Das Fernsehen hat uns auf dem Grönländischen Eisschild besucht und gestern die Reportage in der frz. Tagesschau ausgestrahlt. Die aktuelle Bohrung in Grönland findet in NEEM statt, eine Stelle gelegen im Nordosten des Eisschildes. Warum dort und warum schon wieder eine Tiefenbohrung? Mit NEEM unternimmt die Eiskern-Community den dritten Versuch ungestörtes Eis von der letzten Zwischeneiszeit, der sogenannten Eem Warmzeit, zu erhalten. Das Eem dauerte von 126.000 bis 115.000 Jahre an und war ca. 1°C wärmer als “unsere” jetzige Zwischeneiszeit, dem Holozän. Ausserdem war der globale Meeresspiegel um ca. 5 Meter höher und Grönland hat sicherlich teilweise dazu beigetragen. Und warum ist das also so wichtig? Na, ein paar Grad wärmer und ein schmelzender Eisschild, das sagt uns doch was? Was war da noch gleich in 50 bis 100 Jahren?
Insbesondere möchten wir herausbekommen, ob die Eem Warmzeit, stabil oder ebenfalls, wie ein Groszteil des Glazials, von wilden Klimasprüngen unterbrochen war. NEEM erschien nach eingehendem Studium des Eisflusses und der Bodenorographie Grönlands als der ultimate und beste Ort, diese Zeitspanne auch in Grönland finden zu können.
In dieser Reportage des frz. Fernsehens führt Emilie Capron, eine Doktorandin in unserer Arbeitsgruppe, die sich mit Gasmessungen im Eis beschäftigt, das Kamerateam durchs Eiscamp.

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Bild: Emilie Capron, LSCE, erklärt das Bohrgerät in NEEM. Einfach anklicken. Das Video ist in französischer Sprache.

Für diejenigen, die Französisch sprechen, hier eine Pressekonferenz meiner Kollegin Valerie Masson-Delmotte zum Neem Projekt und zu schnellen Klimaschwankungen, wie sie im Eis archiviert sind.