Das Klima ist die Statistik des Wetters über einen längeren Zeitraum. Die WMO und das IPCC nennen meist ca. 30 Jahre. Ein Klimamodell ist eine nicht perfekte, mathematische Repräsentation des Klimas. Ändert man die Energiebilanz der Erde um einige Bruchteile eines W/m2 so verändert sich dieses Klima langsam . Die Trajektorie hin zu einem neuen energetischen Gleichgewichtszustand hängt stark von dem Startzeitpunkt an, ab dem das energetische Ungleichgewicht auf das Klima wirkt. Kann man diese Trajektorie exakt berechnen? Oder allgemeiner, kann man – auch unabhängig von der Frage einer profunden Klimaänderung wie der jetzigen – die entscheidenden Klimaparameter über Jahre im Voraus berechnen?

 

Seit dem berühmt gewordenen Paper von Keenlyside et al. in Nature ist die Vorhersage dekadischer Variabilität eines der hippsten Themen in der Klimaforschung. Selbst wenn das Problem, ob man eine einigermaszen korrekte Vorhersage von etwa ENSO oder der Atlantischen Dekadischen Oszillation erstellen kann, von dem Problem um die korrekt simulierte Klimasensitivität erstmal getrennt sehen muss (lange hatte das beste ENSO Vorhersagemodell von Caine und Zebiak nur eine Repräsentation der Tropen und es fehlten unzählige wichtige Feedback Prozesse. Es war nicht möglich mit diesem Modell eine Klimasensitivität überhaupt auch nur auszurechnen.) , so wäre es natürlich trotzdem eine enorme Bestätigung der Klimamodelle, wenn sie auf der relative kurzen Zeitskala von einigen Jahren bis Dekaden sinnvolle Vorhersagen machen könnten.

 

Pred2011

Bild 1: Klimahindcast für 2011. Von links nach rechts: Das Mittel der nicht-initialisierten Klimamodellläufe, das Mittel der Läufe, die zwischen September und Dezember 2010 mit den entsprechenden Ozeaninformationen initialisiert wurden und schliesslich die entsprechenden Beobachtungen. Deutlich ist, dass die initialisierten Modelle eine ganze Reihe markanter Muster des Jahres 2011 berechnen konnten, die La Niña Bedingungen im Pazifik, der kühle tropische Atlantik und der relativ warme Region des sub-polaren Gyres im Nordatlantik.

 

Was ist der grundsätzliche Unterschied zwischen einem Klimalauf dieser Modelle (etwas über die nächsten 90 Jahre) und einem Vorhersagelauf für die nächste Dekade? Im ersten Fall läuft das Modell von irgendeinem beliebigen Zustand los und wird von dann an mit Szenarien, also möglichen Verläufen, der sich ändernden Konzentration der Treibhausgase, der industriellen Aerosole etc. gefüttert. Der jeweilige Startzeitpunkt, etwa 1990 wie in den IPCC Läufen, “weiss nicht”, ob in diesem konkreten Jahr nun ein El Niño (aussergewöhnlich warmer Zentral- und Ostpazifik) Ereigniss stattfand oder ob der Atlantische Dipol gerade in einer ansteigenden oder abschwächenden Phase steckte. So kann natürlich auch nicht das simulierte Jahr 1994 mit dem beobachteten Jahr 1994 verglichen werden. Alle Ergebnisse müssen in einem probabilistischen Sinne interpretiert werden, selbst dekadische Tendenzen berechnet von ein und demselben Modell unterscheiden sich noch beachtlich. Es macht  relativ wenig Sinn, eine dieser Klimasimulationen mit dem beobachteten Verlauf zu vergleichen. Eine Klimasimulation mit einer anderen desselben Modells verglichen mag größere Unterschiede über eine Dekade aufweisen als jede einzelne verglichen mit dem tatsächlichen Klimaverlauf.

Man KANN aber versuchen, so nahe wie nur irgendmöglich an den tatsächlichen Verlauf heranzukommen, indem man die aktuellen Ozeantemperaturen (wegen seiner geringen Wärmekapazität spielt das Land keine Rolle) in die Modelle füttert. Man sagt auch im Modellsprech: “in die Modelle assimiliert”. Die gleiche prinzipielle Idee wird auch bei jeder Wettervorhersage benutzt. Auch da wird “assimiliert”, nur eben meist atmosphärische Winde, Temperaturen, Feuchte.

Keenlyside prognostizierte 2008 in einem der ersten initialisierten Klimaläufe noch eine relative Abkühlung über die nächste Dekade (bis 2010 bzw bis 2015) und Realclimate  konnte im Rahmen einer angebotenen Wette zeigen, (a) dass dies so wie von Keenlysides Modell berechnet nicht eingetreten ist, (b) dass das Modell, wenn es von seinen assimilierten Startfeldern loslief, sich sehr hæaufig erstmal  abkühlen wollte, was auf irgendwelche dunklen Problem in der Assimilationstechnik hinweisen könnte, und dass (c) die benutzte Initialisierungsmethode, wenn man sie in der Vergangenheit testet, gar nicht wirklich besser abschnitt als die nicht-initialisiert. In Modellsprech: “Die Hindcast-Läufe hatten wenig Skill.” Zum Thema Skill mehr hier.

Wie weit sind wir 6 Jahre später? Mittlerweile gibt es einen Handvoll von Modellgruppen, die die nötige Assimilierungslogistik aufgebaut haben. Mittlerweile gibt es auch das ARGO Bojennetzwerk, welches nicht nur online Ozeanoberflächentemperaturen sondern auch Temperaturen aus der Tiefe liefert. Doug Smith hat den Kenntnisstand in Climate Dynamics im Dezember letzten Jahre veröffentlicht. Wer interessiert ist, der lese bitte das ganze, sehr interessante Paper. Hier nur ein paar Highlights.

 

YearsPredicModObs

Bild 2: Über wieviele Jahre könnte man die Temperaturen vorrausrechnen? Links die Zahl der Jahre, nach denen ein initialisierter Lauf mit den Klimamodellen nicht mehr von den nicht-initialisierten unterschieden werden kann. Rechts, die Dekorrelationszeit, die aus einer Zeitserienanalyse der Beobachtungsdaten berechnet wurde. Wenn auch nicht in einem strikten, mathematischen Sinne gibt die linke Abbildung ein Art Maximum an Jahren an, die von einem perfekt initialisierten perfekten Modell theoretisch erreicht werden könnte.

 

1)   Jahr zu Jahr Vorhersage. Die Modelle (jedes macht mehrere Ensembleläufe) werden mit den Bedingungen vom September bis Dezember 2010 gefüttert. Bild 1 zeigt das Mittel all dieser Läufe. Der kräftige La Niña im Pazifik (kalte Temperaturanomalien im Zentral/Ostpazifik) scheint gut reproduziert, aber auch einige andere nicht so bekannte Muster: Der kühle tropische Südatlantik oder der warme nordatlantische, subpolar Gyre . Offensichtlich und nicht zu verwunderlich schneiden die nicht-initialisierten Läufe viel schlechter ab.

2)   Frage ist nun: Wieviele Jahre kann man mit diesen Methoden überhaupt rausholen? Kann man den tropischen Pazifik genau so gut vorhersagen wie meinethalben die zirkumantarktischen Ozeane? Bild 2 gibt antwortet. Innerhalb der Modelwelt schaut man zur Beantwortung dieser Frage einfach nach, wielange ein intialisierter Lauf vom nicht-initialisierten verschieden ist (siehe 2a). Viele Gegenden (etwa um die Antarktis herum) haben sehr wenig Vorhersage-Potential (1-2 Jahre), während einige andere Gegenden deutlich besser abschneiden (tropischer Pazifik 4-5 Jahre, subpolar Gyre bis 8 Jahre!). Aus dem beobachteten Temperaturverlauf heraus selbst kann man aber auch abschätzen, wieviel Information zu jedem Zeitpunkt aus den Beobachtungen VOR diesem Zeitpunkt ziehen kann. Wann sind sozusagen die Temperaturen jetzt völlig unkorreliert zu den Temperaturen zuvor ? Dies gibt eine grobe Abschätzung wieviel man durch diese ganzen Assimilationstechniken –immer unter der Annahme, dass die Modelle perfekt sind – überhaupt rausholen kann. Bild 2b zeigt diese Dekorrelationszeit und zeigt im Groben ein ähnliches Muster (tropischer Pazifik und subpolar Gyre). Fast überall zeigen die Daten aber längere Zeiten als das Modell, weshalb dieses Bild mit Sicherheit in jeden Forschungsantrag hereingehört. Es sagt nämlich aus, dass man diese ganzen Assimilationsverfahren noch weiter treiben kann. Da ist noch Information, die von den Modellen nur abgegriffen werden muss! Die relativ langen Dekorrelationszeiten in den Beobachtungen um die Antarktis herum und die entsprechenden relativ kurzen Zeiten in den Modellen, deuten wohl darauf hin wie lausig noch die Darstellung des Meereises ist (jedoch siehe hier! ).

GlobTempDec

Bild 3: Globaler Temperaturverlauf (links) und Niño3 Temperaturindex (=ENSO, rechts)  simuliert im Rahmen initialisierter (rot) und nicht-initialisierter Simulationen (blau). Die rote Kurve steigt in beiden Fällen über die nächsten Jahre relativ stark an. Die Streuung der initialisierten Läufe nähert sich aber in kurzer Zeit (~4-5 Jahre) den nicht-initialisierten an. In diesem Zeitrahmen liegt wohl auch das Limit, wo man momentan durch das Einfüttern der aktuellen Ozeantemperaturen in die Klimamodelle eine verbesserte Vorraussage erhalten kann.

3)   Na und schliesslich die Frage: Wie wird denn nun die nahe Zukunft? Wird es nun wärmer oder bleibt es bei der nun schon 15 Jahre andauernden relativen Stagnation (Bild 3)? Die Modelle hier sehen für praktisch sofort ENSO Bedingungen (also El Niño) bevor und einen Anstieg der globalen Temperaturen um ca. +0,2C in den nächsten 4 Jahren. Es gibt aber auch seit einiger Zeit reine ENSO Vorhersagen. Während dort die meisten rein statistischen Modelle für die nächsten Monate schwache La Niña Bedingungen prognostizieren, sind die anderen wirklich physikalischen Klimamodelle (also die vom gleichen Typ, wie die hier diskutierten) eher ENSO neutral. Man kann also nicht sagen, dass zumindest für die nächsten Monate diese beiden Typen von Modelle und Rechnungen übereinstimmen. Natürlich sind wie immer  technische Details wichtig. Die Assimilationstechniken (also die Art, in der die Daten in die Modelle eingefüttert werden) sind wahrscheinlich unterschiedlich wie auch die betrachtete Zeitskala. Trotzdem scheint mir da zumindest ansatzweise ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen den Modellläufen für die nächste Dekade und den ENSO Simulationen für die nächsten Monate vorzuliegen. Warum genau, weiss ich auch nicht. Es sieht aber so aus, dass schon die relative nahe Zukunft einen interessanten Test für die mittelfristige Prognosefähigkeit der Klimamodelle enthält. Es wird also spannend!

Kommentare (54)

  1. #1 axel
    April 6, 2013

    “raushohlen” (direkt 2x) würde ich aber korrigieren, Georg, das könnte missverstanden werden 😉

    Davon abgesehen: Sehr viel Stoff zum nachdenken, danke.

    Ist aufgefallen, dass die Beobachtungen in Abbildung 1 in Fernost kühler sind als von den Modellen vorhergesagt? Ich stelle mal die These in den Raum, dass die Aerosole durch Kohleverfeuerung in Indien und China von den Modellen deutlich unterschätzt werden. Da könnte Karsten jetzt sicherlich mehr sagen.

  2. #2 axel
    April 6, 2013

    Mal ein wenig Zukunftsmusik:

    Man hätte mit den vorhandenen Modellen vorhersagen können, dass die USA 2011 ein überdurchschnittlich warmes Jahr zu erwarten haben.

    Na schön, das reißt jetzt niemanden vom Hocker. Für die Öffentlichkeit – insbesondere Agrar- und Wasserwirtschaft – sind Niederschlagsprognosen bedeutsamer.

    Man stelle sich mal vor, dass eines Tages Vorhersagen wie “2014 muss in Texas mit Dürre gerechnet werden” oder “2014 kann Australien überdurchschnittliche Niederschlagsmenge erwarten” möglich sein werden.

    Ein Quantensprung, der das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Modelle potenzieren würde. Das Skeptikergerede über Modelle würde dann ähnlich hohl klingen als würde man heute behaupten, Wettervorhersagen sind grundsätzlich unmöglich, weil die Wettermodelle auf nichtlinearen Differenzialgleichungen basieren.

  3. #3 Georg Hoffmann
    April 6, 2013

    @axel
    Es war sehr spaet als ich das anfing zu schreiben (24:00). Sorry. Ich gehe nachher nochmal drueber (sinvoll etwa). Danke.

    Leider konnte ich die Abbildungen nicht besser herauskopieren (Bild 1). Aber mir scheint, dass die ganzen NH Landflaechen einen positiven Bias im Jahr 2011 haben und nicht nur Indien/China. Meine erste Idee waeren die Aerosole jedenfalls nicht. Lohnt sich aber mal nachzuschauen.

  4. #4 Dr. Webbaer
    April 6, 2013

    Danke für diesen ausgezeichneten Artikel. Abär: ‘Es sieht aber so aus, dass schon die relative nahe Zukunft einen interessanten Test für die mittelfristige Prognosefähigkeit der Klimamodelle enthält.’ – eigentlich nicht, oder?

    Oder wie genau sind die ‘nahe Zukunft’ und die ‘Mittelfristigkeit’ hier spezifiziert?

    MFG + weiterhin viel Erfolg!
    Dr. W

  5. #5 Klimarealist
    April 6, 2013

    Quantensprung – wird zwar immer wieder gerne als was ganz besonderes im Vergleich herangezogen, aber in der Realität:
    nur der Übergang von einem quantenmechanischen Zustand in einen anderen, also nichts besonderes
    Wenn es denn ein “echter”Quantensprung wäre

    der das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Modelle potenzieren würde

    wohl eher nicht 😀

  6. #6 axel
    April 6, 2013

    Keine Sorge, 10 bis 20 Jahre wird’s schon noch dauern.

  7. #7 Klimarealist
    April 6, 2013

    Der Quantensprung ???
    Das wird ja immer blöder 😀

  8. #8 K.a.r.S.t.e.N
    April 7, 2013

    @axel:

    Ganz kurz nur von “unterwegs”: Auf Jahresbasis lässt sich definitiv kein Aerosolforcing identifizieren. Das ist reiner “Noise”, determiniert via atmosphärischer Zirkulation (insbesondere Winter). Den Aerosoleinfluss hat man sowieso nur im jeweiligen Sommer, welcher in 2011 diesbezüglich unauffällig war. Es ist schwer genug langfristig das Signal zu identifizieren. Das würde ich dann (derzeit) eher über dem Nordpazifik (und teilweise dem trop. Atlantik) erwarten.

  9. #9 Rudi
    April 7, 2013

    Kempfert argumentiert auf 3Sat zum Thema
    Krampf um Strom …

  10. #10 Volker Doormann
    Hamburg
    April 7, 2013

    “Dekadische Klimavorhersagen: Kann man die Temperaturtrends der nächsten Jahre vorausberechnen?”

    Ja; nicht nur für die nächsten 10 Jahre, sondern auch für die nächsten 1000 Jahre.

    https://www.volker-doormann.org/images/georg_hoffmann_reply.gif

    Science is simple

  11. #11 K.a.r.S.t.e.N
    April 7, 2013

    Ganz kurz nochmal. Bevor jmd. auf die Idee kommt mit Herrn D. über Astrologie zu diskutieren, man berücksichtige, dass man sich später aller Wahrscheinlichkeit dann [hier] wiederfinden wird.

  12. #12 Volker Doormann
    Hamburg
    April 7, 2013

    “K.a.r.S.t.e.N

    April 7, 2013
    Ganz kurz nochmal. Bevor jmd. auf die Idee kommt mit Herrn D. über Astrologie zu diskutieren, man berücksichtige, dass man sich später aller Wahrscheinlichkeit dann [hier] wiederfinden wird.”

    Lieber Karsten Haustein,

    das ist hier kein Hexen-Tribunal, sondern ein science blog in dem es um die der Klimavorhersage geht. Die astronomischen heliozentrischen Funktionen sind Gezeiten-Funktionen von synodischen Funktionen von realen sechs Planetenpaaren in unserem Sonnensystem. Aus (11) Planeten-Paaren kann man sowohl das globale Klima der nächsten Jahre berechnen, als auch das Klima der letzten 10000 Jahre verifizieren.

    https://www.volker-doormann.org/images/ghi6plus_moberg.gif

    Additional graphs

    https://www.volker-doormann.org/images/16_year_stagnation_.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ghi_23_ghi2_patzelt_sp1.jpg
    https://www.volker-doormann.org/images/down3.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/sea_level_vs_solar_tide_1.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/uah_temps2013r.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ippc_ar5draft14.jpg
    https://www.volker-doormann.org/images/moberg_sonne.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/metoffice_model_4.jpg
    https://www.volker-doormann.org/images/had4_minus_oni.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ghi_11_vs_solar_neut5.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/solar_neutrino_vs_oni.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/cycles_10kb.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ghi_11_had1960.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/solar_fig_3.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ghi_23_edwards_2b.gif
    https://www.volker-doormann.org/images/ghi_pub_fig2.gif

    Bevor hier jemand etwas disqualifizieren soll, sind die bekannten (astronomischen) Aufgaben zu leisten, die entweder die astronomischen Funktionen widerlegen oder bestätigen. Ich habe nicht gesehen, dass Ihr Profil eine Kompetenz in Astronomie ausweist. Fähigkeiten in dieser Disziplin sind aber eine Voraussetzung um fähig zu sein hier etwas zu kritisieren. Die globalen Oszillationen, die den Meeresspiegel Messungen überlagert sind weisen eine Periode von 6.30 Perioden pro Jahr aus (s. Graph oben). Sie entspricht damit der doppelten synodischen Periode von Merkur/Erde mit 3.15 Perioden pro Jahr (4.15 – 0.99998 = 3.15.) Das spricht sehr dafür, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den solaren Gezeiten Funktionen und den Meeresspiegel Oszillationen, zumal die Phasenkohärenz exakt ist. Merkur und Erde sind die Objekte mit der größten Massendichte oder Energiedichte in unserem Sonnensystem. Die Periode (6.30 Perioden pro Jahr) tritt auch in den UAH und RSS Daten auf, sie werden nur von den ONI Funktionen überlagert.

    Diskrete Klimafrequenzen sind nicht erst sein Bond 2002 ein ‘Don’t’ know’ unter den Anhängern des geozentrischen Klima-Weltbildes, das aber bis heute nichts zustande gebracht hat in Sachen Klimavorhersage für Dekaden oder Millennia.

    V.D.

  13. #13 MJ
    April 7, 2013

    @ K.a.r.S.t.e.N

    Spielverderber!

  14. #14 Georg Hoffmann
    April 7, 2013

    @Doormann

    Lieber Herr Doorman

    aus langer Erfahrung: bitte immer eine These pro Beitrag und vielleicht 1-2 Links. Ab drei schlaegt hier ohnehin (ohne dass ich das aendern koennte) der Spamfilter zu. Dann kommen Ihre Beitrage auch leichter durch.

    @Karsten
    “Ganz kurz nur von “unterwegs”: Auf Jahresbasis lässt sich definitiv kein Aerosolforcing identifizieren. Das ist reiner “Noise”, determiniert via atmosphärischer Zirkulation (insbesondere Winter). Den Aerosoleinfluss hat man sowieso nur im jeweiligen Sommer, welcher in 2011 diesbezüglich unauffällig war. Es ist schwer genug langfristig das Signal zu identifizieren. Das würde ich dann (derzeit) eher über dem Nordpazifik (und teilweise dem trop. Atlantik) erwarten.”

    Das stimmt natuerlich. Andererseits ist das Bild oben ja das Resultat von ~10 Ensemblelaeufen von ~8 Modellen oder so. Da schauffelt man natuerlich schon eine gewisse Menge Noise weg.

  15. #15 Georg Hoffmann
    April 7, 2013

    @Webbaer
    “Oder wie genau sind die ‘nahe Zukunft’ und die ‘Mittelfristigkeit’ hier spezifiziert?”
    Na im Zusammenhang hier: 5 Jahre. Mehr “skill” haben die Modelle ohnehin nicht. Nach 5 Jahren sind sie wieder mehr oder minder mit den nicht-initilisierten Laeufen identisch.

  16. #16 Volker Doormann
    Hamburg
    April 7, 2013

    “Lieber Herr Doormann

    aus langer Erfahrung: bitte immer eine These pro Beitrag und vielleicht 1-2 Links. ”

    @Georg Hoffmann,

    1.) ich habe auf Ihre Frage mit (!)einem(!) Link in #10 geantwortet.

    2.) das zweite posting #12 war ein reply an Karsten Haustein.

    3. Ich schreibe hier das, was relevant und topic ist. Wenn das hier als SPAM gewertet wird, sollte man das ändern.

    4. Wenn Sie hier Fragen stellen, aber Antworten nicht lesen wollen, dann sagen sie es.

  17. #17 Georg Hoffmann
    April 7, 2013

    Lieber Herr Doormann

    ich war in keinerlei Dialog mit Ihnen. Ich wollte Ihnen nu die Technik erklaerren (keine drei Links oder mehr) und Ihnen aus meiner Erfahrung sagen, was ich bei Kommentaren so al effektiv erlebt habe. Wenn Sie es aber anders machen wollen, nur zu. Ich schau 2-3 Mal pro Woche in die Spambox und werde dann Ihre Kommentare freischalten.

    gh

  18. #18 Christian
    April 7, 2013

    Um Gottes Willen, ist man vor dem nirgends sicher, langsam fühle ich mich verfolgt..

  19. #19 Dr. Webbaer
    April 7, 2013

    Wenn das hier als SPAM gewertet wird, sollte man das ändern.

    SPAM-Filter sind nützlich und manchmal auch notwendig, sie sind nicht perfekt und eine Wertschätzung der erhaltenen Nachricht geht damit nicht einher.

    Die Regel, dass Nachrichten mit mehr als drei Webverweisen in die (SPAM-)Moderation gehen, ist vermutlich so wie jetzt implementiert, nämlich pauschal, nicht sinnvoll.

    HTH
    Dr. W (der allerdings auch nicht ahnt und nicht wissen will, wer die SB.de IT-seitig betreut, lol)

  20. #20 K.a.r.S.t.e.N
    April 7, 2013

    @Georg:

    Hatte das so verstanden, dass Axel sich auf die neg. Abweichungen in den Beobachtungen bezog. Dort wäre Aerosolattribution m.M.n. fast unmöglich. Für die Ensembles würde es anders aussehen, vollkommen richtig.

  21. #21 Adent
    April 8, 2013

    Besonders wünschenswert wäre es, wenn Herrn Doormanns Beiträge gleich dort blieben wo sie hingehören, in der Spambox. Der Herr verwechselt nicht nur l mit n sondern auch noch m mit g.

  22. #22 axel
    April 8, 2013

    @ Karsten

    Ja genau, die obs hatte ich gemeint. Im Unterschied zu Georg meine ich, dass die Landvorhersagen eigentlich ganz ok sind mit Ausnahme des fernen Ostens. Und wenn es hauptsächlich der ferne Osten ist, dann wäre ich vorsichtig, sofort die Qualität der Vorhersage für 2011 anzuzweifeln, möglicherweise gibt es ja auch andere Erklärungen.

    Bin in Sachen Aerosole sowieso ein wenig verwirrt. Auf der einen Seite habe ich Schätzungen gesehen, die fürs letzte Jahrzehnt von stabilisierenden bis sinkenden anthropogenen Aerosolen ausgehen (die auch in die Modelle eingegangen sind, oder?). Auf der anderen Seite sehe ich die massive Verbrennung von Kohle in China, weitgehend ohne Entschwefelung, saurer Regen dort und ob man den amtlichen Messungen dort trauen sollte? Immerhin schreibt auch der Ex-Giss-Chef Hansen in der HuffPost:
    “Also, despite the absence of accurate global aerosol measurements, it seems that the aerosol cooling effect is probably increasing based on evidence of aerosol increases in the Far East.”

  23. #23 Volker Doormann
    Hamburg
    April 8, 2013

    „ Georg Hoffmann, April 7, 2013, #17
    Lieber Herr Doormann
    ich war in keinerlei Dialog mit Ihnen. Ich wollte Ihnen nu die Technik erklaerren (keine drei Links oder mehr) und Ihnen aus meiner Erfahrung sagen, was ich bei Kommentaren so al effektiv erlebt habe.
    Wenn Sie es aber anders machen wollen, nur zu. „

    Lieber Georg Hoffmann,
    Jürgen Schönstein sagt: “Auf ScienceBlogs schreiben Forscher, was sie bewegt. Journalisten veröffentlichen unredigiert. Das ist die Basis für einen neuen Dialog aus erster Hand über die Rolle der Wissenschaft in Politik, Religion, Philosophie, Kunst und Wirtschaft. Denn Wissenschaft prägt unsere Gesellschaft wie nie zuvor. Neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, Evolutionsbiologie und Genetik revolutionieren unser Verständnis dafür, wer wir sind, woher wir kommen und geben uns neue Zukunftsvisionen. In der Diskussion um den Planeten Erde sind Erkenntnisse aus der Weltraum-, Klima- und Umweltforschung zentral. Fortschritte in Medizin, Biotechnologie, Stammzellforschung bis hin zu den Ernährungswissenschaften haben Auswirkungen auf unsere Lebensqualität und Gesundheitsversorgung. ScienceBlogs ist das Portal für diesen weltweiten Dialog – der digitale Salon führender Blogger unterschiedlicher Fachbereiche. Sie präsentieren, kommentieren und diskutieren aktuelle Themen.“

    Ich sehe nicht, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 in posting #16 eingehen. Offen ist auch noch ob Sie hier über die periodischen Funktionen, die das globale Klima der Erde physikalisch bestimmen und dadurch eine globale Klimavorhersagen ermöglichen, diskutieren wollen oder nicht.

    https://www.volker-doormann.org/images/rss_oni1.gif

  24. #24 Georg Hoffmann
    April 8, 2013

    @Doorman
    Lieber Herr Doorman
    “Ich sehe nicht, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 in posting #16 eingehen.’
    Das ist ganz richtig. Ich habe nur die Technik erklaert und eine subjektive Empfehlung an Sie gegeben, da Sie (soweit ich mich erinnere) hier neu sind. Zehn Grafiken, die groesztenteils ohne jeden Zusammenhang zum Thema zu stehen scheinen (Eiszeitzyklen etc!) ohne weiteren Kommentare hier zu verlinken, wird Ihnen nicht helfen Ihre Thesen mit jmd zu diskutieren.

    Es ist nun eine allgemein anerkannte Tatsache, dass man jede Zeitserie in ihre Fourrierkomponenten zerlegen kann. Ob das aber irgeneind prognostischen Wert hat, muss durch systematische Tests ueberprueft werden. Die Klimaforschung hat das schon lange getan und ein gewisser Teil des beobachhteten PowerSpektrums ist etwa von der Sonne bestimmt, ein noch viel groesserer nicht und dieser Teil ist auch nicht zyklisch. Ganz allgemein hat dieses Zyklen suchen mittlerweile fast einen schlechten Ruf, wenn es nicht systematisch gemacht wird und wenn nicht auch entsprechende physikalische Mechanismen mitgeliefert werden. Das nur dazu.

  25. #25 Volker Doormann
    Hamburg
    April 8, 2013

    “Georg Hoffmann April 8, 2013 #24

    @Doorman

    Lieber Herr Doorman

    “Ich sehe nicht, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 in posting #16 eingehen.’
    Das ist ganz richtig. Ich habe nur die Technik erklaert und eine subjektive Empfehlung an Sie gegeben, da Sie (soweit ich mich erinnere) hier neu sind.”

    Ich verstehe das so, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 nicht eingehen wollen.

    „ Zehn Grafiken, die groesztenteils ohne jeden Zusammenhang zum Thema zu stehen scheinen (Eiszeitzyklen etc!) ohne weiteren Kommentare hier zu verlinken, wird Ihnen nicht helfen Ihre Thesen mit jmd zu diskutieren.“

    Nun, das ist eine konkrete Aussage. Sie sagt, dass hier niemand ein Interesse hat, über neue wissenschaftliche Methoden der Klimavorhersage zu diskutieren.

    „Es ist nun eine allgemein anerkannte Tatsache, dass man jede Zeitserie in ihre Fourrierkomponenten zerlegen kann. Ob das aber irgeneind prognostischen Wert hat, muss durch systematische Tests ueberprueft werden. Die Klimaforschung hat das schon lange getan und ein gewisser Teil des beobachhteten PowerSpektrums ist etwa von der Sonne bestimmt, ein noch viel groesserer nicht und dieser Teil ist auch nicht zyklisch.”

    Nun, das sagt nichts. Fest steht, dass die FFT Analysen der GISP Proben und andere wie die von Vostok oder Bond hohe power Intensitäten zeigen. Das bedeutet, dass die globale Temperatur der Erde in den letzten ~10000 Jahren z.B. über > 7 Perioden von ~900 Jahren maßgeblich das Klima bestimmt hat. Die Warmphasen vor 900 Jahren und die Kaltphasen wie die Kleine Eiszeit sind bekannt. Aus dieser Tatsache kann man logisch folgern, dass der Generator für diese Periodizität auch in Zukunft wirkt und damit das Klima wieder kälter wird. Dabei wird die Klimafunktion nicht direkt von der Sonne bestimmt, sondern im Zusammenspiel mit einer langsamen Funktion, die ~900 Jahren entspricht. Natürlich gibt es weitere kürzere Perioden, aber ihre power Werte sind kleiner. Wenn aber nur die Periode von ~900 Jahren betrachtet, dann kann man sehen, dass eine heliozentrische Gezeitenfunktion von zwei langsam laufenden Objekten genau eine Periodizität hat von 913.5 Jahren. Diese Funktion ist etwa komplex, weil das eine Objekt eine hohe Elliptiziät aufweist und im FFT Spektrum weitere Frequenzen analysiert, als die Hauptperiode.

    Man kann die FFT analysierten publizierten Spektren vergleichen.

    https://www.volker-doormann.org/images/fft_power_gisp.gif

    Dabei zeigt sich, dass das Steinhilber FFT Spektrum eine andere Zeit-Kalibration hat als das GISP Spektum. Mindestens eine davon muss also falsch sein. Vergleicht man das GISP Sektrum mit dem Gezeiten-Spektrum der Sonne von nur zwei Objekten die auf der Genauigkeit der NASA Ephemeriden basieren, dann zeigt sich, dass dort, wo das Gezeiten-Spektrum hohe power Werte anzeigt, auch power peaks im GISP Spektum auftreten.

    Die Klimaforschung hat es versäumt, die Temperaturfrequenzen des Klimas der Vergangenheit astronomisch zu untersuchen. Ich habe das getan.

    „Alllgemein hat dieses Zyklen suchen mittlerweile fast einen schlechten Ruf, wenn es nicht systematisch gemacht wird und wenn nicht auch entsprechende physikalische Mechanismen mitgeliefert werden.“

    Nun, das ist dumm, denn kein Mechanismus war bekannt, als Wegener seine Aussagen machte über die Kontinentaldriften. Zuerst kommt die Geometrie, dann kann man auch nach einem Mechanismus suchen.

  26. #26 Georg Hoffmann
    April 8, 2013

    @Doormann
    “Ich verstehe das so, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 nicht eingehen wollen. ”
    Genau. Zum dritten Mal.

    “Die Klimaforschung hat es versäumt, die Temperaturfrequenzen des Klimas der Vergangenheit astronomisch zu untersuchen. Ich habe das getan.”

    Nu ja. Noch ein Ratschlag.Wenn Sie meinen etwas Neues gefunden zu haben, dann sollten Sie sich dem wiss Reviewprozess aussetzen und ein entsprechende Paper verfassen.
    Sie sollten in diesem Paper dann auch erklaeren koennen, warum Sie etwas anderes erhalten, als all die vielen anderen Arbeiten, die sich zuvor mit GISP oder GRIP oder Vostok oder meinthalben den Haematit Zeitserien Bonds beschaeftigt haben. Viel Glueck.

  27. #27 Volker Doormann
    Hamburg
    April 8, 2013

    „Georg Hoffmann April 8, 2013 #26

    @Doormann
    “Ich verstehe das so, dass Sie auf meine Punkte 1 bis 4 nicht eingehen wollen. ”

    Genau.“

    Nun, das Paradoxe ist, dass Sie fast ausschließlich auf das eingehen, was in diesem thread OT ist. Belehrung von Personen über Formales in diesem Blog, aber nicht eingehen auf meinen 1. Kommentar in #10 zu ihrer Frage im subject.


    „“Die Klimaforschung hat es versäumt, die Temperaturfrequenzen des Klimas der Vergangenheit astronomisch zu untersuchen. Ich habe das getan.”

    Nu ja. „

    Nun, das ist nichts.

    “ Noch ein Ratschlag.Wenn Sie meinen etwas Neues gefunden zu haben, dann sollten Sie sich dem wiss Reviewprozess aussetzen und ein entsprechende Paper verfassen. Sie sollten in diesem Paper dann auch erklaeren koennen, warum Sie etwas anderes erhalten, als all die vielen anderen Arbeiten, die sich zuvor mit GISP oder GRIP oder Vostok oder meinthalben den Haematit Zeitserien Bonds beschaeftigt haben. „

    Nö. Ich sehe nicht, dass das einen Sinn macht. Außerdem ist es falsch zu behaupten, dass ich etwas anderes erhalten habe, als ‚all die vielen anderen Arbeiten, die sich zuvor mit GISP oder GRIP oder Vostok oder meinthalben den Haematit Zeitserien Bonds beschaeftigt haben’ ; ich habe das nicht behauptet. Ich habe gesagt, dass Die Klimaforschung es versäumt hat, die Temperaturfrequenzen des Klimas der Vergangenheit _astronomisch_ zu untersuchen.

    Ich denke, es gibt zwei Motive. Das eine Motiv ist das egozentrische Motiv, das alles das, was es nicht versteht als Ruhestörung ansieht. Das andere Motiv ist das Motiv die Ordnung der Natur zu verstehen im Ganzen. Das kann man aber nur, wenn das Ego schweigt. Ob etwas wahr ist oder falsch, entscheidet nicht eine Hierarchie aus Autoritäten, sondern ist von jedem selbst zu erkennen, so er dazu fähig ist.

  28. #28 axel
    April 8, 2013

    @ Georg

    siehe #11 😉

  29. #29 shader
    April 8, 2013

    “Ob etwas wahr ist oder falsch, entscheidet nicht eine Hierarchie aus Autoritäten, sondern ist von jedem selbst zu erkennen, so er dazu fähig ist.”

    Dann ist es so wie in der Religion, jeder glaubt an das, was er für das Beste hält und rücksichtslose Menschen werden ihre Ansichten als absolute Wahrheit verkaufen wollen. Wissenschaft braucht das Bemühen der Beteiligten, dass allgemeine Wissen zu mehren und die Bereitschaft, sich stets von anderen prüfen zu lassen. Wer das nicht will, handelt ausserhalb der Wissenschaften.

  30. #30 Wolfgang Flamme
    April 9, 2013

    “Aus (11) Planeten-Paaren kann man sowohl das globale Klima der nächsten Jahre berechnen, als auch das Klima der letzten 10000 Jahre verifizieren.”

    Oder eine ganze Elefantenherde modellieren, komplett mit Rüsselschlackern und Schwanzwedeln.

  31. #31 Adent
    April 9, 2013

    @Wolfgang
    SEHR schön!
    @Doormann
    Sie verwechseln ja immer noch l mit n und g mit m? Was sie betreiben ist keine Astronomie sondern Astrologie und somit vollkommen beliebige Rechnerei wie ja auch Wolfgang sehr schön anmerkte.

  32. #32 Volker Doormann
    Hamburd
    April 9, 2013

    „Shader April 8, 2013, #29

    Volker Doormann sagt: “Ob etwas wahr ist oder falsch, entscheidet nicht eine Hierarchie aus Autoritäten, sondern ist von jedem selbst zu erkennen, so er dazu fähig ist.”

    Dann ist es so wie in der Religion, jeder glaubt an das, was er für das Beste hält und rücksichtslose Menschen werden ihre Ansichten als absolute Wahrheit verkaufen wollen.“

    Nun, das ist eine These. Sie sagt, dass die Notwendigkeit und Fähigkeit der Selbsterkenntnis über das, was wahr ist oder falsch ist, ein persönlicher Glaube ist nach den persönlichen eigenen Gutdünken und diese persönlichen Ansichten werden als absolute Wahrheit verkauft.

    Jetzt kann man hergehen und das untersuchen.
    Man kann eine Aussage treffen, die sagt: „Das was wahr ist, ist zugleich das, was unwahr ist.“ oder als Beispiel: „Es ist jetzt hell und dunkel.“

    Ich kann selbst erkennen, dass es falsch ist, dass etwas zugleich wahr sein soll und zugleich unwahr sein soll. Ich kann aber auch erkennen, dass dann, wenn jemand daran glaubt, und es als absolute Wahrheit verkaufen will, dass ‚das, was wahr ist zugleich auch unwahr ist’, falsch ist.

    Sir Robert Stawell Ball war eine Autorität in Astronomie und Mathematik. Im Jahr 1893 überzeugte die Autorität die Königliche Akademie der Wissenschaften davon, dass die Kommunikation mit Mars eine physische Unmöglichkeit war. Das Observatorium berichtete: „Eine Äußerung von Sir Robert Ball machte die Runde, dass eine Flagge, die die Größe von Irland hat, wenn man sie winkte vom Mars, mit einem guten Teleskop gesehen werden kann. Wenn Marconi seine Geräte als mögliche Kommunikationssysteme sah, sagte er “keine elektrische Signalisierung zum Mars scheint mir möglich zu sein, aus dem einfachen Grund, dass das Gerät müsste sechzehn Millionen mal effizienter sein als das, was die drahtlose Telegraphie erreicht.”

    Das lässt den Trugschluss erkennen, der mit dem Argument verbunden ist, dass das, was eine Autorität sagt, wahr sein muss, weil sie eine Autorität ist. Mitnichten. Das, was eine Autorität sagt, ist nicht deswegen wahr weil es eine Autorität ist (‚Argumentum ad verecundiam’).

    „Wissenschaft braucht das Bemühen der Beteiligten, dass allgemeine Wissen zu mehren und die Bereitschaft, sich stets von anderen prüfen zu lassen.“

    Nun, das ist Deine These. Ich sehe das anders.

    Wissenschaft ist eine Idee, die Ordnung der Natur einschließlich der Logik und der Metaphysik mit den Methoden der Wissenschaft zu erforschen. Notwendig kann das nur ein lebendiges Individuum leisten und wenn ein lebendiges Individuum etwas (als wahr) erkannt hat, bedeutet das nicht zugleich, dass jeder andere, das auch (als wahr) erkannt hat, denn er muss dazu fähig sein.

    Das zweite ist, dass der Sinn von Wissenschaft nicht ist, dass eine Autorität oder ein peer von Autoritäten die Person prüft, die etwas argumentiert. Der Sinn von Wissenschaft als community ist, dass eine Arbeit oder eine Erkenntnis, die eine Person publik gemacht hat, von jedem, der sich berufen fühlt und fähig ist, die wissenschaftlichen Argumente SELBST prüfen muss, wenn er erkennen will, ob die Arbeit Trugschlüsse beinhaltet oder nicht belegbare Aussagen, oder ob das valide begründet ist.

    Für meine Arbeit bedeutet das, dass jeder der sich berufen fühlt und fähig ist, die astronomischen Funktionen und speziell die Gezeiten-Funktionen der Planetenpaare von Merkur bis Quaoar auf der Sonne, z.B. aus den NASA-Ephemeriden (3000 B.C.E bis 3000 C.E.) zu berechnen und aufzusummieren, SELBST prüfen kann, in wieweit die Funktionen mit den globalen Klima-Proxies korrelieren.

    „Wer das nicht will, handelt ausserhalb der Wissenschaften“

    Nun, ‚wer das nicht will’ arbeitet außerhalb der ‚science community’, mit ihren Autoritäten und ihren Dogmen, aber nicht ausserhalb der Methoden der Wissenschaft, denn die Wissenschaft gehört niemandem.

    Eine Massendichte ist gleich einer Energiedichte mal der Permittivität des Vakuums mal der Permeabilität des Vakuums. (V.D.)

    Die science community glaubt an eine Geschwindigkeit und/oder eine Geschwindigkeit zum Quadrat, weil das die Autorität Einstein gesagt hat. Aber eine Geschwindigkeit hat keine physikalische Existenz.

    BTW. Deine Aussagen sind Deine Glaubenssätze/Dogmas und sind nicht wissenschaftlich begründet; sie lassen sich auch nicht wissenschaftlich überprüfen.

    OT End

    BTW 2: Topic ist hier u.a. #10

  33. #33 Treverer
    April 9, 2013

    da es hier um simulationen und modelle geht, einige anmerkungen, die ich schon lange mal zu einem ausführlicheren beitrag niederlegen wollte, aber bisher nicht dazu kam.

    jemand bastelt an solch einer simulation, die prinzipiell immer simplifizierung der realität sein muss. von kritikerseite kommt da dann häufig das wenig überraschende (da immer korrekte) argument, es fehlten parameter oder es kommt sogar die unterstellung, es würde am programm gefrickelt, bis die ergebnisse passen würden. um dem zu begegnen veröffentlichte m.w. das BEST projekt sogar den quellcode ihrer software.

    jetzt bis ich selber programmierer – und habe mal einen kurs gegeben über das bekannte ziegenproblem. es ist im vergleich zur klimasimulation ja irrwitzig simpel und der code besteht aus nur wenigen zeilen. trotzdem passiert dort zweierlei, wie ich in dem kurs erleben konnte:

    1. die meisten menschen verstehen die umsetzung der realität in einen abstrakten algorithmus nicht. anders: selbst bei diesem klitzekleinen programm verstehen sie die abbildung, die modellierung nicht. wobei “verstehen” eben hier nicht bedeutet, sie verstünden es nicht, weil sie nur die sprache nicht sprechen (weil es z.b. chinesisch wäre) – nein, viel gravierender, sie sind nicht in der lage, die abstraktion mit zu machen.

    und daraus entsteht dann der folgende punkt:

    2. die ergebnisse der simulation werden nicht akzeptiert. um beim beispiel des ziegenproblems zu bleiben: natürlich bestätigt eine korrekte programmierung, dass ein wechsel der entscheidung die erfolgschance erhöht. diejenigen, die die programmierung nicht verstehen (bzw. akzeptieren als korrekt) leugnen dann das ergebnis eben genau mit der begründung, das “modell” sei falsch, der algorithmus getürkt. obwohl sie bei der entwicklung dabei waren, alles offen gelegt ist, es sogar simpel ist. egal: es widerspricht ihrer erwartung (nämlich, dass fifty-fifty raus kommen müsste), aber niemand ändert dann sein bisherige meinung, sondern bestreitet die korrektheit des ergebnisses.

    also schreibt man noch und noch einen (leser-)brief, wo man versucht zu beweisen, dass die ganze wissenschaft und die mathematiker und die programmierer irren. oder das man mit statistik eh alles beweisen könne, vor allem gefälscht.

    und das ende der fahnenstange ist da ja lange noch nicht erreicht: wenn die kritiker mehr von programmierung & computer verstehen würden (und ihnen die felle wegschwimmen) kämen sie am ende gar auf die idee, dass der compiler oder gar der cpu microcode die ergebnisse bedingt. noch abstrakter: am ende sagen sie, ach, dies seien ja nur mathematische ergebnisse, aber mit der realität hätte das nix zu tun. also beschliesst ein parlament, wie gross pi zu sein hat oder das der klimawandel nicht stattfinde…

    diese erfahrung bringt mich heutzutage vielmehr zum nachdenken, als vor jahren, als es geschah. denn heute erinnert mich die kritik von klimawandelleugnern sehr häufig an diese geschichte. und manchmal denke ich, man sollte diese menschen mit hilfe des ziegenproblems testen (oder eines leicht schwereren problems, welches mathematisch nicht lösbar, sondern eben nur durch programme simulierbar ist), inwiefern sie überhaupt willens sind, sich auf die ergebnisse solcher modelle ein zu lassen. und ich habe die überzeugung gewonnen, dass solche behauptungen von getürkten daten und algorithmen mit der forderung, sie offen zu legen, nur vorgeschoben sind, insofern eine veröfffentlichung auch niemanden überzeugt. schon gar nicht jene, die schon bei viel trivialeren problemen nicht in der lage sind, zu abstrahieren…

  34. #34 Volker Doormann
    Hamburg
    April 9, 2013

    Adent April 9, 2013
    @Doormann

    Was sie betreiben ist keine Astronomie sondern Astrologie und somit vollkommen beliebige Rechnerei. „

    Das erste Problem ist nur, dass es wissenschaftlich gesehen eine Beliebigkeit nicht gibt und deswegen auch nicht ein valides wissenschaftliches Argument ist. Mit dem, was es nicht gibt, kann man nichts beweisen.

    Das zweite Problem ist, dass Sie den Anspruch erheben, dass Astrologie deswegen sinnlos sein soll und sie es aber nicht begründen oder nicht begründen können.
    Man kann hingegen zeigen, dass die in der Astrologie erkannten Energien aus dem Drehimpuls um die Sonne und der Frequenz der Planeten eine physikalische Basis haben. Darüber hinaus kann man zeigen, dass die von fast jedem Menschen empfindbaren Harmonien in der Musik aus den musikalischen *pythagoräischen’ Intervallen geometrisch identisch sind mit den Phasendifferenzen zwischen den Planetenwinkeln auf dem 2Pi Kreis der Ekliptik. Brian Green hat jetzt erkannt, dass die von ihm erkannten Strukturen in der String-Therie identisch sind mit den bereits von Pythagoras erkannten mathematischen Verhältnisse in den musikalischen Intervallen. Das heißt, dass die Natur der Strings und die Natur der Musik und die Natur der Astrologie einen erkennbaren Zusammenhang haben.

    Das dritte Problem ist, dass Sie einen Straw men verwenden: „The straw man fallacy is when you misrepresent someone else’s position so that it can be attacked more easily, knock down that misrepresented position, then conclude that the original position has been demolished. It’s a fallacy because it fails to deal with the actual arguments that have been made. „

    Ihr Argument ist so schwach, wie das eines Anklägers in den McCarthy Prozessen in den USA, als er sagte, dass ‚die physikalischen Arbeiten dieses russischen Emigranten nichts taugen können, weil er, wie selbst sagt, Kommunist sei’. Es ist kein wissenschaftliches Argument. Es ist ein moralisches Argument, das von Ihrer persönlichen Moral ausgeht.

    Ich habe 38 Jahre in der physikalischen Forschung gearbeitet (https://www.volker-doormann.org/physics.htm) und betreibe seit 52 Jahren die Wissenschaft der Astrologie.

    Das vierte Problem ist, dass Sie hier nicht auf das eingehen, was in #10 gesagt ist.

  35. #35 shader
    April 9, 2013

    Sehr geehrter Volker Doormann, Sie schreiben:

    “Das lässt den Trugschluss erkennen, der mit dem Argument verbunden ist, dass das, was eine Autorität sagt, wahr sein muss, weil sie eine Autorität ist. Mitnichten. Das, was eine Autorität sagt, ist nicht deswegen wahr weil es eine Autorität ist (‚Argumentum ad verecundiam’).”

    In der Wissenschaft werden Aussagen nicht deshalb als wahr angesehen, weil sie eine Autorität ausgesprochen hat. Die Wissenschaft hat Werkzeuge entwickelt, die es ermöglichen, Aussagen objektiv zu untersuchen und sie damit ggf. zu bestätigen oder zu verwerfen. Die Aussage einer Autorität ungeprüft zu glauben, spart durchaus Zeit, man liegt damit auch meistens richtig, aber eben nicht immer. Das Schöne an der Wissenschaft ist ja, sie bricht nicht wegen falschen Aussagen zusammen, sondern hat immer das Potential sich selbst zu verbessern. Autoritäten und deren Aussagen kann man immer in Zweifel ziehen. Aber es sollte dann auch Substanz haben.

    “Das zweite ist, dass der Sinn von Wissenschaft nicht ist, dass eine Autorität oder ein peer von Autoritäten die Person prüft, die etwas argumentiert. Der Sinn von Wissenschaft als community ist, dass eine Arbeit oder eine Erkenntnis, die eine Person publik gemacht hat, von jedem, der sich berufen fühlt und fähig ist, die wissenschaftlichen Argumente SELBST prüfen muss, wenn er erkennen will, ob die Arbeit Trugschlüsse beinhaltet oder nicht belegbare Aussagen, oder ob das valide begründet ist.

    Kleine Feinheit, nicht die Person wird überprüft, sondern die eingereichte Arbeit. 😉 Doch zur Hauptaussage, es steht natürlich jedem frei, eine wiss. Arbeit zu prüfen. Die Wissenschaft wäre aber ziemlich ineffektiv, wenn jedes mal sprichwörtlich das Rad neu erfunden werden müsste. Man kann beispielsweise nicht verlangen, dass jeder Physiker Einsteins spezielle Relativitätstheorie überprüfen muss. Es ist kein Fehler, wenn ein neuer Physiker sich erstmal darauf verlässt, was andere vor ihm überprüft haben. Isaac Newton sagte mal: “Wenn ich weiter als andere gesehen habe, dann nur deshalb, weil ich auf der Schulter von Giganten stand.” Er wäre nie so weit gekommen, wenn er alle Grundlagen, die schon vor ihm bestanden, nochmal sämtlich überprüft hätte.

    “Nun, ‚wer das nicht will’ arbeitet außerhalb der ‚science community’, mit ihren Autoritäten und ihren Dogmen, aber nicht ausserhalb der Methoden der Wissenschaft, denn die Wissenschaft gehört niemandem.”

    Das mag sein, muss sich aber nicht wundern, wenn er von der community nicht sonderlich ernst genommen wird. 😉 Und zur Kunst der Wissenschaft gehört es auch, andere Wissenschaftler vom Gehalt der eigenen Aussagen überzeugen zu können. 🙂

  36. #36 shader
    April 9, 2013

    Sehr geehrter Treverer, das was sie von ihrem Programmierkurs erzählen, trifft es wohl sehr gut. Viele misstrauen Algorithmen, Computer und Modellen mehr als dem eigenen Verstand. In bestimmten Fällen sind diese Zweifel mehr als berechtigt, aber eben nicht immer. Manchmal (eigentlich oft) muss man seine eigenen Vorstellungen und Schlussfolgerungen hinterfragen, wer wüsste das nicht besser als ein Wissenschaftler ;).

    “diese erfahrung bringt mich heutzutage vielmehr zum nachdenken, als vor jahren, als es geschah. denn heute erinnert mich die kritik von klimawandelleugnern sehr häufig an diese geschichte. und manchmal denke ich, man sollte diese menschen mit hilfe des ziegenproblems testen (oder eines leicht schwereren problems, welches mathematisch nicht lösbar, sondern eben nur durch programme simulierbar ist), inwiefern sie überhaupt willens sind, sich auf die ergebnisse solcher modelle ein zu lassen. und ich habe die überzeugung gewonnen, dass solche behauptungen von getürkten daten und algorithmen mit der forderung, sie offen zu legen, nur vorgeschoben sind, insofern eine veröfffentlichung auch niemanden überzeugt. schon gar nicht jene, die schon bei viel trivialeren problemen nicht in der lage sind, zu abstrahieren…”

    Das ist eigentlich eine ziemlich gute Idee. 🙂

  37. #37 shader
    April 9, 2013

    “Man kann hingegen zeigen, dass die in der Astrologie erkannten Energien aus dem Drehimpuls um die Sonne und der Frequenz der Planeten eine physikalische Basis haben. Darüber hinaus kann man zeigen, dass die von fast jedem Menschen empfindbaren Harmonien in der Musik aus den musikalischen *pythagoräischen’ Intervallen geometrisch identisch sind mit den Phasendifferenzen zwischen den Planetenwinkeln auf dem 2Pi Kreis der Ekliptik. Brian Green hat jetzt erkannt, dass die von ihm erkannten Strukturen in der String-Therie identisch sind mit den bereits von Pythagoras erkannten mathematischen Verhältnisse in den musikalischen Intervallen. Das heißt, dass die Natur der Strings und die Natur der Musik und die Natur der Astrologie einen erkennbaren Zusammenhang haben.”

    Sehr geehrter Volker Doormann, mal am Rande bemerkt, nur weil sich (ganz allgemein gesprochen) Dinge ähnlich oder gar gleich verhalten, muss kein direkter Zusammenhang bestehen. Sie können diesen Zusammenhang durchaus annehmen und damit versuchen, Beobachtungen in der Natur zu erklären. Aber solange man den Zusammenhang als solchen nicht erklären kann, hat man natürlich ein Argumentationsproblem.

  38. #38 Volker Doormann
    Hamburg
    April 9, 2013

    “shader April 9, 2013
    Sehr geehrter Volker Doormann,
    Die Wissenschaft hat Werkzeuge entwickelt, die es ermöglichen, Aussagen objektiv zu untersuchen und sie damit ggf. zu bestätigen oder zu verwerfen.“ ”

    Nun, das ist eine Meinung oder einen Behauptung oder eine These, aber kein Argument, weil es nicht begründet ist. Sie müssten schon begründen, mit welchem entwickelten Werkzeug der Wissenschaft Sie eine Aussage wie „„Das was wahr ist, ist zugleich das, was unwahr ist.“ objektiv untersuchen können.

    Das machen Sie aber nicht. An persönlichen Meinungen habe ich kein Interesse.

    “Das zweite ist, dass der Sinn von Wissenschaft nicht ist, dass eine Autorität oder ein peer von Autoritäten die Person prüft, die etwas argumentiert. Der Sinn von Wissenschaft als community ist, dass eine Arbeit oder eine Erkenntnis, die eine Person publik gemacht hat, von jedem, der sich berufen fühlt und fähig ist, die wissenschaftlichen Argumente SELBST prüfen muss, wenn er erkennen will, ob die Arbeit Trugschlüsse beinhaltet oder nicht belegbare Aussagen, oder ob das valide begründet ist.”

    Kleine Feinheit, nicht die Person wird überprüft, sondern die eingereichte Arbeit.

    shader schreibt: „Wissenschaft braucht das Bemühen der Beteiligten, dass allgemeine Wissen zu mehren und die Bereitschaft, sich stets von anderen prüfen zu lassen.“
    ‚Sich’ bedeutet die Person – von anderen prüfen zu lassen.

    Was ist nun wahr? und mit welchen Werkzeug wollen sie das prüfen, was sie selbst Aussagen?

    “Nun, ‚wer das nicht will’ arbeitet außerhalb der ‚science community’, mit ihren Autoritäten und ihren Dogmen, aber nicht ausserhalb der Methoden der Wissenschaft, denn die Wissenschaft gehört niemandem.”

    “Das mag sein, muss sich aber nicht wundern, wenn er von der community nicht sonderlich ernst genommen wird. ”

    Das mag sein, aber es ist kein wissenschaftliches Argument, sondern ein moralisches Argument, das zeigt, dass es der community nicht um die Suche nach der Wahrheit geht, sondern um Gehorsam. Das ist bei Scientology nicht anders.

    Ich habe hier etwas geschrieben, weil ich erstens die Philosophie dieses ScienceBlogs.de gelesen habe und auf die spezifische Frage im subject antworten wollte. Ich sehe nicht, dass das hier von Interesse ist.

  39. #39 Volker Doormann
    Hamburg
    April 9, 2013

    “Shader April 9, 2013

    “Man kann hingegen zeigen, dass die in der Astrologie erkannten Energien aus dem Drehimpuls um die Sonne und der Frequenz der Planeten eine physikalische Basis haben. Darüber hinaus kann man zeigen, dass die von fast jedem Menschen empfindbaren Harmonien in der Musik aus den musikalischen *pythagoräischen’ Intervallen geometrisch identisch sind mit den Phasendifferenzen zwischen den Planetenwinkeln auf dem 2Pi Kreis der Ekliptik. Brian Green hat jetzt erkannt, dass die von ihm erkannten Strukturen in der String-Therie identisch sind mit den bereits von Pythagoras erkannten mathematischen Verhältnisse in den musikalischen Intervallen. Das heißt, dass die Natur der Strings und die Natur der Musik und die Natur der Astrologie einen erkennbaren Zusammenhang haben.”

    Sehr geehrter Volker Doormann, mal am Rande bemerkt, nur weil sich (ganz allgemein gesprochen) Dinge ähnlich oder gar gleich verhalten, muss kein direkter Zusammenhang bestehen. Sie können diesen Zusammenhang durchaus annehmen und damit versuchen, Beobachtungen in der Natur zu erklären. Aber solange man den Zusammenhang als solchen nicht erklären kann, hat man natürlich ein Argumentationsproblem.“

    Nun das ist nicht richtig. Es ist deswegen nicht richtig, weil das Kriterium für eine Existenz in der Physik, wie in der Metaphysik mit ihren Disziplinen, wie Algebra oder Logik oder Geometrie, nicht das Erklären (können) ist, sondern das (selbst) Erkennen der Existenz. Ob das, was man erkennt, richtig ist, hängt nicht vom Erklärer ab, sondern von der Fähigkeit des Schülers oder Fellows, (selbst) zu erkennen.
    Ich denke Milliarden Menschen außer Ihnen erkennen die harmonischen Intervalle der Musik in sich selbst (als wahr), ohne dass ihnen das jemand erklären muss.

  40. #40 shader
    April 9, 2013

    “Nun, das ist eine Meinung oder einen Behauptung oder eine These, aber kein Argument, weil es nicht begründet ist. Sie müssten schon begründen, mit welchem entwickelten Werkzeug der Wissenschaft Sie eine Aussage wie „„Das was wahr ist, ist zugleich das, was unwahr ist.“ objektiv untersuchen können.”

    Sehr geehrter Volker Doormann, mir fehlt es einfach an Zeit und auch an Muse, all meine Aussagen bis ins kleinste Detail zu erläutern und zu begründen. Ich bitte Sie das zu berücksichtigen. Ich versuche in einigen Sätzen komprimiert das rüberzubringen, was ich denke. Wenn Ihnen das nicht genügt, so tut es mir zwar leid, fürchte da aber nicht viel ändern zu können. Übrigens mit “Das was wahr ist, ist zugleich das, was unwahr ist” hat sich schon Aristoteles beschäftigt: “Denn es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme.” (aus seiner Metaphysik).

    Trotzdem noch ein paar Anmerkungen:

    “shader schreibt: „Wissenschaft braucht das Bemühen der Beteiligten, dass allgemeine Wissen zu mehren und die Bereitschaft, sich stets von anderen prüfen zu lassen.“
    ‚Sich’ bedeutet die Person – von anderen prüfen zu lassen.”

    Verzeihen Sie meine sprachliche Schnoddrigkeit. Ich meinte damit schon, dass er seine Arbeit überprüfen lässt.

    “Das mag sein, aber es ist kein wissenschaftliches Argument, sondern ein moralisches Argument, das zeigt, dass es der community nicht um die Suche nach der Wahrheit geht, sondern um Gehorsam. Das ist bei Scientology nicht anders.”

    Nö, mit Moral hat aus meiner Sicht gar nichts zu tun. Niemand muss der Wissenschaft gehorchen. Niemand zwingt Sie etwas peer-review einzureichen oder beispielsweise die euklidische Geometrie oder spezielle Relativitätstheorie anzuerkennen. Wer nicht tut, mag vielleicht ein interessanter Publizist oder Schriftsteller sein. Aber ob seine Thesen in der Wissenschaftswelt Anerkennung finden, steht auf einem anderen Blatt. Oder anders ausgedrückt, was nützt es im Glauben eines wissenschaftliches Argumentes zu sein, wenn es die anderen Wissenschaftler nicht anerkennen.

    Was war jetzt eigentlich das Thema? 😉

  41. #41 shader
    April 9, 2013

    “Nun das ist nicht richtig. Es ist deswegen nicht richtig, weil das Kriterium für eine Existenz in der Physik, wie in der Metaphysik mit ihren Disziplinen, wie Algebra oder Logik oder Geometrie, nicht das Erklären (können) ist, sondern das (selbst) Erkennen der Existenz. Ob das, was man erkennt, richtig ist, hängt nicht vom Erklärer ab, sondern von der Fähigkeit des Schülers oder Fellows, (selbst) zu erkennen.”

    Da werden Sie von mir keinen Widerspruch hören. Nur verstehe ich nicht, warum aus “Brian Green hat jetzt erkannt, dass die von ihm erkannten Strukturen in der String-Therie identisch sind mit den bereits von Pythagoras erkannten mathematischen Verhältnisse in den musikalischen Intervallen.” nun “Das heißt, dass die Natur der Strings und die Natur der Musik und die Natur der Astrologie einen erkennbaren Zusammenhang haben.” folgen soll. Sie ziehen aus meiner Sicht einen Analogieschluss, mehr auch nicht.

    “Ich denke Milliarden Menschen außer Ihnen erkennen die harmonischen Intervalle der Musik in sich selbst (als wahr), ohne dass ihnen das jemand erklären muss.”

    *Kopfschüttel* Moment mal, wo entnehmen Sie, dass ich die harmonischen Intervalle der Musik abstreite oder in Zweifel ziehe?

  42. #42 Volker Doormann
    April 9, 2013

    “shader April 9, 2013

    “Das mag sein, aber es ist kein wissenschaftliches Argument, sondern ein moralisches Argument, das zeigt, dass es der community nicht um die Suche nach der Wahrheit geht, sondern um Gehorsam. Das ist bei Scientology nicht anders.”

    Nö, mit Moral hat aus meiner Sicht gar nichts zu tun. ”

    Ihre Sicht ist ihr persönliches Eigentum, aber es ist nicht identisch mit dem, was die erkennbare Ordnung der erscheinenden Natur und der nicht_erscheinenden Natur im Ganzen ist. In der Wissenschaft geht es nicht um Nutzen; es geht um Erkenntnis. Wen man erkannt hat, braucht es kein Handeln mehr; ein Handeln braucht nur der, der an einen Nutzen glaubt.

    Ich denke ich bin hier zu ende.

  43. #43 Wolfgang Flamme
    April 9, 2013

    “Für meine Arbeit bedeutet das, dass jeder der sich berufen fühlt und fähig ist, die astronomischen Funktionen und speziell die Gezeiten-Funktionen der Planetenpaare von Merkur bis Quaoar auf der Sonne, z.B. aus den NASA-Ephemeriden (3000 B.C.E bis 3000 C.E.) zu berechnen und aufzusummieren, SELBST prüfen kann, in wieweit die Funktionen mit den globalen Klima-Proxies korrelieren.”

    Du lieber Himmel, das ist jetzt bald 200 Jahre her seit der Herr Fourier gezeigt hat, daß jeder beliebige Signalverlauf durch geeignet gewichtete Linearkombinationen periodischer Signale beliebig genau approximiert werden kann. Und DAS ist die eigentliche und allgemeingültige Erkenntnis … und nicht die, daß es eben auch für den Spezialfall gilt, wo es sich um astronomische Periodizitäten handelt.

  44. #44 Adent
    April 9, 2013

    @Volker Doormann
    Ach und was die erkennbare Ordnung der erscheinenden Natur ist bestimmen Sie?
    Und natürlich (das fehlte ja noch in ihrer Textwand) lag Einstein daneben, das haben hier ja schon viele behauptet, allein es hat noch keiner seine Behauptung belegen können, nach 52 Jahren Astrologie werden sie das wohl auch nicht können oder?
    Interessant wäre es mal sie und den Astrologen MT zusammenzusperren, mal sehen wer wem was beibringen kann..
    Ansonsten dürfen sie gern weiter ihre Gedankensprünge aneinanderreihen und willkürlich verknüpfen ihre Aussagen sind zumindest für mich keine Widerlegung der Aussage das Astrologie beliebig ist, auf eine solche warte ich noch immer.
    Immerhin haben sie ihre Schreibfehler erkannt.

  45. #45 Adent
    April 9, 2013

    @Wolfgang
    Hat sich überschnitten, du hast die Beliebigkeit der Astrologieberechnungen aber viel schöner formuliert als ich 😉

  46. #46 shader
    April 9, 2013

    Noch eine Anmerkung aus #25: “Nun, das ist dumm, denn kein Mechanismus war bekannt, als Wegener seine Aussagen machte über die Kontinentaldriften. Zuerst kommt die Geometrie, dann kann man auch nach einem Mechanismus suchen.”

    Eigentlich ein schönes Beispiel aus der Wissenschaftsgeschichte. Erst als man einen plausiblen Mechanismus für den vermuteten Kontinentaldrift gefunden hatte, fügten sich die Puzzleteile immer mehr zusammen. Das zeigt, es genügt nicht nur Analogien zu finden, sondern man muss auch einiges mehr tun, um die Lorbeeren einzuheimsen (und sei es nur posthum).

    Gerade weil ich selbst viel mit statistischer Datenanalyse beruflich befasse, weiss ich auch wie verführerisch eine rein datengetriebene Analyse von allermöglichen Datensätzen sein kann. Aber man muss sich hüten, endgültige Schlussfolgerungen ohne Betrachtung der physikalischen Zusammenhänge zu ziehen.

    Im übrigen muss ich Herrn Doormann widersprechen, in der Klimaforschung sind periodische Vorgänge durchaus bekannt und wedren dort untersucht, siehe Dansgaard-Oeschger-Ereignis.

  47. #47 Christian
    April 9, 2013

    Mal was anderes, Urban-Heat-Islands? Naja: https://www.scitechnol.com/GIGS/GIGS-1-104.php

    “. Time series of the Earth’s average land temperature are estimated using the Berkeley Earth methodology applied to the full dataset and the rural subset; the difference of these is consistent with no urban heating effect over the period 1950 to 2010, with a slope of -0.10 ± 0.24/100yr (95% confidence).”

    Hmmm, muss ich mir mal genauer ansehen^^

  48. #48 Klimarealist
    April 11, 2013

    Vielleiucht sollte sich der Eine oder Andere die Arbeiten über sie Sonne von Friedhelm Steinhilber genauer ansehen.
    SCHOLAR.GOOGLE.COM hilft
    viel Erfolg und Spaß
    😀

  49. #49 gerd
    April 13, 2013

    Scharlatanerie, ach ja Wettervorhersage ist nicht für 4 Wochen möglich

  50. #50 axel
    April 13, 2013

    Wow, Gerd, nicht mal den mathematischen Unterschied zwischen Wetter- und Klimavorhersagen kennen aber trotzdem WISSEN, dass alles “Scharlatanerie” ist.
    Wow, ein vorbildlicher Skeptiker.

    Ich weiß, ein wahrer Skeptiker hat auch überhaupt kein Interesse, wirklich etwas von der Materie kennenzulernen. Falls ich mich täusche, dann ist dieser Text von Meehl (2009) ein geeigneter Einstieg in die Materie:
    https://journals.ametsoc.org/doi/pdf/10.1175/2009BAMS2778.1

  51. #51 Bellin
    Berlin
    Mai 21, 2013

    „Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.” – René Descartes (franz. Mathematiker und Philosoph, 1596 – 1650)

    Also auch hier im ScienceBlogs nicht Neues, außer das übliche gegenseitige persönliche “Angemache” über die Ahnungslosigkeit und Unwissen des Diskussionspartneres.

  52. #52 Bellin
    Berlin
    Mai 21, 2013

    Oha – das sollte noch nicht hinaus, doch zum Thema zurück!

    Werter Herr Hoffmann, Sie schreiben: „Das Klima ist die Statistik des Wetters über einen längeren Zeitraum (an einem bestimmten geografischen Ort!). Die WMO und das IPCC nennen meist ca. 30 Jahre. Ein Klimamodell ist eine nicht perfekte, mathematische Repräsentation des Klimas.“

    Als Nicht-Fachmann auf dem Gebiet der Meteorologie und Klimatologie, frage ich Sie zum besseren Verständnis: Wenn das Klima nur der statistische Mittelwert des Wetters über 30 Jahre ist – wie kann dann das Klima sensitiv reagieren? Bis jetzt habe ich immer gemeint, dass „sensitiv“ empfindlich, flexibel, schnell reaktionsfähig bedeutet. Kann ein statistische Mittelwert über 30 Jahre eigentlich “sensitiv” sein? Auch unter dem Aspekt gefragt, dass das KLIMA nur eine abstrakte Begrifflichkeit ist, die sich weder erwärmen kann, noch schützen lässt oder wie sehen Sie das?

    Welchen Wert haben Klima-Modelle, wenn wie schon Edward N. Lorenz, der Schöpfer des „Schmetterlingseffektes“, bei seinen Untersuchungen zur Prognose von Wetter im MIT, Anfang der 60-ger Jahre, dass selbiges unmöglich wird, bei der nicht vorausrechenbaren Dynamik und dem chaotischen Verhalten des Wetters? Lorenz hatte festgestellt, dass das Verhalten aller nichtlinearen Variablen, ab einem bestimmten Zeitpunkt prognostisch nicht mehr möglich ist!

    Edward N. Lorenz, der Vater der Chaos-Theorie und Erfinder des Schmetterlingseffekts, hatte mit seiner Theorie nicht nur einen großen Einfluss auf die Mathematik und Physik, sondern auch auf die meisten anderen Wissenschaften. Er meinte, dass anders, als der Begriff Chaos in der Umgangssprache, die deterministische Chaostheorie nicht den Zustand eines Systems, wie beispielsweise seine Unordnung, sondern sein zeitliches Verhalten, das heißt seine Dynamik charakterisiert. Chaotisches Verhalten liegt dann vor, wenn selbst geringste Änderungen der Anfangsbedingungen nach einer gewissen Zeit zu einem völlig anderen Verhalten führen (Schmetterlingseffekt). Man spricht in diesem Zusammenhang von sensitiver Abhängigkeit von den Anfangswerten. Das ist genau dann der Fall, wenn die entsprechenden Unterschiede in der zeitlichen Entwicklung eines Systems zunächst exponentiell mit der Zeit anwachsen anstatt linear oder polynomial, das System aber beschränkt ist, so dass dem Wachstum dieser Unterschiede eine Grenze gesetzt ist. Es stellt sich ein nichtperiodisches und scheinbar irreguläres Verhalten ein.”

    Wie kann nun Klima vorausberechnet werden, wenn Lorenz schon das Handtuch bereits bei der längerfristigen Wetterprognose geschmissen hat?

    Gehe ich als Klima-Laie recht in der Annahme, das es KEIN Globalklima gibt, sondern nur ein globales System von Klimazonen mit den unterschiedlichsten Klimaten. Da dass Klima laut WMO nur für einen bestimmten geografischen Ort gilt, ist es also primär eine lokale bzw. regionale Größe – ist das korrekt? Klima wird von den terrestrischen und extraterrestrischen Klimafaktoren beeinflusst! Bei den terrestrischen Klimafaktoren wird CO2 NICHT aufgeführt!

    Nach Prof. Jörg F. W. Negendank, GeoForschungsZentrum Potsdam, Paläoklima und aktuelles Klima:

    “Befasst sich die Neoklimatologie mit direkt messbaren meteorologischen Größen, so ist die Paläoklimatologie auf stellvertretende Daten , sogenannte Proxi-Daten angewiesen. Dabei wird heute unter Klima ein 30-jähriges Witterungsgeschehen verstanden, während man historisch größere Zeitabschnitte von 300 oder auch einige tausend Jahren zusammenfasst. Ist man in der Lage, rezent Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte, Wind, Wolkenbedeckung oder Niederschlagsmenge direkt zu messen, so muß man für Bereiche der vorhistorischen Zeit auf „Stellvertreterdaten“ zurückgreifen, die ausgesprochen vielfältig sind, wie ja die gesamte „Klimatologie“ eine interdisziplinäre Naturwissenschaft darstellt. Klimasystem und Klimadynamik werden von verschiedenen Klimafaktoren gesteuert, die extraterrestrische und terrestrische Ursachen haben.

    Unter den extraterrestrischen Faktoren sind zu nennen:
    – Tageslänge, Tageslängenschwankungen im Jahresverlauf (solares Lichtangebot)
    – solare Energieeinstrahlung, einschließlich der jahreszeitlichen Variationen
    – spektrale Charakteristika der Sonneneinstrahlung
    – Schwankungen der solaren Strahlung aufgrund von Sonnenprozessen –
    (Sonnenfleckenaktivitäten)
    – orbitale und planetare Einflüsse durch den Stand unseres Sonnensystems im All

    Terrestrische Faktoren sind:
    – geografische Breite
    – topografische Höhe über NN
    – Lage zum Ozean
    – Position zu den Eisgebieten
    – Schwankungen der Ekliptik
    – tektonische Bewegungen der Erd-Platten
    – Veränderung des Wasserdampfgehaltes in der Atmosphäre (Wolkenbildung) (Negendank)

    „Diese Faktoren unterliegen den Folgen, die sich aus der Erdrotation ergeben, die ihrerseits zugleich das ozeanische, atmosphärische und kryosphärische „Wärmeaustauschersystem“ beeinflusst. Bei der Nennung der „Wärmeaustauschersysteme“ ist die Rolle von Bio- und Pedosphäre nicht zu vergessen. Aus diesem Gefüge ergibt sich das, dass das Klimageschehen langfristig nur als Folge der rotierenden Erde als Himmelskörper im Sonnensystem zu verstehen ist. Angesichts des komplexen, rückgekoppelten Klimasystems ist der Schluss sehr voreilig, das der Anstieg de Kohlendioxids in der Atmosphäre den „Treibhauseffekt“ auslöst, den es physikalisch gesehen, nicht gibt.

    Dies ist eine unzulässige lineare Extrapolation der Wirkungsketten!

    Dieser Schluss behauptet nämlich, dass die unmittelbare Auswirkung des CO2, d. h. die durch verstärkte Infrarotabsorption verminderte Wärmeabfuhr, auch die unmittelbare Konsequenz ist, dass nämlich alle regelnden Faktoren wie Meeresströme, Wind, Wolken usw. diese Erwärmung nicht zur Kenntnis nehmen und ihre Teilnahme am Geschehen unverändert bleibt. Das ist aber nicht so, sondern diese empfindlichen Größen werden deutliche Reaktionen zeigen, die wahrscheinlich die Störung verstärken oder abmindern. Die Bilanzen der CO2-Zirkulation in der Atmosphäre der Erde sind gigantisch gegenüber der Nebenrolle, die der Mensch in diesem Szenarium spielt. (Chaos und Kosmos, Ebeling/Feistel, Spektrum-Akademischer Verlag 1990)

    Ich bin weder Klimaskeptiker noch Klimaleugner – nur ein Klimakatstrophen-Skeptiker – ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

  53. #53 Georg Hoffmann
    Mai 21, 2013

    @Bellin
    “Wenn das Klima nur der statistische Mittelwert des Wetters über 30 Jahre ist – wie kann dann das Klima sensitiv reagieren? ”
    Das soll heissen, dass sich diese Statistik eventuell sehr schnell, eben sensitiv, aendert. Das sind die ueblichen Sprechweisen in der Wissenschaft, die meist aber ganz gut verstaendlich sind.
    “Welchen Wert haben Klima-Modelle, wenn wie schon Edward N. Lorenz, der Schöpfer des „Schmetterlingseffektes“, bei seinen Untersuchungen zur Prognose von Wetter im MIT, Anfang der 60-ger Jahre, dass selbiges unmöglich wird, bei der nicht vorausrechenbaren Dynamik und dem chaotischen Verhalten des Wetters? ”

    Eben weil das Modell nicht die Trajektorie (also das exakte Wetter zu einem Zeitpunkt) berechnet sondern die Statistik und somit die sozusagen Umhuellende aller Trajektorien.

    “Da dass Klima laut WMO nur für einen bestimmten geografischen Ort gilt, ist es also primär eine lokale bzw. regionale Größe – ist das korrekt? ”
    Nein. Sie betrachten die Mittelgroessen und betrachten die Statistik dieser globalen Groeszen. Dann haben sie das Globalklima.

    Den Rest habe ich nicht verstanden.

  54. #54 Bellin
    Mai 21, 2013

    Werter Herr Hoffmann, ich bedanke mich für Ihre ausweichenden Antworten. Schade, dass Sie die Paläo-Klimatologie nicht kennen, aber was ist Ihnen daran unverständlich? Welche Ausführungen von Prof. Negendank sind Ihnen nicht geläufig, obwohl er sich klar positioniert ? Interessant ist Ihre Aussage, dass das Klima NICHT für einen geografischen Ort gilt, obwohl die WMO es so definiert. Die WMO ging 1935 sogar noch weiter und legte das Klima für die Zeitspanne von 1901 – 1930 als NORMKLIMA fest! Eine sehr kühne Festlegung, denn was ist eigentlich ein NORMKLIMA? Ich habe beim gugeln unter NORMKLIMA nur folgende Definition gefunden:

    “Das Normklima oder Normalklima ist eine für die nationalen und internationalen Textilprüfungen vorgegebene Klimabedingung. Das Normklima definiert die Lufttemperatur (20 °C ± 2 °C) und die relative Luftfeuchtigkeit (65 % ± 4 %) im Prüfungsumfeld. Ebenfalls zulässig ist nach DIN EN ISO 139 das Normklima der Laboratorien der kunststoffverarbeitenden Industrie (23 °C, 50 % relative Luftfeuchtigkeit)”

    Aber das kann es wohl für die Natur nicht sein! Was ist in der Naturgeschichte überhaupt NORM? Wir haben in der Evolution seit Jahrmillionen ständige Veränderung. Angefangen vom den Fließgewichten in der Natur, welche in ihr die ständige Bewegung verursachen. Also keine Gleichgewichte, wie oft behauptet wird, denn das würde Stillstand der Evolution bedeuten. So sahen es in der Antike schon die Griechen, sie sagten: Panta rhei (griech. πάντα ῥεῖ, „Alles fließt“) oder wie Heraklit meinte: „Man steigt nie zweimal in den gleichen Fluss“. So sieht es übrigens auch Prof. Joseph H. Reichholf, eine Biologe, Zoologe und Ökologe der Uni Müchen in seinem Buch „Eine kurze Geschichte des letzten Jahrtausends“. Das sollten alle Klimawandel-Verkünder eigentlich lesen, um ihr Klimabild zu überprüfen.

    „Bei unserem sorgenvollen Blicken in die Zukunft, sollten wir gründlicher als bisher, die Vergangenheit betrachten. Die Natur und mit ihr das Klima waren nie stabil, wie es die Naturschützer gerne behaupten. Reichholf liest in den Archiven der Natur und erläutert die Zusammenhänge zwischen der Lebensweise des Menschen und dem Klimaverlauf. Fern von allen apokalyptischen Szenarien nimmt er Stellung zu der gegenwärtigen Klimadiskussion und zieht Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft.“ (zu Prof. Reichholf – „Eine kurze Geschichte des letzten Jahrtausends“)

    Herr Hoffmann, öfter mal bei den Paläo-Klimatologen vorbeischauen, die kennen sich in Sachen Klima bestens aus und nicht zu viel modellieren und zu viele Modelle berechnen.

    Mir klimafreundlichem Gruß – Bellin!