Vor ein paar Tagen traf ich am Köln-Deutzer Bahnhof an der Rolltreppe Richtung Straßenbahn eine Gruppe ratloser Mädchen mit zwei Rollstuhlfahrerinnen, die einen halbwegs vernünftigen Zugang zum Gleis suchten.


Ich spurtete schnell zum anderen Gleisende, um abzuklären, ob man da leichter runter kommt. Es gab leider keinen Lift und keine Rampe, nur steile Rolltreppen und Stufen. Das gilt übrigens auch für viele Gleise auf diesem Bahnhof. Oft funktionieren noch nicht mal die Rolltreppen und die Treppenstufen sind für einen Rollstuhlfahrer selbst mit Begleitung unüberwindbar. Man kommt bereits mit einem größeren Kinderwagen und Fahrrädern in arge Bedrängnis. Ältere Menschen, die keine Treppenstufen mehr steigen können, gelangen ohne Hilfe ebenfalls unmöglich auf’s Gleis.

In diesem Fall war es von Vorteil, dass die jungen Damen mit einer größeren Gruppe unterwegs waren und mit jeweils drei Mann gesichert, konnten sie die Rolltreppe benutzen.

Was eine Rollstuhlfahrerin sonst noch so erlebt und wie sie immer wieder vor Hürden steht, die wir gar nicht als solche wahrnehmen, darüber erzählt der Blog Behindertenparkplatz.

Kommentare (2)

  1. #1 Beatrice Lugger
    Januar 28, 2008

    Ich muss gestehen, dass ich mich solange meine Kinder im Kinderwagen saßen, sehr über all die dürftigen Möglichkeiten rund um öffentliche Verkehrsmittel aufgeregt habe. Unternommen habe ich nichts. Es fehlte sowohl an einem Stadtplan mit den notwendigen Angaben und am simpelsten. War etwa bei uns um die Ecke der Aufzug kaputt, sind trotzdem alle drei Rolltreppen nur nach oben gefahren, keine einzige nach unten. … Jetzt benötigen wir auch praktisch keinen Kinderwagen mehr. Und ich habe jahrelang verpasst, meine eigene Stimme zu erheben. Umso begrüßenswerter, wenn dies nun ein neuer Blog tut! Danke für den Hinweis.

  2. #2 Gene
    Februar 11, 2008

    Eine gute Rollstuhlrampe würde besser sein. Rollstuhlrampen werden fast nie kaputt.