechter verhielten sich gleichermaßen schlecht.
Wie unterschieden Männer und Frauen sich denn dann beim Dating?
Kennen sie Speeddating?
Leider Gottes, ja.
Das kann man in kleinen Gruppen machen, also sagen wir 10 Frauen und 10 Männer oder in großen, 20 Frauen und 20 Männer. Männer entscheiden dort eher nach einer Verhältnisregel, sie sagen meistens ja zu 50 Prozent der Frauen – wird die Gruppe größer, können sie sich auch für mehr Frauen begeistern.
Bei Frauen ist das anders. Sie sagen unabhängig von der Größe der Gruppe meist nur zu drei bis fünf Männern “ja” – sie wählen kritischer aus.
Was können Leser denn von “Predictibally Irrational” lernen?
Oh das Buch bekehrt niemanden zum durchrationalisierten Menschen. Ich handle ja auch nicht immer nur vernünftig. Aber was ich versuche – und davon erhoffe ich mir auch, dass es meine Leser erreicht – ist, dass ich in wirklich wichtigen Situationen meine unvernünftigen Verhaltensweisen erkenne und gegebenenfalls ändere.
Zum Beispiel?
Welche Situation wichtig ist, sieht für jeden Menschen anders aus, aber verallgemeinert würde ich sagen, ungeschützter Geschlechtsverkehr und größere Kaufentscheidungen haben viel Potenzial für irrationale Entscheidungen!
Mit unserem Verhalten ist es ja so: Wenn wir eine schlechte Angewohnheit einmal verinnerlicht haben, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Die gute Nachricht ist aber: Je mehr wir über unser Verhalten reflektieren, umso wahrscheinlicher ist es, dass wir es ändern. Und davon können wir auf lange Sicht glücklicher werden.
Meine Frau und ich sind zum Beispiel vor kurzem umgezogen. Bei der Wohnungssuche fragte uns der Makler, wie teuer unser neues Haus höchstens sein dürfte. Auch die Bank fragte natürlich, wie viel wir uns leisten können. Anstatt dann sehr viel Geld für ein riesiges Haus auszugeben, haben wir uns darauf besonnen, was uns eigentlich wichtig ist. Und das war die Nachbarschaft. In welchen sozialen Strukturen unsere Kinder aufwachsen ist uns viel wichtiger, als ein großes Haus – also haben wir weniger ausgegeben und haben nun sehr nette Nachbarn. In Bezug auf die Risiken, die wir abgewogen haben, haben wir uns also nichts einreden lassen.
Klingt sehr vernünftig. Danke für das Gespräch!
]]>Quizfrage: Welchen Beruf übt die Dame auf dem Foto aus:
a) Verkäuferin bei Douglas.
b) ist von Beruf “Gattin”.
c) promovierte Physikerin, Philosophin und Mathematikerin.
Gestatten: Dr. Debbie Berebichez. Richtig ist natürlich Antwort c). Und ich möchte damit gar nicht auf Alis Beitrag zur Negativ-Sexiness von Wissenschaftlern eingehen. Aber ein überraschendes Persönchen ist Debbie durchaus – ein laufender Meter voller Energie und Gehirn.
Debbie hat einen Plan: Die “Oprah” der Wissenschaft möchte sie gerne werden. Ja, ihre Homepage “The Science Babe” ließ mich auch ein wenig erschrecken – Physik in HighHeels, soso. Aber wie ein Blick auf die Scroll-Leiste verrät, hat sie ja eine Menge zu sagen, die Debbie. Und das ist so interessant, dass das Interview nun zum ersten ScienceBlogs-Geburtstag den Auftakt in einer Reihe von Gesprächen mit drei spannenden Wissenschaftlern macht. Seinen Anfang nahm dieses Interview vor fast sechs Monaten: Damals suchten wir für das “For Women in Science”-Blog Frauen, die sich vor allem in den “Hard Sciences” behauptet haben. Ein halbes Jahr, viele Emails und einen DLD später ist es nun soweit:
Was genau erforscht du?
Als Wissenschaftlerin beschäftige ich mich mit Wellenausbreitungen in heterogenen Umfeldern. Ich erforsche akustische und elektromagnetische Wellen und deren Fortbewegung in komplexen Räumen. Dabei konzentriere ich mich auf die Zeitumkehr, die eine Technik ist, um Wellen im Raum zu beobachten. Sie wird genutzt, wenn man Wellen an einem bestimmten Punkt lokalisieren möchte, beispielsweise zur Kommunikation oder bildlichen Darstellung. Dadurch kann auch eine zeitliche Komprimierung stattfinden, wenn also beispielsweise ein langes Signal mit vielen Echos durch die Zeitumkehr in einen kurzen Impuls „gepresst” wird.
Die praktischen Anwendungen für diese Technik wären zum Beispiel die akustische Unterwasserkommunikation, passive Bilddarstellungen und medizinische Behandlungsmethoden – die zur Zertrümmerung von Nierensteinen nötige Lithotripsie wäre so ein Fall.
Ich habe ein Modell entwickelt, das die Lokalisation und zeitliche Komprimierung von kabellosen Signalen in Gebäuden ermöglicht. Dadurch kann ein Mensch in einem beliebigen Büroraum mit nur einem bestimmten Teilnehmer im selben Gebäude kommunizieren – ohne, dass die Wellen im Rest des Gebäudes abgerufen werden können. Das ist aus mehreren Gründen eine reizvolle Erfindung: Zum einen gewährt sie den Nutzern ein hohes Maß an Sicherheit, da nur der gewünschte Empfänger die Daten erhält.
Außerdem habe ich eine Studie im Bereich der mathematischen Optimierung durchgeführt. Ich habe ein Programm entwickelt, mit dem man die optimale Form von Photonenkristallen entwickeln kann – das sind winzige Materialien, die helfen Licht einzufangen und die quantenmechanische Anwendungen enthalten.
Momentan besteht meine Arbeit daraus, wissenschaftliche Konzepte in Fachausdrücke zu übersetzen und diese dann jungen Mädchen in der Online-Lehre zu vermitteln.
Gibt es Unterschiede in der Arbeitsweise von weiblichen und männlichen Wissenschaftlern?
Überhaupt nicht. Meiner Meinung nach ist es gleichermaßen wahrscheinlich gute oder auch schlechte wissenschaftliche Arbeit bei Männern wie Frauen zu finden. Auch wenn sie in den Naturwissenschaften immer noch eine Minderheit darstellen, sollte es ja nicht überraschend sein, dass Frauen dort ebenso gute Forschungsergebnisse erbringen können.
Charlie Rose hat zum Beispiel vor kurzem in einem Interview gesagt, die Harvard-Physikerin Lisa Randall sei die am meisten zitierte Wissenschaftlerin auf ihrem Gebiet. Im Laufe der Jahre habe ich auf jeden Fall sehr viele beeindruckende Wissenschaftlerinnen kennengelernt.
Wie bist du zur Wissenschaft gekommen? Was hat dich motiviert?
Ich glaube, ich habe da einen ziemlich einzigartigen Hintergrund… Physikerin bin ich zumindest allen Widrigkeiten zum Trotz geworden. Als Kind hatte ich einen Hang zur Kunst. Ich habe Kurzgeschichten geschrieben und mit 12 Jahren die erste veröffentlicht. Ich habe fünf Sprachen gelernt und vier Jahre lang an der Schule Theater gespielt.
In meinem konservativen Umfeld in Mexico City, wo ich aufgewachsen bin, wurde von Frauen erwartet, dass sie früh heiraten und als Mutter zu Hause bleiben. Zwar respektiere ich solche Biographien, aber für meinen eigenen Lebensweg strebte ich Größeres an. Ich habe mich als Jugendliche oft in einen kleinen Elektroladen in der Nähe verzogen und den Betreiber des Geschäfts gebeten, mir zu erklären wie die Dinge funktionieren.
Niemand hat mich zur Wissenschaft ermutigt, auch Vorbilder hatte ich keine. Als ich die Schule abgeschlossen hatte, habe ich mich an der Universität für Philosophie eingeschrieben. Als mir das nicht ausreichte, habe ich rebelliert und mich um ein Stipendium beworben. Damit konnte ich in den USA Physik und Philosophie an der Brandeis University studieren. Ich war so froh, andere Frauen in den Physikvorlesungen zu treffen!
Um das Physikstudium zu beenden, hatte ich nur zwei Jahre Zeit. Das war eine große Herausforderung, weil ich bis dahin nur wenig Mathematik gelernt hatte und nun alles sehr schnell lernen musste. Sechs Jahre und viel Anstrengung später war ich die erste mexikanische Frau, die ihren Ph.D. in Physik an der Stanford University machte.
In Stanford habe ich mit einem Nobelpreisträger gearbeitet, der auch mein erster Mentor wurde und mit dem ich bis heute zusammen arbeite. Gerade weil es in meiner Heimat viel zu wenige Programme gibt, die Mädchen ermutigen, sich für Wissenschaft zu interessieren, habe ich mein eigenes Projekt begonnen: „The Science of Everyday Life”. Mein Ziel ist es, Mädchen zu helfen, die zwar für die Wissenschaft brennen aber in ihrem Umfeld keine Unterstützung für ihre Interessen erfahren.
Kann es auch Vorteile bringen, als eine von wenigen Frauen in den „Hard Sciences” aufzutreten?
Hmm. Interessante Frage. Meistens habe ich mich etwas isoliert gefühlt und fand, dass das Frau-Sein mir eher schadet. Ich bin nie so richtig in die Cliquen meiner männlichen Kollegen gekommen. Ich war bei einigen Konferenzen, auf denen ich die einzige Frau war und trotz meiner Bemühungen, dort Kontakte zu knüpfen, haben sich trotzdem nur wenige dafür interessiert, ob ich abends zum Dinner komme oder nicht.
Mir ist schon klar, dass einige Leute dennoch argumentieren würden, man habe als Frau grundsätzlich gewisse Vorteile. Weil einige Institute beispielsweise in ihrer Personalpolitik festschreiben, dass mehr Frauen als Männer neu eingestellt werden müssen, um einen Ausgleich zu schaffen. Frauen, so könnte man meinen, werden dadurch unrechtmäßig bevorzugt. Ich persönlich hatte nie das Gefühl, als Frau in der Wissenschaft besonders bevorzugt zu werden, denn ich habe immer so hart und lang wie die meisten meiner männlichen Kollegen gearbeitet.
Mit der Situation von Wissenschaftlerinnen in Mexiko bin ich nicht sehr vertraut. Immerhin lebe ich seit 13 Jahren in den USA. Aber auch hier sehe ich, dass manche Kolleginnen zu kämpfen haben, wenn sie beispielsweise Kinder und Karriere unter einen Hut kriegen wollen… in höheren Positionen zu arbeiten wird dann schwierig. Dazu müsste es noch mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten geben und flexiblere Arbeitszeiten. Und vor allem aber muss die nachwachsende Generation männlicher Wissenschaftler begreifen, dass sie auch davon profitieren, wenn sie weibliche Kolleginnen zu ihrer Arbeit motivieren.
Danke für das Gespräch. Und wenn sie Physik anhand von Stöckelschuhen erklärt – sei’s drum. Diese Wissenschaftlerin ist tatsächlich cool.
]]>Eine knappe Woche, nachdem Marc nun zu seinen Themen im Echoloten weiterbloggt, steht nun auch mein erstes, eigenes Blog: Persona grata. Hier werde ich in Zukunft – ganz bloguntypisch – Interviews und Reportagen veröffentlichen, die zumindest wissenschaftlichen Anspruch für sich erheben – sei er gerechtfertigt oder frei nach der wunderbaren Reportagereihe “Stiftung Sektentest” eher, sagen wir, nicht-empirischer Natur.
Erst ausreden lassen, dann urteilen
Dass auch die Irrläufer unter den Wissenschaften unterhaltsam sind, bewies mir nicht zuletzt eine Reihe an Reportagen zu Besuch bei Jesus-Wasser (dürfte sowas wie Granderwasser sein…), leibhaftigen Hexen und Handymastenstrahlungspanikmachern. Wobei ich mich natürlich nicht auf den Stuss beschränken will: Ich unterhalte mich einfach gerne. Und ich höre mir sehr gerne Geschichten an – darum macht nun auch eine beeindruckende wie ernstzunehmende Wissenschaftlerin den Auftakt (siehe persona grata in zehn Minuten).
In diesem Sinne hoffe ich auf spannende Interviewpartner in den nächsten Monaten und eine rege Diskussion, frei nach dem Motto: Wer verstehen will, muss zuhören können.
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